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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

1.496 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Making A Murderer, Steven Avery, Brendan Dassey ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

15.01.2017 um 13:31
Es ist gewaltig, vor allem im Fall von Avery. Ich habe schon ein paar Mandanten gehabt, die 10 oder gar 15 Jahre unschuldig im Gefängnis gewesen sind, aber je nach Alter, kann man auch noch mal einen Neustart schaffen. Eine ist inzwischen glücklich verheiratet, hat 2 Kinder... Man kann nur hoffen.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

15.01.2017 um 13:34
@Rick_Blaine
Das verstehe ich und stimmt vermutlich auch . Allerdings hat ja gerade Avery bereits 18 Jahre lang unschuldig in Haft gesessen ... Und da dürfte eh nur ein wenig Freiheitsluft einatmen um gleich wieder inhaftiert zu werden . Ist ja nun auch wieder fast 10 Jahre her , wenn ich mich nicht irre .


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

15.01.2017 um 14:53
Was sagt ihr denn zu den Brüdern von Teresa ? Das kommt einem doch sehr spanisch vor


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

24.01.2017 um 23:44
Hallo zusammen,

über das letzte halbe Jahr hinweg habe ich mir zu diesem Fall einige Gedanken gemacht.
Angefangen hat dies wohl wie bei den meisten hier mit dem Anschauen der Netflix-Dokumentation. Da diese aber leider nicht gerade sehr objektiv ist und auch einige wichtige Aspekte unbeachtet lässt, habe ich noch folgende Dinge meinen Überlegungen und Folgerungen hinzugefügt:
- Anschauen des Kompletten Verhörs Mr. Dasseys
- Habe das komplette Protokoll des Trails gegen Steven Avery gelesen (5.500 Seiten)
- Lesen des Protokolls des Trails gegen Brendan Dassey
- Sämtliche Befragungen Averys und Dassey
- Anschauen aller rund 900 Beweise der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung

Dabei habe ich festgestellt, dass der Case noch um einiges komplexer ist als er schon durch die Doku vermittelt wird. Die Doku möchte ich aber eigentlich außen verlassen, da es nicht annähernd alles Beleuchtet und darstellt, was für faire und stichhaltige Überlegungen wichtig sind. Sie ist doch ziemlich "Pro Mr. Avery" verfasst.

Viele Fragen bleiben aber selbst nach allen Informationen noch offen und ich hoffe es finden sich hier noch einige Leute zum Diskutieren. Werde mir nun auch mal die sechs vorherigen Seiten dieser Diskussion ansehen und Dann auch bei Bedarf noch etwas ergänzen etc.

Und entschuldigt bitte einige englische Worte dazwischen, habe einen amerikanischen Background und wenn ich auf die schnelle schreibe fällt es mir so manchmal leichter bevor ich ewig nach dem Deutschen Wort suche. Ich hoffe man kann alles verstehen ;-)

VG


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

25.01.2017 um 01:09
So habe mir nun auch alle anderen Kommentare zu diesem Thema hier durchgelesen.
Die Arbeit Avery's Anwälte war leider bei weitem nicht perfekt. Steven hat auch vor kurzem ein Interview gegeben, wo er mehr oder weniger sagt, dass wenn Strang und Buting anständige Arbeit geleistet hätten,er heute nicht mehr da wäre wo er nun ist. Das mit dem einen Geschworenen ist da nur ein Aspekt.

Mich würde aich mal interessieren was ihr generell vom Geschworenen System haltet.
Finde es eigentlich mehr gut als negativ, da so die Entscheidung nicht bei einer einzigen Person liegt. Wenn diese dann Voreingenommen etc ist, kann man sich einen Trial auch gleich schenken. Da ist es schon besser mit mehreren Leuten, die dann über den kompletten Case sich austauschen und beraten können. Dabei ist natürlich dann auch wie hier schon geschrieben wurde das Problem wenn es Sturrköpfe in der Truppe gibt.
Aber es gibt ja auch Auswahlkriterien, also so mir nichts dir nichts hockt man in einem Homicide-Trail auch nicht in der Jury.

Insgesammt könnte man für diesen Case wahrscheinlich ein ganzes Buch füllen. Deshalb bin ich auch sehr interessiert daran mich mit anderen zu diesem Thema auszutauschen.
Denn selbst nach 7-maligen anschauen der Doku und allen Beweisstücken, sowie Protokollen bleiben doch berechtigte Zweifel.

