Der ungesühnte Mord an Vebronia Tabbo
24.02.2016 um 22:24Ich würde gerne mich Euch den Mord an Vebronia Tabbo diskutieren.
Am 23. Mai 2013 wurde Vebronia Tabbo, 46 Jahre alt, von ihrer Tochter als vermisst gemeldet Vebronia hatte mehrere Putzstellen im osthessischen Altenstadt. Von der Arbeit war sie nicht nach Hause gekommen. Wenig später fanden Spaziergänger ihre Leiche im Wald.
Am 23. Mai 2013 wurde Vebronia Tabbo, 46 Jahre alt, von ihrer Tochter als vermisst gemeldet Vebronia hatte mehrere Putzstellen im osthessischen Altenstadt. Von der Arbeit war sie nicht nach Hause gekommen. Wenig später fanden Spaziergänger ihre Leiche im Wald.
Vermisst gemeldete Vebronia Tabbo ermordet aufgefunden
Bei einer Obduktion der Leiche wurden »massive Verletzungen durch Gewalteinwirkung« festgestellt, teilt Polizeipressesprecher Jörg Reinemer am Sonntagabend auf Anfrage der WZ mit. Man gehe von Totschlag oder Mord aus.
(...)
»Wir gehen von Totschlag oder Mord aus«, berichtet Jörg Reinemer, Pressesprecher der Wetterauer Polizei.
Die Altenstädterin hatte am Donnerstagmorgen ihre Wohnung verlassen und war zu dem Restaurant in der Hanauer Straße gegangen, in dem sie als Reinemachefrau arbeitete. Gegen 9 Uhr wurde sie dort noch gesehen, kam dann allerdings im Laufe des Tages nicht nach Hause. Die Tochter der Frau erstattete am Freitagnachmittag eine Vermisstenanzeige.
Nur wenige Stunden später wurde die 46-Jährige tot aufgefunden. Zwei Spaziergänger fanden ihre Leiche in einem Waldstück zwischen Rommelhausen und Ostheim. Der Hund der Spaziergänger hatte sie auf den leblosen Körper neben einem Waldweg aufmerksam gemacht. Die beiden informierten die Polizei. Auch ein Rettungssanitäter wurde gerufen, er konnte nur noch den Tod der Frau feststellen.
Die Leiche von Vebronia Tabbo wurde am Samstag in Gießen obduziert. Dabei stellten die Mediziner »massive Verletzungen durch Gewalteinwirkung« am Oberkörper fest, berichtet Reinemer. Die Gießener Staatsanwaltschaft ermittelt wegen eines Tötungsdelikts.
(...)http://www.wetterauer-zeitung.de/Home/Kreis/Staedte-und-Gemeinden/Limeshain/Artikel,-Vermisst-gemeldete-Vebronia-Tabbo-ermordet-aufgefunden-_arid,422899_regid,3_puid,1_pageid,90.html
Die Anteilnahme und Bestürzung in der Bevölkerung war groß.Abdullahhad Tabbo trägt Schwarz, seine Lider sind geschwollen, immer wieder schließt er die Augen. 23 Jahre war er mit Vebronia verheiratet, jetzt ist sie tot. Vebronia wurde umgebracht. »Noch habe ich Kraft«, sagt Tabbo.
»Sie war für jeden da«, sagt Claudia Tabbo über ihre Mutter Vebronia. Warum die 46-Jährige sterben musste, ist derzeit noch nicht geklärt. Verwandte und Freunde der Familie gedenken der Toten mit Kerzen und einer weißen Rose.
Hinter ihm in der Laube seines Hauses in Altenstadt hat er ein Bild der 46-Jährigen aufgestellt. Kerzen und eine weiße Rose stehen daneben. Wer die Mutter seiner drei Kinder umgebracht hat, das weiß Tabbo nicht. (...)
