Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

@ all

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen sie können die Daten auch ohne das fehlende Handy rausbekommen, sowohl whatsapp oder auch messenger und andere apps.

Bei einem Fall 2014 der auch vor Gericht war auch LG Stuttgart konnte man alles was der Angeklagte geschrieben hat auf whatsapp oder sms oder messenger, Wort für Wort darlegen obwohl dieser alles gelöscht hatte, die SIM total zerstört hatte und das Handy weggeworfen hatte.

Daher denke ich dass man auch hier alles raus finden konnte zumindest bis zu einem gewissen Zeitpunkt zurückverfolgen.

@Schneeglocke
Sehe ich auch so. Ich gehe davon aus, dass ihr Lover dadurch entlastet worden ist. Aber wer, wann, wie das Handy vor/nach/zur Tatzeit kontrolliert und bedient hat, könnte Fragen aufwerfen.

@VivaVioletta
zum Alibi :
der TV glaubte vielleicht, mit ab und zu chatten (aus dem Wohnhaus heraus), und mit zwischen den chats die Handlungen durchzuführen, dass er so ein geeignetes Alibi hätte. Man mag ja meinen, jemand kann schlecht chatten und "nebenher" töten und Folgehandlungen begehen. Ist mir zumindest wirklich kaum begreiflich.

@Blondine

Es war in Medienberichten zu lesen, dass die Schnitte am Hals vom Aufschneiden der Kleidung herrühren. Insofern dürften die "Verdeckungsschnitte" bloße Fantasie sein.

@Swagger
Ich widerspreche dir da. Dass die Schnitte zur Vertuschung oder zur Irreführung der Ermittler gedient haben sollen, ist eine Darstellung der Polizei, die mehrfach in der StZ zu lesen war. Eher dürften die 'versehentlichen' Schnitte ein journalistisches Missverständnis sein.

Aha? Woher beziehst du diese "Kenntnis"? :D
Also in der Anklageverlesung wurde das anders dargestellt, stand so irgendwo ;)

Hammurapi schrieb:Auf den zweiten Blick leider aber nur ein Indiz, denn RE könnte alle Nachrichten in diesem Zeitraum auch von einem anderen mobilen Gerät als seinem Handy abgesendet haben, groteskerweise sogar von NEs Handy, welches er durch die Funkzellen fuhr.

Es gibt aber doch noch die IMEI, welche das Gerät identifiziert von welchem aus gesendet wird. Die IMEI wird genauso wie die SIM beim Provider gespeichert.

Wikipedia: International Mobile Equipment Identity

Die International Mobile Station Equipment Identity (IMEI) ist eine eindeutige 15-stellige Seriennummer, anhand derer jedes GSM- oder UMTS-Endgerät weltweit eindeutig identifiziert werden kann.[1] Dual-SIM-Handys besitzen zwei IMEI-Nummern.[2]

@Swagger
Meine Kenntnis (...) beziehe ich, wie ich ja schon schrieb, aus der StZ. Wenn ich Zeit habe, verlinke ich das gerne. Würdest du deinerseits einen Link einsetzen, der deine Darstellung/Vermutung stützt?

@Swagger
Ich glaube, du beziehst dich auf eine dpa-Meldung, da stand so etwas, was versehentliche Schnitte nicht unbedingt so benannte, aber insinuierte. Diese Meldung ist hier schon von einigen kritisiert worden, was mir nachvollziehbar erscheint, denn sie wirkt insgesamt sehr wenig plausibel.

@Swagger
ich bin auf dem gleichen Stand wie @Edvtiefkult
laß mich aber gerne eines Besseren belehren

@Swagger
Hier ist einer der Berichte, in denen von den Schnitten zwecks Verdeckung die Rede ist:

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.mordfall-nadine-e-in-ludwigsburg-chronik-eines-verbrechens.8664efc6-d186-4fe1-933b-8da2d98f601c.html

Absichtliche und unabsichtliche Schnitte lassen sich anhand ihrer Tiefe leicht unterscheiden.

