Kriminalfälle und Spürhunde - was können diese Tiere leisten?
20.01.2017 um 10:36Ich glaube nicht, dass man im Film das Verhalten gezeigt hat, was den Hundebesitzer stutzig werden lassen hat. Der Hund kreist völlig unsicher und ist sehr erregt. Er sucht etwas, was er nicht findet. Ein Totverbeller hat gelernt, dass er das Stück, also das erlegte oder verunfallte Wild niemals anpacken darf. Er bellt - wie im von mir eingestellten Video zu sehen - auf Abstand. Würde er im Film seine Arbeit machen, bestünde für diese Aufregung kein Grund. Er würde ruhiger schwimmen, denn das kann er, und auch ein schwimmender Hund kann richtig bellen.
Wenn man sich die Szene ansieht, wie der Herr das Stöckchen wirft, sieht man, dass sich in der Luft etwas vom Stock löst, was ungefähr an der Stelle, an der der Hund kreist, ins Wasser fällt (und meiner Meinung nach untergeht). Der Stock selbst landet weiter links und trifft zeitlich später aufs Wasser. Der Hund startet sofort in Richtung des zuerst aufs Wasser aufgekommene Teilstück, welches er vor Ort nicht findet und erregt sucht.
Bei der Schweissarbeit ist eine solche Erregung nicht erwünscht. Man achtet bei der Ausbildung darauf, dass der Hund mit Ruhe und Gelassenheit arbeitet. Wobei der Hund als Totverbeller natürlich Laut geben darf. Hier noch ein Video von einer jungen Hannoverschen Schweisshund-Hündin in der Ausbildung. Zunächst orientiert sich der Jäger anhand der sichtbaren Spuren. Dann fägt die Hündin an zu suchen. Man sieht deutlich, dass sie die Fährte und Bewegungsrichtung finden muss, denn ein kuerzes Stück folgt sie der Spur in der falschen Richtung. Am Abschuss hat sie dann sicher die Spur und findet das Stück, kann aber noch nicht anzeigen. Der Hundeführer provoziert das Laut geben(totverbellen), in dem er den Kopf des Hirsches bewegt. Erst nach dem Bellen wird der Hund bestätigt.
Vielleicht wird jetzt klarer, was ich meine. Auch wenn das totverbellen eine angewölfte - also angeborene - Eigenschaft ist, muss es dennoch in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Während ich hier schreibe, überlege ich gerade, ob es hier ein Missverständnis gibt, was "totverbellen" bedeutet. "Totverbellen" ist eine Art des Fund Anzeigens. Der Hund gibt Laut, wenn er gefunden hat und bleibt vor Ort. Er zeigt damit den Erfolg der Suche an.
Es bedeutet nicht, dass das Riechen von toten Tieren eine besonders angelegte Eigenschaft ist. Sicher hat der Schweisshund eine der besten Nasen überhaupt, aber das bezieht sich auf jede Art von Geruchsidentifizierung.
@SCMP77
@ShauntheCreep
Danke für den Hinweis bezüglich des menschlichen Geruchs. Das hatte ich glatt überlesen.
Evil-Eve schrieb ja auch, dass Leichenspürhunde oftmals auch Blutspuren anzeigen. Es muss sich ja nur ein Angler am See verletzt haben, ein Schwimmer in eine Scherbe getreten sein, oder der Täter dort tatsächlich etwas von Blut gereinigt haben und schon gibt es ne Anzeige vom Leichenspürhund.
Wenn man sich die Szene ansieht, wie der Herr das Stöckchen wirft, sieht man, dass sich in der Luft etwas vom Stock löst, was ungefähr an der Stelle, an der der Hund kreist, ins Wasser fällt (und meiner Meinung nach untergeht). Der Stock selbst landet weiter links und trifft zeitlich später aufs Wasser. Der Hund startet sofort in Richtung des zuerst aufs Wasser aufgekommene Teilstück, welches er vor Ort nicht findet und erregt sucht.
Bei der Schweissarbeit ist eine solche Erregung nicht erwünscht. Man achtet bei der Ausbildung darauf, dass der Hund mit Ruhe und Gelassenheit arbeitet. Wobei der Hund als Totverbeller natürlich Laut geben darf. Hier noch ein Video von einer jungen Hannoverschen Schweisshund-Hündin in der Ausbildung. Zunächst orientiert sich der Jäger anhand der sichtbaren Spuren. Dann fägt die Hündin an zu suchen. Man sieht deutlich, dass sie die Fährte und Bewegungsrichtung finden muss, denn ein kuerzes Stück folgt sie der Spur in der falschen Richtung. Am Abschuss hat sie dann sicher die Spur und findet das Stück, kann aber noch nicht anzeigen. Der Hundeführer provoziert das Laut geben(totverbellen), in dem er den Kopf des Hirsches bewegt. Erst nach dem Bellen wird der Hund bestätigt.
Hannoversche Schweisshunde - 1.Totsuche von junger Hündin
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Vielleicht wird jetzt klarer, was ich meine. Auch wenn das totverbellen eine angewölfte - also angeborene - Eigenschaft ist, muss es dennoch in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Während ich hier schreibe, überlege ich gerade, ob es hier ein Missverständnis gibt, was "totverbellen" bedeutet. "Totverbellen" ist eine Art des Fund Anzeigens. Der Hund gibt Laut, wenn er gefunden hat und bleibt vor Ort. Er zeigt damit den Erfolg der Suche an.
Es bedeutet nicht, dass das Riechen von toten Tieren eine besonders angelegte Eigenschaft ist. Sicher hat der Schweisshund eine der besten Nasen überhaupt, aber das bezieht sich auf jede Art von Geruchsidentifizierung.
@SCMP77
@ShauntheCreep
Danke für den Hinweis bezüglich des menschlichen Geruchs. Das hatte ich glatt überlesen.
Evil-Eve schrieb ja auch, dass Leichenspürhunde oftmals auch Blutspuren anzeigen. Es muss sich ja nur ein Angler am See verletzt haben, ein Schwimmer in eine Scherbe getreten sein, oder der Täter dort tatsächlich etwas von Blut gereinigt haben und schon gibt es ne Anzeige vom Leichenspürhund.