Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

@Silberberg

Ich verstehe was du meinst, aber völlig ausschließen können wir es nicht!

Heutzutage können sich potenzielle Täter ihre Opfer sogar bequem von der Couch aus aussuchen, diese ausspionieren, Wege und die Gegend auskundschaften.
Dazu passt dann auch dein Zitat aus dem Film Das Schweigen der Lämmer : Und wie beginnt man zu begehren? Indem man das begehrt, was man jeden Tag sieht.
Damit ist aber nicht immer die Person gemeint sondern auch das Motiv oder die Fantasie.

Da sind mit Sicherheit gute Ermittler am Werk, und wer hier ein wenig Erfahrung hat dem ist bekannt wie die methodische Ermittlungsprozedur abläuft.

Ich würde mich da nicht zu sehr auf die fehlende Fremd-DNA versteifen, es war nasskalt und die Leiche hat 4 Tage im Wald gelegen. Da wo der Täter zur Überwältigung C.'s anpacken muss, also aussen an Jacke, Hose etc. wird alles abgewaschen worden sein. Die DNA "berechtigter Personen" kann auch auf Kleidungsstücken, die darunter getragen wurden, nachgewiesen worden sein.
Die Ermittler haben aber zur Überführung von Tätern gottseidank noch mehr in petto als nur DNA. Da wären mögliche Zeugen, Reifen-oder Schuhabdrücke, Faserreste, Haare des Täters -dass letztere auch ohne DNA Nachweis zum Täter führen können, sieht man ja im Freiburger Fall Maria L.
Man muss sich eben nun verstärkt auf die "gute alte" Kriminalarbeit verlassen, das wäre auch dann so gewesen, wenn zwar DNA gefunden worden wäre, aber ohne Treffer in der Datenbank.
Ich bin zuversichtlich, dass dieser Mordfall aufgeklärt wird.

tja,dass sich diverse zeugen von dem tattag,die sich da oben im fundortgebiet,oder nähe aufgehalten haben,sich aber bis heute bei der polizei nicht gemeldet haben,spricht eine eigene sprache,was oder wen hatte man eventuell da oben beobachtet,vielleicht sogar das fehlende puzzleteil,das zum aufschluss der tat führen würde

@JamesRockford
@MaryPoppins

Berechtigte DNA kann einerseits vom Opfer bereits mitgebracht worden sein, wie @MaryPoppins richtig anführt. DNA von Berechtigten ist andererseits alles, was bei der Suche und beim Auffinden der Leiche von Helfern im Fundgebiert kontaminiert wurde. Diese DNA-Spuren sieht man erstmal nicht an, von wem sie stammen. Also ist davon auszugehen, dass die Forensik des LKA hunderte, wenn nicht tausende Spurenträger auf DNA prüfen und diese dann zuordnen muss. Auf dem 986. Fundstück könnte dann eine DNA isoliert werden, die zu keinem der vorherigen Berechtigten und auch zu keinem der späteren Helfer/Beamten passt. Das wäre dann der große Bingo-Schrei - nach vielen Wochen!

@Garfield66
Es gibt eben Zeugen, die sich nicht bewusst sind, dass sie eine wichtige Beobachtung gemacht haben und sich daher nicht melden. Deshalb nun der konkrete Aufruf der Polizei an die Bevölkerung, dass sich JEDER melden möge, der dort nachmittag unterwegs war, auch wenn er glaubt nichts auffälliges beobachtet zu haben. Auch wenn man nur den Willi mit seinem Hund spazieren gehen sah, den Bauer Sepp von weitem auf seinem Traktor gegrüsst hat und die Tante Mitzi und der Metzger Horst am Bestattungswald wie jeden Sonntag ihre Autos geparkt hatten etc.

Der Verbindungsweg zwischen Endingen und Bahlingen ist ein sehr dünn besiedeltes Gebiet.
Mittlerweile müssten von allen Handy Providern die Daten vorliegen, welche Nummern am Tatttag zur fraglichen Zeit eingeloggt waren.
Die Suche nach Zeugen könnte sich auch auf dieses Datenmaterial beziehen.
Was ich damit sagen will: es könnte Telefonnummern geben, die zur fraglichen Zeit dort eingeloggt waren, die die Ermittler aber niemandem zuordnen können. Schließlich gibt es auch jede Menge nicht registrierte, bzw. auf andere Namen registrierte SIM Karten.
Jeder dort zur Tatzeit eingeloggte Handy User ist ein potenzieller Zeuge. Sofern er sich noch nicht gemeldet hat, ist er verdächtig.

@Kreuzbergerin
Falls die tat geplant war, wird der Täter kein Handy dabei gehabt haben. Und auch bei einer Affekttat kann es gut sein, dass der Täter ohne Handy unterwegs war, sein Akku alle etc...

@Garfield66

Ich würde das noch nicht einmal überbewerten, dass sich irgendwelche Spaziergänger noch nicht gemeldet haben, denn die fühlen sich vielleicht aus welchen Gründen auch immer gar nicht angesprochen. Kamen vielleicht von weit her, um an den Baum eines Verstorbenen zu gehen? Danach noch etwas rumgelaufen, um mit den eigenen Gefühlen irgendwie klar zu kommen.

