Vermisste Familie aus Drage

@der_wicht
Das gefundene Fahrrad, stellte sich derweil als falsch dar... es handelt sich um ein ähnliches, aber eindeutig nicht das von Herrn Schulze...

@der_wicht
Ein Fahrrad wurde zwar gefunden, soll sich allerdings nicht um das von MS handeln.

Könnte auch sein das sie Reisepässe haben, da braucht man keinen Ausweis.

Ich glaube nicht, dass der Vater (gehe mal davon aus, dass er tatsächlich der aktive Part war und die beiden Frauen tot sind) sehr planvoll vorgegangen ist. Die Tochter wurde auf dem Reiterhof erwartet und hätte niemals freiwillig darauf verzichtet. Beide Eltern hatten keinen Urlaub. Hätte er planvoll gearbeitet und genügend Zeit gehabt (einen Suizid oder erweiterten Suizid oder Mord zu planen) hätte er auch noch einige Tage warten können, denn die Familie wollte ja wohl in wenigen Tagen in Urlaub fahren. Da wäre es doch niemandem so schnell aufgefallen.
Ich glaube, entweder kam es zum Streit mit unglücklichem Ausgang oder aufgrund einer schwierigen Situation kam es zu akuten Krise. Weshalb der Vater dann offenbar seine Familie töten musste (inkl. Tochter auch) wissen wir natürlich nicht. Das können Trennung, Eifersucht, Schulden, Psychose oder Depression, uvm. sein. Spekulation. In jedem Fall stecken sehr starke verletzte Gefühle und Gedanken dahinter.
MnM nach hat er sie nachts aus dem Haus gebracht oder abends aus dem Haus gelockt. Noch lebend, betäubt in irgendeiner Weise. Dann hat er sie irgendwo getötet und beerdigt. Wenn dies ein geplanter oder ungeplanter Mord gewesen sein sollte hat er sich später besonnen und bemerkt, was er angerichtet hat. Sollte es ein erweiterter Suizid gewesen sein, weil er seine Familie in seiner Not und nach seiner Emotionslage nicht alleine zurücklassen wollte, ist sein Suizidversuch wohl gescheitert. Er musste nochmal zurück nach Hause und hat sich was neues überlegt oder ist erst einmal auf dem Rad in die Nacht hinaus geflüchtet und hat sich den Wind um die Nase wehen lassen. Dann hat er einen neuen Plan entwickelt.
Jedenfalls hat die Polizei aufgrund der Situation, keinen Urlaub und Reiterhof sowie Urlaub in wenigen Tagen geplant, sowie der Beschreibungen von Familie und Nachbarn und Arbeitgeber sofort verstanden, dass es dort eine unschöne Situation gibt. Gab es einen Brief, erst Recht. Gab es depressive oder psychotische Signale, dann sowieso. Gab es Familienkonflikte, dann auch. Dass der Arbeitgeber versucht, seine unentschuldigt fehlenden Mitarbeiter zu erreichen, um Sorge zu erleichtern, finde ich selbstverständlich und ist in unserem Betrieb üblich (400 MA). Sollten Leichenspürhunde im Haus angeschlagen haben oder im Auto, wusste die Polizei sowieso, was in etwa passiert ist. Ich glaube nicht, dass die Mutter mit Suizid einverstanden war. Weshalb es auch die Tochter traf, weiß ich nicht. Ich vermute, es war die Grundsituation, dass der Vater in seiner Notlage und Verzweiflung keine andere Möglichkeit mehr sah, völlig verblendet durch die Krisensituation.

@Nummer33
Offensichtlich haben die Ermittlungsbehörden in dem Haus und den Autos keine Spuren gefunden, die auf ein Verbrechen deuten. Demnach müsste MS seine Familie spontan an einem anderen Ort getötet haben. Ich persönlich halte das für eher unwahrscheinlich.

@MATULINE
Ist natürlich möglich. Aber auch so etwas wird sicher von den Ermittlungsbehörden geprüft und fließt in die Bewertungen mit ein. In diesem Fall hat man sich offensichtlich relativ schnell darauf festgelegt das ein spontaner Urlaub ausgeschlossen werden kann. Das wird schon seine Gründe gehabt haben.

Eine Restchance besteht sicher, dass Mutter und Kind woanders sind und gewissermaßen eine Auszeit, Schutz oder dergleichen gesucht haben. Vielleicht wollte sie sich trennen o.ä. und er hat dann den Freitod gewählt, weil die Situation ihm ausweglos schien...wäre natürlich auch möglich.

Leider würde ich vermuten, dass verschieden Punkte in dem Fall dagegen sprechen:
- Keine Kommunikationsgeräte mitgenommen (oder nur nicht eingeschaltet?)
- Ausweise nicht dabei (klar braucht man nicht zwingend innerhalb des Schengenraums, aber....)
- Die Reitveranstaltung nicht abgesagt
- Keine (Anzieh- und Kulutur-)Sachen mitgenommen offenbar (Wobei natürlich die Frage ist, ob man das wirklich
sooo genau sagen kann und wenn man vielleicht spontan/fluchtartig "abhaut" kauft man ggf. was irgendwo)
- Die Frau hätte sich sicher an die Polizei gewendet inzwischen, es sei denn sie weiß nicht was sich in der letzten Woche
in Deutschland abgespielt hat.

