Zakia M. (28), 1994 tot in einem Wasserloch bei Gifhorn gefunden

Loveme100 schrieb:Ich glaube, der Täter war ein Zuhälter. Man müsste die Rotlichtszene jener Zeit aufarbeiten. Ich schätze, dass es mit dem Wolfsburger nichts geworden ist und sie auf der Suche nach einer Bleibe auf die asiatische Prostituierte gestoßen ist. Dafür spricht auch, daß asiatische Essen im Mageninhalt. Dann kam es zum Konflikt mit dem Zuhälter. Die Brutalität spricht dafür und die mögliche Verbindung mit dem Verschwinden der Asiatin.

Ja, das denke ich auch. Wenn man in der Gegend über die Landstraßen gefahren ist, standen an vielen Waldwegen solche Wohnwagen mit Prostituierten. Sogar bei Schnee und Eis. Hab mich echt gewundert, als ich das erste Mal das sah.

Gerade die Verbindung mit der zweiten Dame lässt vermuten, dass die Polizei ähnliche Gedanken verfolgt.
Waren da nicht auch Reifenspuren von einem größeren BMW in Fundortnähe erwähnt worden?

Es dürfte aber trotzdem nicht ganz leicht sein, nach so vielen Jahren die Person lebend zu finden - in der Branche ist die Lebenserwartung auch nicht so hoch.

Mein größtes Fragezeichen ist eigentlich der Zeitpunkt der Vermisstenmeldung. Das ist doch alles andere als normal, wenn eine Mutter einen kleinen Jungen zurücklässt. Ich meine, dass ein Jahr rasch vorbeirauscht, wenn die Familie denkt, dass Zakia gerade in Deutschland ein neues Leben aufbaut. Spätestens im zweiten Jahr würde ich als Familie, schon im Interesse des Kindes, nach der Frau suchen und sie anschließend vermisst melden. Aber doch nicht nach 25 Jahren, alles was recht ist.

Der zitierte Beitrag von Höhenburg wurde gelöscht. Begründung: Antwort auf gelöschten Beitrag

Okay, ich verstehe. Wir haben ja in diesem Thread schon vor längerer Zeit diskutiert, dass man ja aus Tunesien nicht mal eben so einreisen konnte/kann. Da brauchte sie beispielsweise diese Einladung zu diesem Mann in Wolfsburg, der mit dieser Einladung auch einige Verpflichtungen übernommen hätte. Eine Arbeitsstelle, z. B. in der Gastronomie wäre auch eine Möglichkeit gewesen, ein Visum zu bekommen.

Das Flugticket kann die Familie sich zusammengekratzt haben aus Ersparnissen, in der Hoffnung dass sie regelmäßig Geld in die Heimat schickt. 1994 war auch erst die Anfangszeit von Computern, also fällt das als Kennenlernquelle aus. Von daher, woher kannte sie die ganzen Leute, die sie besucht hat, einschließlich derer, die man noch nicht ermittelt hat. Könnte mir höchstens denken, dass sie einige in Tunesien kennengelernt hat, als diese dort Urlaub machten. Sie haben ihr vielleicht ein schönes Leben versprochen und sie angelockt. Hübsch war sie ja.

Ich nehme an, oder hoffe zumindest, dass die Polizei bereits sie Familie in Tunesien befragt hat, da müsste doch zumindest herauszubekommen sein, mit welcher Intetntion Zakia nach Deutschland geflogen ist.

Kottan schrieb:mit welcher Intetntion Zakia nach Deutschland geflogen ist.

Ja genau, wer ein Kind und die Familie zurücklässt und einen Neuanfang in einem komplett anderen Land vor hat, der bespricht alles im Detail mit der Familie. Finde ich äußerst mysteriös, dass Zakia so gut wie keine Details genannt haben soll. Wie gesagt, die Kommunikationsmittel waren damals noch ziemlich beschränkt, mit Ausnahme von Handy oder Festnetztelefon. Oder ist etwas von einem Handy erwähnt worden? Ich glaube nicht. Mag sein, dass sie sich in Deutschland was besorgt hat. Das Kleid, das sie in der Disco getragen haben soll, war ja schon ein wenig auffällig und eher ungewöhnlich. Meine Vermutung ist, dass sie mehrere männliche/weibliche Bekannte irgendwann in Tunesien kennengelernt hat und die in Deutschland hintereinander abgeklappert hat. Vielleicht um sich bei der Arbeitssuche helfen zu lassen. Dabei ist sie höchstwahrscheinlich im Laufe der Tage noch auf andere Leute getroffen und hat auch andere noch kennengelernt, die es nicht so gut mit ihr meinten. In einer Disco hängen bestimmt gerne Typen ab, die für die Prostitution nach Frauen Ausschau halten. Ich glaube nicht mal, dass sie sowas gezielt vor hatte. Sie ist nur auf die Falschen getroffen. Die vermisste Frau könnte vielleicht nach Zakias Tod verschleppt worden sein. Ob sie noch lebt, das ist die Frage. Wäre toll, wenn sie ausfindig gemacht werden könnte.

1994 hatte noch nicht jeder ein Handy, das war noch eher was für Geschäftsleute, erst so um die Jahrtausendwende kamen die billigen Nokiamodelle auf. Es wird im Film auch gezeigt, dass Zakia von einer Telefonzelle aus ihre Familie anruft. Das mag auch ein Grund sein, warum man sich damals keine Gedanken gemacht hat, wenn sich wer ein paar Tage nicht gemeldet hat. Es könnte auch sein, dass ihrer tunesischen Familie gar nicht bekannt war, dass man jemanden vermisst melden kann. Sie hat sich einfach nicht mehr gemeldet und aus. Entweder einen neuen Mann gefunden, der ihr den Kontakt mit der Herkunftsfamilie verbietet (eine realistische Vorstellung!) oder in die Prostitution abgerutscht und schämt sich (auch realistisch!) oder es ist ihr etwas zugestossen und da wusste die Familie nicht was tun.