»Meine Mutter hat etwas gesehen, das sie nicht sehen sollte«, sagt Claudia Tabbo. »Dafür wurde sie ...«, die 22-jährige Studentin ringt mit sich und flüstert dann »bestraft«. Um die zierliche junge Frau herum sitzt ein gutes Dutzend Menschen. Freunde und Verwandte der Tabbos sind gekommen, nur vereinzelt wird gesprochen, in den Gesichtern lässt sich die Trauer, das Entsetzen ablesen. Frieda Heinz, die große Schwester von Vebronia Tabbo, bricht das Schweigen. Zornig sagt sie: »Die, die das gemacht haben, die soll es selber treffen.«
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Auf die Frage, ob er eine Vermutung habe, was mit seiner Frau geschehen sein könnte, reagiert der 55-Jährige mit einem Kopfschütteln. »Wir waren 23 Jahre verheiratet. Nie gab es Probleme«, sagt er und nimmt dankend die dampfende Tasse entgegen, die sein Schwager ihm reicht.http://www.wetterauer-zeitung.de/Home/Kreis/Staedte-und-Gemeinden/Altenstadt/Artikel,-Trauer-Entsetzen-und-Wut-_arid,423346_regid,3_puid,1_pageid,88.html
Wenige Monate später erhebt die Tochter schwere Vorwürfe gegen die PolizeiMord im Wald: Polizei unter Druck
Fast vier Monate sind seit dem Tötungsdelikt gegen die Altenstädterin Vebronia Tabbo vergangen. Jetzt erhebt die Tochter der Getöteten schwere Vorwürfe gegen die Polizei.
Die Polizei würde nur noch gegen Angehörige der Familie ermitteln, dabei liefe der Mörder weiter frei herum, so lautet einer der Vorwürfe der 22-jährigen Tochter Claudia Tabbo. Sie wendet sich vor allem gegen die Verhörmethoden der Polizei in Friedberg und Büdingen.
So seien ihr Bruder, ihr Lebensgefährte und sie selber bis zu vier Stunden in getrennten Räumen vernommen worden. Dabei seien die Polizeibeamten vielfach mit Unterstellungen und massivem Druck vorgegangen. So wurde nach Aussage der 22-Jährigen ihr gerade mal 14-jähriger Bruder nahezu genötigt, einzugestehen, dass der Vater und Ehemann der Getöteten gewalttätig gewesen und seine Frau geschlagen habe. Dabei soll er ihr auch Zähne ausgeschlagen haben.
(...)
Tochter Claudia Tabbo ist immer noch davon überzeugt, dass ihre Mutter irgendetwas gesehen haben muss, was Fremde nicht hätten sehen dürfen. Deshalb musste sie sterben, so die Tochter. Ob es sich dabei um Geldwäsche in einem der Lokale gehandelt habe, in der sie putzte, wie nach Bekanntwerden ihres Todes in Altenstadt vermutet wurde, oder um sonst ein kriminelles Delikt, ist weiterhin offen. Die Polizei sucht weiterhin nach möglichen Anhaltspunkten oder auch Zeugen, die Vebronia Tabbo noch am Tattag gesehen haben oder irgendwelche Aussage zu ihr oder ihrem Umfeld machen können.
Denn fest steht auch, dass ihr Ehemann, mit dem sie 23 Jahre verheiratet war, einer der letzten gewesen sein muss, der sie noch lebend sah. Er hatte sie nämlich an diesem Vormittag an ihrer letzten Putzstelle in einem Altenstädter Lokal aufgesucht, um ihr den Hausschlüssel zu bringen. Die Polizei sucht derweil mit einer Plakataktion in Altenstadt und Umgebung nach weiteren Hinweisen.
EXTRA
Wie die Staatsanwaltschaft Hanau mitteilte, liegt inzwischen auch das rechtsmedizinische Gutachten vor. Danach soll der Tod der 46-Jährigen durch schwere stumpfe Gewalteinwirkungen gegen Kopfhttp://www.kreisblatt.de/lokales/wetterau/Mord-im-Wald-Polizei-unter-Druck;art677,625031
Knapp ein Jahr später wird der Verlobte von Claudia Tabbo (Tochter) festgenommen.Fall Tabbo: Schwiegersohn in spe in Untersuchungshaft
Altenstadt (lk). Über ein Jahr ist es her, dass Vebronia Tabbo umgebracht wurde. Jetzt sitzt der Schwiegersohn in spe der getöteten Altenstädterin in Untersuchungshaft. Das teilte Oberstaatsanwalt Jürgen Heinze der WZ am Montag auf Anfrage mit.
Der Pressesprecher der Hanauer Staatsanwaltschaft berichtete, der Haftbefehl gegen den jungen Mann, den Verlobten von Vebronia Tabbos Tochter, laute auf Tötung.
