Totes "Koffer-Mädchen" in Australien

Ich finde vor allem ein schwarzes Ballettkleidchen ("Tütü") bemerkenswert. Mich wundert, dass es sowas in der Farbe überhaupt zu kaufen gibt, denn wenn man nicht gerade die Rolle des schwarzen Schwans in Schwanensee tanzt, wüsste ich nicht, warum man sich für diese Farbe entscheiden sollte bei so einem kleinen Mädchen. Aber das Kleid war ja scheinbar auch entsprechend selten, wenn es nur 28 verkaufte Exemplare davon gab. Schade, dass das trotzdem nicht weiterhilft bei der Ermittlung, WER diese 28 Kleider gekauft hat und WO. Wenn es so selten und außergewöhnlich war, wäre zumindest einen Versuch wert, ob sich nicht der eine oder andere Verkäufer auch nach der langen Zeit noch an jemanden erinnert, der das bei ihm gekauft hat. Außergewöhnliche Dinge merkt man sich ja manchmal auch über lange Zeit. Evtl. könnte man sogar noch über Kreditkartenabrechnungen rausfinden, wer es gekauft hat. Finde das eine gute Ansatzmöglichkeit für die Ermittlungen: An welche Läden wurden die 28 Kleider vom Hersteller geliefert (sowas lässt sich über die Bücher des Herstellers sicher noch rausfinden) und dann - vielleicht hat man Glück und kann über die Bücher der Läden und das Gedächtnis der damals tätigen Verkäufer noch was rausfinden über die Käufer der Kleider.

@Comtesse
Ja, Umzug hatte ich auch im Kopf, aber vergessen zu schreiben. Dann wäre es niemandem aufgefallen, dass sie weg ist. Und mit max. 4 Jahren muss sie noch nicht einmal einen Kindergarten besucht haben. Allerdings gibt es doch eigentlich keinen sinnvollen Grund, warum man einen Koffer nicht mit in eine neue Wohnung nehmen können sollte. Partnerwechsel? Es wurde zu gefährlich, den Koffer bei sich zu haben?

@frauZimt
Ich kenne auch eine Schaustellerfamilie und kann nichts Negatives sagen. Zirkusleute habe ich jedoch keine im Bekanntenkreis. Wenn ich das Kleid so anschaue, sehe ich ein kleines Mädchen, das Ballett tanzt, oder in einer Manege auftritt, vor mir. Daher mein Gedanke an den Zirkus. Und bei Menschen, die ständig den Aufenthaltsort wechseln, ist es nicht verwunderlich, wenn ein Kind nicht von z.B. Nachbarn vermisst wird. Das sagt nichts über die Menschen aus, es ist eine Feststellung und durchaus möglich. Wobei ich nicht weiß, ob es überhaupt Zirkuskultur in Australien gibt.

Ich finde das schwarze Kleid auch irgendwie befremdlich und habe unschöne Phantasien dazu im Kopf, aber ich denke, dass viele kleine Mädchen so ein Kleid toll finden. Auch die anderen Sachen wirken auf mich so, dass sich kleine Mädchen darüber freuen würden. Vielleicht waren es ihre Lieblingsteile und sie wurden ihr quasi mitgegeben? Das hätte dann einen liebevollen Charakter.

Ein Phantombild von dem Mann mit dem Koffer wäre sinnvoll. Er muss doch auch irgendwie dorthin gekommen sein. Vielleicht erinnert sich jemand an einen Autofahrer, der so aussah und in der Nähe geparkt hat.

Und letztendlich wird eine Gesichtsrekonstruktion wohl Sinn machen, damit man ein Bild veröffentlichen kann. Aber ob das bei einem so kleinen Kind überhaupt schon möglich ist?


@Comtesse
Wenn ich das richtig übersetzt habe, wurden die 28 Kleider in Australien gehandelt. Es kann natürlich auch gebraucht oder auf einem Flohmarkt erworbenen worden sein.

Kennt sich jemand mit Bestattungsbräuchen und dazugehörigen Pflichten in Australien aus?

Mir kommt nämlich gerade der schräge Gedanke, dass der Tod des Kindes durchaus registriert sein könnte, man das Mädchen in ein Kleid gesteckt hat, um es zu beerdigen - aber an einem anderen Ort.

