Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

@Alminu

Das stimmt, aber dann ist eben die Frage, ob es von REs Handy, das zu Hause liegenblieb, eine weitere Chatpause von 21.00 Uhr bis 21.30 Uhr (bzw. länger, wegen Fußweg zurück) gab. Wenn ja, wäre das doch starkes ein Indiz für die Anklage und ein Kracher in der Klageschrift. Aber nix?

Was mich am meisten irritiert ist der Umstand, dass der Angeklagte laut diesem Printbericht eine Chatpause von 20.14 Uhr und 20.40 Uhr eingelegt haben und in dieser Zeit im Streit seine Frau erwürgt haben soll. Vor 20.14 hat er also gechattet und nach 20.40 Uhr. Um 21.00 Uhr soll das Handy von NE den Funkzellenwechsel durchgeführt haben. Das würde bedeuten, dass der Angeklagte in der Chatpause seine Frau erwürgt, verschnürt und in den Caddy transportiert - und ab 20.40 Uhr nebenbei noch über sein Handy gechattet hat? Also beim besten Willen, das kann ich mir wirklich kaum vorstellen.

@Alminu: Das meinte ich auch nicht, dass er es mitnimmt wohin er auch geht. Klar ich denke auch, dass er es zu Hause gelassen hat, aber halt ausgeschaltet. Er weiß ja selbst nicht wie sich alles entwickeln würde und wenn es aus ist, ist es aus. Und er kann sich immer noch überlegen, was er sagt, aber man kann ihm dann nichts offensichtlich nachweisen.
@Hammurapi: Ja, da bin ich auch sehr gespannt wie ihre Aktivität am Handy vor 21 Uhr war...

Habe in den letzten 1,5 Jahren schon als mal überlegt, ob er Mittäter hatte, aber so wie sich das jetzt darstellt (also auch diese Affekttat), kann ich mir das nicht vorstellen. Er müsste ja jemanden angerufen haben oder geschrieben haben, um ihm z.B. bei der "Entsorgung" zu helfen, aber das hätte man j heraus gefunden.

Ich frage mich nach wie vor, woher die Information kommt, dass es vorher eine "heftige Auseinandersetzung" gab.
Hat sie jemandem geschrieben? Ihrer Familie, Freunden etc.. oder haben die Nachbarn oder Kinder was gehört? (Wobei die Kinder ja nicht befragt werden so weit ich weiß).

@Hammurapi: Das kann ich mir auch überhaupt nicht vorstellen.. In dieser Zeit so eine Tat und dann "normal" weiterchatten? Geht echt nur, wenn man absolut kaltblütig und geplant vorgeht.

@Lulula

Lulula schrieb:Ich frage mich nach wie vor, woher die Information kommt, dass es vorher eine "heftige Auseinandersetzung" gab.

Diese unbewiesene Annahme hat die Verteidigerin wohl beim Prozessauftakt auch schon in der Luft zerrissen. Das ist wohl eher Füllstory, um den weiteren Tatverlauf irgendwie einzuleiten.

Vielleicht hat er bereits vor 20 Uhr NE getötet ?
Und dann immer in Teilschritte vorgegangen?

Evtl. hatte N.E. noch die Möglichkeit sich einer Freundin per Handy mitzuteilen...Dass es ( wieder mal ) Stress gibt ?!

Im Hobbyraum ? .....soll die Tat stattgefunden haben ....Das finde ich auch interessant , vor allem , wo befand sich dieser Hobbyraum ?

@Blondine: Das kann schon sein, aber vermutlich wurde auch die Aktivität ihres Handys gecheckt, so dass es bis 20:00 oder 20:14 noch aktiv war. Nur rein hypothetisch

@Hammurapi: Woher weißt du das?

@Ollie

Warum standen die Spurenbelege für den Hobbyraum oder für den Transport durch den Keller nicht in der Anklage? Das wäre doch auch ein starker Beweis für den Tatort.

@Lulula

Stand in einem der verlinkten Artikel über den Prozessbeginn.

