Die mutmaßlichen Taten von Silvio S.

Er hat ja auch keinen Grund auszupacken. Bei anderen Straftaten kann sich ein Geständnis starfmildernd auswirken, bei ihm wird man jedoch sehr wahrscheinlich eine "besondere Schwere der Schuld" feststellen, da gibt es dann auf gar keinen Fall eine Chance auf frühere Entlassung. Wahrscheinlich gibt es sowieso Sicherungsverwahrung hintendran. Also kann jedes Wort, dass er sagt ihn quasi nur noch mehr rein reißen...

@E_M
Sein Geständnis für beide Tötungen liegt vor.
Was die Details der Taten anbelangt, vielleicht müssen die gar nicht unbedingt jedem zugänglich sein.

@emz

Die Tötungen hat er der Polizei gestanden. Ob er an diesem Geständnis im Hauptverfahren gesthält, ist noch eine andere Sache. Er könnte es auch widerrufen (Aussage unter Druck oder nicht ganz bei Sinnen) - dann muss die Staatsanwaltschaft eine lückenlose Beweiskette in der Hinterhand haben.

Zudem ist es vom Geständnis einer Tötung bis zum Beweis von Mordmerkmalen auch oft noch ein steiniger Weg. Kommen noch die Gutachten zur Schuldfähigkeit hinzu.

@Hammurapi

Dürfte ziemlich egal sein, ob er das Geständnis vor Gericht widerruft. Er wusste, wo beide Leichen waren, da kommt er mit der Erklärung "unter Druck oder nicht ganz bei Sinnen" nicht weit, das ist Täterwissen.

Was die von dir angesprochene "lückenlose Beweiskette" anbelangt, ganz so lückenlos muss die nicht sein.
Vielleicht magst du mal diesen Fall lesen, reicht ab hier Brand in Pferdestall sollte Mord an Mutter und Tochter vertuschen (Seite 24) (Beitrag von Nordlicht2) . Da ist die Beweiskette derartig dünn, trotzdem gab's ne Verurteilung.

Wie schon diskutiert wurde, sind bei der Tötung von Kindern nicht unbedingt Mordmerkmale gegeben. Aber Totschlag ist ja auch nicht ohne.

@Hammurapi

Wenn das Geständnis in der Hauptverhandlung nicht wiederholt wird, können die Vernehmungsbeamten als Zeugen vernommen werden; sowohl zu dem Inhalt, als auch zu den äußeren Umständen. Vom Tisch ist es so leicht nicht.

emz schrieb:Wie schon diskutiert wurde, sind bei der Tötung von Kindern nicht unbedingt Mordmerkmale gegeben. Aber Totschlag ist ja auch nicht ohne.

er hat ja auch gestanden, die bieden jungen missbraucht zu haben. wenn das stimmt, dann liegt nahe, dass er sie getötet hat, damit sie ihn nicht anzeigen. das müsste geprüft werden. das wäre dann tötung zur vertuschung einer weiteren straftat (missbrauch) und sowe4it ich weiß ein mordmerkmal.

@nutzerin

Ich bin kein Jurist, weiß nicht, ob das mit der Verdeckung einer Straftat zuträfe.
Da wird schon noch der ein oder andere hier schreiben.

Wikipedia: Mord (Deutschland)#Mordmerkmale


....Um einen Mord handelt es sich demnach immer dann, wenn der Täter das Opfer tötet, um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken.....

Ob S. tötete, um den Missbrauch zu verdecken, oder ob er Mordlust hatte, oder aber ob er tötete, um seinen Geschlechtstrieb zu befriedigen, weiß ich nicht. Aber ich denke, dass er aus der Nummer nicht mit Totschlag oder Körperverletzung / Missbrauch mit Todesfolge herauskommt.