Die 46-jährige Vebronia Tabbo wurde von ihrer Familie am 24. Mai 2013 als vermisst gemeldet, nachdem sie von einer ihrer zahlreichen Putzstellen nicht nach Hause gekommen war. Spaziergänger entdeckten noch am selben Tag in einem Waldstück zwischen Rommelhausen und Ostheim die Leiche der gebürtigen Syrerin. Der leblose Körper der Frau lag in einem Gebüsch, nur wenige Gehminuten vom Wohnhaus der Tabbos entfernt. Mediziner stellten bei der Obduktion »schwere stumpfe Gewalteinwirkung« fest. Die Polizei nahm die Ermittlungen auf. Schnell stand fest, dass Vebronia Tabbo ihren Mörder wohl gekannt hat. Ehemann und Schwiegersohn in spe gerieten ins Visier der Fahnder. Die Ermittlungen gegen Ehemann Abdullahhad Tabbo wurden im Oktober eingestellt, die gegen den Lebensgefährten seiner Tochter nicht.
Motiv: Familiäre Streitigkeiten
Ende März hatte Kripo-Chef Reiner Beer verkündet: »Wir sind guter Hoffnung, den Fall bald aufklären zu können.« Dann tat sich einige Zeit nichts. Jetzt die Wendung: Gegen den Lebensgefährten von Vebronia Tabbos Tochter wurde bereits am 12. Mai Haftbefehl erlassen, teilte Pressesprecher Hinze mit. Der junge Mann steht im Verdacht, die 46-Jährige »gezielt mit einem Ast erschlagen« oder mit einem anderen stumpfen Gegenstand so lange auf sie eingeprügelt zu haben, bis Vebronia Tabbo tot war. »Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist das Tatmotiv innerhalb der Familie zu suchen«, heißt es seitens der Staatsanwaltschaft. Heinze verweist auf familiäre Streitigkeiten. (...)
3000 Euro nicht zurückgezahlt?
Anfang April hatte die WZ die Tabbos besucht. Tochter und Ehemann der Getöteten berichteten, wie sie die Zeit seit dem Verbrechen erlebt haben. Auch der Schwiegersohn in spe setzte sich während des Gesprächs dazu. Die Tochter von Vebronia Tabbo erzählte, es habe sie sehr belastet, dass die Polizei der Familie gegenüber starken Druck ausgeübt habe. Sie sei mit der Aussage konfrontiert worden, ihr Lebensgefährte habe die Mutter getötet, weil er ihr nicht die 3000 Euro habe zurückzahlen können, die Vebronia Tabbo ihm einst für die Eröffnung seines Restaurants geliehen habe. Sie zweifle nicht an ihrem Freund. Den habe sie über ihre Mutter kennengelernt, berichtete die Studentin. »Sie hat uns vor drei Jahren zusammengebracht. Sie hat ihn geliebt«, betonte sie. Gemeinsam mit ihrem Vater vertrat sie die Meinung, dass Vebronia Tabbo bei ihrem letzten Putzeinsatz etwas gesehen hat, das sie nicht habe sehen sollen.http://www.wetterauer-zeitung.de/Home/Kreis/Staedte-und-Gemeinden/Altenstadt/Artikel,-Fall-Tabbo-Schwiegersohn-in-spe-in-Untersuchungshaft-_arid,504636_regid,3_puid,1_pageid,88.html
Claudia Tabbo hält ihren Freund für unschuldig.http://www.wetterauer-zeitung.de/Home/Kreis/Staedte-und-Gemeinden/Altenstadt/Artikel,-Claudia-Tabbo-Mein-Freund-ist-unschuldig-_arid,509487_regid,3_puid,1_pageid,88.html
Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage. Der Prozess beginnt im November 2014.Gewaltorgie: Prozessauftakt im Fall Tabbo
Wegen des Vorwurfs, Vebronia Tabbo, die Mutter seiner Verlobten, getötet zu haben, muss sich seit Donnerstag der 29-jährige Bashar G. vor dem Hanauer Schwurgericht verantworten. Der mit Spannung erwartete Prozessauftakt dauert nur eine knappe halbe Stunde.
