nephilimfield schrieb am 10.03.2017:Deine zweiten Bedenken allerdings teile ich. 100%ige Garantie für DNA-Freiheit der Verbrauchsmaterialien gibt es nicht. Eine Kontamination, die im Herstellungsprozess nicht vollständig entfernt wurde, ist theoretisch denkbar. Auch deine Überlegungen dazu, ob man dann an anderen Tatorten nicht dieselbe Kontamination finden würde, teile ich. Die Spuren sind nicht datenbankfähig, also kann man per Datenbankabgleich gar nicht drauf kommen.
Könnte man den Umstand, dass bei Carolin G die DNA-Spuren der "Berechtigten" angeblich gut erhalten waren und nur diese eine Spur eines Unbekannten, die jetzt dem Täter zugeschrieben wird, so sehr abgebaut und fragmentiert war, nicht genau in diese Richtung deuten?
Nämlich dass das Reste sein könnten, die mit irgendwelchen DNA-zerstörenden Mitteln oder Strahlungen behandelt wurden aber dennoch nicht völlig zerstört wurden - und zwar vom Hersteller von Laborgeräten oder Laborverbrauchsmaterialien - nicht vom Täter.
Und dass diese Reste nur "zum Vorschein" kommen, weil man hier eben auch noch die geringsten Spuren von DNA amplifiziert hat?
Ich meine, Du hattest da mal was aus einer Fachzeitschrift zitiert, dass es niemals 100%-kontaminationsfreie Materialien geben kann.
Außerdem: Ist es denn wirklich sicher, dass dieser "Direktabgleich" nicht auch in Innsbruck gemacht wurde?
Innsbruck ist ja sehr vermutlich dass bessere Institut/Labor in dieser Kategorie...
Also es ist klar, dass die Spuren von CG ursprünglich zum LKA Stuttgart gingen. Aber für den Fall, dass bei dem "Direktabgleich" nochmals eine bzw mehrere molekulargenetische Untersuchungen durchgeführt wurde, und nicht nur bereits vorhandene Sequenzierungs- und andere Daten per Software verglichen wurden, dann wäre auch die Möglichkeit gegeben, dass die DNA wirklich aus derselben Kontaminierungsquelle stammt.
Ganz sicher haben die Wissenschaftler diese Möglichkeit auf dem Schirm, aber es kann eben manchmal vorkommen, das bestimmte Problemquellen erst nach einer bestimmten Zeit erkannt werden.
Es fällt halt auf, dass die DNA in beiden Fällen auf dieselbe Weise beschädigt ist aber dennoch nicht alle DNA, die an Tatort/Leiche gefunden wurde diese schlechte Qualität hat. Da macht eben stutzig. Dass der Täter das Know-How hat, DNA-Spuren zu beseitigen und das dann auch noch in dieser Situation - nach einem bestialischen grausamen Mord anwendet - kann man wohl getrost ausschließen.