Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

"Sehr viel haben die Ermittler nicht preisgegeben, weder wie Carolin Gruber getötet wurde, noch wie sie aufgefunden oder was auf ihrem Handy entdeckt wurde."

Wenn das Handy nicht da ist, wie wollen sie darauf etwas entdecken? Scheinbar ist es doch da?!

@Lindström

Es gab schon dümmere Täter. Sich jemandem anzuvertrauen ist ja z.B. auch nicht gerade so schlau.

Wenn man mal weltweit Vergewaltigungstaten bei Joggerinnen und Wanderern anschaut, dann scheint es nicht so schwierig zu sein, sofern man den Überraschungseffekt gut nutzt und das Opfer schnell ins Dickicht ziehen kann.

Die Tat an sich wird ja denke ich nicht gerade auf dem Wanderweg statt finden, es sei denn es handelt sich um einen kranken Täter, dem alles egal ist. Teilweise ist die Sicht in Fundortnähe sehr schlecht, selbst nach 5-10m sieht man nichts mehr, was im Wald ist.

funki schrieb:"Sehr viel haben die Ermittler nicht preisgegeben, weder wie Carolin Gruber getötet wurde, noch wie sie aufgefunden oder was auf ihrem Handy entdeckt wurde."

Wollen wir das eigentlich auch wirklich wissen?

Was denkst, erst wird sie vielleicht geschlagen oder mit einem Messer am Hals von einem viel kräftigeren Mann, gegen den sie keine Chance hat, in den finsteren Wald geführt, um dann (das erspar ich mir jetzt) und wenn das Matyrium vorbei ist, begreift sie irgendwann, das sie da nicht mehr lebend davon kommt.

"Wir wollen es nicht wissen, sie hat genug gelitten"

Nein, ich will nicht wissen wie sie umgekommen ist oder wie sie aufgefunden wurde, mir geht es in diesem satz rein um das handy. Sorry für das missverständniss.

@Meenzer
Als interessierter Aktenzeichen XY Zuschauer und Allmystery Leser ist man natürlich etwas "befangen", was Einschätzungen zu Verbrechen angeht. Zum Beispiel gehe ich auch gerne im Wald spazieren und wurde schon von früh einsetzender Dämmerung überrascht, da ich einfach zu weit hinein gelaufen bin. Musste dann mit Taschenlampe wieder den Weg zurück zum Auto laufen. Und wenn es dann hinter dir knackt und raschelt, bekommst du jedesmal einen halben Herzinfarkt. Und das als sportlicher Mann...

@kojak87
Da hast du recht, es gibt wirklich dumme Täter, was für die Ermittlungen natürlich von gewissen Vorteil ist, jedoch an der vollzogenen Tag leider nichts ändert.

Die haben Möglichkeiten, da schlackern wir Normalbürger mit den Ohren, in einer Hinsicht wie bei sowas auch gut für einen Mörder zu überführen.

Für solche Fälle kann man über Datenspeicherung wirklich froh sein. Da wird es sicherlich mehr Möglichkeiten geben, als wir uns je vorstellen können. In diesem Fall können wir wohl davon ausgehen, dass da nichts unversucht bleibt. Stichwort "Stille SMS", usw.

Kann man dann die Strecke, die Carolin lief, nicht raus finden. Oder dauert so eine Auswertung auch sehr lange?

Ganz so einfach ist es dann leider doch nicht...

Lindström schrieb:Für solche Fälle kann man über Datenspeicherung wirklich froh sein. Da wird es sicherlich mehr Möglichkeiten geben, als wir uns je vorstellen können. In diesem Fall können wir wohl davon ausgehen, dass da nichts unversucht bleibt. Stichwort "Stille SMS", usw.

Man muß aber auch ehrlich sein, solange man nicht selbst davon betroffen ist und nur andere, akzeptiert man es relativ gelassen.

Aber wehe, wir bekommen mit, das es unsere Daten sind, mmhhh.

… noch wie sie aufgefunden oder was auf ihrem Handy entdeckt wurde.

