Simi96 schrieb:Das wird der liebe Steven aber ganz anders sehen. Gerade den ersten Punkt.
Zellner macht definitiv bessere Arbeit, auch wenn sie sicherlich genug Geld dafür bekommen wird und bisher in mehreren Jahren noch nichts wirklich erreicht hat. Ich denke sie hat sich mit dem Fall verzettelt und würde es Netflix nicht geben hätte sie den Fall nie übernommen. Schon ein wenig befremdlich ihre Famegeilheit.
Die anderen Punkte wurden hier schon mehrfach durchgekaut, deshalb nur kurz:
Warum, hast du mit ihm gesprochen? Ich weiss nicht genau, wo der Übergabepunkt zu Zellner ist, was die Beweisaufnahme angeht, allerdings rechne ich Zellner erst einmal hoch an, dass sie das Rechtssystem mit 12 Geschworenen nicht einfach runtermacht, sondern sagt, dass das Jurysystem funktioniert! Solange die Jury von der Verteidigung alle Beweise und abgeleiteten Theorien hört als Basis ihrer Entscheidung. Ein gefälltes Urteil umzukehren ist ein ganz anderer Schuh. Das schon deshalb, weil es primär um die Opferfamilie geht und nicht um eine postgerechte Rechtssprechung.
Ich lese hier oft heraus, dass sich scheinbar die breite Masse hier besonders aktiv in der Richtung äußern, dass es eigentlich keine Unschuldigen und schlechten Ermittlungen gibt und die Spezie die daran zweifelt eher von einem anderen Stern sein muss. Im Fall Avery denken einige er sei der Täter und trotzdem hätte die Ermittlungsbehörde einiges geturkt.
Unbestritten ist die Tatsache, dass TH gewaltsam ermordet wurde und danach mit ihrem Auto in Berührung gekommen ist. Und das zumindest in der Nähe vom Avery Grundstück (Handydaten).
Aber zu den Fakten:
Die beiden Anwälte in Averys Verfahren hatten den Grundstein für ihre "Verschwörungstheorie" schon mannigfaltig vor der Jury ausgebreitet (Widersprüche Sherrif, Ermittler, deren Verstöße, Tatort) und haben gedacht mit der gelöcherten Blutampulle den finalen Beweis gefunden zu haben.
Zellner hingegen schaut sich alles gründlichst an und Zellner nennt Verdächtige (typisches Verteidigungsrecht)
und entwickelt einen Anfangsverdacht.
Beispielsweise gegen den Exfreund, der am 041105 zig Anrufe höchstwahrscheinlich von der Ermittlungsbehörde erhält.
Nachdem dieser suspekte Ermittler Colburn das Kennzeichen zum vermissten Mädchen wusste. Dies sollte imo höchst naheliegend darauf hindeuten, dass das Auto bereits am 031105 gefunden wurde. Bestimmt nicht mit steckendem Zündschlüssel. Also findet man heraus, wo man einen Ersatzschlüssel herbekommt (der mit dem blauen Lockband und fehlender Halbach DNA).
Das ganze genährt von dem Sucheinsatz mit nur an den Finder vergebener Kamera und dem mit Gotteshilfe folgenden Spontanfund durch Sturm. Das riecht also schon einmal recht stark nach Fisch.
Die ganzen Gutachten bezogen auf Ballistik und Pathologie wieder über Zellner. Und dann wurde die Gerichtsmedizinerin vom Tatort ferngehalten. Warum blos? Wo haben die Leichenspürhunde angeschlagen? Richtig nicht auf Averys Gelände. Also ist schon wahrscheinlich, dass Auto und Leichenteile transportiert wurden. Die Kiesgrube eignet sich jedenfalls nicht zum Verbrennen. Zu den Fässern hat sie auch eine nachvollziehbare Erklärung. (Fass Nr.2)
Es gibt kein Blut an den durch BD benannten Tatorten ausser wenig im Auto. Die Aussage das TH das Grundstück verlassen hat (Bruder von BD) wird ebenfalls durch das zuletzt messbare Signal ihres Handys gestützt. Ebenfalls Ermittlungen Zellner.
Da die Jury laut Aussagen eines Jurymitglied
mit eingangs 7:5 für abstimmte muss man nicht lange rätseln wenn Zellner das volle Brett vor der Jury ausgerollt hätte.
Simi96 schrieb:Das Kennzeichen ist bei Tausenden von Autos sicherlich auch nicht so schlecht versteckt. Außerdem auch hier wieder, schau dir mal auf den Arial-Bilder an wo das Auto stand. Passt auch perfekt.