Und es lediglich wegen eines eher ungebräuchlichen Behältnisses, das vielleicht der Person, die es transportieren sollte, unangenehm wurde.

@jerry142

Da würden zwei Dinge entgegenstehen:

Nach dem Gesetz und der dazu gehörenden Verwaltungsvorschrift muss jeder verstorbenen Person vor jedem Transport vom Leichenbeschauer oder einer anderen autorisierten Person ein Identifikationsanhänger angebracht werden, der möglichst unzerstörbar ist und der nicht mehr von der Leiche entfernt werden darf.

Dazu darf eine Leiche normalerweise nicht ausserhalb eines zugelassenen Friedhofs oder Stammesfriedhofs beerdigt werden, ohne dass man vorher eine Genehmigung der Behörden einholt. Man darf Leichen auf eigenem Land und in bestimmten anderen Fällen ausserhalb von Friedhöfen beerdigen, muss aber die sonstigen Bestimmungen zu Beerdigungen, insbesondere die der Identifikation und der Beurkundung einhalten.

Zuletzt ist es verboten eine Leiche ohne vorgeschriebene Behältnisse, normalerweise ein Sarg, zu transportieren. Der Koffer wäre illegal.

Soweit Gesetz und Vorschrift von Südaustralien:

Hier das Gesetz:
http://www.austlii.edu.au/au/legis/sa/bill/bacb2012193/#Elkera_Print_BK11

Hier die Verwaltungsvorschrift(Ausführungsvorschrift): http://www.legislation.sa.gov.au/lz/c/r/burial%20and%20cremation%20regulations%202014/current/2014.5.un.pdf (Archiv-Version vom 28.03.2015)

Entscheidend hier ist, dass die Leiche eben nicht offiziell gekennzeichnet wurde, der "identification tag" ist nicht vorhanden, das macht Transport oder Beerdigung illegal.

Haben sie es herausgefunden, wie das kleine Mädchen gestorben ist? Habe immer nur gelesen, sie starb einen gewaltsamen Tod. Aber nicht, was die Todesursache war..

@Winzling
Ich denke, WENN ein gewaltsamer Tod so kommuniziert wird, dann gibt es entweder mehr als eine mögliche Todesursache oder man hält "Täterwissen" zurück.

AveMaria schrieb: Wenn ich das Kleid so anschaue, sehe ich ein kleines Mädchen, das Ballett tanzt, oder in einer Manege auftritt, vor mir. Daher mein Gedanke an den Zirkus. Und bei Menschen, die ständig den Aufenthaltsort wechseln, ist es nicht verwunderlich, wenn ein Kind nicht von z.B. Nachbarn vermisst wird. Das sagt nichts über die Menschen aus, es ist eine Feststellung und durchaus möglich. Wobei ich nicht weiß, ob es überhaupt Zirkuskultur in Australien gibt.

Ich finde das schwarze Kleid auch irgendwie befremdlich und habe unschöne Phantasien dazu im Kopf, aber ich denke, dass viele kleine Mädchen so ein Kleid toll finden.

kleine asiatischstämmige oder afrikanisch-aussehende mädchen in australien tragen häufiger dunklere farben und dramatische festkleider aus tüll oder satin im alltag zum spielen, mama geht vielleicht leger mit dem jogginganzug daneben her.

ich will damit sagen, dort nehmen sich die leute öfters als hier die freiheit, etwas persönlich gefallendes anzuziehen.

vielefragen schrieb:kleine asiatischstämmige oder afrikanisch-aussehende mädchen in australien tragen häufiger dunklere farben und dramatische festkleider aus tüll oder satin im alltag zum spielen, mama geht vielleicht leger mit dem jogginganzug daneben her.

ich will damit sagen, dort nehmen sich die leute öfters als hier die freiheit, etwas persönlich gefallendes anzuziehen.

Darf ich dich fragen woher du diese Kenntnis beziehst? Gibt es Quellen, die deine Behauptung belegen? Lebtest du selbst in Australien um dir diesbezüglich eine Meinung zu bilden?