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So verlas Staatsanwalt Mathias Pleuser lediglich die Anklage, die von Totschlag ausgeht. Darin wird Bashar G. vorgeworfen, am Vormittag des 23. Mai vergangenen Jahres in Rommelhausen die damals 46 Jahre alte Vebronia Tabbo im bewusstlosen Zustand mit seinem Fahrzeug in den nahen Wald gefahren, sie dort an den Füßen ins Unterholz geschleift und anschließend solange mit einem Ast oder Holzknüppel auf ihren Kopf eingeschlagen zu haben, bis ihr Schädel zertrümmert war und sie daran verstarb. Es soll sich um eine wahre Gewaltorgie gehandelt haben. Die Leiche wurde einen Tag später von Spaziergängern in dem Waldstück zwischen Rommelhausen und Ostheim gefunden.http://www.wetterauer-zeitung.de/Home/Kreis/Staedte-und-Gemeinden/Altenstadt/Artikel,-Gewaltorgie-Prozessauftakt-im-Fall-Tabbo-_arid,532911_regid,3_puid,1_pageid,88.html
Ich stelle nachfolgend nur die Links rein, in denen über den Prozess berichtet wird.http://www.wetterauer-zeitung.de/Home/Kreis/Staedte-und-Gemeinden/Altenstadt/Artikel,-Erste-Zeugenaussagen-im-Fall-Tabbo-_arid,534116_regid,3_puid,1_pageid,88.htmlhttp://www.wetterauer-zeitung.de/Home/Kreis/Staedte-und-Gemeinden/Altenstadt/Artikel,-Wende-im-Fall-Tabbo-_arid,534623_regid,3_puid,1_pageid,88.htmlhttp://www.wetterauer-zeitung.de/Home/Kreis/Staedte-und-Gemeinden/Altenstadt/Artikel,-Angeklagter-Tabbo-war-aggressiv-_arid,536806_regid,3_puid,1_pageid,88.htmlhttp://www.wetterauer-zeitung.de/Home/Kreis/Staedte-und-Gemeinden/Altenstadt/Artikel,-Angeklagter-im-Mordfall-Tabbo-verstrickt-sich-in-Widersprueche-_arid,538392_regid,3_puid,1_pageid,88.htmlhttp://www.wetterauer-zeitung.de/Home/Kreis/Staedte-und-Gemeinden/Altenstadt/Artikel,-Hat-Angeklagter-im-Tabbo-Prozess-wirklich-gefruehstueckt-_arid,538619_regid,3_puid,1_pageid,88.htmlhttp://www.wetterauer-zeitung.de/Home/Kreis/Staedte-und-Gemeinden/Altenstadt/Artikel,-Mordfall-Tabbo-Telefonmittschnitte-im-Fokus-_arid,539612_regid,3_puid,1_pageid,88.htmlDer Staatsanwalt konfrontierte [die Tochter] mit Aussagen ihrer Brüder, die den Vater als durchaus gewalttätig bezeichnet haben. Die 23-Jährige hingegen wiegelte ab, bezeichnete Gewaltausbrüche wie Ohrfeigen oder das Werfen von Gegenstände auf Personen als normale Temperamentsausbrüche.
Der Staatsanwalt ließ nicht locker, berichtete, die Schwester der Ermordeten habe bei ihrer polizeilichen Vernehmung Gewaltausbrüche des Schwagers geschildert. Vor Jahren habe er seiner Frau mit einem Schlüsselbund Zähne ausgeschlagen. Die Tochter der Ermordeten hingegen berichtete, ihre Mutter habe die Zähne aufgrund von starkem Kariesbefall verloren. Auf Nichtwissen berief sich die Zeugin sich auch, als ihr der Staatsanwalt den Kurznachrichtenwechsel zwischen dem Angeklagten und dessen Bruder vorhielt. Darin wurde ein Streit zwischen dem Angeklagten und dessen Schwiegervater in spe thematisiert. Der Vater soll laut Kurznachricht ausgerastet sein, in der Wohnung Chaos angerichtet und einen Großteil der Einrichtung demoliert haben. Als der Bruder Bashar G. Hilfe dann anbot (»Ich komme und mache den Alten fertig«), habe der Angeklagte geantwortet: »Bloß nicht. Das macht meine Pläne kaputt.«
»Mit dem Gold« bezahlt
