Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

sehr gut möglich, dass die erste Tat 1998 ein Zufall war und der Täter ein unauffälliges Leben mit einem
geregelten Arbeitsverhältnis gelebt hat. 
Da von einer wie auch immer gearteten Störung auszugeben ist, scheint es wahrscheinlich, dass dadurch auf Dauer seine Sozialkontakte gelitten haben und er zb verlassen wurde oder seine Mutter ist verstorben.
Dieser extreme Einschnitt kann unterstützt haben, dass dieses alte Verhaltensmuster 
wieder aufbricht. 
Die zunehmende Gewaltanwendung spricht dafür, dass mit kürzeren Abstand zwischen den Taten eine größere Bereitschaft einhergeht, seine Fantasien auszuleben.

ich sehe nirgendwo bestätigt, dass der Südtirol Täter der gleiche sein soll wie bei LK und CG.

Geht mir genauso. Mir fehlt da auch noch eine offizielle Bestätigung.

Ich weiß nicht, aus den Taten lässt sich für mich keine Nationalität herauslesen. Klar ist nur, dass es ein mobiler Mann ist, der sich im Raum Süddeutschland und Österreich bewegt.

puntanorte schrieb:Ich würde also dann für mich den Rückschluß ziehen, dass sich der nicht mögliche Datenabgleich ausschließlich auf internationale Datenbanken beschränkt. Das würde es zumindest national einfacher machen. Obwohl - wirklich verstehen kann ich das als Laie nicht. Entweder Datenbank ja oder nein, würde ich meinen. Wenn ein "Produkt" abgleichfähig ist... Der Unterschied könnte dann nur in den unterschiedlichen nationalen Datenbanken liegen, aber das wäre dann ja ein grundsätzliches Problem für den internationalen Abgleich, den es sonst m.W. nicht gibt?

Der Abgleich war bisher weder national noch international möglich, weil die gefundene DNA nur in Teilen vorlag und nicht datenbankfähig war. Nun hat man aber eine neue Methode entwickelt, um die fehlenden Teile der unvollständig vorliegenden DNA hochzurechnen, sodass sie nun in datenbankfähiger Form vorliegt. Vor der Hochrechnung, und damit Vervollständigung, war die DNA nur zum direkten Abgleich mit jeweils einer weiteren DNA zu benutzen. Weil das sehr lange dauert und sehr aufwändig war, wurden nur Fälle abgeglichen, die man für wahrscheinlich zum Täter gehörend eingeordnet hat.

Für DNA-Datenbanken gibt es aber in der Tat keine Normvorschriften. Mit Hilfe des Prümer Vertrags gleichen viele EU-Staaten ihre Datenbanken untereinander aber ab.

Der Prümer Vertrag sieht vor, dass Polizei- und Strafverfolgungsbehörden direkt auf bestimmte Datenbanken zugreifen können, die von den Behörden der anderen Vertragsstaaten geführt werden. Die Zugriffsberechtigung erstreckt sich auf DNA-Analyse-Dateien (in Deutschland: die DNA-Datenbank des Bundeskriminalamts) (https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%BCmer_Vertrag)

QueenLouie schrieb:Der Abgleich war bisher weder national noch international möglich, weil die gefundene DNA nur in Teilen vorlag und nicht datenbankfähig war. Nun hat man aber eine neue Methode entwickelt, um die fehlenden Teile der unvollständig vorliegenden DNA hochzurechnen, sodass sie nun in datenbankfähiger Form vorliegt.

Leider, oder zum Glück, ist diese hochgerechnete DNS nicht vor Gericht verwertbar. Da muss noch so einiges an Beweise gefunden werden um den Täter zu überführen.

28.1.2017 @Kreuzbergerin
Warum wird von dem Polizeisprecher folgendes erwähnt:
Walter Roth: „Vollkommen draußen ist er aber erst dann, wenn wir den wahren Täter haben“.

http://www.suedkurier.de/nachrichten/baden-wuerttemberg/Mordfall-Carolin-G-Ist-der-Taeter-ein-Fernfahrer;art417930,9104939

Gibt es zwischenzeitlich Informationen, ob Hussein K. zum 6.11.2016 von seinem Umfeld ein Alibi zugebilligt wird ? Im Südkurier waren die Aussagen des Polizeisprechers zu HK nicht so eindeutig.

@QueenLouie
Dankeschön! Ich hatte die Frage ja mehrfach gestellt. Endlich mal eine klare Aussage, prima.

Hussein K. kann man also mithilfe der fragmentiert DNA nicht überprüfen?  Verstehe ich das richtig? 
Für mich klingt die Aussage der Polizei eher wie die obligatorische Absicherung, die man bei der doch eher mangelhaften Beweislage machen muss. 