Zu wünschen wäre es ihnen, gerade einem so jungen Leben. Aber leider glaube ich, dass die Polizei eher recht behalten wird.

Komisch finde ich aber auch, dass der "erweiterte Suizid" dann offenbar so zeitversetzt stattgefunden hat. Ich glaube es gibt doch, egal was für Probleme man hat, nichts schlimmeres für Eltern als ihr eigenes Kind zu töten oder? Das muss doch eine irre Überwindung sein, wenn man das dann mit dem geplanten Selbstmord, quasi als Gemeinschaftstod tut, dann doch schnell hintereinander oder? Selbst den Schmerz nur ein paar Sekunden fühlen und weg? Oder eben so wie oft "gleichzeitig" durch eine Explosion oder dergleichen. Vielleicht wäre das auch etwas, dass eher für die unwahrscheinliche Theorie sprechen würde, dass die zwei doch noch leben.

@der_wicht
Gebe dir auch recht.,. Ein Mensch - der einen Suizid begehen will- betreibt dann wohl nicht einen so großen Aufwand...
Was hätte unter Umständen - in einem Abschiedsbrief stehen müssen/können- und wem wäre er gerichtet?!
An die Tochter - seiner Frau? Sorry, ich wusste nicht mehr weiter und habe deine Mutter und Schwester gleich mit in den Tod genommen... Mir ist im Streit was ganz schreckliches passiert? Oder an die Eltern seiner Frau?

Ich glaube, hier hat jemand was getan- für das er sich auch nach seinem Tode nicht verantworten will... Deshalb wollte er sich vermutlich auch unsichtbar aus dem Leben schleichen...

@Platzhirsch

Platzhirsch schrieb:War nicht sein Fahrrad

Ok, ist an mir vorbei gegangen.

Ich gehe davon aus, dass er nicht gefunden werden wollte. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass auch Frau und Kind bisher nicht gefunden wurden. Von daher hätte es auch dort sein können. Wozu will ein (erweiterter) Selbstmörder noch sein Auffinden verhindern? Den meisten wird es egal sein und machen sich keine Mühe mehr zu verschleiern. Warum einen erweiterten Suizid verschleiern? Was sollte der Zweck sein? Dass er nicht noch lebend aufgefunden wird, das schließe ich aus, da es genug Möglichkeiten gibt, sich selbst zu töten, ohne gerettet werden zu können.
Da er scheinbar in einer Chemiefabrik gearbeitet hat, hätte ihm auch klar sein können, dass sich Gase und damit ein Auftrieb bildet, den der "kleine" Betonblock nicht hat verhindern können. An alles hat er gedacht, aber daran nicht?

Platzhirsch schrieb:Allerdings werden die wenigsten ohne Handy in den Urlaub fliegen

Urlaub, richtig. Wenn ich aber aus einer Lebenssituation entfliehen und nicht dabei gefunden werden will, nehme ich ganz sicher nicht das mit, was, bei Ortung, meinen Standort sofort verrät. Das kann also nicht als Argument herhalten.
Ich glaube nicht daran, dass sie geflohen sind, eher, dass sie ebenfalls tot sind und dennoch erschließt sich mir der Aufwand nicht.

@Nummer33

Nummer33 schrieb:Ich glaube, hier hat jemand was getan- für das er sich auch nach seinem Tode nicht verantworten will... Deshalb wollte er sich vermutlich auch unsichtbar aus dem Leben schleichen...

Sicher. Nur wozu? Ein Selbstmörder macht sich selten Gedanken darum, was die Nachwelt von ihm hält. Er will nicht leben, respektiert vielleicht sogar das Leben und die Gesellschaft nicht. Warum dann der Gedanke, was man danach von ihm halten könnte?

Nummer33 schrieb:Zumal jetzt ja auch zu lesen ist, dass der Mann am Donnerstag keinen Dienst hatte!
Demzufolge - wäre es dem Arbeitgeber unter "normalen" Umständen ja gar nicht aufgefallen...

Was hat denn der Arbeitgeber getan?
Vermisstenanzeige? Obwohl der Mitarbeiter frei hatte?
Weiß da jemand Genaueres?

@der_wicht
Weil er Frau und Kind getötet hat - und sich nur aus dem Leben geschlichen hat- um dies nicht verantworten zu müssen? Kann man, bei jemanden- der sich erst viel später umbringt- genau wissen, dass er zuvor überhaupt geplant hat, sich selbst zu töten...

Einige Täter bringen bringen sich nach einem Verbrechen um oder erhängen sich in der Zelle... spricht man dann auch- von "erweitertem Suizid" ?

@stefan33
Muss ich mal die Artikel suchen.... Habe es gestern aber zweimal gelesen... Herr Schulze hatte am Donnerstag frei!