Ein Schriftwechsel zwischen der 23-Jährigen und ihrem Verlobten wurde thematisiert: Als die Studentin zwei Monate vor dem Tod ihrer Mutter für drei Tage nach London reiste, um dort einzukaufen, fragte sie der Angeklagte sie via einer Kurznachricht, mit welchem Geld sie denn bezahlen wolle? Ihre Antwort: »Mit dem Gold. Unser Geld habe ich noch auf dem Konto.« Im Zuge der Ermittlungen war bekannt geworden, dass einige Schmuckstücke von Vebronia Tabbo verschwunden waren.http://www.wetterauer-zeitung.de/Home/Kreis/Staedte-und-Gemeinden/Altenstadt/Artikel,-Stimmung-im-Hause-Tabbo-im-Fokus-der-Verhandlung-_arid,549354_regid,3_puid,1_pageid,88.html
In der Zwischenzeit wurde auch der Bruder von Bashar festgenommen. Und dann: Im März 2015 sind die beiden wieder auf freiem Fuß. Es wurde eine dritte DNA-Spur gefunden, die nicht zugeordnet werden konnte.Tod durch Würgen oder Schläge?http://www.wetterauer-zeitung.de/Home/Kreis/Staedte-und-Gemeinden/Altenstadt/Artikel,-Mordfall-Tabbo-Neues-medizinisches-Gutachten-liegt-vor-_arid,557349_regid,3_puid,1_pageid,88.html (Archiv-Version vom 22.06.2015)
Laut Richter komme das Gutachten zwar nicht zu dem Schluss, dass der Tod zweifelsfrei durch das Würgen erfolgt sei, es sei aber möglich, dass die dreifache Mutter durch das Würgen bereits so schwer verletzt war, dass ihr Weiterleben unwahrscheinlich gewesen wäre. Wenn nicht ausgeschlossen werden könne, dass die Todesursache bereits durch das Strangulieren gelegt worden sei, dann wären die Brüder nicht mehr ursächlich für den Tod von Vebronia Tabbo verantwortlich, sondern hätten die sterbende 46-Jährige nur noch in den Wald gefahren. Als sie dort beim Ablegen im Todeskampf noch einmal gezuckt habe, könnte einer der Brüder möglicherweise die Nerven verloren und mit einem Holzknüppel zugeschlagen haben, mutmaßt der Richter. Da die Frau zu diesem Zeitpunkt aber schon tot gewesen sein könnte, es keine gesicherten und vor allem unumstößlichen Beweise dafür gebe, dass die Brüder für ihren Tod verantwortlich seien, seien sie aus der Untersuchungshaft entlassen worden.
Dann kommt der Freispruch aus Mangel an Beweisen.Laut Richter Graßmück sei mit dem Gutachten klar gewesen, dass G. die Tat nicht mit zumindest 95-prozentiger Sicherheit nachgewiesen werde könne.http://www.wetterauer-zeitung.de/Home/Kreis/Staedte-und-Gemeinden/Altenstadt/Artikel,-Aus-Mangel-an-Beweisen-Freispruch-im-Tabbo-Prozess-_arid,559227_regid,3_puid,1_pageid,88.html (Archiv-Version vom 22.06.2015)
Und hier noch der letzte Link zu einem KOmmentar in der FNP:Nach Ansicht von Staatsanwalt Matthias Pleuser und später auch des Gerichts sei die Frau zunächst von ihrem Ehemann gewürgt worden, und zwar aufgrund der Spuren an ihrem Hals so heftig, dass diese Handlung allein schon mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit zum Tode geführt hätte.http://www.kreisblatt.de/lokales/wetterau/Ungesuehnte-Toetung;art677,1345011
Nach Ansicht der Gerichtsmedizinerin wäre sie also auch ohne die Schläge gestorben. Doch wer ist in diesem Fall der Täter? Der Ehemann, der aller Wahrscheinlichkeit die Todesspirale mit dem Würgen begonnen hatte? Die Brüder, die die bewusstlose oder schon klinisch tote Frau in den Wald bei Rommelhausen gefahren haben und dann das Zucken der Körpergliedmaßen fälschlich als Wiedererwachen deuteten – und deshalb mit dem Ast zuschlugen? Und wenn: Wer von ihnen schlug zu? Da musste sogar der Staatsanwalt passen. „Wer die tödlichen Schläge ausübte, ist an Hand der Spuren nicht mehr zu klären. Deshalb bleibt nach dem Grundsatz „in dubio pro reo“ (im Zweifel für den Angeklagten) juristisch keine andere Möglichkeit als der Freispruch“, so Pleuser.