Kottan schrieb:1994 hatte noch nicht jeder ein Handy,

1994 hatte gefühlt noch niemand ein Handy.

Karlssohn schrieb:Waren da nicht auch Reifenspuren von einem größeren BMW in Fundortnähe erwähnt worden?

Richtig. Es wurde erwähnt, dass Reifenspuren gefunden wurden, die von einem BMW Fünfer oder Siebener stammen sollen.

1cast schrieb:1994 hatte gefühlt noch niemand ein Handy.

Wohl wahr. Mein Vater hatte damals ein Diensthandy. Das war, gefühlt, der helle Wahnsinn. Wer hatte sowas schon?

"Wir haben zwei vage Informationen erhalten, die konkret genug sind, um ihnen nachzugehen", sagte ein Polizeisprecher aus Gifhorn am Donnerstag. Es sei aber zu früh, um zu bewerten, ob die Ansätze vielversprechend seien.

Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Hinweise-zu-Toetungen-in-Niedersachsen-nach-Aktenzeichen-XY,aktenzeichenxy128.html

xoxalb schrieb:Meine Vermutung ist, dass sie mehrere männliche/weibliche Bekannte irgendwann in Tunesien kennengelernt hat und die in Deutschland hintereinander abgeklappert hat.

Vielleicht haben aber auch nur die Einladung dieses Typen und die Bekanntschaft aus dem Flugzeug gereicht. Beide aus Wolfsburg.
Der Typ hat ausgesagt, dass sie nur eine Nacht bei ihm war. Vielleicht war er einfach nicht der potentielle Ehemann in spe und da sie eh schon in Wolfsburg war, hat sie die Bekannte aufgesucht.

Hier werden die Hinweise konkreter

Demnach kamen zwei Mails rein, die womöglich vielversprechende Ansätze bieten – es werden konkrete Namen genannt. „All das muss aber erstmal verifiziert werden“, sagte Reuter. Bis das Ermittlerteam der Kripo Gifhorn alle neuen Hinweise abgearbeitet hat, könnte es also noch etwas dauern.

Quelle: https://www.news38.de/gifhorn/article231327814/Zakia-Mansour-Gifhorn-Mord-Aktenzeichen-XY-ZDF-Eickhorst-Hinweise-Zeugen-Disco-Nanu-Salzgitter-Frau-Wolfsburg.html

jule78 schrieb:Vielleicht haben aber auch nur die Einladung dieses Typen und die Bekanntschaft aus dem Flugzeug gereicht. Beide aus Wolfsburg.

Es gibt doch eine große tunesische Community im Wolfsburger Raum, und verwandtschaftliche Beziehungen scheint es doch auch gegeben zu haben. Zakia aber kam wohl zunächst nur bei Männern unter, die dann sicher entsprechende Erwartungen hatten, wenn sie bei ihnen übernachtet hat. Warum war sie nicht bei Familien oder Frauen zu Gast? Ich frage mich, ob die Freundin aus dem Flugzeug erfunden war, das macht einen besseren Eindruck gegenüber der Familie als Männerbekanntschaften.

Misetra schrieb:ch frage mich, ob die Freundin aus dem Flugzeug erfunden war, das macht einen besseren Eindruck gegenüber der Familie als Männerbekanntschaften.

Das kann natürlich sein. Zumal sie das ja auch dem 6 jährigen Sohn gegenüber erzählt hat. Vielleicht gab es auch diese ominöse Bekanntschaft, aber es war ein Mann und aus den von dir genannten Gründen wurde eine Frau draus?
Oder sie wollte den Jungen einfach nur beruhigen a la "Hey, ich hab schon eine Freundin gefunden"

Ich denke, dass es 1994 für eine tunesische Frau äußerst ungewöhnlich war, alleine in ein fremdes Land zu reisen. Noch dazu ohne ihren Sohn.

Aus dem Beitrag war nicht klar, mit welcher Intention Zakia M. nach Deutschland kam...geht für mich aber in Richtung, Geld zu verdienen.
Vielleicht dachte sie, als Putzfrau oder so hier zu arbeiten....ihren Sohn dann irgendwann, wenn sie erstmal hier angekommen ist, mit eigener Wohnung, Job usw. herzuholen...und wurde dann in die Prostitution geschickt und ist an den Falschen geraten.
Vielleicht gab es Streit, Beleidigungen....der Täter muss jedenfalls sehr wütend gewesen sein, so zerstört wie ihr Gesicht war.

Vielleicht war die Frau aus dem Flugzeug eine Prostituierte/Escortdame dir ihr den Job "schmackhaft" machen wollte?

kittyka schrieb:Aus dem Beitrag war nicht klar, mit welcher Intention Zakia M. nach Deutschland kam...geht für mich aber in Richtung, Geld zu verdienen.

In diesem Artikel, und das wurde auch schon vorher geschrieben, heißt es, sie wollte in Deutschland heiraten. Im nächsten Satz wird dann aber die Frage aufgeworfen, ob sie sich in Deutschland prostituieren wollte. Ja, was denn nun? Das sind ja zwei völlig verschiedene Welten.

Sie kam nach Deutschland, wohl um hier zu heiraten. Oder wollte sie hier anschaffen?

Quelle: https://www.braunschweiger-zeitung.de/niedersachsen/article231307186/Eickhorster-Mordfall-laeuft-am-Mittwoch-erneut-bei-Aktenzeichen-XY.html

Warum wird eigentlich immer von Prostitution und Zuhälter ausgegangen?