Familiendrama aus den 20er-30er Jahren

Hallo liebe Spürnasen!
Nachdem ich lange Zeit passiv dieses Forum verfolgt habe, suche ich nun einmal aktiv nach Rat und Tat.
Der Hintergrund ist familiärer Natur:
In meiner Verwandtschaft ist seit je her bekannt, dass meine Ur-Großmutter ein sehr traumatisches Kindheitserlebnis durchlebt hat. Sie wurde im Jahr 1920 im Vogtland geboren. Eines Tages erschoss ihr Vater ihre Mutter und zwei/drei Geschwister von ihr, lediglich meine Ur-Oma und ihr Bruder blieben am Leben. Nach seiner Tat hat sich ihr Vater in einem angrenzenden Waldgebiet versteckt. Die Suche der Polizei dauerte wohl mehrere Tage. Anschließend hat er sich selbst gerichtet. Meine Ur-Oma kam nach diesem Vorfall zu Pflegeeltern nach Hamburg. Ihr Geburtsname war "Weidner".
Ich suche nun schon seit Monaten, hin und wieder, nach Zeitungsartikeln oder ähnlichen zu diesem Fall. Könntet ihr mir eventuell mit möglichen Fundorten für Quellen weiterhelfen? Ich komme nicht wirklich weiter, kann mir aber auch nicht vorstellen, dass ein so prägnanter Fall so ganz ohne Spuren bleibt.
Näheres, als das von mir geschriebene, weiß ich leider auch nicht. Verständlicherweise hat da nie jemand aus meiner Familie großartig "rumgebohrt"...

Vielen Dank im Voraus!

@Szsyslak

Da wirst du glück haben müßen wenn sich hier jemand meldet der dir über diesen fall etwas sagen kann.

Vllt. kannst du über das archiv einer lokalzeitung oder über das örtliche stadtarchiv etwas erfahren.


Vor einiger zeit stieß ich auf diesen fall.

Der Messias von Köln (Seite 4) (Beitrag von aero)

Da hätte ich vermutlich trotz der bearbeitungsgebühr (um die 30€) für das nachprüfen im archiv nicht viel mehr erfahren.

Und wenn es sich um eine familiere tragödie bzw. wie in deinem fall um einen erweiterten suizid handelt, erregt das manchmal nicht so viel interesse wie ein mordfall.

@Szsyslak

Vielleicht gibt es ja Polizeiakten noch dazu, falls diese nicht im Krieg verloren gegangen sind.

Ansonsten kann ich dir raten dich mit der Kirche in Verbindung zu setzen, dort stehen oftmals nicht nur Geburtsdatum und Sterbedatum, sondern gerade bei älteren Generationen einige interessante Zusätze u.a. Todesumstände etc. (Weiß ich seobst aus Ahnenforschung.) Ansonsten viel Erfolg bei deiner Suche.

Ich würde dir Raten eventuell alle Familiennamen zB. Mädchennamen der getötet Mutter durchzuchecken.
Ansonsten die Geburtsdaten der Eltern aus der Geburtsurkunde deiner Urgroßmutter auch mal googlen. Ansonsten kannst du wirklich nur mal hoffen dass du in Archiv Zeitungsberichte durchschaust.
Oder auch bei my heritage einen Stammbaum erstellen vl. Findest du dazugehörige Familienmitglieder die noch leben oder genaueres darüber wissen

@Szsyslak

Ich würde dir ebenfalls raten, das für die Gemeinde, aus der deine Ur-Oma ursprünglich stammt, zuständige Archiv aufzusuchen. Dort werden in der Regel auch alte Zeitungsjahrgänge aufbewahrt. Sofern im Krieg nicht zerstört, solltest du auf diese Weise schon mal raus finden können, wie die weiteren Familienmitglieder hießen, wie alt sie waren, etc. und zusätzlich kannst du eventuell erste Hinweise zur Tat aus Zeitungsartikeln finden. Hinweise zu weiteren Möglichkeiten und Orten nachzuforschen, kann dir das Personal dort ebenfalls geben.

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen und rate Dir, auf der Gemeinde anzufragen in der Deine Uroma und die Familie damals wohnhaft waren, bzw. und/oder bei der dortigen Kirchengemeinde. Ist Dir der genaue Ort bekannt oder hast Du nur die Info dass es im Vogtland war? Falls letzteres der Fall ist, mußt Du wohl alle infrage kommenden Gemeinden abklappern...viele geben aber auch telefonisch oder per Mail Auskunft.

Da ich selber auf einer Gemeinde arbeite, kann ich Dir sagen, dass es in vielen Gemeinden keine eigenen Archive gibt wo Zeitungsartikel oder ähnliches mit Ereignissen wie diesem gesammelt werden, wobei es natürlich dennoch möglich ist das vereinzelt so etwas geführt wird. Was Du auf der Gemeinde auf jeden Fall bekommen würdest, sind genaue Daten wie Geburts- und Todesdatum und die korrekten Namen. Mit denen kommst Du vielleicht im Archiv der lokalen Zeitungen sehr viel weiter. Oft gibt es auch Leute wie Kreisheimatpfleger oder ähnliches, die über Aufzeichnungen und ähnliches verfügen.