Zu der Frage ob Schuldig oder nicht will und kann ich mich nicht äußern, wäre für mich auch nicht wirklich fair den Familien gegenüber.
Müsste ich mich allerdings entscheiden, würde ich bei Steven eher auf schuldig plädieren. Bei Dassey sieht es da schon anders aus, auch wenn die Befragung weitaus nicht so falsch und schlecht geführt wurde, wie dies hier einige behaupten.
Bei Dassey bestehen aber deutlich mehr berechtige Zweifel, außerdem gibt es keine physikalischen Beweise. Hierbei würde ich eher auf Unschuldig plädieren.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

25.01.2017 um 01:44
Über den ein oder anderen Kommentar bin ich doch sehr überrascht. Zu hoffen er kommt sofort frei, wenn er dies wirklich begangen hat? Und diese Meinung nur nach Anschauen dieser "Doku"?
Ich möchte hier auf keinen Fall nur gegen Avery schreiben, aber so eindeutig das daran etwas faul ist, wie es durch MaM dargestellt wird, ist es bei weitem nicht.
Punkte wie dem Schlüssel, dass nur Avery's DNA darauf gefunden wurde, macht durchaus Sinn und gab es auch bei anderen Fällen bereits.
Mit dem anderen Verdächtigen, wo Mrs Halbach nach ihrem Aufenthalt auf dem Avery Property noch hinwollte finde ich hingegen interessant.
Und generell muss man auch sagen, dass sich zu sehr auf Avery konzentriert wurde und gegen andere nicht ausreichend ermittelt wurde.
Mögliche andere Verdächtige sind für mich noch Mr. Tadych, sowie Bobby Dassey die a) kein Alibi haben und b) sich gegenseitig nur diesen geben.

Sollte hier noch etwas los sein, so würde ich mich freuen, wenn wir alle Beweise (nicht nur die aus MaM) getrennt diskutieren und beraten könnten.
Dieser Case lässt mich schon seit längerem nicht mehr los und nachdem ich nun das komplette Avery Protocol zum Trial gelesen habe werde ich mich die kommenden Tage mal an das Dassey Protocol machen. Dies hat auch wenigstens deutlich weniger als 5.500 Seiten ;-)


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

25.01.2017 um 02:41
So nun das letzte bevor ich nerve ;-)
Um einen Diskussionseinstieg zu generieren widmen wir uns mal den Beweisen:

RAV4:
Generell denke ich wegen dem gefundene Blut nicht, dass Avery Handschuhe getragen hat. Dann fragen sich aber einige warum es keine Fingerabdrücke gibt. Nunja der Cut am Finger war ja seitlich und wenn er damit dann in Berührung Beim Zünder gekommen ist hinterlässt er keine Fingerabdrücke da die Wunde ja nicht an der Fingerkuppe war.
Dies würde auch erklären das und wie es zu den Schweißspuren unter der Motorhaube kam (ohne aber selbst mit Handschuhen möglich, da da Schweiß ja selbst auch vom Unterarm über dem Handschuh kommen kann).
Die Batteriekabel wurden ja entfernt, was auch Dassey in seinem Verhör genannt hat (übrigens direkt von sich aus).
Ebenso wurde kein EDTA nachgewiesen, auch wenn die angewandte LC/LS/LS Methode nicht gerade die sicherste ist.

Anrufe am 31.10.05:
Steven rief Mrs Halbach am Tattag 3x an. Zwei mal mit der Funktion *67, welche die Rufnummer unterdrückt und nach den Ereignissen erneut ohne diese Funktion, evtl als möglichen Alibianruf.
Ist für mich aber kein wirklicher Beweis, deshalb auch nur kurz erwähnt.

Schlüssel im Trailer:
Dies finde ich auch etwas komisch, zumal der Schlüssel a) von Lt. Lenk gefunden wurde und b) erst nach mehrmaliger Durchsuchung.
Dennoch ist es bewiesen, dass das Hinterteil dieses Kastens nicht richtig befestigt war und leicht herausstand. Der Schlüssel kann also durchaus durch diese Öffnung gefallen sein und erst später entdeckt werden. Mit der DNA auf dem Schlüssel habe ich im Vorherigen Beitrag ja bereits erwähnt.