Dieser Halbsatz ist eindeutig, die Polizei spielt hier keine Spielchen. Falls Caroline ihren Lauf aufgezeichnet hat, dann hat sie das zumindest nicht im Online Modus getan denn ihr Handy war ja ab ihrer Heimfunkzelle nicht mehr eingebucht. Vermutlich hat sie den Lauf überhaupt nicht aufgezeichnet, denn sonst könnte man anhand dieser Daten ihren genauen Weg - zumindest bis zum Angriff - erkennen und dann hätte die Polizei sicher auch explizit nach Zeugenbeobachtungen für genau diese Stelle gefragt. Es ist gut möglich, dass aus dem Handy überhaupt keine zusätlichen Informationen - ausser evtl. DNA und Fingerabdrücke - gewonnen werden können.

@Lindström

Danke für die Blumen!
Nach meinem Eindruck überwiegen die Vorteile des Verstecktseins bei weitem evtl. Nachteile. ;)

Gerade gelesen in den Nachrichten, die Polizei geht bei den Fällen in Freiburg und Endingen nicht von einer Beziehungstat aus.

Steht im Absatz "Kriminalbeamte vor schwieriger Aufgabe"


http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/suedbaden/stand-der-mordermittlungen-ermordete-frauen-in-der-region-freiburg/-/id=1552/did=18528130/nid=1552/1odpven/index.html (Archiv-Version vom 29.11.2016)

Wenn es tatsächlich keine Beziehungstat sein soll, dann wird es leider sehr schwer, sofern sich keine Spuren oder Zeugen finden lassen. Wobei Spuren ja ausgewertet werden laut Artikel, aber die Existenz von Spuren bedeutet leider nicht, dass diese auch weiter führen.

Ich frage mich dann, wie die Kripo überhaupt ermitteln soll, wenn sich hier überhaupt kein Ansatz findet? Ich stelle mir das unheimlich schwierig vor. Welche Möglichkeiten bestehen überhaupt? Was kann die Kripo tun?
- Spuren und DNA finden
- Tatort finden
- Zeugenaufrufe starten
- Funkzellen auswerten (Opfer und Täter Smartphone?)
- Befragungen
- Mögliche Motive ermitteln (Triebtat, Neid, etc.)
- ...?

@Lindström

Der Horror wäre wirklich ein reisender Täter vom Typus eines sogenannten "Brummi-Mörders".

Was kann die Kripo tun?
Spuren und DNA finden
- Tatort finden
- Zeugenaufrufe starten
- Funkzellen auswerten (Opfer und Täter Smartphone?)
- Befragungen
- Mögliche Motive ermitteln (Triebtat, Neid, etc.)

- Operative Fallanalyse (OFA), also Profiling.
- Massengentest, ist aber auf die nähere Umgebung beschränkt, es können nicht 100.000 Menschen getestet werden.
- einschlägig bekannte Straftäter überprüfen, auch aus anderen Bundesländern. Ggf. bei inhaftierten Tätern checken, ob sie Freigang hatten.
- gemeinsame Merkmale mit anderen Fällen prüfen

Mir kommen da nämlich Ähnlichkeiten mit einem ungelösten Fall aus Berlin in den Sinn. (Tatort ein Wäldchen, weibliches Opfer beim Sport, eine zuvor am Täter vorbeilaufende Joggerin hätte nach Ansicht der Polizei auch Opfer werden können). Es existiert dazu ebenfalls ein allmy-Thread.

http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article123215795/Das-Raetsel-um-die-erstochene-Frau-im-Spandauer-Forst.html

Es gab im Spandauer Forst kein sexuelles Motiv, aber das könnte bei Carolin auch inszeniert worden sein, um die Polizei auf eine falsche Spur zu locken.

Man muss aber auch klar sagen, dass es sich hier um sehr schwierige Fälle handelt. Generell gilt die Faustregel, dass sich in 95 Prozent aller Mordfälle Opfer und Täter gekannt haben. In solchen Tötungsdelikten gibt es meist sehr schnelle Ermittlungserfolge. Hier aber scheint es sich nicht um Beziehungstaten zu handeln.

