Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

@Silentos
Neben "nicht auf die Kultur des Landes, das Dir Gastgeber ist"-Einstellen zu können wohl ein weiterer Punkt, der in der Bewertung eines möglichen Motivs IMHO sehr wichtig ist, und für Motiv Nr. 3, das ich ansprach, sprechen könnte: verletzte Ehre.
Motive 1 und 2, die ich nannte, waren im Übrigen: Das offensichtlich große Geldproblem (das auch 4 andere Brüder der Familie nicht lösen können) und die Sache der Rehabilitation mit des Vaters verletztem Stolz.

Ich bin mir sicher, die StA hat das auch zur Kenntnis genommen.

Aus juristischer Perspektive war die Aussage des Vater wohl ein ganz rabenschwarzer Tag für Ramazan E. und seine Verteidigung.

Stopp! Wir wissen doch durch die Aussage des Vaters nichts, aber auch gar nichts über die Ansichten des Angeklagten. Immerhin hat er 15 Jahre mit seiner Familie gebrochen. Er hat als Handballtrainer Frauenmannschaften trainiert. Damit war der Vater vermutlich ebenfalls nicht einverstanden.

Ich glaube nicht, dass die Aussage des Vaters Relevanz für die Angelegenheit hat. Ausser dass es ziemlich peinlich gewesen sein muss.

Beide waren danach in Beziehungen oder nicht?
Ich denke man kann den Worten von dem Vater nicht gleich ein Gesamtbild verleihen.
Oder Herr Nickel 😉

von RE haben ich das erst nach dem Totschlag aktiv vernommen.
Stand auch hier schonmal. :)

@Swagger

Auch der Angeklagte hatte nach der Trennung von seiner Frau eine neue Freundin.

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.mordprozess-nadine-e-ludwigsburg-wie-lange-lag-das-opfer-im-gebuesch.c5355b5b-be8d-4710-b816-19360a5b11f2.html

@flunsel
Richtig, er hatte nach der Trennung eine neue Freundin, allerdings wohl nicht sofort. Nach der Trennung teilte er öffentlich mit, dass sein Leben keinen Sinn mehr habe und verschwand. Am Chiemsee wurde er dann aufgegriffen, nach dem Nadine Angst bekam dass er sich etwas antun könnte; die Quellen hierzu sind bekannt, es wurde ja oft genug erwähnt und zitiert. Also ganz so leicht wars dann mit dem freigeben und loslassen und einen Niederschlag des Lebens zu tragen für ihn wohl doch nicht.

@Swagger
Mit Familie meinte ich in diesem Fall die Herkunftsfamilie.

Ich persönlich finde die ganze Angelegenheit sehr undurchsichtig. Da hilft auch die Berichterstattung nicht wirklich.

Da du dass Thema "Ehrenmord" aufgegriffen hast, in der Regel geht es da um die "Ehre" der Familie der Frau, die nach vom "Ehrenkodex" abweichendem Verhalten der Tochter wieder hergestellt werden "muss". Dafür gibt es hier nun gar keine Anhaltspunkte.

Klassische Motive können
-Eifersucht
-Geld
-Sorgerechtsstreitigkeiten
sein. Ob das hier passt, keine Ahnung.

Wir haben die Aussage der Profilerin: zielgerichtet getötet und entwürdigend abgelegt. Also muss zwischen Täter und Opfer eine Beziehung bestanden haben. Wir haben ein Haar mit mitochondrialer DNS, wir haben Handydaten. Wir haben eine Eheschließung gegen den Willen seiner Eltern. Wir haben einen merkwürdigen Vater des Angeklagten und wir haben einen Angeklagten, der schon lange vor dem Tod in Behandlung wegen Stimmungsschwankungen war.

Wir wissen nicht, wie und wo NE getötet wurde, wir wissen nicht, wann sie abgelegt wurde.

Vielleicht gibt es auch kein für uns greifbares Motiv, sondern nur eines, das in der Vorstellung eines Täters besteht?

@Swagger
Vielleicht bin ich schwer von Begriff. Ich lese heute schon einige Stunden deine Beiträge und verstehe absolut nicht, inwiefern der Auftritt des Vaters von RE dem Angeklagten geschadet haben soll.
Dass der Auftritt im Gericht eine Farce war, will ich gar nicht bestreiten, die Presse berichtet da ja übereinstimmend.
Aber bitte erläutere doch noch einmal Schritt für Schritt deine Gedankenkette: Was hat das konkret mit der Sache und der Strategie der Verteidigung zu tun? Ich sehe das einfach nicht.
Bitte hier und nicht per PN.
Ach ja: ich stehe hier auf keiner Seite.

