@Rick_Blaine Rick_Blaine schrieb:Ich ziehe für mich die Bilanz, dass das von XY dargestellte Täterbild mehr oder weniger stimmt, allerdings wage ich nicht zu beurteilen, ob der Täter allein lebt oder Familie hat, ich kann mir beides vorstellen. Ich schätze ihn älter ein, auf den ersten Blick angenehm, vielleicht gar etwas verklemmt, aber seriös wirkend, mit extremen aber gut verheimlichten Problemen im Sexualbereich und einer Vorliebe für Gewaltphantasien. Ich vermute er kannte das Opfer oberflächlich und hatte die Tat gedanklich bereits geplant. Das Opfer vertraute ihm als seriöser Person, die man in geschäftlichen usw. Dingen um Rat fragen konnte.
Die Tat geschah am 17. März 1993.
Die Soko siedelt den Täter zwischen 28 und 45 Jahren an.
Das hieße wiederum, der Täter müsste demnach zwischen 1948 und 1965 geboren sein?
Er könnte somit in der Nachkriegszeit (eventuell auch früher in den letzten Kriegstagen) zur Welt gekommen sein. Das hieße eventuell, dass er eine bewegte Kindheit und Jugend hinter sich hatte. Vielleicht kam er auch später nach München? Weitere Stichpunkte sind Gründung BRD, 17. Juni in der Zone, 1961 Mauerbau usw. Gerade in diesen Jahrzehnten wurden Kinder und Jugendliche nicht unbedingt fürsorglich erzogen bzw. genossen mitunter keine gute und friedliche Zeit, weder Zuhause, noch in der Schule oder bei der Arbeit/in der Ausbildung. Einige Kinder aus diesem Zeitraum lebten in Einrichtungen und erlebten hier als Schutzbefohlene mitunter die Hölle von Vorgesetzten, Erziehern und Mitbewohnern. Hat man den Täter missbraucht, hat man ihn in dieser Zeit mit Fesselungen traktiert, ihn mit Wäscheleinen und/oder Handtüchern zu Handlungen gezwungen? Vergaß er irgendwann einmal diese Handlungen und sie kamen dann wieder (1993) hoch? Erkannte er in dem Frauentyp, die das Opfer für ihn verkörperte, die einer ehemaligen Person ähnelte oder gleichsah, die für seine Missetaten zuständig waren? Was wissen wir vom Vorleben des Opfers? Sie musste um 1934 geboren sein. Machte den Weltkrieg als Kind mit, war in der Nachkriegszeit immer noch Kind und Jugendliche. Wo wuchs sie auf? Wo und was arbeitete sie zwischen 1950 und 1970? Ihre Kinder musste sie in den 1970er herum bekommen haben?
Zum Brand mit den Toilettenpapierrollen:
Wenn der Täter tatsächlich ein Feuer legte und die brannte kurz oder es kokelte eine zeitlang, dann wäre es möglich, dass er und seine Kleidung nach Rauch gerochen haben, falls er selbst noch eine Weile in der Wohnung des Opfers war!
Das müsste seiner Partnerin im gemeinsamen Schlafzimmer, Ehebett bestimmt aufgefallen sein. Es sei denn, er lebte alleine bzw. mit seiner betagten Mutter zusammen?
Hatte er sogar kleine bis kleinste Brandwunden oder Verbrennungen an den Händen, im Gesicht, am Körper gehabt? Oder gab es kleine Brandflecken an seiner Kleidung? Darauf angesprochen, hatte er eine banal Erklärung dafür? War er Raucher oder Nichtraucher?
Zur langen Abwesenheit von ca. 20.00 bis 4.30 Uhr:
Natürlich bemerkt es eine Ehefrau, wenn der Platz im Bett frei und kalt ist die ganze Nacht über! Es sei denn, sie war krank, sehr müde oder eben verreist? Jedenfalls an diesem Tag nicht anwesend? Er könnte ja auch eine Tätigkeit gehabt haben, die mit ein- oder mehrtägigem Verreisen bzw. außerhäusigem Nächtigen zusammenhing? Dies nutzte er, um diese Damenbekanntschaft aufzusuchen? Genauso könnte er auch außerhalb des Tatorts leben. War er zu Besuch in München? Vielleicht schon das x-te Mal? War er ein Messebesucher oder gar ein Tourist, der um 1993 oft in die bayerische Landeshauptstadt kam bzw.zu tun hatte?
War er vielleicht ein Spielautomatenaufsteller? Habe mal mit einem gesprochen und der erzählte mir, dass er abends anfing und bis in die Morgenstunden arbeitete. Fast jeden Tag. Einen festen Routenplan. Er fährt von Lokal zu Lokal, checkt die Automaten, zählt das Geld und füllt Wechselgeld auf. Konnte er die Tat eventuell unterbrochen haben? Hat er das Opfer fixiert? Steckte er deshalb das Telefon aus? Nahm er die Wohnungs- und Haustür-Schlüssel mit und kam wieder zurück? Wenn ja, wie oft? Steckte er am Ende die Wohnung des Opfers in großer Panik in Brand?