Bekommst Du etwas mit von dem Mord an Carolin, wenn Du nicht in der Nähe wohnst, und nicht Mitglied bei allmy bist?

Stell' Dir vor, Du bist an die 70. Deine Tante Liesel ist vor geraumer Zeit gestorben. Du willst diesen Ort aufsuchen, packst Deine Frau ins Auto und fährst los. Danach ein Spaziergang und Gedanken über Tante Liesel, über ihren Streuselkuchen und ihre sensationelle Gulaschsuppe. Wieder zurück zu Hause liest Du die Nachrichten aus Kötschenbroda, aber weißt gar nicht, dass an jedem Tag dort, wo Du warst, ein schreckliches Verbrechen passiert ist.

@MaryPoppins
das ist richtig,vor allem weil die polizei anfangs mit dem apell ,,,wer hat etwas verdächtiges bzw verdächtige personen,,,am tattag gesehen,an die öffentlichkeit getreten ist,was meines erachtens falsch war,denn jeder kleinste noch so harmlos wirkende hinweis könnte eine aufschlussreiche antwort auf den täter sein

@Schneekristall
Sicherlich ist es sehr gut möglich, dass der Täter kein Handy dabei hatte.

Mein Post bezog sich aber darauf, dass die Ermittler anhand der Handyeinloggdarten sehen können, wer sich entlang des Freiburger Weges am Tatttag bewegt hat (zumindest die Personen, die ein eingeschaltetetes Handy dabei hatten), aber sich noch nicht bei der Polizei gemeldet hat. Diese Personen sollten dies schleunigst nachholen.

@MaryPoppins
@Kreuzbergerin

Das ist eine meiner großen Fragen von Anbeginn dieses Falles: Warum haben die Ermittler nicht gleich beim ersten öffentlichen Aufruf (spätestens nach Auffinden des Opfers) sämtliche (ALLE!) Personen, die sich an diesem Nachmittag/Abend in diesem Gebiet aufhielten gebeten, sich zu melden? Das können doch nicht hunderte, sondern maximal -zig gewesen sein. Und dann könnte ein Abgleich mit den in der (größeren) Funkzelle im Tatzeitraum eingeloggten Mobilnummern auch wirklich sinnvoll sein.

Es wäre ja auch möglich, das zeitlich ein wenig einzugrenzen. Wenn inzwischen die Verwirrung um die Loslaufzeit von Carolin ermittelt ist, dann sollte der "Erstkontakt" doch sicher innerhalb der ersten Stunde erfolgt sein. Und eine Stunde Zeitfenster ergibt in diesem Funkzellenbereich nun auch wiederum nicht tausende und auch nicht hunderte geloggter Handynummern.

@JamesRockford
bestimmt haben wir es auch mit solchen personen zu tun,das dürfen wir natürlich nicht ausser acht lassen,ich kenne mich in bezug auf bestattungswälder nicht aus,bzw weis ich nicht wieviel auswertige personen in endingen begraben liegen,aber deine annahme ist natürlich völlig richtig

@Garfield66

Meine Annahme bezüglich etwaiger Zeugen mag richtig sein. Muss aber nicht. Es war nur eine Idee.

@ Hammurapi: Ich habe Verständnis, wenn man nicht mehr alle Fakten kennt, denn der Strang hier hat ja inzwischen über 250 Seiten, daher nochmals die Aussagen zum Handy:

http://www.badische-zeitung.de/polizei-rekonstruiert-einen-teil-von-grubers-laufstrecke

Mit Hochdruck wertet die Polizei auch alle verfügbaren Online-Daten aus.
Das Handy von Carolin G. lasse sich derzeit aber nicht orten, so Polizeisprecher Roth auf Nachfrage.
Es sei offenbar nicht im Netz.
Man habe zwar Signale zu Beginn der Tour, allerdings aus dem Umfeld des Wohnhauses.
Danach breche das Signal ab, was sich aber nicht räumlich eingrenzen lasse.

Neben dem Telefon, das so seltsam ausgeht, konnten Hunde die Spur nicht finden, erst der Leichenhund.
Auch das nur ein weiteres Indiz und kein Beweis, ist schon klar.

Zudem ist höchstwahrscheinlich der Fundort nicht der Tatort und die Leiche wurde da nur abgelegt:
http://www.suedkurier.de/region/nachbarschaft/freiburg/Freiburg-Morde-Joggerin-Carolin-G-womoeglich-nicht-am-Fundort-der-Leiche-ermordet;art372515,9006973

Im Fall der bei Endingen sexuell missbrauchten Joggerin Carolin G. geht die Polizei davon aus,
dass mit einiger Wahrscheinlichkeit der Fundort der Leiche im unwegsamen Gelände in den Weinbergen in der Nähe eines geteerten Weges nicht der Tatort gewesen ist.
Laut Freiburgs Polizeisprecher Walter Roth habe der „Erstkontakt“ zwischen dem Täter und seinem Opfer vermutlich nicht am Fundort der Leiche stattgefunden.
Angenommen wird also, dass das eigentliche Verbrechen möglicherweise an anderer, bislang nicht bekannter Stelle entlang des Joggingwegs verübt wurde
und Carolin G. erst danach am Fundort abgelegt wurde.