Dann läge hier aber ein ziemlich krasser statistischer Ausreisser vor. Bei jedem zwanzigsten Mord gab es keine Beziehung zwischen Opfer und Täter. Und hier hätten wir innerhalb weniger Woche in einer relativ eng begrenzten Region gleich zwei hintereinander, hätten also die fehlenden 19 übersprungen. Das ist natürlich möglich aber extrem unwahrscheinlich.

@HerculePoirot

Dabei hast Du noch den ungeklärten Mord an dem Jungen Armani vor zwei Jahren in Freiburg unterschlagen.

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.freiburg-der-mord-am-achtjaehrigen-armani-bleibt-der-polizei-ein-raetsel.d66cdf42-1169-4cb3-9585-84fd0d43ca59.html

Irgend etwas stimmt da nicht. Das ist kein statistischer Ausreißer mehr. Serientäter und/oder kriminelle Jugendclique?

Interessanter SWR-Artikel. Wobei ich mich gerade frage, auf wessen Aussage sich die SWR-Redaktion hier genau stützt. Denn im betreffenden Absatz ist die Argumentation mit der "Nicht-Beziehungstat" offensichtlich kein Statement eines Polizeipressesprechers oder eines anderen involvierten Fachmannes.

Also evtl. nur eine Mutmaßung der Redaktion? Oder wie lest ihr diesen Absatz?

@Egi

Welcher Umstand könnte dazu führen, dass es - wenn
es denn so wäre - zunehmend schlecht aufzuklärende Straftaten gibt? Wie wäre ein Anstieg von Nichtbeziehungstaten zu erklären? Gibt es Hypothesen, die sich auf objektivierbare gesellschaftliche Veränderungen stützen? Das sind in der Tat wichtige und zu klärende Fragen.

Hallo, in die Runde, ich lese eine Weile immer mal mit und hätte eine Frage im Umgang mit dem Smartphone (ja, ok, ich kann auch gern beim nächsten Telekomgeschäft fragen, ok, ich nutze selbst keins und weiß es daher nicht), darum:

Wenn man über das Smartphone Musik hören möchte .. würde das dann heißen, das Gerät geht vom Netz? Also den Empfang ausschalten und trotzdem Musik hören?

Eine Überlegung, warum sie es, wenn denn, selbst ausgeschaltet haben könnte: mal angenommen, sie sendete tatsächlich ein Selfie in irgendeine Runde an irgendwelche Leute, nach dem Motto ich lauf los, wer kommt mit ... dann antworte zBsp keiner, aus unterschiedlichen Gründen, nicht gelesen, weiß nicht, keine Zeit, nicht drauf gesehen usw.

Also schaltet sie, nach dem Motto, irgendwer melde sich ja eh nicht, aus einer Art Enttäuschung vielleicht ab? Um für irgendwen eben dann jetzt nicht mehr erreichbar zu sein-.

Für mich geht anhand dieses Artikels "nur" der SWR von einer Nicht-Beziehungstat aus, für mich klingt der Wortlaut so, als wäre dies lediglich eine Vermutung des Autors und keineswegs von der Polizei bestätigt. Natürlich kann ich mich täuschen.

@zmkkck

Nein, das läuft alles gleichzeitig. Normalerweise...

@Egi
Wenn du die unter 18 jährige Jugendlichen vermutest, wär gerade die detaillierte DNS aufschlussreich. Ist halt nicht vorhanden und das erschwert auch die Polizeiarbeit.;)

@heartache Ok, danke dir. Dann könnte sie es selber ausgeschaltet haben.

Der SWR-Artikel ist insofern eine Zumutung, als dass er den Eindruck erweckt, dass die Polizei sich festgelegt habe, dass es sich bei beiden Tötungsdelikten um keine Beziehungstaten handelt, was ja eine weitreichende Festlegung wäre. Das ist aber mitnichten so