Morde von Rupperswil

Irgendwie beruhigt es mich, dass es mir mit dem LG nicht alleine so geht.
Und es ist auch interessant, wie sehr sich die Meinungen da decken.

Ich habe echt kein Problem damit, jedem seine Art zu trauern zuzugestehen. Ich bezweifle aber, wie andere hier auch, dass das Buch der Trauerbewältigung dient.

Mein Mitgefühl gehört weiter allen aufrichtig Trauernden dieser Tragödie.
Mich entsetzt dieser Fall immer wieder und ich bin gespannt auf den Prozess. Hoffentlich können die Angehörigen ihren Frieden finden.

Von mir aus kann der Lebensgefährte sieben Bücher schreiben, wenn er das will. Er hat das Recht sich in der Öffentlichkeit zu äußern, etwas das jeder Schreiber in diesem Forum für sich in Anspruch nimmt, obwohl wir alle hier nicht direkt von der Tat betroffen sind. Das Buch muss keiner kaufen oder lesen, der es nicht will.

@brennan
Darum geht es auch nicht. Der Ton macht immer die Musik und der Ton ist hier kein guter. Alleine einen Überraschungseffekt anzukündigen, ist meiner Meinung nach ziemlich daneben. Aber jedem das Seine.

Schönes Beispiel, wie sich Texte verselbständigen.
In der Presse steht das:

Nach dem Gerichtsprozess, der am 13. März beginnt, veröffentlicht er seine Sicht in Buchform. Der Zürcher Wörterseh-Verlag hat sich die Rechte gesichert. Verlegerin Gabriella Baumann-von Arx und der Autor wollen sich noch nicht äussern, denn die Verkaufskampagne soll mit einem Überraschungseffekt lanciert werden.
https://www.oltnertagblatt.ch/aargau/lenzburg/vierfachmord-rupperswil-partner-der-mutter-48-schreibt-buch-132272908 (Archiv-Version vom 03.03.2018)

Black Lady fasst richtig zusammen

Blacklady113 schrieb:Der LG von CS schreibt nun ein Buch über den Vierfachmord von Rupperswil....
https://www.blick.ch/news/schweiz/mittelland/zwei-jahre-nach-der-bluttat-in-rupperswil-ag-partner-von-carla-s-schreibt-b...
"Die Verkaufskampagne soll mit einem Überraschungseffekt eingeläutet werden."

PurePu denkt, dass die Ankündigung des "Überraschungseffektes" auf dem Mist von G.M. gewachsen ist.

PurePu schrieb:@brennan
Darum geht es auch nicht. Der Ton macht immer die Musik und der Ton ist hier kein guter. Alleine einen Überraschungseffekt anzukündigen, ist meiner Meinung nach ziemlich daneben. Aber jedem das Seine.

Es handelt sich um Werbung die der Verlag für das Buch macht.

frauZimt schrieb:Schönes Beispiel, wie sich Texte verselbständigen.

es interessiert doch gar nicht, wer die Glocke lautstark zum Verkaufsauftakt schwingt und wer wie interpretiert.

Dass die Morde kommerzialisiert werden, und man daraus versucht Profit zu generieren, das ist wesentlicher Inhalt diverser letzter psosts.

@frauZimt
Nein, nein, ich denke genau richtig: Da wollen einige Leute richtig Geld verdienen und haben sich Gedanken gemacht, wie. Und das auf eine Art, die mir nicht gefällt. Aber das ist Ansichtssache.

@wolke7
Dito. Das ist der Punkt.

frauzimt schrieb:
Schönes Beispiel, wie sich Texte verselbständigen.

wolke7 schrieb:es interessiert doch gar nicht, wer die Glocke lautstark zum Verkaufsauftakt schwingt und wer wie interpretiert.

Dass die Morde kommerzialisiert werden, und man daraus versucht Profit zu generieren, das ist wesentlicher Inhalt diverser letzter psosts.

es ging schon richtung hinterbliebenen lebensgefährten.
vielleicht muss man erstmal abwarten, wie dieses buch besprochen wird.

wer sich davon angezogen fühlt kauft es, die anderen lassen es bleiben.

probematisch finde ich, dass man dieses buch in einen topf mit z.B. natascha kampuschs buch wirft und beides "opferliteratur" nennt.

kampusch war ein opfer und versuchte sich zu befreien.
Er ist ein indirektes opfer. Das "nur" verkneife ich mir, denn natürlich leiden die angehörigen enorm.