Tatwaffe:
Nun zu dem Punkt der mich so sehr ich es auch hoffen würde am meisten an seiner Unschuld zweifeln lässt.
Die Kugel aus der Waffe, auf der Halbachs DNA gefunden wurde, hing immer über Averys Bett. Es muss also für einen Manipulator sehr schwer gewesen sein, die Kugeln aus Averys Waffe mit Halbachs DNA zu bearbeiten, ohne das dies bemerkt worden wäre: Ballistiker erklärten bereits, dass die Waffe, aus welcher die belastende Kugel stammt, seit 6. September unter Polizei-Verschluss war. Ein Manipulator hätte die Waffe also vor dem 5. September entwenden, DNA auf der Kugel platzieren und abfeuern müssen. Daher die Frage: die Waffe wurde also 4 Monate zuvor präpariert und die manipulierte Kugel solange „aufgehoben“? Die Kugel wurde am Tag des Verbrechens, dem 31. Oktober, abgefeuert.

Dies sind natürlich auch alles keine Beweise die für eine sichere Schuld sprechen.
Am Anfang als ich nur die Doku sah, dachte ich auch das er Unschuldig sei, nur nun nach einem halben Jahr intensiven befassen, hat sich meine Meinung eher in die andere Richtung geändert.

Finde es aber sehr spannend hier, da doch die meisten eher anderer Meinung sind. Aber das ist auch gut so, weil so kann man den Fall aus allen verschiedenen Seiten betrachten.

Das wars nun fürs erste. Gute Nacht :-)


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

25.01.2017 um 10:12
@Simi96

Falls du es noch nicht kennst würde ich dir das Subreddit https://www.reddit.com/r/MakingaMurderer/ empfehlen.


Warum bist du der Meinung die Doku sei "Pro Mr. Avery", und was genau meinst du damit? Hast du den Eindruck den Filmemacherinnen wäre es darum gegangen zu beweisen dass Avery unschuldig ist? Ich hatte den Eindruck es ging ihnen eher darum zu zeigen dass Avery in dem ganzen Prozess nie eine faire Chance hatte, ganz unabhängig davon ob er die Tat begangen hat oder nicht. Und dass die Geschichte aus seiner Sicht erzählt wird liegt daran dass sich die Staatsanwaltschaft sowie Familie Halbach geweigert haben mitzuarbeiten, dafür können die Filmemacherinnen nichts.

Das auf dem Autoschlüssel nur die DNA von Avery gefunden wurde macht Sinn und gab es auch schon in anderen Fällen? Hast du dafür Beispiele? Ich hab noch nie davon gehört dass auf einem Gegenstand den jemand jahrelang besessen hat nur die DNA einer anderen Person gefunden wurde die den Gegenstand höchstens kurz mal angefasst hat, zumindest nicht bei Gegenständen die nicht regelmäßig gewaschen werden wie zum Beispiel Gläser. Ich finde es erstaunlich dass auf dem Autoschlüssel die DNA von Halbach nicht gefunden wurde, die von Avery aber schon. Hast du dafür eine Erklärung?

Wozu hätte ein Manipulator die Waffe gebraucht? Hätte es nicht einfach gereicht eine abgefeuerte Kugel zu manipulieren? Und davon gibt es ja genug, die liegen auf dem Gelände der Avery´s herum, weil mit der Waffe dort ständig rumgeschossen wurde.

Wieso bist du überrascht dass Leute hoffen er kommt frei selbst wenn er die Tat begangen hat? Es ist nunmal so dass jemand nur verurteilt werden kann wenn seine Schuld zweifelsfrei bewiesen wurde, und in diesem Fall ist dass zumindest meiner Meinung nach nicht geschehen. Du selbst hättest ihn ja auch frei sprechen müssen wärst du in der Jury gesessen, da du ja auch Zweifel hast.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

25.01.2017 um 10:37
@misfit
Zitat von misfitmisfit schrieb:Warum bist du der Meinung die Doku sei "Pro Mr. Avery", und was genau meinst du damit? Hast du den Eindruck den Filmemacherinnen wäre es darum gegangen zu beweisen dass Avery unschuldig ist?
Nein, also das Ziel war es sicherlich nicht seine Unschuld zu beweisen, sondern generell die Fehler im amerikanischen Justizsyszen darzustellen. Trotzdem werden doch einige wichtige Beweise nicht beachtet oder wenn auch nur die Seite der Verteidigung dargestellt. Zum Beispiel auch mit der Blutampulle und dem kleinen Loch drin.
Das die Familie von Mrs Halbach dabei nicht mitmacht ist wohl das verständlichste auf der Welt.

