Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere
10.09.2016 um 11:51Richtig, in Deutschland gehört das zu den Grunddaten, die der Angeklagte angeben muss, selbst wenn er sonst nicht aussagen will. Der Richter soll sich vergewissern, dass der richtige Angeklagte vor ihm steht. Man sieht allerdings auch das alte deutsche Denken, dass ein Mensch vor allem das ist, was er gesellschaftlich repräsentiert: denn der Beruf ist ja bei vielen Dingen in Wirklichkeit irrelevant. Aber in Deutschland steht das sogar im Urteil.
Hier liegt der Vorteil im amerikanischen System, das Richter und Jury trennt. Der Richter weiss diese Dinge, kann sich also vergewissern, dass der richtige Angeklagte anwesend ist und die Jury hat -in der Theorie wenigstens- ein wirklich unbeschriebenes Blatt vor sich.
Das Alter kann man als Jury in der Regel schätzen, da man den Angeklagten ja sieht. Bei der Nationalität kann man in den USA oft nichts schäzten, da hier Menschen aus allen Herren Ländern leben und oft Amerikaner sind. Die Frage kann auch sehr heikel sein, daher unterliegt sie den oben genannten Regeln der Relevanz und der Voreingenommenheit. Spricht ein Angeklagter schlecht oder gar nicht Englisch, braucht er gar einen Dolmetscher, bleibt das der Jury freilich nicht verborgen.
In unserem Fall hier ist die Nationalität auf den ersten Blick irrelevant, allerdings ergibt sich eine Relevanz aus dem online-Verhalten des Täters: er soll sich ja Lars Schmidt genannt haben, ein eindeutig unüblicher Name in den USA, der aber durchaus deutsch klingt. Hier könnte ich als Staatsanwalt jetzt vermutlich erfolgreich argumentieren, dass die Jury wissen sollte, dass Rouven Deutscher ist, da es wahrscheinlicher ist, dass ein Deutscher sich einen solchen Decknamen aussucht, als dass ein Amerikaner ohne Verbindung nach Deutschland das tut.
Das Alter mag auch relevant sein, vor allem wenn das Thema Alfter in den Prozess kommt, der Altersunterschied zwischen den beiden könnte suggerieren, dass Rouven sexuell unausgelastet war.... - das wäre so ein Punkt, an dem ich als Verteidiger dann lautstark protestieren werde. Usw.
Hier liegt der Vorteil im amerikanischen System, das Richter und Jury trennt. Der Richter weiss diese Dinge, kann sich also vergewissern, dass der richtige Angeklagte anwesend ist und die Jury hat -in der Theorie wenigstens- ein wirklich unbeschriebenes Blatt vor sich.
Das Alter kann man als Jury in der Regel schätzen, da man den Angeklagten ja sieht. Bei der Nationalität kann man in den USA oft nichts schäzten, da hier Menschen aus allen Herren Ländern leben und oft Amerikaner sind. Die Frage kann auch sehr heikel sein, daher unterliegt sie den oben genannten Regeln der Relevanz und der Voreingenommenheit. Spricht ein Angeklagter schlecht oder gar nicht Englisch, braucht er gar einen Dolmetscher, bleibt das der Jury freilich nicht verborgen.
In unserem Fall hier ist die Nationalität auf den ersten Blick irrelevant, allerdings ergibt sich eine Relevanz aus dem online-Verhalten des Täters: er soll sich ja Lars Schmidt genannt haben, ein eindeutig unüblicher Name in den USA, der aber durchaus deutsch klingt. Hier könnte ich als Staatsanwalt jetzt vermutlich erfolgreich argumentieren, dass die Jury wissen sollte, dass Rouven Deutscher ist, da es wahrscheinlicher ist, dass ein Deutscher sich einen solchen Decknamen aussucht, als dass ein Amerikaner ohne Verbindung nach Deutschland das tut.
Das Alter mag auch relevant sein, vor allem wenn das Thema Alfter in den Prozess kommt, der Altersunterschied zwischen den beiden könnte suggerieren, dass Rouven sexuell unausgelastet war.... - das wäre so ein Punkt, an dem ich als Verteidiger dann lautstark protestieren werde. Usw.