Ich finde nur, dass ein unterschied darin besteht, ob ein überlebender berichtet-oder jemand, der durch den täter nicht direkt bedroht war.

frauZimt schrieb:es ging schon richtung hinterbliebenen lebensgefährten.

frauZimt schrieb:Er ist ein indirektes opfer.

Der GM ist kein Hinterbliebener, sondern war der Freund von CS, Der Platz von CS wurde dann sehr schnell wieder belegt, Es bestand auch keine Lebensgemeinschaft, GM hatte seinen eigenen Wohnsitz.

Mir ist auch nicht klar, warum dieser GM als indirektes Opfer bezeichnet wird. Der Typ lebte vorher genauso prächtig wie hinterher auch, von Trauer sah ich bei ihm nichts.

Für die Angehörigen bedauere ich diese Publikation sehr und wünsche ihnen, dass sie dennoch ihren Frieden finden.

@Wplke7

ich habe ein Interview mit dem Herrn gelesen und hab auch den Eindruck, er biegt die Vergangenheit etwas hin.
Ich bin aber schon mal froh, dass nicht der Angeklagte ein Buch veröffentlichen will. Das gab es ja auch schon.

Die Verlagsseite hab ich mir angeguckt. Der Verlag macht keinen schlechten Eindruck.
Man wird jetzt einfach abwarten müssen, was kommt.
Sich über Dinge aufregen, die man nicht ändern kann, bringt eh nichts.

Am schlimmsten ist für mich, wenn sich Täter an ihren Taten bereichern.
Darum: Das Zeug nicht kaufen und ignorieren. Dann verschwindet es am schnellsten.

Bei 20. Min. Ch ist ein 20 min. Video zu sehen.

Den Schock über die Morde
Die unsicherheit der Bevölkerung
Fassungslosigkeit
Es kommen verschiedene Personen zu Wort, auch eine Passantin die Carla beim Bankomat gesehen hat.

Dieser Film zeigt nochmal eine Zusammenfassung, und wie ich finde die Betroffenheit aller .

Leider schaffe ich es nicht den Link einzufügen, vielleicht kann es wer anderer.

Schönen Abend euch allen noch

hier ist der link

http://www.20min.ch/schweiz/news/story/dok-rupperswil-26447226

"Fakt ist: Neben dem Hauptvorwurf des mehrfachen Mordes muss sich Thomas N. auch wegen diverser anderer Delikte verantworten. Darunter: mehrfache räuberische Erpressung, mehrfache Geiselnahme, mehrfache sexuelle Handlungen mit einem Kind, mehrfache sexuelle Nötigung und Brandstiftung. Noch ist unklar, ob Thomas N. überhaupt über seine Wahnsinnstat sprechen wird."

Quelle: https://www.blick.ch/news/schweiz/mittelland/99-plaetze-hochsicherheitszone-sogar-ein-ersatztag-ist-moeglich-hier-wird-dem-rupperswil-killer-der-prozess-gemacht-id8081305.html

Die Anklage wird am Montag um 11 Uhr bekannt gegeben. Am Dienstag startet der Prozess. Die Anklage wird dann nicht mehr vorgelesen und gilt als bekannt.

Immer wieder stolpere ich über den Satz: "mehrfache sexuelle Nötigung" nachdem bereits mehrfache sexuelle Handlungen mit einem Kind genannt wurden. Würde also heissen, er hat ausser dem Kind auch noch eine oder beide Frauen genötigt... ?

Gestern kam in der Schweizer Talk Sendung "Talk täglich" ausserdem ein Talk über die Sicherheitsverwahrung und den Fall Rupperswil. Der Moderator sagte dort, das Kind vor den Augen der anderen sexuell missbraucht worden.... Versprecher, Falschinformation oder weiss der was, was wir (noch) nicht wissen? Das würde nun wieder zu den Drehbildern von XY passen, nach denen die getöteten Personen alle in EINEM Raum aufgefunden wurden, Carla sitzend, gefesselt auf einem Stuhl und Simona bäuchlings auf dem Sofa.

Ich denke immer wieder, dass am Ende alles noch viel schlimmer war ....