@der_wicht
Ich kenne die Motivation von solchen Leuten nicht. Angenommen er will das weder er noch Frau & Tocher gefunden werden, würde sein handeln aus seiner Sicht evtl. Sinn ergeben. Denn er könnte die Leichen seiner Familie verstecken und sich danach ertränken. Das sein Leichnam durch die Faulgase aufgeschwemmt wird war ihm vielleicht nicht bewusst.

Vielleicht war es ihm auch egal und er wollte seine Familie nicht zu Hause töten. Wer weiß schon was in solchen Leuten vorgeht.

Es gibt sogar Selbstmörder, die extra in ein anderes Land fliegen. Oder die erst warten, bis die Eltern tot sind und es dann machen. Oder die überhaupt nur aus verletztem Ehrgefühl heraus sterben wollen. Und es gibt Selbstmörder, die gar kein anderes Motiv haben, als ihr Bild über den eigenen Tod hinaus kontrollieren zu wollen. In all diesen Fällen geht es um menschliche Bezüge.

http://www.news.de/panorama/855613472/familie-schulze-aus-drage-spurlos-verschwunden-polizei-sicher-vater-marco-schulze-ist-der-schluessel/1/ (Archiv-Version vom 25.09.2015)


"So soll der Angestellte einer Chemiefabrik soll am 23. Juli 2015 morgens aus Richtung Geesthacht gekommen sein und den Wagen seiner Frau zu Hause in Drage geparkt haben. Laut "Bild" hatte Marco Schulze an jenem Tag allerdings frei - und somit eigentlich keinen Grund zur Fabrik nach Geesthacht zu fahren..."

der_wicht schrieb:Von daher hätte es auch dort sein können. Wozu will ein (erweiterter) Selbstmörder noch sein Auffinden verhindern?

Um der restlichen Familie keine Schande zu bereiten?
Wenn keine der 3 Leichen gefunden würde, bliebe ja immer noch die Chance, dass die Familie untergetaucht ist.

@stefan33
Wenn ich mich Recht erinnere, hat der Arbeitgeber der Frau sich gesorgt und gekümmert. Es wurde aber gesagt, dass Nachbarn die Vermisstenanzeige ausgelöst haben. Weshalb nicht die ältere Tochter, weiß man nicht.Ob die Nachbarn und der Arbeitgeber Kontakt hatten oder gar die gleichen Personen sind, weiß man nicht. Ob sie Kontakt zur Tochter oder zur Familie hatten weiß man nicht. Wie gut befreundet oder verwandt die Schulzes mit den Nachbarn sind, weiß man nicht. Es muss aber irgendwie Kontakt bestanden haben. Der Arbeitgeber muss sich sehr gesorgt haben.

Platzhirsch schrieb:Das sein Leichnam durch die Faulgase aufgeschwemmt wird war ihm vielleicht nicht bewusst.

Das hat mich auch überrascht - dass 25 Kilo Gewicht nicht reichen, um eine gasende Leiche am Gewässergrund zu halten. Wenn ich bisher eine Leiche hätte versenken müssen - ich hätte 25 Kilo für weit ausreichend gehalten.

Weiß jemand, wo die Frau gearbeitet hat?
Evtl. in Geesthacht?
Vielleicht hat sie dem AG von Problemen erzählt?
Vielleicht hat der Mann sie an der Arbeitsstelle abgepasst?

@Nummer33
Natürlich weiß man nicht, ob der Suizid wegen eines schlechten Gewissens, aufgrund der möglichen vorangegangenen Tötung seiner Familie, von statten lief, oder ob die Tat genau so als erweiterter Suizid geplant war.

@Platzhirsch
Jedenfalls bleiben bei mir zig Fragezeichen zurück, wie wohl bei einigen. Selbstmord kann ich zum Teil nachvollziehen, auch, bis zu einem gewissen Punkt, einen erweiterten Suizid. Dabei derart geplant vorzugehen, wie es den Anschein macht, nicht. Aber ich verschwende auch keinen Gedanken an solche Sachen, daher werde ich es wohl auch nie verstehen können.

@Blaulicht
Danke für den Hinweis. Hast Du dazu etwas zum Nachlesen. Vielleicht verstehe ich es dann doch ein wenig besser, was ich allerdings stark bezweifle.

@darkstar69
Vielleicht ist die Tage zuvor - ja auch irgendwas auf der Arbeitsstelle vorgefallen- und Herr Schulze wurde erstmal "beurlaubt" - ein Termin für ein wichtiges Gespräch war angesetzt - und Herr Schulze erschien nicht... In einer Krisen-Situation - sicherlich Grund zur Besorgnis!?

An einem freien Tag- schert es sicherlich keinen Arbeitgeber- wenn jemand nicht auf der Stelle erreichbar ist.... Ich denke schon ganz stark, dass hier der Dreh und Angelpunkt liegt....

Ansonsten würde der Arbeiter in den Medien überhaupt nicht als solcher in Erscheinung treten. Man darf nicht vergessen, dass die Frau wohl hätte arbeiten müssen- und ihr fernbleiben- nicht der Auslöser für die ganze Aktion war.