@pinou u.a.
Je nachdem ob man Utas Fall zu der "Todesdreieck-Serie" zählt, oder ihr Verschwinden separat betrachtet, ist es sicher mehr oder weniger berechtigt, über einen US-Soldaten als Täter nachzudenken.
Die Sichtweise der zuständigen Kripo Verden und des LKA Hannover ist es offensichtlich, hier ein einzelnes lokales Sexualdelikt zu bearbeiten. Allerdings war das der Stand vor der Spur des Auffindens Uta's Fahrrad auf dem Truppenübungsplatz.
Da dieses ein Bundeswehr-Übungsplatz war (und ist), wird folgerichtig nun nach Zeugen einer BW-Übung und einer dort damals stattgefundenen Jagd gesucht. Man könnte auch zwischen den Zeilen lesen, die Tätersuche wird nun im Kreis der Ex-BW-Soldaten und der Jäger angesiedelt.
ich könnte mir allerdings auch gut vorstellen, dass man sich nun doch wieder in die Richtung bewegt, Utas Verschwinden in die Todesdreieck-Serie einzuordnen.
Was hier als besondere Parallele erscheint, ist das offensichtliche - und sehr besondere - langandauernde Interesse des Täters an dem Opfer oder vielleicht auch nur an der Leiche.
Gewöhnliche damalige Sexualmorde liefen damals (in der Vor-DNA-Zeit) so ab, dass Opfer und deren Utensilien ohne großen Aufwand zeit- und ortsnah irgendwo entsorgt wurden. Der Täter in Utas Fall legt eine größere Strecke zurück und begibt sich dann auf ein ganz besonderes Gelände. Er konnte sicher nicht einfach mit dem Auto auf den Truppenübungsplatz fahren. Und hinzu kommt - diesen Aufwand betrieb er nur, um das Fahrrad loszuwerden. Die Person (oder deren Leiche) blieb weiterhin in seinem Besitz, befindet sich an einem Ort, den bis heute nur er kennt.
Dieses akribische Vorgehen mit der gleichen Zielsetzung muss auch der Verursacher der Todesdreieck-Serie an den Tag gelegt haben. Und da diesses sehr ungewöhnlich ist und der regionale Bezug besteht, würde ich dazu tendieren, Utas Fall wieder zur Serie hinzuzuzählen.
Was die Serie angeht, gab es mehrere Anhaltspunkte hier einen US-Soldaten als Täter zu vermuten:
- das scheinbare Ende der Serie nach Abzug der army (wie
@pinou ansprach)
- das Verschwinden Andrea Martens aus der US-Kaserne
Neupert: „Wir verfolgten den Fall Martens bis in die USA, ließen von FBI-Beamten den Freund vernehmen. Er hatte ein wasserdichtes Alibi.“ Es gab nie Zeugen, keine Leichen und keine Hinweise. Neupert: „Wir wussten nur, dass er hübsche Tramperinnen bei Vollmond jagte.“
(BILD vom 6.82015)
- der Anfang der Serie 1977 mit dem Verschwinden Anja Beggers aus der Disco Moustache, die ein beliebter Treffpunkt (weißer) US-Soldaten war
- die Existenz einer Akte in der Bibliothek der US University of Iowa mit dem Titel : Streckenbach, Anke, 1979 -- 1983. Disappearance case
http://www.lib.uiowa.edu/scua/msc/tomsc700/msc672/iaauth_osten.html- die Sichtweise eine GROßE SERIE zu vermuten 1971-1986 Münsterland-Heidelberg-Cuxhaven, wo man vor allem in der Münsterland-Serie auch nach einem US-Täter suchte
- der Tatort (und Ankerpunkt des Täters) Osterholz, welches was den Anteil der damals dort lebenden US-Soldaten angeht, der bedeutendste Garnisonsort Norddeutschlands war