@Lena781 schrieb:
Lena781 schrieb:Mir blieb besonders der Satz in der ersten Vernehmung von S. hängen "Man macht sowas nicht, man entführt keinen, man tötet keinen". Genau diesen Satz hat Lammel auch aufgeführt und gesagt, dass er sich im Klaren darüber war, dass er falsch handle. Er hat den Bezug zur Realität nicht verloren.
Und genau darum geht es. Das ist die Spaltung. Er hat gelernt, was man darf, und was man nicht darf. Und ein anderer (unbewusster) Teil in ihm handelt anders und rumort in ihm, treibt ihn zu den Taten. Und daran verzweifelt er, denn nun wird alles auf den Tisch gelegt, was er jahrelang versucht hat zu verdecken. Nach außen hat er versucht zu leben, was er durch Erziehung gelernt hat. Er hat versucht, normal zu sein und es nicht geschafft. Nun muss er sich selbst anschauen und gleichzeitig feststellen, dass die ganze Welt zuschaut.
Ich glaube dir
@Lena781, wenn du schreibst, dass er im Gerichtssaal sehr verzweifelt gewirkt hat. Aber es kann die Taten nicht ungeschehen machen. Und ob er diesen zweiten Teil in sich jemals unterdrücken kann, ich glaube nicht wirklich dran. Man kann ein gestörtes Ich nur sehr schwer reparieren. Das Unbewusste ist ein extrem mächtiger Gegner.