Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

@VivaVioletta
Ja schon - je mehr Leute, umso schneller geht es. Ich gehe auch davon aus, dass alle verfügbaren Kräfte an dieser Analyse arbeiten. Wenn man aber nicht das Glück hat, offensichtliche DNA-Träger wie Haare, Blut, etc. des Täters sicherstellen zu können, dann sind die Verfahren schon ziemlich zeitintensiv weil man quasi jeden Zentimeter Tatort / Leiche untersuchen muss bis man einen Treffer hat.

Also ich stelle mir den Täter selbst joggend und sportlich vor. Laufen gehen und wenn sich die Gelegenheit günstig ergibt, dann zuschlagen. Ergibt sie sich nicht, bleibt es beim eigenen Sporttreiben.

Da läuft ein Fremder durch die Weinberge und denkt sich, ach bei diesem schlechten Wetter kommt bestimmt eine Joggerin vorbei.
Nein, das glaube ich nicht.
Aber ich warte erst mal noch ab, was die Polizei ermittelt und würde mich nicht wundern, wenn es jemand war, den sie kannte.

@Nuisette
Ich glaube die Aussage "vorsätzliche Tötung" darf man nicht zu wörtlich nehmen. Damit wird in unserem Sprachgebrauch abgegrenzt zu Unfällen, Suiziden und fahrlässigen Tötungen. Auch die Tötung im Affekt (die es bei uns gesetzlich ja nicht gibt), also der Totschlag, ist eine vorsätzliche Tötung.

@MATULINE
Ich denke in erster Linie könnte bei ihm selbst der Sport stehen. Wenn sich dann dabei die Gelegenheit günstig ergibt - dann zuschlagen.

@VivaVioletta: Einen sexualmord im affekt - gibt es das überhaupt? Zumindest ein aspekt wird geplant gewesen sein. der zweite wird sich ergeben haben.

es will mir aber nicht in den kopf, im spekualtiven falle eines täters aus ihrem sozialen umfeld: bring ich das fertig, ihr quasi um die ecke so etwas anzutun? Das ist keine anonyme großstadt, da kennt jeder jeden .... im falle das eine oder andere GEPLANT gewesen wäre, so hätte er doch zusehen müssen, sie unauffinbar verschwinden zu lassen. die kripo ermittelt doch in den meisten fällen von innen nach aussen... evtl. ist er gestört worden ..

@Jeforli

Jeforli schrieb:Ich denke in erster Linie könnte bei ihm selbst der Sport stehen. Wenn sich dann dabei die Gelegenheit günstig ergibt - dann zuschlagen.

Da magst du Recht haben. Aber bei schlechtem Wetter jogge ich doch lieber da, wo ich in der Nähe wohne. Somit bin ich wieder bei einem, der dort wohnt.
Er wollte sie haben und das um jeden Preis.
Zum Schluss blieb nur der Mord, weil sie ihn erkannt hatte.

MATULINE schrieb:Da läuft ein Fremder durch die Weinberge und denkt sich, ach bei diesem schlechten Wetter kommt bestimmt eine Joggerin vorbei.
Nein, das glaube ich nicht.

Leider ist das alles andere als selten. Glaubst du alle Vergwaltigungen sind Beziehungstaten? Ich rate dir mal verschiedene Polizeiberichte zu ähnlich gelagerten Fällen durchzulesen. Du wirst merken, so ein Verhalten ist alles andere als selten. Dazu kann ich dir noch den weiter vorne verlinkten Text über Sexualmörder empfehlen. Viele Täter fahren manchmal Wochen oder Monate umher und spekulieren auf eine geiignete Gelegenheit.

Lavendelblau schrieb:Ich glaube die Aussage "vorsätzliche Tötung" darf man nicht zu wörtlich nehmen. Damit wird in unserem Sprachgebrauch abgegrenzt zu Unfällen, Suiziden und fahrlässigen Tötungen. Auch die Tötung im Affekt (die es bei uns gesetzlich ja nicht gibt), also der Totschlag, ist eine vorsätzliche Tötung.

Ja aber da es sich um eine Sexualtat handelt kann wohl von einem Töten im Affekt (z.b. aus Eifersucht) eher ausgeschlossen werden. Ich denke das wollte er damit sagen. Sonst wäre die Polizei nicht so schnell auf ein Sexualdelikt gekommen.

