@LTNT Danke für's Einstellen. Die größte Merkwürdigkeit des Falles ist ja eindeutig jener mysteriöse Mann mit einem Koffer, der von mehreren Zeugen in der Gegend gesehen wurde, allerdings wohl auch an unterschiedlichen Tagen.
Hier muss man natürlich vorsichtig sein, da es typisch ist, dass Augenzeugen sich leicht in der Erinnerung vertun, und in Wirklichkeit der Mann nur an einem und dem selben Tag gesehen wurde etc.
Auch ist nicht klar, ob er nun genau diesen Koffer hier trug.
Ein interessanter Aspekt ist aber, dass offensichtlich der Koffer nicht jahrelang am Fundort lag, das Kind aber schon seit vielen Jahren tot ist. Denn hier stellt sich tatsächlich die Frage: warum macht sich jemand die Mühe, die Leiche bzw. nur noch das Skelett des Kindes von einem Ort zum anderen zu transportieren? Und daraus ergeben sich noch mehr Fragen:
-Eine mögliche Antwort gibt der Artikel: diejenigen, in deren "Obhut" die Leiche war, könnten evtl. ihren Wohnsitz gewechselt haben, und mussten demnach auch die Leiche anderswo hin verbringen. Aber: macht das eigentlich Sinn? Wenn man schon ein totes Kind irgendwo hat, macht es Sinn, dieses jahrelang relativ "zugänglich" aufzubewahren? Der Artikel hier sagt, es könnte in einem leeren Zimmer gelegen haben. Wirklich? Wer würde den intensiven Verwesungsgeruch gerne aushalten? Wer würde so abgelegen und einsam leben, dass er nicht damit rechnen muss, dass dieser anderen auffällt? Wer, wenn er der Täter war, würde diese Erinnerung an seine Tat ständig in der Nähe behalten wollen?
Denn eines scheint klar: das Skelett scheint keine Spuren zu zeigen, dass es einmal begraben wurde. Aber wäre nicht eher logisch, dass ein Täter sein Opfer bald nach der Tat möglichst endgültig verbergen möchte? Warum vergräbt er es nicht irgendwo im australischen Busch? Warum verbringt er die Leiche nicht einfach in den Busch, wo sie von Tieren sehr bald zerfleddert werden würde?
Hier scheint mir ein zentrales Problem des Falls berührt zu werden: warum taucht das Kind erst jetzt an diesem Fundort auf? Ich gehe dabei davon aus, dass die Polizei die Aussagen der Anwohner ernst nimmt, dass dieser Koffer noch nicht jahrelang dort am Fundort lag. Könnte es sein, dass wir es hier mit einem Täter zu tun haben, der eine abnormale Bindung an dieses Kind hat? Oder, da wir ja die Todesursache nicht kennen, können wir nicht einmal ausschliessen, dass das Kind natürlich gestorben ist oder einen Unfall hatte: könnte es sein, dass eine Beziehungsperson abnormal sich an das Kind geklammert hat, den Tod emotional nicht akzeptiert hat, und daher die Leiche nicht begraben liess? Was aber hat dann zu einem Umdenken geführt? Ist diese Bezugsperson vielleicht nun gestorben und ein Dritter hat nun beschlossen, "Klar Schiff" zu machen?
In diesem Zusammenhang stehen auch die Kinderkleider im Koffer: auch diese zeigen mir irgendwie eine besondere emotionale Bindung desjenigen, der den "Koffer gepack hat" mit dem Kind: wenn es die Kleider des Kindes sind, dann wurden diese also ebenfalls jahrelang aufbewahrt. Und nun mit "auf die letzte Reise" gegeben.
Schliesslich: wollte die Person, die den Koffer dort abgelegt hat nun, dass das Kind gefunden und schliesslich noch "richtig" beerdigt wird? Auch das könnte m.E. darauf hinweisen, dass es sich bei dieser Person evtl. um einen "Dritten" handelt.
Um meine Gedanken hier zusammenzufassen: Die Tatsache, dass das Kind seit mehreren Jahren tot ist und erst kürzlich an den Fundort verbracht wurde, zusammen mit Kleidern, die, wenn es seine waren, ebenfalls jahrelang aufbewahrt wurden, deutet für mich in die Richtung, dass hier ein Drama vorliegt, in welchem eine oder mehrere Bezugspersonen zu dem Kind nicht mit dem Tod des Kindes klargekommen ist - eventuell weil sie ihn verschuldet hat, eventuell aber war es auch nur ein Unfall etc. Diese Person/en hat versucht das Kind "zu behalten" und hat auch Kleidung etc. aufbewahrt. Aus unbekanntem Grund hat aber jemand, eventuell eine dritte Person, nun diese merkwürdige "Beziehung" zu dem Kind beendet und wollte eventuell gar dafür sorgen, dass es gefunden und ordentlich bestattet wird.
Ich würde nach einer emotional instabilen Person schauen, die relativ einsam und abgelegen wohnt, aber durchaus eventuell mit einem Partner, und deren Kind vor einigen Jahren "auf Reisen" gegangen ist, "zu Verwandten gezogen ist" oder dessen Verschwinden anders, aber nicht durch Tod erklärt worden ist, da die Person selbst noch an dem Gedanken hängt, dass das Kind gar nicht tot ist. Eventuell ist diese Person auch kürzlich verstorben.
Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt
:)