Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey
09.02.2019 um 22:10falstaff schrieb:Das macht in keinem der diskutierten Szenarien irgendeinen Sinn. Zwischenzeitlich hätte sie dann nämlich entweder in der Gewalt von jemandem sein müssen oder in irgendeinem Delirium und wäre dann bei dem Zeugen völlig anders aufgetreten. Verängstigt, geschunden, verwirrt, verletzt, etc. Nichts davon wird aber von dem Zeugen erwähnt.Sehr richtig. Dem Zeugen kam die Sache offensichtlich so normal vor, dass er zum Zeitpunkt der angeblichen Sichtung gar nichts unternahm. Offensichtlich hat die Frau, die er angeblich da an seiner Tür hatte, auch nicht in irgendeiner Weise darum gebeten, die Polizei oder sonstwen zu verständigen.
Das passt freilich nicht in ein Szenario einer verirrten oder gar entführten Frau. Und noch weniger, dass dann NACH diesem Vorkommnis noch ein Meuchelmörder ihrer habhaft geworden sein muss.
Ich vermute mal, dass in nahezu jedem Vermissten-dann-Mordfall ein oder mehrere "Sichtungen" gemacht werden, die sich später als absolut unmöglich herausstellen. Berühmtestes Beispiel dafür in letzter Zeit ist ja der Fall der ermordeten Maria aus Regensburg, die von mehreren Zeugen hunderte Kilometer weit entfernt gesehen wurde und angeblich sogar zwei Mantrailer ihre Spur dort aufnahmen - obwohl sie zu dem Zeitpunkt längst tot war, wie man inzwischen weiss.
Auch Tanja Gräff, ein Fall der vielen usern hier bekannt sein dürfte, wurde ja in Saarbrücken, in Spanien und sonst wo "gesehen." Auch sie war zu all diesen Zeiten längst tot.
Dieser vage Hinweis jedenfalls würde wohl kaum begründete Zweifel in unserem Prozess hier begründet haben. Wieder ein "red herring."