QueenLouie schrieb:
Die Angst vor Rache hängt ja nicht von der Logik der Wahrscheinlichkeit eines solchen Aktes ab, sondern man hat ja allein schon Angst, dass soetwas passieren KÖNNTE - nach Prozess oder ggf. Freilassung des Straftäters aus der Haft.
Genau das habe ich gemeint.
Die überlebenden Opfer wussten sicher nicht, wie wahrscheinlich ein Racheakt sein könnte und wie dieser (falls er erfolgen würde) aussehen könnte. Aber sie wussten, zu welcher Brutalität beide fähig waren.
Man muss auch bedenken, dass Frauen (Männer genauso), die Opfer solcher Gewalttaten werden, in ihrem Leben nie stärkenden Rückhalt erfahren haben.
In früher Kindheit hat sich eingeprägt: Du bist nichts, du lügst, wenn du den Mund aufmachst, niemand glaubt dir.
Ich spreche allgemein von Opfern, die gefangengehalten, unterjocht und gedemütigt werden.
Im konkreten Fall ist das kein Vorwurf an die Eltern der Opfer von Höxter. Das ganz ausdrücklich.
Es gibt nämlich auch sensible Kinder, die von Lehrern in der Schule gebrochen werden und dann muss eine gute Therapie her, Selbstvertauen wieder aufzubauen. Eltern schaffen das nicht, erkennen oft auch zu spät, dass es dem Kind nicht gut geht.
Ein sich zum Herscher aufspielender Täter hat leichtes Spiel, weil sein Opfer gar nicht weiss, an wen es sich wenden soll.
Würde die Polizei nicht sagen: Sie sind mitschuld?
Angst vor Rache kommt dazu und das Gefühl: Hat keinen Sinn. Mir glaubt man nicht.
Und der Typ würde alles so drehen, dass ich die Täterin bin.