Ich frage dich das, weil ich hier im fernen Deutschland so überhaupt keine Ahnung habe was kleine aus Asien stammende Menschen oder afrikanisch aussehende Kinder in Australien so treiben.

@Carietta

Ich kann bestätigen, was @vielefragen hier sagt, zumindest was asiatische Kinder angeht, und nicht nur in Australien, auch in den USA und generell in ganz Asien lieben vor allem die Eltern es, ihre Kinder in diesen Kleidern zu sehen, wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass sie es auch sehr bunt mögen.

Hier einmal ein Ausschnitt aus einer bei Asiaten in Australien sehr erfolgreichen online Bestellseite einer chinesischen Versandfirma, die ganz typische Kleider zeigt:

Danke @Rick_Blaine und @vielefragen

Entschuldigt bitte meine Skepsis und das Hinterfragen, aber manche Dinge sind einfach nicht so leicht nachzuvollziehen. Zumindest für mich. Ich war froh, dass ich günstige second hand Kleidung für meine Kinder bekam. Manchmal glaub ich echt ich leb in einem Dorf, weil doch so einiges an mir vorbei geht. :D

@Carietta

Das ist kein Problem, schliesslich ist Deutschland nun wirklich ziemlich weit weg von Australien und gerade was Kinderkleidung angeht, sind die Länder doch recht unterschiedlich.

Übrigens sollte man sich nicht auf "asiatisch" festlegen, offensichtlich ist "Tutu" inzwischen auch "mainstream," wie diese australische Webseite zeigt:

https://tutudumonde.com/

Das mit dem "schrecklichen Tod gestorben" hatte ich jetzt irgendwie ausgeblendet. Spricht ja dann eher nicht für eine liebevolle Beigabe der Sachen, eher fürs Entledigen von Dingen, die vielleicht zum Täter führen könnten.

Also ich finde daher unbedingt auch wichtig nach der Mutter zu forschen und zu prüfen, ob die DNA des Kindes irgendwo mit einem Vermisstenfall einer Frau in Verbindung gebracht werden kann. Schreckliche Vorstellung, dass evtl. noch irgendwo eine Frau festgehalten wird und das Kind aus diesem Geschehen entstanden und getötet worden sein könnte.

Aber vielleicht ist die Familie ja auch wirklich nur umgezogen und daher wird das Kind nirgendwo vermisst, oder es wurde Zeit seines Lebens unter Verschluss gehalten. Möglich ist vermutlich Vieles.

Die Kleidung: hübsch, ansprechend für kleine Mädchen - es passt irgendwie nicht zu einer Mutter, die zulässt, dass ihrem Kind etwas schreckliches passiert. Werde das Gefühl nicht los, dass sie selber in Not ist.

Wenn asiatisch oder afrikanisch, müsste das doch über eine Isoptenanalyse feststellbar sein. Über die Abstammung ließen sich vielleicht auch Rückschlüsse zu den Eltern und ihren Lebensumständen machen.

Übrigens hier ein Bild der australischen Polizei, wie man sich das Kleid an dem Kind ungefähr vorstellen sollte:



Hier der Artikel: http://www.abc.net.au/news/2015-07-24/child-bones-found-in-sa-believed-to-belong-to-a-girl/6645422

Inzwischen gibt es neuere Artikel, aber leider nicht viel mehr Informationen:

http://www.adelaidenow.com.au/news/south-australia/wynarka-taskforce-mallee-detectives-doorknock-locals-about-girls-remains-found-on-side-of-karoonda-highway/story-fni6uo1m-1227469032374

Inzwischen gibt es eine weitere Sichtung eines verdächtigen Mannes, dieses Mal ca. 25km südwestlich des Fundortes. Auch dort soll sich der Mann sehr merkwürdig verhalten haben, besonders was seine Erscheinung angeht.

http://www.theaustralian.com.au/news/nation/girl-in-suitcase-new-witness-widens-south-australia-murder-hunt/story-e6frg6nf-1227497110993?sv=c353f7f0820e8242b6e7a59fdc94104f

Die Polizei ist dabei, alle 256 gemeldeten Kinder in der näheren Umgebung des sehr einsamen, ländlichen Fundortes zu überprüfen, das heisst, man fährt zu allen Familien hin und überprüft, ob die Kinder am Leben sind. Bisher wurden 85 Kinder gesund und munter angetroffen.

