Vermisste Familie aus Drage
25.08.2015 um 04:18
Ein paar Gedanken, die mir durch den Kopf gingen, nachdem ich hier nun eine Weile gelesen habe:
- Das Fahrrad vor dem LIDL ist nicht vor Ort angekettet. Ist das in kleineren Städten so üblich, ein Fahrrad nicht weiter zu sichern? Ich weiß nur, hier in der (Groß-)Stadt wäre es vermutlich binnen 10 Minuten geklaut. In irgendein Auto eingeladen und weg. Es werden ja schon angekettete Fahrräder gern gestohlen, bei einem nicht festgemachten ist es noch einfacher. Finde das schon etwas seltsam. Es sei denn natürlich, der Person, die das Fahrrad dort hinterlassen hat, war es relativ egal, ob es wegkommt. Oder, aber das wäre nun schon zu weit spekuliert, unter dem Gesichtspunkt könnte jemand ja glatt gehofft haben, dass das Rad geklaut wird, wenn es eine Art "Beweisstück" für irgendetwas darstellt, das verschwinden SOLL.
- Der Bericht vom Freund von MS mit der Überweisung des Zigarettengeldes. Lässt man sich, wenn man einen Suizid plant, kurz vorher noch Zigaretten im Wert von 125 Euro aus Polen beschaffen (wieviele Schachteln sind das, bei polnischen Preisen)?
- Der Spaten im See: Hier fragte jemand, wieso man an einem See einen Spaten brauchen könnte, falls der Spaten nicht zum Erschlagen oder Vergraben von Mordopfern diente. Meiner Meinung nach kann es etliche Gründe haben, es gibt so viele, die nicht so offensichtlich auf den 1. Blick sind. Evtl hat jemand am Ufer gezeltet und nachts ein Lagerfeuer gemacht und das dann zum Löschen zugeschippt. Oder Kinder haben am Ufer etwas aus Sand gebaut und dazu mit Opas Spaten gegraben. Oder jemand hat einfach Müll in den See entsorgt - in Seen findet man echt die seltsamsten Dinge, die irgendwer mal hineingeworfen haben muss, so meine Erfahrung. Was ich nur damit sagen will: Ich glaube nicht, dass der Spaten unbedingt mit dem Vermisstenfall zusammenhängen muss.
- K-O-Tropfen: Bekommt man über fragwürdige Kanäle im Internet. Oder über Drogendealer, da sie in geringerer Dosierung als Droge selbst eingenommen werden. Wer es drauf anlegt, welche zu bekommen, schafft das. Ich habe z.B. noch nie im Leben Drogen genommen, weiß aber, wo in der Stadt die Dealer herumlungern. Würde ich Drogen kaufen wollen, könnte ich einfach hingehen. In Hamburg sollte es solche Ecken sicher auch geben?
- Gefälschte Papiere (als Ersatz für die zurückgelassenen): Auch da bin ich mir recht sicher, dass man sowas bekommt, wenn man sich wirklich bemüht. Gerade in einer Großstadt. Dasselbe, wie mit den Drogen.
- Schwere Depression bei MS oder beiden Eltern: Lässt sich nicht ausschließen, nur, weil keine ärztlichen Befunde vorliegen. Es gibt genug schwer depressive Menschen, die nicht zum Arzt gehen. Genau genommen ist meine Erfahrung sogar, dass es Depressive sehr viel Überwindung kostet und oft schon viel Zeit vergehen muss, bis sie sich entschließen, ärztliche Hilfe anzunehmen.
- Facebook-Profil der Mutter: Da habe ich auch den Eindruck, dass die Angabe zum Beruf sich geändert hat. Wie kann das sein? Wer soll das geändert haben? Nehmen wir an, ein Angehöriger hat es veranlasst. Aber wieso wird dann nur das Detail geändert und das Profil sonst nicht angetastet?
- Sichtung der Familie am Mittwoch morgens UND abends am See: Hier wurde die Frage geäußert, ob die Tochter möglicherweise morgens zum Reiterhof in der Nähe gebracht und nachmittags wieder abgeholt wurde. Wäre es so, wäre vielleicht doch ein gemeinsam geplanter Suizid der Eltern möglich? Dass man die Tochter den letzten Schultag krank meldete, um ihr noch einen schönen letzten Tag zu gestalten und sich im Anschluss zu töten? Wäre schlimm.
- Fahrrad im Wasser: Ist es eigentlich auf DNA-Spuren untersucht worden? Wenn man der Mordtheorie folgt, könnte es ja sein, dass das Rad nicht von MS, sondern von einer zweiten Person, nämlich seinem Mörder, gefahren wurde. Und der es ins Wasser warf, weil er glaubte, bis es gefunden würde, seien seine DNA-Spuren daran nicht mehr verwertbar. Natürlich kann MS das Rad aber auch selbst gefahren und dann ins Wasser geworfen haben, damit niemandem zeitig auffällt, dass dort auf der Brücke etwas passiert sein muss. Denn ein Suizidant will ja nicht unbedingt aufgehalten und gerettet werden, was hätte passieren können, wenn jemandem sofort das allein auf der Brücke stehende Fahrrad aufgefallen wäre.
- Hier schrieb jemand (sorry, ich finde den Beitrag nicht wieder :( ), dass es komisch sei, dass man so schnell von einem "erweiterten Suizid" durch den Vater ausgegangen sei, dass man bei vermisster Mutter und Tochter keine Tätersuche gestartet habe. Man hätte ja von einer Entführung ausgehen können und hätte dann schnell handeln müssen, um die beiden zu retten. Dazu kam mir ein ganz seltsamer Gedanke, aber der wäre wirklich wild spekuliert: Was, wenn die Polizei sehrwohl an eine Entführung glaubt und die Erweiterte-Suizid-Theorie absichtlich schnell verbreitet hat, damit der Entführer (der noch gefangen gehaltenen Mutter und Tochter) sich in Sicherheit vermutet, weil er glaubt, man suche nicht nach ihm, sei ihm nicht auf die Spur gekommen? Um ihn also quasi überrumpeln zu können, ohne, dass die Geiseln gefährdet sind? Wie gesagt, ganz wild spekuliert. Wie wahrscheinlich das ist, darüber kann man sich streiten.
So, das war nun doch etwas mehr, als ich erwartet hatte...