https://web.de/magazine/panorama/mordprozess-hoexter-staatsanwalt-lebenslange-haftstrafen-33150430Ein sehr sachlicher Artikel.
Der Andrang war groß und ich ergatterte gerade noch den letzten freien Platz in der Parkgarage und dann einen Sitzplatz. Irgendetwas funktionierte nicht mit den Mikrofonen und so war Oberstaatsanwalt Ralf Meyer nur schwer zu verstehen. Sein Plädoyer wird bestimmt noch in vielen Medien ausführlich besprochen werden, weshalb ich darauf nicht weiter eingehen möchte.
Die Angeklagte wirkte nach wie vor gelöst, scherzte mit den Umstehenden. Die Plädoyers nahm sie mit unbewegter Miene hin. Häufig wanderte ihr Blick in die Zuschauerreihen um dann einzelne Personen mit ihrem Blick zu fixieren. Nicht so der Angeklagte. Er versuchte diesmal sein Gesicht zum Publikum hin mit den Händen zu verdecken, was zu merkwürdigen Verrenkungen führte, wenn er, während er schrieb, mit der linken Hand seine rechte Gesichtshälfte abdeckte.
Es kam die Mittagspause. Der Vormittag war anstrengend gewesen, es war heiß und stickig im Saal. Viele Zuschauen gingen und ich überlegte, es ebenfalls zu tun. Aber dann dachte ich mir, bei all dem, was die Opfer aushalten mussten, das bin ich ihnen schuldig, dass ich mir auch anhöre, was ihre Anwälte zu sagen haben.
Was dann kam, das war ein grandioses Plädoyer des Anwalts, der die Nebenklage der Mutter von Anika vertritt. Sachlich und empathisch war sein Vortrag und er zog alle in seinen Bann. Ich werde am Wochende noch näher darauf eingehen.
Die Zeit schreibt:
Roland Weber, Anwalt einer Nebenklägerin, kündigte bereits stillen Protest an. "Ich werde mit meiner Mandantin den Saal verlassen, sollte die Angeklagte ausschweifend antworten. Ich hoffe sehr, dass die anderen Nebenkläger sich anschließend", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Und ich darf ergänzen, ich hoffe, dem Protest werden sich auch Prozessbeobachter anschließen. So jemandem darf man kein Forum bieten.