Wäre Carolin in einem Fahrzeug mißbraucht und ermordet worden, hätte sich längst Fremd-DNA finden müssen, so klinisch rein bekommt man keinen PKW und kann dann noch dazu einen Mord darin verüben, ohne Spuren an der Leiche, der Kleidung und den Schuhen zu hinterlassen.

Also für mich kann kein PKW von einem fremden Täter mehr aktiv im Spiel sein. Höchstens ein PKW oben am Bestattungswald geparkt, aber nicht direkt in die Tat verwickelt.
Wenn der Täter aber kein PKW benutzt hat, dann stellt sich die Frage wie der die Leiche vom unbekannten Tatort an den Fundort verbracht hat, ohne greifbare Spuren zu hinterlassen.

Ja und wie soll das funktionieren?? In der heutigen Zeit? Heutigen Technik?
Oder aber, ohne fremdenfeindlich zu sein, was ich auch nicht bin, der Täter ist so ähnlich wie in Freiburg?! Und Polizei möchte noch keine Erkenntnisse liefern, aus Angst wie bewölkerung reagiert?!
Aber!! Das ist reine Spekulation!! Sonst nichts!!

Kreuzbergerin schrieb:Handyeinloggdarten sehen können, wer sich entlang des Freiburger Weges am Tatttag bewegt hat

Auf dem Land sind die Radien der Mobilfunkmasten meist sehr groß. Ich denke es wird schwierig/unmöglich sein, die interessante Gruppe rauszufiltern.

@1Vogel

1Vogel schrieb:Auf dem Land sind die Radien der Mobilfunkmasten meist sehr groß. Ich denke es wird schwierig/unmöglich sein, die interessante Gruppe rauszufiltern.

Meinst Du nicht, dass die Gruppe der Personen, die sich von Endingen nach Bahlingen (und umgekehrt) auf dem Freiburger Weg bewegte, heraus gefiltert werden könnte?
Deren Handys müssten sich zunächst in Endingen eingebucht haben und dann müsste es eine Übergabe an die Funkmasten in Bahlingen (bzw. umgekehrt) gegeben haben.
Diese Gruppe sollte sich doch heraus filtern lassen, im Gegensatz zu der Personengruppe, die sich stationär in einem Funkmastenbereich aufhielt. Oder?

@Mekki

Mekki schrieb:@ Hammurapi: Ich habe Verständnis, wenn man nicht mehr alle Fakten kennt, denn der Strang hier hat ja inzwischen über 250 Seiten, daher nochmals die Aussagen zum Handy:

Keine Sorge, ich bin mit den Fakten dieses Falls wohl vertraut. Ich habe die Informationen des freundlicherweise wiederverlinkten Artikels nicht bestritten oder ignoriert. Wo ist also dein Bezug zwischen meinem Kommentar und dem Artikel, der dich annehmen läßt, ich würde nicht mehr alle Fakten kennen? Deine weiteren Ausführungen zu Fundort/Erstkontakt und DNA haben auch keinen Bezug zu meinen Ausführungen hinsichtlich der Funkzellenauswertung in einem bestimmten Gebiet in einem bestimmten Zeitraum und dem in in diesem Zusammenhang zu ermittelnden Gesamtbild von Zeugen und Mobilfunkdaten in diesem Gebiet zu dieser Zeit.

In der Badischen Zeitung ist ein neuer Artikel zum Fall erschienen.
Hier der Link

http://www.badische-zeitung.de/endingen/polizei-wertet-mehr-als-1200-spuren-aus-bisher-keine-dna-entdeckt--131109278.html

Im Mordfall Carolin hat die Polizei noch keine neuen Erkenntnisse. Es wurde immer noch keine Täter DNA, bzw. Fremd DNA gefunden. Auf den erneuten Zeugenaufruf der Polizei sind etwa 10 Hinweise eingegangen, die jedoch keine neuen Erkenntnisse beinhalten. Die labortechnischen Untersuchungen werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen; beendet sind die Ermittlungen im Gelände zwischen Endingen und Bahlingen.

Ich frage mich, ob überhaupt noch Fremd DNA gefunden wird, das ist natürlich sehr zu hoffen.
Wie schon hier angesprochen, gibt es theoretisch nur 2 Möglichkeiten:
Der Täter kommt aus dem engen Umfeld der berechtigten Personen (Und NEIN - das ist jetzt keine Verdächtigung, sondern eine theoretische Möglichkeit)
Der Täter hat keine (verwertbare) DNA hinterlassen.
Letzteres halte ich für nahezu ausgeschlossen. Beibt zu hoffen, dass möglichst schnell noch Fremd DNA gefunden wird, auch um einen Zusammenhang zum Fall in Freiburg zu prüfen, was meiner Meinung nach nicht der Fall ist.