VG Jacki

@emz
@jacki79
ja, dsa steht so direkt in der rechtsnorm drin (siehe link von jacki79 oder hier: https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__211.html). nur wird sicher noch geprüft werden, ob dies auf den konkreten fall des s. auch zutrifft (oder besser: ob man es ihm so nachweisen könnnen wird). denke aber auch ähnlich wie jacki79.

Beitrag von katjes (Seite 49)
Berlin-Moabit: Flüchtlingsjunge Mohamed (4) ermordet (Seite 210) (Beitrag von katjes)
Habe noch diese zwei sehr aufschlussreichen Beiträge herausgekramt.

Kann einer diesen Artikel lesen? Axel Petermann beschreibt hier ein Täterprofil mit dem Blick auf einer Verbindung zwischen den Fällen Inga und Elias:
http://www.bild.de/bild-plus/news/inland/vermisste-personen/100-tage-vermisst-leben-inga-und-elias-noch-42113008,var=b,view=conversionToLogin.bild.html

Nicky_B. schrieb:Kann einer diesen Artikel lesen? Axel Petermann beschreibt hier ein Täterprofil mit dem Blick auf einer Verbindung zwischen den Fällen Inga und Elias:
http://www.bild.de/bild-plus/news/inland/vermisste-personen/100-tage-vermisst-leben-inga-und-elias-noch-42113008,var=b,view=conversionToLogin.bild.html

ja der profiler sieht keine verbindung da beide fälle nicht ins muster passen aber er kann es nicht ausschließen das es derselbe war

Er sagt die Bedingungen bei Inga und Elias sind unterschiedlich ! Da hat natürlich noch nicht gewusst dass Mohamed auch unter ganz anderen Bedingungen mitgenommen wurde !

@sibi

Ich gehe fest davon aus, dass die Ermittler unmittelbar nach der Festnahme von Silvio S. intensiv geprüft haben, ob es einen Beleg dafür gibt, wo er sich am Tag von Ingas Verschwinden (2.5.) aufgehalten hat. Sollte das noch unbestätigt sein, würden bei der Soko "Wald" doch die Drähte glühen. Auch die Auswertung der Computer mit Blick auf mögliche weitere Opfer wird sicher neben der Sicherung von Beweismaterial für die beiden angeklagten Tötungen mit hoher Konzentration durchgeführt worden sein. Alles andere wäre ein Skandal.

hier hat jemand geschrieben , das Silvio, den missbrauch an beiden jungen gestanden hat, nicht ganz richtig. Mohamed hat er den missbrauch gestanden, bei Elias nur wo er begraben war, weiteres wurde im zum Schweigen geraten

@VomWinde
hm... habe aus älteren atikeln in erinnerung, dass beide jungen missbraucht wprden sein sollen. vllt. hat silvio es nicht gestanden, aber es soll aus dem obduktionsbericht hervorgegangen sein, dass auch elias missbraucht wurde.

@VomWinde

Wer auch immer das "verwechselt" hat, S. hat die Tötung beider Kinder gestanden.

link vergessen
http://www.n-tv.de/panorama/Elias-starb-wie-Mohamed-article16338456.html

Hier steht es genau anders

http://www.pnn.de/potsdam/1059217/

Der von @Chupacabra57 eingestellte Link stammt vom 14.03.2016, ist also aktuell.

Nach Angaben der Sprecherin des Landgerichts, Sabine Dießelhorst, wird S. Mord in Tateinheit mit Kindesentziehung, Freiheitsberaubung und gefährlicher Körperverletzung in beiden Fällen vorgeworfen. Zusätzlich soll er einen schweren sexuellen Missbrauch an dem vierjährigen Mohamed begangenen haben. Im Fall des Mordes an Elias haben die Ermittler offenbar keine ausreichenden Hinweise für den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs.

Laut Dießelhorst wurde die Anklage bereits an die beteiligten Anwälte zugestellt. Damit sei die Anklage auch zugelassen, hieß es. Termine für die Hauptverhandlung gebe es noch nicht, der Prozess werde aber voraussichtlich in zwei bis drei Monaten beginnen.