Da würde mich noch interessieren, ob die Fahrzeuge auf dem Schrottplatz einfach offen sind. Das Kennzeichen ist wertlos. Das muss man nicht verstecken sondern einfach nur vernichten. Die Mühe in Tiefenpsychologie in schludriges Nachtatverhalten Averys zu stecken finde ich sinnlos. Die Zeit war sogar vorhanden für einen stets lockeren SA in den Interviews mit der Polizei auf seinem Gelände.
Simi96 schrieb:Das Blut im Auto, falls er es in der Ausnahmesituation bemerkt hat, ist somit auch egal wenn das Auto planmäßig im Car-Crusher landen soll.
Dieser Plan hängt ja einzig und allein an BDs Aussagen. Kein Beweis. Als Schrottplatzbesitzer kann er den Toyata zu jeder Zeit nach dem 31.10. zerstören. Um so eher umso besser für einen Mörder. Die Presse war ja nicht kaputt.
Simi96 schrieb:Wir reden hier nicht von professionellen Auftragsmördern. Bei so gut wie jedem Mord läuft nicht alles perfekt und es werden Spuren hinterlassen. Sonst würde ja gar kein Mord aufgeklärt werden.
Und außerdem war ja nicht alles mega schlecht durchgeführt, er hat sich nach den 18 Jahren einfach zu sicher gefühlt. Zur sonstigen Persönlichkeit von SA braucht man denke ich auch kein Wort verlieren.
durant12 schrieb:
D.h. du musst die Story von zwei Hinterwäldler glauben, wo der künftig reiche Onkel seinen zurückgeblieben Neffen in
das Thema Vergewaltigung und Mord einführen will, und ihn deswegen von der Playstation weglockt. Erklärt man so etwas mit einer in der Jugend verbrannten Katze?
Hmmm. In dem Spiel gibt es aber nur Geld zu verlieren, Ärger zu ernten und das alles für 5 Minuten Trieb verteilt auf 2.
Wenn SA eines wohl gemieden hätte, wäre das Ärger mit den Cops gegen die er grade verklagt.
Simi96 schrieb:Also so ein Schmarrn. Lässt man die Verschwörungen weg deutet da absolut gar nichts drauf hin. Oder warum glaubst du gibt es dafür seit mehr als 10 Jahren nicht den geringsten Beweis. Bleibt doch mal bei den Fakten und spinnt euch nicht immer irgendwas zusammen.
Verstehe, der merkwürdige FBI Beamte (Mission korrupte Cops zur Strecke bringen) hat es also herausgerissen. Gut, dass man den hatte. Wäre spannend gewesen, was ein weiteres unabhängiges Labor herausbekommen hätte. SA DNA Konzentration auf dem Schlüssel war ja auch schon unglaubwürdig (ebenfalls Zellners Ermittlungen).
Der geringste Beweis für was? Für einen anderen Mörder? Zellner hat nur ein Ziel, welches sie jahrelang praktiziert. Die Theorie der Staatsanwaltschaft auseinandernehmen. Damit ist sie ja bislang erfolgreich gefahren.
falstaff schrieb:Wichtig ist am Ende nicht die Anzahl der aufgedeckten Fehler, sondern deren Relevanz.
Da widerspreche ich. An dem Verfahrensgang von BD sollte dir schon auffallen, wie subjektiv das alles ist. Ein Richter hebt ein Urteil auf. Dann gibt es erst eine Anhörung mit drei Richtern. Dann mit 9. Das Ergebnis ist knapp (um einen Richter) zu Ungunsten von BD.
Das heisst es gibt Richter, die erkennen Fehler und bewerten diese, andere sehen das anders. Das grenzt an persönlicher Einstellung und Abstimmung.
Ich halte mich der Einfachheit lieber an das, was die Jury zu entscheiden hat. Die muss ja auch verantworten, ob ihr Urteil zweifelsfrei ist.
Simi96 schrieb:Zellner macht definitiv bessere Arbeit, auch wenn sie sicherlich genug Geld dafür bekommen wird und bisher in mehreren Jahren noch nichts wirklich erreicht hat. Ich denke sie hat sich mit dem Fall verzettelt und würde es Netflix nicht geben hätte sie den Fall nie übernommen. Schon ein wenig befremdlich ihre Famegeilheit.
Ich glaube die Grande Dame in Chanel und Chauffeur braucht weder Geld noch Ruhm. Es kickt sie offensichtlich sich mit einer schlecht agierenden Staatsanwaltschaft anzulegen. Das dabei viel Zeit ins Land geht, liegt wohl eher am System. Es wundert einen schon wie authentisch sie sich in ihrem modischen Fummel ab 50 in der schmuddeligen Umgebung der Averys gibt. Berührungsängste hat sie jedenfalls nicht.