Generell wirft die Doku aber ein besseres Licht als es wirklich ist. Seine Ex, Mrs Stachowski hat zum Beispiel berichtet, dass Mr. Avery sie öfters geschlagen hat und auch gedroht hat sie umzubringen. Gleiches mit der Katzensache.

Das mit der DNA auf dem Schlüssel habe ich aus dem Trial Protocol. Auf welcher der 5.500 Seiten weiß ich natürlich nicht mehr, aber ich werde mich mal auf die Suche machen.
Zitat von misfitmisfit schrieb:Wozu hätte ein Manipulator die Waffe gebraucht? Hätte es nicht einfach gereicht eine abgefeuerte Kugel zu manipulieren? Und davon gibt es ja genug, die liegen auf dem Gelände der Avery´s herum, weil mit der Waffe dort ständig rumgeschossen wurde.
Theoretisch ja. Aber die Waffe wurde ja als Tatwaffe identifiziert aus denen der tödliche Schuss am 31.10 abgefeuert wurde.
Zitat von misfitmisfit schrieb:Wieso bist du überrascht dass Leute hoffen er kommt frei selbst wenn er die Tat begangen hat?
Jetzt bitte nicht als Angriff sehen sondern nur rein hypothetisch betrachten:
Wenn jemand deine Schwester mit 11 Kugeln erschießt, sie evtl noch vergewaltigt, ihre Leiche zerstückelt und anschließend verbrennt würdest du glaube ich auch nicht wollen, dass diese Person freikommt.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

25.01.2017 um 10:56
@Simi96
Zitat von Simi96Simi96 schrieb:Wenn jemand ...
Ja, wenn, aber wenn das Wörtchen "wenn" nicht wäre ...

Zum Rest, DNA wurde auch schon mal falsch übertragen, war doch im Fall Peggy erst Thema. Wenn Du wirklich all das gelesen hast, mein Achtung, dennoch teile ich Deine Meinung nicht im Ansatz.

Und seine Freundin kann sicher mehr Geld machen, wenn sie wem erzählt, er hat sie geschlagen, als wenn sie sagt, er war immer nur nett.

Avery wollte heiraten, die Tat macht so gar keinen Sinn. Und was da alles so manipuliert wurde, auch das Verhör von Brendan, mag das nun nicht alles wieder aufzählen, finde es seltsam, dass Du da noch an die Schuld von Avery glauben kannst.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

25.01.2017 um 11:01
@Simi96

Nein, sicher nicht, ich würde aber wollen dass die Tat aufgeklärt wird. Mich würde in erster Linie interessieren wie und warum meine Schwester zu Tode kam. Im Fall von Teresa Halbach gab es zwei Prozesse, und somit zwei völlig verschiedene Tathergänge, mich würde das extrem stören.


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25.01.2017 um 11:10
@nocheinPoet

Ja habe ich alles gelesen, sonst hätte ich es nicht geschrieben ;-) Hat nun auch über ein halbes Jahr gedauert. Vor Ort war man natürlich trotzdem nicht und alles weiß man somit auch nicht.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Avery wollte heiraten, die Tat macht so gar keinen Sinn. Und was da alles so manipuliert wurde, auch das Verhör von Brendan, mag das nun nicht alles wieder aufzählen, finde es seltsam, dass Du da noch an die Schuld von Avery glauben kannst.
Verstehe ich ehrlich gesagt nicht so ganz, was du mir damit mitteilen willst.

@misfit

Ja die unterschiedlichen Szenarien würden mich auch stören, wobei mit ein bisschen Verstand kann man ja sehen das die Theorie mit dem Erstechen im Trailer Unsinn ist. Kein Blut etc.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

25.01.2017 um 11:29
@Simi96
Zitat von Simi96Simi96 schrieb:Verstehe ich ehrlich gesagt nicht so ganz, was du mir damit mitteilen willst.
So was aber auch, schau, Avery hatte eine Freundin, die sollte aus dem Gefängnis kommen, er wollte sie heiraten, eine wirklich große Entschädigung stand in Aussicht.