Nuisette schrieb:@VivaVioletta: Einen sexualmord im affekt - gibt es das überhaupt? Zumindest ein aspekt wird geplant gewesen sein. der zweite wird sich ergeben haben.

Eben nicht, deshalb mein Post.

Müsste es nicht inzwischen einen DNA-Abgleich geben zwischen den Fällen Maria und Carolin? Warum hört man dazu nichts? Ist es evtl. ein Zeichen, dass es einen Zusammenhang gibt, weil sie nun beides bei XY bringen wollen?

@MATULINE
Ja klar, das kann ja auch durchaus sein. Es gab schon genug Morde innerhalb eines Ortes oder aus dem nahegelegenen Nachbarort. Es kann aber ebenso jemand sein, der selbst sehr sportlich ist, die Gegend gut kennt, bzw. immer neue Laufstrecken erkundet und dabei dann im günstigen Moment eben zuschlägt. Und wenn jemand wirklich Sport treiben will, ist ihm das Wetter egal. Kenn ich von mir selbst und von meinen Sportkameraden ebenso: Wenn man den Entschluss gefasst hat, dann legt man los, erkundet und geht hin, wohin man möchte. Egal wie das Wetter ist. Es gibt bekanntlich kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.

@Comtesse
Weil so ein DNA-Abgleich bis zu 8 Tage dauern kann.

@Lavendelblau: wenn wir die beziehungstat oder die tat aus dem sozialen umfeld weiterverfolgen, können wir doch davon ausgehen, dass der täter die örtlichkeiten gekannt hat, sie gekannt hat, und evtl. sogar wusste wo sie genau läuft-eben um eines der beiden verbrechen auszuüben. in meinem wortlaut oder nach meinem verständis wären diese überlgungen schon fast "ein plan". der affekt wäre für mich etwas, dass er aus unvorhergeshenen gründen (wurde gestört/ hat angst bekommen) oder aufgrund der sich bietenden chance (sexueller aspekt) getan hat. aber auch das wird bei der obduktion festgestellt worden sein.

@VivaVioletta
Rein juristisch gesehen wird es wohl auf Mord zur Verdickung / Ermöglichung einer anderen Straftat hinauslaufen. Kann man aber vorher nie zu 100 Prozent sagen. Die Justiz kommt manchmal auf komische (wenn auch aus juristischer Sicht richtige) Ideen.

@Comtesse

Comtesse schrieb:Müsste es nicht inzwischen einen DNA-Abgleich geben zwischen den Fällen Maria und Carolin? Warum hört man dazu nichts? Ist es evtl. ein Zeichen, dass es einen Zusammenhang gibt, weil sie nun beides bei XY bringen wollen?

Angeblich gäbe es noch Abklärungsbedarf und die DNA-Analyse sei noch nicht beendet.
Der Artikel hier ist 5h alt:
http://fudder.de/polizei-untersuchungen-zur-moeglichen-taeter-dna-im-fall-carolin-g-noch-nicht-abgeschlossen

Kann man in die Richtung interpretieren, die Du andeutest, kann auch andere Zusammenhänge haben.

Allerdings sei es keine Ermittlungstaktik, dass man etwa das Ergebnis zurückhalten würde, sagt der Pol-Sprecher:

Angesichts des großen und berechtigten Interesses der Öffentlichkeit wollen Polizei und Staatsanwaltschaft über gesicherte neue Erkenntnisse "sehr zeitnah" berichten, so Polizeisprecher Walter Roth gegenüber der BZ. Man sehe keine ermittlungstaktischen Gründe, diese Information nicht schnell bekannt zu geben.

@Nuisette
Ich verstehe was du meinst. Eine Tötung im Affekt kennen wir deutschen Juristen allerdings nicht. Oft verwechselt man den Totschlag mit einer Tötung im Affekt. Auch bei einem Totschlag will der Täter den Tod des Opfers. Durch den Wortlaut des Juristen bei der Pressekonferenz, kann aber zumindest eine Körperverletzung mit Todesfolge oder eine Fahrlässige Tötung ausgeschlossen werden.

@Lavendelblau: OK, danke für die Aufklärung.