Bei dem jungen Afghanen Hussein K., der drei Wochen vor dem Endinger Sexualverbrechen im 25 Kilometer entfernten Freiburg die 19-jährige Studentin Maria L. vergewaltigt und getötet haben soll und durch DNA-Spuren identifiziert wurde, gibt es keine Übereinstimmung des Gen-Materials mit den DNA-Fragmenten des Gesuchten. Walter Roth: „Vollkommen draußen ist er aber erst dann, wenn wir den wahren Täter haben“.

So richtig Sinn macht das nicht. ??

Also, ich hab das Gefühl, dass sich die Österreicher Ermittler viel sicherer geben, was den Zusammenhang der beiden Taten geht, als die Ermittler in Freiburg. Aber das ist rein subjektiv.

Rick_Blaine schrieb:Bei dem jungen Afghanen Hussein K., der drei Wochen vor dem Endinger Sexualverbrechen im 25 Kilometer entfernten Freiburg die 19-jährige Studentin Maria L. vergewaltigt und getötet haben soll und durch DNA-Spuren identifiziert wurde, gibt es keine Übereinstimmung des Gen-Materials mit den DNA-Fragmenten des Gesuchten. Walter Roth: „Vollkommen draußen ist er aber erst dann, wenn wir den wahren Täter haben“.So richtig Sinn macht das nicht. ??

Nein das macht keinen Sinn! Wenn man die DNA Fragmente des gesuchten C.G. Mörders mit denen von Hussein K. vergleicht (was ja möglich ist, da wie wir hier gelernt haben DNA Fragmente direkt mit einer anderen DNA verglichen werden können) und es keine Übereinstimmung gibt, dann war er nicht der Täter?!?

@spotted

Sollte man wohl meinen.

Wenn die Taten wirklich vom gleichen Täter verübt wurden, hat Hussein K.  sozusagen ein wasserfestes Alibi- er saß zum Zeitpunkt des Mordes an Lucile im Gefängnis.
Aber ich finde eh, dass sich die Polizei besser überlegen sollte, was sie wie veröffentlicht. Plötzlich gibt's doch nicht nur berechtigte DNA und plötzlich ist der Fall Lucile doch klar ein Sexualdelikt.  Alles sehr chaotisch und in der Öffentlichkeit nicht gut nachvollziehbar.

@ all
wann begreift es endlich der letzte hier, das
Hussein mit den Taten in Kufstein und Endingen nichts zu tun hat.

Nichts, aber auch rein garnichts!!

@Fliesenriese: Danke für die Klarstellung! Mich nerven diese Spekulationen auch gewaltig. Es ist von offizieller Seite bestätigt, er hat damit nichts zu tun. Als das Tötungsdelikt an lucile begangen wurde, saß er in Griechenland im Knast. 

Rick_Blaine schrieb:Walter Roth: „Vollkommen draußen ist er aber erst dann, wenn wir den wahren Täter haben“.

Es ging um dieses Zitat von Walter Roth, sonst gar nichts. Das hat nichts mit Spekulationen zu tun! Wir haben uns lediglich gefragt wieso so etwas gesagt wird (was ihn dem Wortlaut nach noch nicht 100% ausschliesst), wenn doch die DNA + Fragmente bereits abgeglichen wurden.
Nicht unfair werden!

@MauraIsles

MauraIsles schrieb:Also, ich hab das Gefühl, dass sich die Österreicher Ermittler viel sicherer geben, was den Zusammenhang der beiden Taten geht, als die Ermittler in Freiburg. Aber das ist rein subjektiv.

Das liegt aber auch nahe. Schließlich waren es die Österreicher, denen dieser mögliche Zusammenhang zuerst aufgefallen ist und die dann auf die deutschen Kollegen zugegangen sind, um diesen Abgleich vorzunehmen. Da müssen sie auch sicher sein, wenn sie dann in einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit gehen.

@Soup

Soup schrieb: plötzlich ist der Fall Lucile doch klar ein Sexualdelikt.  Alles sehr chaotisch und in der Öffentlichkeit nicht gut nachvollziehbar.

Ich finde das nicht chaotisch. Es wurde ein Sexualdelikt nie ausgeschlossen, man war sich aber aufgrund der Umstände nicht sicher. Da derselbe Täter nun aber in Endingen ein eindeutiges Sexualdelikt begangen hat, stuft man die Tat in Kufstein auch also solches ein. Ich finde das nachvollziehbar.

@Rick_Blaine 
@Fliesenriese
Naja, man wird ja hoffentlich nicht allein aufgrund des Vorhandenseins oder Nichtvorhandenseins seiner DNA am Tatort zum Mörder! Rein theoretisch (!) könnte H.K. Carolin's Mörder sein und nur keine DNA hinterlassen haben, während der Mann, von dem die DNA-Fragmente gefunden wurden, völlig unschuldig ist.