Ein Tip aus der Praxis: Wenn Du bei der Gemeinde anfragst, lass den genauen Grund mit dem Mordfall lieber erst mal weg, belasse es dabei zu sagen, dass Du Ahnenforschung machst und etwas über die Herkunft Deiner Uroma erfahren möchtest. Es könnte sein, dass man Dir ansonsten keine Informationen gibt, weil der Verdacht bestehen könnte dass Du nicht wirklich der Urenkel bist, sondern nur aus Neugier, Sensationslust etc. etwas erfahren möchtest.

Du könntest bei den örtlichen Zeitungen wie Vogtland-Anzeiger oder Freie Presse einfach mal per Mail anfragen, ob sie ein Archiv alter Jahrgänge haben, in dem man selber recherchieren darf. Wenn du die Zeitung für dich recherchieren lässt, kostet das u.U. ordentlich Geld.

Ansonsten schließe ich mich dem Tipp an, das nächstgelegene Archiv aufzusuchen. In den meisten größeren Städten gibt es ein Archiv für regionale Themen, wo auch alte Jahrgänge der Lokalzeitungen, alte Akten usw. aufbewahrt werden, z.B. auch in Plauen:
http://www.plauen.de/de/tourismus/plauen-entdecken/kunst-kultur/sonstige/stadt-archiv.php?shortcut=stadtarchiv

Wenn du dieses schreckliche Ereignis nach Zeit und Ort einigermaßen eingrenzen kannst, dürfte es nicht allzu schwer sein, im nächstgelegenen öffentlichen Regionalarchiv auf alte Unterlagen oder Zeitungsartikel zu stoßen. Ein, zwei Urlaubstage müsstest du aber opfern, schätze ich.

@Szsyslak

Moin! Da 20er-30er Jahre nun ein relativ umfänglicher Zeitraum ist (Das wären ca. bei einer Tageszeitung um die 260 Ausgaben pro Jahr - also bei 20 Jahren 5200 Zeitungen) ist ein recherchieren auf blauen Dunst ziemlich müßig.

Ich schlage folgende Vorgehensweise vor, die @cat888 ja schon ansprach: Besorge Dir die Geburtsdaten/Sterbedaten der entsprechenden Personen. Dazu musst Du erst mal ein bissl Familienforschung betreiben und Dich auch mit den Standesämtern befassen. Wenn Du so weit bist, dass Du die Sterbedaten hast, dann wäre das Forschen in den jeweils zuständigen Zeitungsarchiven etwas einfacher, wobei Du dann noch erforschen müsstest, welche Zeitungen es damals in der betreffenden Region gab. Sollte aber alles machbar sein.

Viel Erfolg und halte uns auf dem laufenden!

P.S. Wenn Du hierzu Fragen hast, helfen wir Dir sicher gerne weiter.

@Szsyslak

Ich möchte allen Vorschreibern zustimmen. Du musst erstmal mit Ahnenforschung beginnen und die Geburts- und Sterbeurkunden deiner Vorfahren anfordern um zu wissen wo genau mit wem genau sich alles zutrug.

Stelle das Geburtsdatum deiner Ur-Großmutter fest und wo sie geboren wurde. Dann schreibe die Gemeinde dort an und bitte um die Geburtsurkunde.

Diese könnte noch in Süttelin geschrieben sein! Also suche dir vorsorglich jemanden der das lesen kann. Je weiter zurück du gehst, desto mehr Sütterlin wird auf Urkunden auftauchen.

In der Geburtsurkunde stehen die Namen der Eltern deiner Ur-Großmutter, also deines Ur-Ur-Großvaters und deiner Ur-Ur-Großmutter, manchmal sogar die Adressen und die Namen deren Eltern und die Adresse der Hebamme. Hausgeburten waren damals noch normal. Oft hatte die Hebamme die Aufgabe Neugeborene direkt nach der Geburt anzumelden.

Im Vogtland sollten die Gemeindearchive, Kirchenbücher und Zeitungsarchive noch recht intakt sein aus dieser Zeit. Falls es die Zeitungen nicht mehr geben sollte, kannst du über die Deutsche Nationalbibliothek suchen. Die halten von allen Zeitungen auch aus dieser Zeit die Originale vor. Du musst dann leider immer die ganze Zeitung als Kopie kaufen, einzelne Blätter werden nicht kopiert. Sehr teurer ist das nicht, aber umsonst machen die leider nix.

Auch wenn eine Gemeinde den Dokumentenstand durch einen Bombentreffer verloren hat, damals hatten alle Gemeinden Kopien anzufertigen die eingelagert wurden. In den seltensten Fällen sind diese Kopien-Archive ebenfalls vernichtet worden. D.h. deine Chancen für Recherche stehen gut.

Wenn du die Daten deines Ur-Ur-Großvaters und deiner Ur-Ur-Großmutter hast, kannst du auf deren Gemeinde auch die Sterbeurkunde anforden. Damals wurde oft noch der Zustand des Toten, Krankheiten und mehr Einzelheiten dort eingetragten. Könnte auch interessant sein zu haben in deinem Fall.

@Szsyslak

Was ich dir noch raten kann, sobald du die Daten deiner Ur-Großmutter hast könntest du mal schauen ob es in der Gemeinde ausd er sie stammt, heute einen Heimatverein o. Geschichtsverein gibt. Die wissen solche Vorkommnisse und haben zum Teil auch alte Bilder, Urkunden oder Zeitungsartikel zur Hand.

@Szsyslak
und? bist du weiter gekommen?