Und dann ist er so extrem vom Trieb gesteuert, dass er so eine Tat begeht? Und dann auch noch so dilettantisch? Ist doch offenkundig, wer daraus nun einen Vorteil hatte und wer nicht.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

25.01.2017 um 11:36
@nocheinPoet

Ah sorry, jetzt verstehe ich :-)

Wie es genau war weiß natürlich wenn nur er selbst.
Menschen ticken unterschiedlich und genau kann man es natürlich nie sagen.
Er hat aber wohl auch explizit immer nach Mrs Halbach beim Auto Trauer Magazin nachgefragt.
Und wenn es stimmt, was Mrs Stachowski sagt, dann lief es in der Beziehung ja evtl auch nicht mehr gut und war kurz vor dem Aus. Und im Affekt kann es schon auch passiert sein.

Mr. Avery hat im Gefängnis ja auch anscheinend von sexueller Fantasien und Mordgedanken erzählt. Und das er generell nicht gerade der Mann mit der weisesten Weste ist sollte auch klar sein.

Aber betrachtet man das ganze mal aus der Sicht der Anklage. Wer hätte sonst unbemerkt diese ganzen Taten begehen sollen und auf dem Property so die ganzen Beweise verstreuen sollen?
Für mich ist dies alles schon zu viel "Verschwörungstheorie".
Und seine Anwälte haben leider auch nicht bei weitem das Maximum rausgeholt und des ein oder anderen Fehler gemacht.


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25.01.2017 um 14:10
@misfit

Hier das habe ich noch gefunden zum vorherigen Thema mit der DNA auf dem Toyota Key:


"The State Crime Lab's DNA expert testified it would not be unusual for Teresa's DNA to have been degraded or rubbed off after having been handled by another person. The key also may have been wiped clean (if Avery had used it and had a cut on his right hand, it is reasonable to think he would've wanted to wash the blood off before putting it in his dresser), and then carried to the bedroom by Avery, also resulting in only his DNA being present."


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

27.06.2017 um 12:40
Hallo zusammen,

es ist wieder mehr Bewegung in dem Fall.

http://heavy.com/news/2017/06/brendan-dassey-release-prison-blocked-making-a-murderer-wisconsin/

Soweit ich das verstanden habe, wurde letzte Woche ein Richterspruch aus dem August 2016 bestätigt, der besagt das Brendan freigelassen werden muss, da in dem Prozess 2005 seine Verfassungsrechte verletzt wurden. Brendans Anwälte haben daraufhin am Freitag einen Antrag auf sofortige Entlassung gestellt. Der Staat Wisconsin hatte bis gestern Zeit dagegen Einspruch zu erheben, das haben die auch getan. Es wurde um 14 Tage Aufschub gebeten, damit alle Richter sich mit den Unterlagen vertraut machen können. Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob ich das so alles richtig wieder gegeben habe. Was ich mich aber noch mehr frage ist: wie geht es denn nach den 14 Tagen weiter?
Vielleicht kann @Rick_Blaine uns da ein wenig auf die Sprünge helfen.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

27.06.2017 um 22:40
Hätte Dassey damals den Deal mit den 15 Jahren angenommen, wäre er nun auch schon (bald) wieder draußen.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

28.06.2017 um 07:51
Brendan hatte, nachdem er im Staat Wisconsin erfolglos Revision gegen seine Verurteilung eingelegt hatte, eine Wiederaufnahme/Revision vor dem zuständigen Bundesbezirksgericht beantragt. Im deutschen System gibt es keine vergleichbare Regelung, daher umschreibt der Begriff Wiederaufnahme/Revision das Verfahren nur ungenau.

Es geht darum, dass wenn ein Verurteilter Straftäter, der innerhalb der bundesstaatlichen Rechtsprechung mit seinen Revisionsanträgen erfolglos geblieben ist, eine Verletzung seiner Rechte aus der Bundesverfassung geltend machen will, er dies in einem "habeas corpus" Verfahren vor dem zuständingen Bundesbezirksgericht machen kann. Dies hat Dassey getan und hat dieses Verfahren erstinstanzlich gewonnen. Der Bezirksrichter (district judge) hat seine Freilassung verfügt.

Nun steht der unterliegenden Seite, also hier dem Staat Wisconsin, das Recht zu, gegen diese Entscheidung Revision zu beantragen. Das hat der Staat Wisconsin getan und den Fall vor das Bundesappellationsgericht für den 7. Bezirk gebrach (United States Court of Appeals for the 7th Circuit).

