Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg
10.03.2016 um 19:03Hammurapi schrieb:Hinzu kommt, dass ein Zeuge eben nach seinem anonymen Tipp eine klarnamentliche Aussage machen müsste, die einem TV vorgehalten werden könnte. Wie es aussieht, mangelt es den Ermittlern eben nicht an Indizien, sondern an Beweisen! In meinen Augen sind daher dieses "Hinweisgeber-System" und die "Belohnung" reiner Aktionismus, um der hufescharrenden Öffentlichkeit das Gefühl zu geben, es ginge voran.@Hammurapi
Anonyme Hinweise können für die Ermittlungen selbst dann hilfreich sein, wenn der Hinweisgeber sich nicht für eine Zeugenvernehmung zur Verfügung stellen möchte. Ein Hinweis kann der Polizei relevante Informationen liefern, welche zu neuen Ermittlungsansätzen führen. Eine aus dem Täterumfeld stammende Person könnte beispielsweise Informationen liefern über
- den Verbleib von Beweismitteln (z.B. Tat-Kfz, Tatwaffe)
- die Beteiligung weiterer Personen
- Tatablauf
- Tatmotiv
- usw. usf.
Je genauer die Ermittler über alle Tatumstände informiert sind, desto besser lassen sich Beweise wie z.B. Belastungszeugen oder Spuren auffinden. Einfach weil man weiß wo genau zu suchen ist.
Insofern halte ich es für durchaus sinnvoll, die Bevölkerung noch einmal explizit darauf aufmerksam zu machen, dass die Polizei auch anonyme Hinweise dankbar aufnimmt. Ich fände es sehr schade, wenn Nadine irgendwann bei den ungelösten Fällen landet, nur weil ein wichtiger Zeuge aus Angst oder Verunsicherung oder in Unkenntnis der bestehenden Möglichkeiten schweigt.
Übrigens: Das elektronische System für anonyme Hinweise ist ja wirklich mal ein alter Hut. Damit arbeiten die Landeskriminalämter schon seit Ewigkeiten. ;-)