hpoirot schrieb am 29.09.2022:Wenn nämlich gerade mein Mann verschwunden wäre und ich Angst haben müsste, dass er orientierungslos in einer fremden Stadt umherirrt, die auch noch am Meer liegt, würde ich den Teufel tun und kurze Zeit später abfliegen und ihn erstmal seinem Schicksal überlassen. Sie konnte ja eigentlich nicht wissen, dass er länger weg sein würde.
Ich hatte mir auch zuerst gedacht, dass ich in so einer Situation nicht mit den Kindern nach Hause fliegen würde, aber dann habe ich gemerkt, dass ich die Situation, in der sich Frau Enns befand, falsch eingeschätzt habe, nämlich aus einer ex-post-Perspektive. Wir wissen jetzt, dass SE nicht mehr aufgetaucht ist, aber Frau Enns durfte damals, um 9 Uhr am Abreisetag, noch mit einigem Recht hoffen, dass es eine relativ harmlose Erklärung dafür gibt, dass ihr Ehemann bis zum Zeitpunkt der Abfahrt des Shuttle-Buses nicht ins Hotel zurückgekommen war.
Ich bin sicher, sie ist in der Hoffnung zum Flughafen gefahren, dass sie SE am Flughafen treffen würde oder er zum Flughafen nachkommen würde. Soweit ich mich erinnere, hat sie ja auch sein Flugticket an der Rezeption für ihn hinterlegt. Und selbst, nachdem sie abgeflogen war, konnte sie noch die Hoffnung haben, dass er sich melden und mit einem der nächsten Flüge nachkommen würde.
Ich denke, Frau Enns hatte soviel Vertrauen zu ihrem Ehemann, dass sie annahm oder zumindest hoffte, er würde auch mit einer ungewöhnlichen Situation zurechtkommen und nach ihrer Ankunft in Bielefeld würde sich alles aufklären.