@Schnully: Gesichert ist soweit mir bekannt ist nur das sich Sylvias Mobiltelefon in das heimische Netzwerk einloggte. Es passt aber zum Verlassen des Arbeitsplatzes um 16.20 Uhr wohl einigermaßen gut.
Ich würde aber gerne nochmal zu möglichen Motiven kommen:
Ich finde es absolut unfassbar, dass ein Mensch, der so positiv gezeichnet wird, tatsächlich in der Lage gewesen sein soll, seine Frau und seine geliebte Tochter zu töten. Aber dennoch deutet alles darauf hin, dass es eben genau so passiert ist. Es gibt andere Fälle von „erweitertem Suizid“ ob man sich das nun vorstellen kann oder nicht ist unerheblich. Andere Fälle sind andere Fälle. Menschen sind unterschiedlich, es gibt charakterliche Abgründe, die man nicht leicht erkennen kann. Allerdings glaube ich nicht, dass Marcos Tat durch solche Abgründe ausgelöst worden ist. Also muss es für Ihn eine ausweglose Situation gewesen sein. Er muss sich irgendwie in die Enge gedrückt gefühlt und keinen Ausweg mehr gesehen haben. Für mich gibt es eigentlich nicht viele denkbare Gründe:
1. Den ersten habe ich für mich beim Lesen in diesem Forum sehr früh als Möglichkeit angesehen:
@Siegessicher2 hat auf Seite 608 geschrieben, dass Marco Zweifel an der Vaterschaft geäußert haben soll. Wenn Marco dann in den Tagen vor der Tat erkannt hat, dass Sylvia konkrete Trennungsabsichten hatte, dann konnte er begründete Ängste gehabt haben, dass eine Zukunft ohne Miriam droht. Er soll mehrfach geäußert haben, dass er sich eine solche nicht vorstellen kann (ohne dass ich das jetzt dezidiert belegen kann).
2. Die Zweite mögliche Begründung leitet sich aus den Mutmaßungen aus Folge 5 des Podcasts ab. Wenn die dort geäußerten GERÜCHTE zutreffend wären, dann könnte sich daraus eine ausweglose Situation für den Vater ableiten lassen.
3. Als dritte Möglichkeit sehe ich, dass Marco möglicherweise handgreiflich geworden sein könnte. Vielleicht als sie am Mühlenteich waren. Eventuell lassen sich so sowohl die Geräusche als auch die Sätze erklären, die die Zeugin gehört haben will.
Zumindest die ersten beiden Begründungsversuche reichen sehr tief in die Privatsphäre, was wiederum zu den Ausführungen vom KHK passen würde, zumindest aus meiner Sicht. Bei dem dritten wäre mir allerdings nicht klar, was die Polizei dazu als Indiz im Haus gefunden haben will.
Wie schon gesagt. Der erste Grund war der, den ich schon länger favorisiert habe. Über den 2. habe ich vor dem Erscheinen der 5. Podcastfolge nicht nachgedacht. Der 3. leitet sich einfach aus der Schilderung der Zeugin ab. Ich hatte bei Möglichkeit 2 spontan ein Gefühl von einem sich fügendem Puzzle. Mir ist aber auch bewusst, dass hierzu keine Belege/Beweise bekannt sind und es gibt für mich auch Gründe, die dagegensprechen.
Was einen möglichen Tathergang angeht tue ich mich schwer. Ich glaube, dass Marco die Tat geplant hat und ihm am Morgen des 22.07.2015 bereits klar war, dass das der Tag werden wird. Dafür spricht für mich, das Abschalten aller Mobiltelefone. Das man sie mal nicht mitnimmt ist eines, aber sie auszuschalten ist kein Zufall.
Ich glaube an die Zeugensichtungen der Lehrerin und der neuen Reitstallbesitzerin auf dem Stover-Hof. Wobei mich an zweiterer auch einiges wundert (warum wurde die Aussage von Ihr nicht mit mehr Engagement verfolgt? Warum widersprechen sich Ihre Schilderungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten? Warum weicht die Farbe des Autos ab?
Eine der beiden, will Marco doch am Vormittag auch an einem der „Seerosenteiche“ in der Nähe des Stover-Hofes gesehen haben. Außerdem soll er sich ja auch am Nachmittag, während Miriam geritten ist vom Hof entfernt haben (möglicherweise um den Ablageort vorzubereiten?).
Nach der Reitstunde sind die Marco und Miriam dann wieder nach Hause gefahren und dann mit Sylvia gemeinsam aufzubrechen zum Mühlenteich. Ich denke auch, dass der Grund ein (ins geheim als „Abschiedsbesuch“ geplanter) Besuch bei der großen Tochter von Sylvia war, der dann warum auch immer am Mühlenteich geendet ist. Dort gab es vermutlich eine Auseinandersetzung (die die Zeugin gehört hat) aber wohl eher nicht die Tat selbst. Eventuell hat Marco hier gedroht sich oder ihnen etwas anzutun, woraufhin dann die von der Zeugin widergegebenen Sätze gefallen sein könnten oder es gab Handgreiflichkeiten (Möglichkeit 3).
Ich vermute, dass die drei dann wieder nach Hause gefahren sind. Zu Hause könnte Marco die Beiden dann betäubt und zu einem späteren Zeitpunkt verbracht haben. Da erinnere ich mich an leere Plastikbecher und Eis-Behältnisse auf der Terrasse. Hier sehe ich wiederum eigentlich zwei Möglichkeiten.
1. Ohnmächtig in einem der Autos der Familie zu einem zuvor vorbereiteten Ort bei dem, zu der Zeit, unbewohnten Reiterhof in Stove.
2. Zu einem späteren Zeitpunkt mit einem vermutlich dritten Fahrzeug zu einem anderen Ort (möglicherweise samt Fahrzeug in die Elbe oder in ein anderes Gewässer).
Natürlich sind das alles Mutmaßungen, die sich aber aus meiner Sicht weitgehend mit den vorliegenden Informationen in Deckung bringen ließen.