@SLOGEEK
Danke für den Artikel. Ja, wie kann man das deuten, von wegen "Mit Teilergebnissen ist niemandem gedient, bevor die Analyse komplett ist." Wenn die DNA in dem Teilergebnis voneinander abweichen würde, spräche es aber schon gegen dieselbe Person als Täter. Also konnte man das durchs Teilergebnis noch nicht ausschließen, könnte dann bedeuten, die DNA weist so ein große Ähnlichkeit auf, dass man jetzt genau gucken muss, ob sie auch im Detail stimmt... Entweder das oder man hatte noch gar nix und konnte deshalb noch nix dazu sagen...

@Nosodob

Nosodob schrieb:Man kann nur hoffen, dass er nicht intelligent genug gewesen ist, sein eigenes Handy vor Fahrtantritt auszuschalten.

Das könnte zutreffen, wenn der Täter bereits mit dem Plan losgefahren/gelaufen wäre, ein Opfer zu finden. Viele hier glauben nicht so recht, dass sich jemand bei diesem Schmutzwetter in den Weinbergen auf die Lauer gelegt hat. Aber man weiß es eben nicht. Wenn der Täter im Unterschied dazu evtl nur zufällig dort oben Spazieren, Radfahren oder Joggen war, dann hat er womöglich vorher nicht daran gedacht, sein Handy auszuschalten. Theoretisch besteht also die Chance, dass der Täter im Rahmen der Funkzellenauswertung durch die Polizei bereits registriert ist, also datenmäßig. Mglw taucht die Nummer auch in CGs Kontakten auf? Das wird die Polizei sicherlich alles prüfen. Wenn er kein Handy (oder ein abgeschaltetes) dabei hatte, dann wird es jedenfalls schwieriger, den Fall aufzuklären. Über den Verbleib von CGs Handy ist ja bisher nichts bekannt. Mglw wurde es vom Täter mitgenommen, weil ihn eine Datenspur verraten könnte? Es ist aber genau so gut mgl, dass die Polizei es gefunden hat und nun auswertet.

Gerade habe ich mir die Strecke von Freiburg nach Endingen mit dem Fahrrad nochmal angeschaut.
Rund um den Kaiserstuhl ist das ein Eldorado für Radfahrer.
Die Strecke Endingen- Freiburg könnte man so fahren:
Von Endingen nach Freiburg
Endingen – Bahlingen – Nimburg – Reute – Vörstetten – Freiburg-Landwasser –
Hochdorf – Benzhausen – Buchheim – Neuershausen – Nimburg – Bahlingen –
Riegel – Endingen. 60 km, die Strecke verläuft eben und 70 % geteert.
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http://www.endingen.de/html/seiten/text;tourenvorschlaege;372,de.html (Archiv-Version vom 25.10.2016)
Einfach sind das 27 km. Kein Problem für einen geübten Radfahrer.
Ich könnte mir folgendes Szenario vorstellen:
Der Täter ist Radfahrer. 3 Wochen nach der Ermordung von Maria erfasst ihn wieder Sonntags eine Leere. Es ist nasskalt, Novemberwetter. Er hat kein Auto. Aber er muss raus.
In Freiburg selbst ist es zu riskant. Er möchte vor Einbruch der Dunkelheit wieder zu Hause sein.
Im Dunkeln mit dem Rad unterwegs zu sein ist schlecht, evtl ist das Licht auch defekt.
Die Tour durch zahlreiche kleine Ortschaften könnte ihn seinem nächsten Opfer näherbringen.
In Endingen dann die Gelegenheit, eine Joggerin allein unterwegs...

Ich blick das mit dem Screenshot nicht. Kann jemand die Tour per Rad bitte einstellen? Könnte eine Radrundtour sein.

@Comtesse
Möglicherweise gibt es eben mehrere DNA-Spuren, teils von Berechtigten, teils vermischte usw.
Letztlich würde bei der aktuellen Infolage von gar nichts ausgehen, auch nicht davon, dass das Ergebnis wirklich adhoc der Öffentlichkeit präsentiert wird.
Jedenfalls scheint es durchaus eine gewisse Alarmiertheit zu geben auch auf Seiten von Behörden, wenn die beiden ungelösten Fälle nun so rasch in XY behandelt werden. Ob das nun auf dem DNA-Ergebnis beruht oder auch nicht.
Zwei freie Täter in einer überschaubaren Region sind auch nicht unbedingt beruhigend als ein freier Mehrfachtäter ;)