@LogiFakt
Weißt du Näheres darüber, ob über die Tiefe der Schnitte etwas Verlässliches gesagt wurde?

@Edvtiefkult
Massive Schnittverletzungen:
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/stuttgart/ludwigsburgerin-durch-schnitte-am-hals-getoetet-12110402.html
"Zwei Monate nach dem Mord an Nadine Ertugrul hat die Polizei in Ludwigsburg bislang unbekannte Details bekanntgegeben: Die Leiche der jungen Mutter wies massive Schnittverletzungen am Hals auf, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilten."

@LogiFakt
Danke! Daran habe ich mich nicht mehr erinnert, aber ich hatte es tatsächlich auch schon gelesen.
Damit sollte die Diskussion darüber, ob es sich um absichtlich oder versehentlich gesetzte Schnitte handelt, zumindest so lange ruhen, bis dazu im Prozess klare Tatsachen angeführt werden.
Bzw. bis zum Beweis des Gegenteils dürfen wir von Absicht ausgehen.

Jemand, dem es gelingt die Polizei Ludwigsburg über Monate zu täuschen, ist kein Anfänger. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Verhalten und vorallem diese Fähigkeiten dazu passen, die eigene Frau ganz banal im familiären Hobbyraum (mitden Kindern ein paar Zimmer weiter) zu erwürgen.

@LogiFakt
Ehrlich gesagt, glaube ich da nicht an eine Täuschung. Es spricht viel dafür, dass die Polizei die Meldung mit den Schnitten mit Absicht in die Welt gesetzt hat, vielleicht in der Hoffnung, dass jemand sich mit dem Täterwissen über den eigentlichen Hergang verrät. Oder sich in Sicherheit wiegt und dann Fehler macht.
Folgende Überlegung, mit der ich versuche zu untermauern, dass das nicht nur so ein spinnerter Gedanke von mir ist:
Die Obduktion wird die Todesursache zweifelsfrei ergeben haben. Es ist unmöglich, einen Erstickungstod (zB durch Erwürgen) oder durch Unterbrechung des blutstromes zum Gehirn (bei Erdrosseln) durch Maßnahmen wie zB Schnitte in den Hals zu vertuschen. Mnn war das ein Vertuschungsversuch, aber niemals haben die Forensiker sich davon täuschen lassen.

Am ersten Verhandlungstag wurde ja die Mutter von NE in den Zeugenstand gerufen, sie sagte sie habe Angst um Ihre Tochter gehabt, weil RE immer wieder Wutausbrüche hatte, seit der Trennung. In einer anderen Community im Internet, wird RE oft als liebevoll und sanftmütig beschrieben.
Er hat wohl zwei Gesichter.
In Richtung Gesellschaft das liebevolle und unschuldige.
In Richtung Privat das wütende und zerstörende.
Ich hoffe am Montag wird die Anklage mehr belastende Beweise aufweisen können.

Und
ich hoffe das der Täter den Mut finden wird,
sich zu öffnen um die Wahrheit zu erzählen.

Das er den Eltern und Geschwistern, den Kindern,
und den Verwandten und Freunden die Chance gibt
sich von NE richtig zu verabschieden.

Ich korrigiere mich leicht. Die Polizei hat nicht absichtlich eine Falschmeldung herausgegeben; vielmehr hat sie, als Gerüchte über einen möglichen Tod durch Durchschneiden der Kehle in Umlauf kamen, die Existenz schwerer Schnittverletzungen am Hals bestätigt. Nicht mehr und nicht weniger. Sicher absichtsvoll wurde weiteres mögliches Täterwissen zurückgehalten.

Ich hoffe auch, dass der Fall bald geklärt ist.
Wieso sollte ein Täter mit Wutausbrüchen seine gefährliche Natur so lange so gut verbergen und im Anschluss an die Tat so emotionslos handeln können?
Ich denke, der wirkliche Täter hat sich diese negative Beschreibung des TV zu Nutze gemacht (wo her er das auch immer wusste - wohl auch vom Opfer) - und die Polizei hat auch gewisse Verpflichtungen zum Schutze der Öffentlichkeit ...