Ich bin sehr gespannt, was die LIDL Zeugin aussagt morgen aussagt. Ich finde es aber allgemein sehr schwierig sich nach 1,5 Jahren detailliert zu erinnern. Denke, dass da das Protokoll ihrer Aussage sich besser erinnern kann.
Über die vermeidlichen Einkäufe im Auto wurde auch nie wieder ein Wort verloren. Denke, wenn da Einkäufe gewesen wären, dann wäre das in der Presse gestanden und die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei der Sichtung um NE gehandelt habe, wäre höher.

2Lulula
Ich wiederhole nochmal meine Gedanken von heute nachmittag

AjaxII schrieb:Die Zeugenaussage, dass jemand sie im Lidl gesehn hat wird ja stark von der Polizei bezweifelt, daher kann man davon ausgehen, dass natürlich dann auch keine frisch gekauften Lebensmittel gefunden wurden. Diese würden ja die Zeugenaussage stützen. Ergo es gibt keine Lebensmittel.

Habe ich die Aussagen des Vaters des TV laut Pressemitteilung richtig verstanden ?

- der Vater des TV wollte die Hochzeit nicht, weil die Braut eine "Ausländerin", sprich - in seinen Augen - keine Türkin war
- er spuckte daher der Brautmutter bei der Hochzeit 2001 ins Gesicht
- sieht dieses Spucken ins Gesicht - nach 16 Jahren - immer noch als gerechtfertigt an
- redet davon , die Opfer- Familie (deren Tochter ermordet wurde, verdächtigt wird sein Sohn) seinen Sohn weggenommen hätten
- er sei mit dem Sohn verstritten
- der Sohn hätte letztendlich kein Geld von ihm bekommen (NE s Anteil am Haus wäre wohl 150 000 Euro gewesen, die Hälfte des Hauswerts, sein Sohn hätte NE - natürlich - auszahlen müssen. Sprich es war kein Geld zum Auszahlen, oder nicht genug da)
- der Vater sagt aus, alle seine 5 Kinder seien verschuldet
- spricht nach langen Leben in einem anderen Land nicht oder nicht gut die Sprache

Ich finde den Ton hier von manchen wieder total daneben. Euch ist schon klar, dass niemand von uns hier weiß, was tatsächlich geschehen ist und wir hier diskutieren. Diskutieren bedeutet, dass man seine Argumente nennt, diese begründet und eventuell an einem Beispiel belegt. Dabei darf man seine Meinung äußern und lässt auch die Meinung anderer zu, ohne dabei persönlich zu werden.
Niemand von uns weiß irgendwas besser oder schlechter, und wenn man eine Meinung hat, die von der Meinung eines anderen Users abweicht, dann muss man den anderen nicht gleich "dumm anmachen".

Sorry, war OT, aber musst mal gesagt werden.

Blondine schrieb:-spricht nach langen Leben in einem anderen Land nicht oder nicht gut die Sprache

Die Ladung eines Dolmetschers muss nicht bedeuten, dass er im Alltag nicht fließend deutsch spricht. Viele Nichtmuttersprachler haben Angst, sich in der Situation vor Gericht nicht ausreichend verständlich machen zu können, so dass sie lieber mit Dolmetscher aussagen wollen. Manchmal führt das zu der absurden Situation, dass der Zeuge dem Dolmetscher die Fragen des Gerichts übersetzt, vor allem, wenn es sich noch um einen jungen, vor Gericht noch unerfahrenen Dolmetscher handelt.

Weiß man eigentlich wann der TV von der neuen Beziehung von N.E. erfahren hat ?

@Trine: Da stimme ich dir zu. Auch wenn er der deutschen alltäglichen Sprache mächtig ist, so können Worte in einer Verhandlung fallen, die nicht in seinem Wortschatz sind, und es wäre fatal, dies nicht zu verstehen bzw wenn er sich selbst ausdrücken möchte, dass ihm Worte entfallen, die ihm in seiner Muttersprache geläufig sind, aber in der Fremdsprache nicht.
Wir können uns auch auf Englisch im Alltag unterhalten, aber vor Gericht würde ich mir da auch lieber einen Dolmetscher holen, um Begrifflichkeiten besser zu verstehen bzw. mich ordentlich ausdrücken zu können.

Ich kann den Inhalt der Pressemitteilungen, die Aussagen des Vaters, gar nicht fassen/begreifen.
Und versuchte es mit den fehlenden Sprachkenntnissen , sprich Missverständnisse zu erklären.

Angenommen, es waren keine (sprachlichen ) Missverständnisse.
Dann wären die Aussagen/das Verhalten - für mich - sehr erschreckend.

Und es wurden fünf Kinder vielleicht (teilweise) mit Werten groß, die nicht so ganz zu ihrem alltäglichen Leben in Deutschland passten.
Ziemlich schwierig in zwei Welten zu leben, an zweierlei Maßstäbe gemessen werden, teilweise gegensätzlichen Werten gerecht werden zu müssen. So ein hickhack, so ein hin - und her.