Hier noch der Link zur Talgsendung (Schweizerdeutsch)

https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/kanton-aargau/thomas-n-kommt-nie-mehr-frei-oder-das-sagt-der-forensische-psychiater-132289181

Blacklady113 schrieb:Immer wieder stolpere ich über den Satz: "mehrfache sexuelle Nötigung" nachdem bereits mehrfache sexuelle Handlungen mit einem Kind genannt wurden. Würde also heissen, er hat ausser dem Kind auch noch eine oder beide Frauen genötigt... ?

ja, das verstehe ich so. oder auch den älteren sohn.

https://www.blick.ch/news/schweiz/mittelland/99-plaetze-hochsicherheitszone-sogar-ein-ersatztag-ist-moeglich-hier-wird-dem-rupperswil-killer-der-prozess-gemacht-id8081305.html

Alles ist angerichtet: Wenn am Dienstag der Prozess gegen Thomas N.* (34), den Vierfach-Killer von Rupperswil AG, startet, werden die Räumlichkeiten der Mobilen Einsatzpolizei in Schafisheim AG für vier Tage zum Hochsicherheitstrakt. Der Gerichtssaal ist mittlerweile komplett bestuhlt. Jeder weiss, wo wer sitzt. Knapp 100 Zuhörer werden in dem Provisorium Platz finden. Neben 65 Pressevertretern auch 35 Prozessbeobachter.

ist das nicht auch die räumlichkeit, in der die festnahme verkündet wurde?

http://www.20min.ch/schweiz/news/story/-Wir-schliessen-die-Tuer-jetzt-immer-ab--23329183

Haus des Täters neu bewohnt

Besonders im Quartier, wo sich das Drama zugetragen hat, wird spürbar, dass die Tat immer noch in den Köpfen der Menschen ist, aber die Anwohner versuchen, das Thema nicht mehr so nah an sich heranzulassen. Anwohner haben Schilder angebracht, auf denen «Privatweg» steht, damit der Zugang zu ihren Haustüren etwa für neugierige Journalisten erschwert ist.

Ein solches Schild steht auch vor dem ehemaligen Haus des Täters, dem 33-jährigen Rupperswiler Thomas N., das nur wenige Hundert Meter vom Tatort liegt. Inzwischen lebt in diesem Haus eine sechsköpfige Familie. Vor der Tür liegen Schuhe, Storen verdecken die Sicht ins Haus, und ein brauner Zaun lässt keinen Blick auf den Garten zu.

für alle beteiligten kann es nur gut sein, wenn der fall mit dem prozess abschließt.

ob es nötig war, aus sicht eines GM, ein buch dazu auf den markt zu bringen?

für die hinterbliebenen und die bewohner wäre es wohl auch ohne gegangen.
neuigkeiten erwarte ich zum den geschehnissen sowieso nicht, denn GM hatte sicher nicht mehr fallrelevante infos als alle anderen auch.
vielleicht erzählt er ja, dass ihm der täter doch schon vorher aufgefallen ist.

@DEFacTo
Ich gehe davon aus, dass das Buch weniger vom 21.12.15 handelt als von der Zeit danach. Ich vermute, GM wird mit den Ringier Journalisten abrechnen, die anfangs ja immer wieder den Verdacht in seine Richtung lenkten.

Blacklady113 schrieb:@DEFacTo
Ich gehe davon aus, dass das Buch weniger vom 21.12.15 handelt als von der Zeit danach. Ich vermute, GM wird mit den Ringier Journalisten abrechnen, die anfangs ja immer wieder den Verdacht in seine Richtung lenkten.

das würde erstens kein buch füllen, zweitens keinen leser hinter dem ofen hervorlocken und drittens nichts bringen.
alle drei mindestansprüche an ein buch werden ihm sicher erklärt worden sein, von den lektoren usw

nein, da kommt ganz sicher die aufarbeitung des falls aus sicht eines opfers!
mit seitenhieben auf alle möglichen institutionnen und personen.

GM hat es ja vor dem 4fachmord schon für nötig erachtet ein videobeitrag zu dem zerschossenen rolladen und fenster seiner wohnung zu liefern.
es ist also folgerichtig, dass er jetzt mindestens ein buch dazu beiträgt.

Interessanter Artikel.

https://www.nzz.ch/schweiz/mitleid-mit-den-opfern-habe-ich-nur-aus-taktischen-gruenden-ein-anwalt-erklaert-wie-man-moerder-verteidigt-ld.1363322 (Archiv-Version vom 08.03.2018)

Auszug:
Als Strafverteidiger muss ich auch die wirklich schlimmen Fälle übernehmen. Es würde unserem Rechtsverständnis widersprechen, wenn alle nur Kleinkriminelle, aber niemand Mörder und andere Gewaltverbrecher verteidigen würde.

Auch er erklärt was zum Fall Rupperswil. Sehr interessant.

Der Fall hat mich auch schockiert. In Aarau, wo er festgenommen wurde, fahre ich oft vorbei mit dem Zug.