@Hammurapi

Vielleicht hebt man sich einfach was auf ....Sozusagen einen Trumpf / ein Ass im Ärmel ?

ich hatte es mir von Anfang ausgemalt, dass es im Hobbyraum passiert ist. Im Haus aber nicht in der Wohnung...die Kinder waren ja schließlich auch noch anwesend auch wenn schlafend.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass er ohne was davon kommt.

Ich finde diese für uns neuen Erkenntnisse mit dem Hobbyraum und Keller sehr interessant. Da muss es doch Spuren für geben, oder?

@Ollie

Das kann ich mir kaum vorstellen. Wenn der Komplex Faserspuren schon aufgegriffen wurde in Bezug auf die Handschuhe, die Schnur und die Kleidung, warum dann nicht auch gleich die harten Fakten zu Spuren im Hobbyraum? Wenn der Hobbyraum nachweislich der Tatort war, dann brauchen wir über Schnur und Handschuhe doch eigentlich nicht mehr schwerpunktmäßig reden.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich erstmal mit mittelmäßigen Spuren warmläuft, um dann später einen Hammer aus dem Hut zu zaubern. So läuft das nicht, bestimmt auch nicht in Stuttgart. Gäbe es spurenseitig eine "smoking gun", dann wäre die auch in der Anklageschrift ausgepackt worden. Nicht umsonst stellt sich die Verteidigerin mit geschwollener Brust hin und wirft der Anklage lange vor Abschluß der Beweisaufnahme vor, man hätte keine Beweise, sondern nur unbelegte Mutmaßungen gegen ihren Mandanten zusammengetragen.

@Lulula

Die gibt es bestimmt auch...war ja gestern erst der erste Verhandlungstag es wird bestimmt noch vieles zu berichten geben

Meine Gedanken wenn ich das alles lese:
Er beteuert seine Unschuld, das ist ein Spiel auf alles oder nichts, wieso tut man das? Könnte da mehr dahinter sein? Zum Beispiel:

Das Haar des Angeklagten könnte auch von seinen Sachen in der Handball-Umkleide genommen worden sein...

Zeitraum 20:14 bis 20:40 Uhr: Spannendes Fernsehprogramm (Abendprogramm beginnt ja um 20:15, die erste Werbung gegen 20:40 Uhr)

Das mit den Handschuhen ließe sich auch irgendwie fingieren wenn man hingebungsvoll genug jemanden anschwärzen will.

@Hammurapi

Einen Aufsatz schreibt man mit

Einleitung
Hauptteil
Schluss

Warum sollte man in einem ( Indizien -) Prozess schon alles in der Einleitung verschleudern was man hat ?

Es sei denn , es ist Pflicht ( alles schon in der " Einleitung " präsentieren ) , dass man dies tut , da habe ich leider keine Ahnung

je mehr wir uns darüber unterhalten, desto schwieriger sehe ich die Lage. Irgendwie liegt für uns alles auf der Hand, aber vor Gericht scheint das wohl alles tatsächlich nicht dingfest zu sein. Ich frage mich, was morgen wohl Neues zum Vorschein kommt.

@Ollie

Es geht in Deutschland ja nicht darum, eine Jury mit allerlei Überraschungseffekten zu überzeugen. Man kann eine Anklageschrift recht kurz machen und tausend Behauptungen aufstellen, allerdings will der Richter im Vorverfahren dann oft die Ermittlungsakte sehen, um das Verfahren zuzulassen. Das Vorverfahren hatte ja hier länger gedauert, warum auch immer.

Für mich gibt es seitens der Anklage eigentlich überhaupt keinen Grund, starke Indizien in der Beweisaufnahme zurückzuhalten. Vielleicht werden die Spuren aus dem Hobbyraum aber auch erst aufgelegt, wenn der entsprechende Zeuge geladen ist. Die Ladung der Zeugen erfolgt nach einem Fahrplan der Richter, darauf hat die Anklage keinen Einfluss.

@Ollie

Da aber auch die Verteidigung eine (meist etwas unvollständige) Akteneinsicht erhält, weiss sie in etwa, was gegen ihren Mandanten vorliegt. Wenn dann gleich am ersten Tag seitens der Verteidigung ein Rundumschlag erfolgt, dann scheint die Beweislage wirklich dünn zu sein, egal zu welchem Zeitpunkt/Tag welches Detail auf den Tisch kommt.