Revisionen dieser Art werden in schriftlicher und mündlicher Verhandlung vor einer Kammer aus drei Richtern gehört. Diese Kammer hat wiederum Dassey Recht gegeben.

Unglücklicherweise, für Dassey, hat die unterliegende Seite, also immer noch der Staat Wisconsin, das Recht, noch einmal Revision zu beantragen, und zwar in diesem Fall, dass die Entscheidung der Kammer vom gesamten Gericht noch einmal überprüft werden soll.

Sollte der Staat auch hier verlieren, hat er übrigens noch die Möglichkeit eine letzte Revision vor dem Obersten Gerichtshof der USA (United States Supreme Court) zu beantragen.

In beiden letztgenannten Fällen ist es allerdings so, dass es im Ermessen der Gerichte liegt, ob sie den Fall überhaupt für wichtig genug einschätzen, ihn zu hören.

Und hier kommen wir zum derzeitigen Streit: Der Staat hat also nun eine Revision vor dem gesamten Gericht beantragt {"en banc".) Das wird aber, so legt es die Verteidigung dar, nur extrem selten gewährt: letztes Jahr wurden nur 2 von 670 solchen Anträgen entsprochen.

Daher empfindet es die Verteidigung als unangemessen, dass nun der Staat beantragt hat, Dassey bis zu einer Entscheidung darüber, was Monate dauern kann, weiter in Haft zu halten.

Darum geht es also derzeit: Der Staat nimmt sein Recht wahr, diese Revision vor dem gesamten Gericht zu beantragen und will gleichzeitig Dassey so lange in Haft behalten. Er begründet das vor allem mit der Gefährlichkeit dieses "verurteilten brutalen Mörders."

Die Verteidigung weist auf die geringe Wahrscheinlichkeit hin, dass der Staat in diesem Fall erfolgreich sein wird und darauf, dass sowohl das Bezirksgericht als auch die Kammer entschieden haben, dass die Verurteilung widerrechtlich war, und dass Dassey daher bis zu einer endgültigen Entscheidung auf freien Fuss gesetzt werden sollte.

Entscheiden wird eine Kammer des Bundesappellationsgerichts.


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28.06.2017 um 08:38
@Rick_Blaine
Vielen Vielen Dank für Deine Erklärung. Dann bin ich gespannt wie es weiter geht.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

04.07.2017 um 17:39
http://www.pajiba.com/netflix_movies_and_tv/how-making-a-murderer-misrepresented-the-case-against-brendan-dassey.php

http://www.businessinsider.com/making-a-murder-steven-avery-evidence-guilty-2016-1?IR=T

Hier nur 2 Links, die alles aufzeigen was die Doku weggelassen hat.
Mich macht es mittlerweile sogar schon richtig aggressiv, wenn Leute überzeugt sind, dass beide Unschuldig sind, obwohl sie nur die Doku gesehen haben. Die Doku lässt so vieles weg und lässt alles in einem schlechten Licht erscheinen.
Beide sind 100% Schuldig und wäre ich bei beiden Prozessen in der Jury gehockt, hätte ich auch beide ohne begründete Zweifel schuldig gesprochen.
Gegen Avery gibt es massig Beweise, die seine Schuld untermauern und auch klar aufzeigen. Es kann kein anderer gewesen sein!
Und auch Dassey war dabei, hat geholfen und ist somit schuldig. Er hätte den Deal mit den 15 Jahren annehmen sollen, dann hätte er sich einiges erspart.

Ich war nach der Doku auch der Meinung, dass es beide eindeutig nicht waren, aber die Doku ist einfach mega verzerrend und stellt die Dinge nicht richtig da.
Weder Ken Kratz noch Len Kachinsky noch sonst wer ist schuld, sondern alleine die beiden, die zurzeit auch verdientermaßen einsitzen.
Bei Dassey muss man sich nur das Cross-Examination der Anklage durchlesen und seine Antworten und schon ist klar, dass auch er dabei war. Wird in der Doku natürlich, wie auch so vieles andere, weggelassen.
Wie auch die Arbeit von Public Defender L. Kachinsky. Seine Arbeit war auch bei weitem nicht so schlecht wie es in der Doku den Anschein macht.

Deshalb sollte man sich gescheid mit dem Fall auseinander setzen und nicht nur die Doku anschauen, die ein völliger Schmarrn ist und zwei Mörder als die "größten Opfer der Justiz" darstellt..


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