Heute in der MZ ein ausführlicher Bericht über das Geständnis:
Mordprozess Yangjie Li Angeklagte beschreibt Exzess aus Sex und mörderischer Gewalt – Quelle:
http://www.mz-web.de/25559884 ©2017
es lässt trotzdem sehr viele Fragen offen, scheint mir nur sehr bedingt glaubwürdig. Interessant wäre nun zu untersuchen, ob die ergänzenden, bislang unbekannten Infos zum Verlauf sich durch weitere Untersuchungen und Ermittlungen verifizieren lassen.
ZB. behauptet die Angeklagte, am Vorabend der Tat bereits einmal auf Zwang des Angeklagten hin versucht zu haben, eine Frau auf der Straße vor der Wohnung anzusprechen und ins Haus zu locken, war da aber erfolglos. Es wäre interessant zu schauen, ob von der Überwachungskamera auch noch die Videos des Vortages aufbewahrt wurden und ob diese Aussage damit in Einklang gebracht werden kann, dh. ob die Angeklagte da wirklich zu sehen ist.
Und die Angeklagte behauptet, das Opfer wurde in einer Mülltonne aus der Wohnung in das Hinterhaus geschafft. Es wäre zu prüfen, ob Spuren in einer der Mülltonnen des Hauses zu finden sind, bzw. ob eine der Mülltonnen des Hauses fehlt und wenn ja, wann und wohin diese weggeschafft wurde und warum dies zuvor nicht aufgefallen ist.
Weiter weisst die Aussage Widersprüche auf: so behauptet die Angeklagte, der Angeklagte habe das Opfer bereits im Hausflur vergewaltigen wollen, als diese sich wehrte jedoch habe er sie in die Tatwohnung gezerrt. Tatsächlich aber war die Tür der Tatwohnung gewaltsam aufgebrochen worden, das wird der Angeklagte doch nicht spontan in dem Moment gemacht haben, sondern bereits tatvorbereitend getan haben, dh. es war sehr wahrscheinlich vom Täter schon geplannt, das Opfer in dieser leerstehenden Wohnung zu vergewaltigen und nicht im Flur. Weiter war zumindest nach Anklage das Motiv der Tat der Wunsch des Angeklagten nach einem Dreier. Es ist kaum glaubhaft, dass er sich dann, als er diesen Wunsch realisieren konnte und dabei sogar vor einem Mord nicht zurückschreckte, sich damit zufrieden gegeben hat, dass seine Verlobte nur kurzzeitig dabei war und dass er nicht sie dazu gezwungen hat, die gesamte Zeit dabei zu sein. Dann wurde aus den Spuren am Opfer festgestellt, dass das Opfer -vermutlich ja im Kampf- der Angeklagten büschelweise Haare ausgerissen hat. Wenn der Angeklagte aber allein das Opfer überfallen, alleine vergewaltigt und schlussendlich alleine getötet hat, wie, wann und warum hat das Opfer dann der Angeklagten Haare ausgerissen? Ausserdem gab es massive Blutspuren auch im Treppenhaus, Spritzer bis an die Decke, nicht nur in der Tatwohnung. Wenn die Angeklagte noch nach der Vergewaltigung mit dem Opfer gesprochen haben will und diese zu dieser Zeit noch nicht schwerverletzt war und wenn das Opfer per Mülltonne aus der Wohnung geschafft wurde, woher stammen dann die Blutspuren im Treppenhaus, die eigentlich auf Zufügen schwerer Verletzungen bereits im Flur hindeuten?
Zu allem Überfluss lässt das Geständnis dann noch eine lange, große Lücke, nämlich springt vom Zeitpunkt nach der Tat direkt zum Zeitpunkt der Vorladung bei der Polizei. Gerade dort jedoch gibt es viele offene Punkte, zu deren Aufklärung die Angeklagte beitragen könnte, dies aber offenbar nicht gewillt ist zu tun. Warum wohl?