Ich hatte den Link vergessen, daher wiederhole ich meinen Beitrag nochmals mit Link.
Der Fall wurde eben noch mal in XY ungelöst aufgegriffen, und es wurde gesagt, dass Zakia M. nach Deutschland kam, um einen neuen Partner zu finden. Die Frau aus dem Flugzeug wird immer noch gesucht.
Es muss ja jemanden gegeben haben, der hier als Vermittler(in) fungiert hat, um einen Partner während der Zeit des Urlaubsvisums zu finden. Das könnte meines Erachtens diejenige Person sein, die ihre Anlaufadresse in Deutschland war, die auch im Visum vermerkt war.
Ich habe hier einen Spiegel-Artikel von 1985 gefunden, in dem es um den Handel mit "Exotinnen" geht. Der Artikel beschäftigt sich zwar vorrangig mit asiatischen Frauen, aber die Beispiele sind übertragbar.
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13513789.htmlHier einige Zitate:
Da gibt es beispielsweise (Heirats-)agenturen
Eine vordergründig legale Form von Menschenhandel betreiben aber auch die zahllosen, besonders in der Bundesrepublik florierenden Agenturen, die emanzipationsmüden Männern Ehen mit den angeblich so anschmiegsamen Frauen aus Asien, Afrika oder Lateinamerika vermitteln.
Frauen werden anstatt zu heiraten, zur Prostitution gezwungen:
So strandete nach jahrelangen Verhandlungen in Hannover 1984 ein Prozeß gegen den berüchtigten Bordellbesitzer Karl-Heinz Germersdorf, dem vorgeworfen worden war, daß er 13 von ihm angeworbene Thai-Mädchen in seinem "Verein für deutsch-thailändische Heiratswillige" zur Prostitution gezwungen und ihnen den Liebeslohn vorenthalten habe.
Ein Kegelclub aus Norddeutschland kauft sich eine Frau aus den Philippinen
1980 lief ein Verfahren gegen einen Kegelklub aus Norddeutschland, der sich, bezahlt aus der Klubkasse, für 9000 Mark eine Frau von den Philippinen schicken ließ. Zum Schein wurde sie mit einem der Kegelbrüder verheiratet, mußte aber auch den anderen zu Willen sein und im übrigen klub-extern anschaffen gehen.
Es wurde (wird wohl immer noch) viel Geld verdient mit Ehevermittlungsfirmen, teilweise wird das auch nebenberuflich durchgeführt.
Etwa 200 Ehevermittlungsfirmen, die Frauen aus der Dritten Welt zum Preis zwischen 5000 und 12000 Mark käuflich anbieten, soll es in der Bundesrepublik geben. In seinen anderthalbjährigen Recherchen ermittelte der Autor Heinz G. Schmidt, dessen Studie "Der neue Sklavenmarkt" jüngst im Basler Lenos-Verlag erschien, einen harten Kern von etwa 60 Dealern. "Der Rest: Doppelgänger, Tarnnummern, Postfachadressen, Subagenten, die sich meist auf denselben Händler zurückführen lassen."
Drei bis vier große Institute arbeiten bundesweit, darunter die "Individual Marriage Travel Agency" (IMTA) des Günter Menger aus Münster im Hessenland, der für seine rund 300 Vermittlungen im Monat längst elektronische Datenverarbeitung einsetzt.
Typisch für das Gewerbe sind freilich eher nebenberufliche Händler geworden, die, oft selbst mit Asiatinnen verheiratet, die sie über Agenturen erwarben, jetzt Freundinnen und Bekannte ihrer Ehefrauen vermitteln und sich so ein einträgliches Zubrot verdienen.
Prinzip: Eine Heiratswillige aus dem Ausland kommt mit Touristenvisum nach Deutschland, die Kosten übernimmt der Einladende, wo sie auch unterkommt. Während der Dauer des Touristenvisums sollte dann ein Ehemann gefunden werden, dieser übernimmt dann die Reisekosten, wird kein Mann gefunden, muss die Frau die Kosten zurückerstatten.
Cielo, 26, Kosmetikerin aus Manila, eine junge Frau aus Schlegels Angebot, klang deprimiert und hilflos, als sie berichtete, sie habe nun schon dreimal einen deutschen Kandidaten abgelehnt.
Doch ihr Touristenvisum läuft ab. Vor der Abreise unterschrieb sie einen Vertrag, nach dem ihr der Flugpreis und die Aufwendungen für den Aufenthalt bei Schlegels vorgestreckt wurden: Kosten, die im Fall der Heirat der deutsche Ehemann übernimmt. Will sie unverheiratet zurück, muß sie selber zahlen. "Das kann ich natürlich nicht", sagt Cielo, "wenn ich in den nächsten Wochen niemanden finde, werde ich gezwungen, jemanden zu nehmen, den Schlegels für mich aussuchen."
Etwa 2000 Mark nach Abzug der Steuern verdient Schlegel nach eigenen Angaben an jedem von ihm gestifteten Ehebund; 200 Vermittlungen gelangen ihm in gut zwei Jahren: So kann er sich ausrechnen, wann er Millionär sein wird. Denn der Markt floriert: Etwa 3000 deutsche Männer erkaufen sich jährlich ihre Exotin fürs Heim, schätzt Ulla Ohse.
Die Frauen können von potentiellen Kandidaten auch ausgeliehen werden:
Schlegels Hausgäste dürfen von Interessenten ausgeliehen werden: "Sie sollten ja schließlich ihr künftiges Zuhause kennenlernen." Nur vor "allzu häufigem Umtausch" warnt der Autohändler: "Sonst bekomme ich Schwierigkeiten mit der Polizei."
Ich könnte mir auch ein ähnliches Konstrukt bei Zakia vorstellen. Sie wurde von jemanden nach Deutschland eingeladen, der das finanzierte. Entweder war dieser jemand bereits der "Heiratswillige" oder "nur" jemand der Kontakte zu Heiratswilligen herstellen sollte und natürlich daran verdienen wollte. Das würde auch erklären, dass Zakia relativ viel rumgekommen ist in der kurzen Zeit. Da wurde sie vermutlich potentiellen Kandidaten vorgestellt oder von diesen "ausgeliehen". Die potentiellen "Heiratskandidaten" könnten unter Deutschen oder Landsleuten von Zakia finden sein. Ein "Heiratskandidat" kann sich als Psychopath entpuppt haben oder ein "Heiratsvermittler", der sein Geld wiederhaben wollte, weil er Zakia nicht vermitteln konnte.