Ausserdem wurde in der Nähe des Fundortes auch ein Kinder-Bilderbuch gefunden. Weiterhin konnte die Winterjacke identifiziert werden, so dass man nun auch bei ihr den Hersteller etc. kennt.

http://www.dailymail.co.uk/news/article-3208414/Children-s-book-outback-white-fur-trimmed-coat-girl-wearing-identified-South-Australian-murder-mystery-girl-suitcase.html

Hier der direkte Link, zu der, von der Sapol eingerichteten Seite:
https://www.police.sa.gov.au/sa-police-news-assets/murray-mallee-local-service-area/task-force-mallee#.VegrGZeLUlj

Ich persönlich finde die Kleidung in der Zusammenstellung etwas merkwürdig!
Sommer Shorts - Kleidchen - kurzärmliges Shirt... und dann dieser dicke Fellmantel?
Keine Ahnung. Passt aber irgendwie nicht zusammen... !?

das ist in australien normal.
wenn es winters kalte fünfzehn grad hat und der wind pfeift, gehen manche leute mit fellmantel und ugg boots.
andere haben kurzärmelige sachen an. kommt ja jeder ursprünglich von woanders. während es dem sibirer grad angenehm warm ist, erfriert der aus dem äquatorialbereich stammende beinahe bei der gleichen temperatur.

What police know about the girl:

* Aged 2.5-4 years at time of death

* Likely Caucasian

* Had fair hair, 18 cm long

* Was 90-95 cm tall

https://www.police.sa.gov.au/sa-police-news-assets/murray-mallee-local-service-area/task-force-mallee#.VegsvZdBk8L (Archiv-Version vom 05.03.2017)

Also höchstwahrscheinlich weiss, blond. Das erledigt dann das "asiatisch" von oben.

@vielefragen

Richtig, in vielen "Wüstenstaaten" sind die Temperaturgegensätze zwischen Tag und Nacht oft sehr stark, so dass die Menschen sich anpassen, und selbst im Winter leichte Sommerkleidung mit einer Winterjacke kombinieren, tagsüber ohne Jacke, abends wird sie angezogen. Ich habe schon oft Mädchen barfuss in flip flops, shorts und dazu dicker Daunenjacke gesehen. Durch die trockene Luft empfindet man die Kälte nicht so wie in Deutschland.

Rick_Blaine schrieb:Also höchstwahrscheinlich weiss, blond. Das erledigt dann das "asiatisch" von oben.

vielleicht nicht unbedingt.
stellen wir uns eine typische australische familie mit vielleicht holländischem hellblondem vater und asiatischer mutter vor, oder ein europäisches mädchen in den outbacks mit sonst nur asiatischen spielgefährtinnen.
so kann sich leicht ein asiatischer kleidungsstil einschleichen.

Wegen der Kleidung: kleine Mädchen in dem Alter ziehen doch oft auch solche Tüllsachen an, einfach weil sie es mögen. Unabhänig von ihrer ethnischen Herkunft. Meine 4-jährige (blond, caucasian, ohne irgendwelche Asiaten/Afrikaner in der weiten Verwandschaft und Tochter einer sehr bodenständigen, Jeans-und T-shirt-tragenden Mutter) liebt es z.B., in einem Prinzessinnenkleid, mit einem Hexenröckchen oder auch mit einer Krone auf dem Kopf in den Kindergarten zu gehen - einfach so, weil sie wohl morgens als Prinzessin aufgewacht ist...ich finde das ein ziemlich "normales" outfit in dem Alter.

@orakel09
dein argument ist das beste.
kinder verleiden sich wirklich gerne.

zur herkunft des mädchends: erst gestern gab es bei xy einen ähnlichen fall. dort musste eine leiche auch von antropologen untersucht werden um den ursprung zu klären. das ergebnis war höchstwahrscheinlich philippinin oder thailänderin oder vietnamesin. jedoch aufgrund des leicht welligen haares könnte sie auch türkin gewesen sein.

überraschende erkenntnis wie ich finde. südostasien und die türkei liegen doch welten auseinander.
daher sollte man das likely bei caucasian nicht vernachlässigen.