Vermisste Familie aus Drage

Wisst ihr, was mir noch aufgefallen ist?
Ich weiß nicht, ob das hier schon mal zur Diskussion stand, deshalb schreib ich meine Gedanken einfach mal auf.

Marco wurde ja operiert, weswegen er auch daheim bleiben konnte.
Dabei kann es sich ja nur um einen kleinen Eingriff gehandelt haben, wenn er schon wieder auf dem Pferdehof aushelfen sollte.

Warum lässt sich jemand noch einen Eingriff unterziehen, wenn er eh seinen Tod geplant hat?

katniss schrieb:Warum lässt sich jemand noch einen Eingriff unterziehen, wenn er eh seinen Tod geplant hat?

Gute Frage. Aber vielleicht hätte eine Nicht Behandlung mehr Fragen aufgeworfen? Wenn es wirklich eine harmlose Kleinigkeit war?

Die Idee mit dem Internat leuchtet mir nicht so recht ein.
Der Wechsel auf ein solches ist doch sicher mit mindestens einem Aufnahmegespräch verbunden, bei dem auch das Kind anwesend ist.
Für mich unvorstellbar, dass Miriam dies völlig hätte geheim halten können.

@E_M
Mit Sicherheit hätte eine Nichtbehandlung oder das Absagen/Verschieben einer OP Fragen aufgeworfen und möglicherweise Diskussionen nach sich gezogen.
Das wäre vermutlich anstrengender/nervenraubender gewesen als ein (offensichtlich nicht so dramatischer) Eingriff

katniss schrieb:Dabei kann es sich ja nur um einen kleinen Eingriff gehandelt haben, wenn er schon wieder auf dem Pferdehof aushelfen sollte.

Warum lässt sich jemand noch einen Eingriff unterziehen, wenn er eh seinen Tod geplant hat?

Die Frage ist gut, lässt sich aber leicht klären, wenn man dieses Zitat von Düker gegenüberstellt:

Einen möglichen Auslöser gibt es, doch darüber darf er nicht reden. "Der Tag vor dem Verschwinden war anders als sonst.

Die Operation fand dann nämlich wahrscheinlich statt, bevor der Auslöser die heiße Phase der Tat in Gang setzte. An dieser Stelle muss man dann aber zwischen einem womöglich lange schwelenden Grund und dem eigentlichen Anlass für die Tat unterscheiden. Marco kann sich durchaus bereits monate- oder gar jahrelang mit einem Exitszenario auseinandergesetzt haben - darauf deuten unter anderem auch seine "Nicht-ohne-meine-Tochter"-Aussagen hin. Die eigentliche Tat wurde dann durch einen konkreten Anlass ausgelöst.

Wenn man es also herumdreht und die OP vor den eigentlichen Tatanlass stellt, passt plötzlich alles sehr gut: Marco war wegen der OP krankgeschrieben. Zuhause hat er dann irgendwann etwas erfahren was ihn zu der Tat veranlasst hat und weil er alleine mit Miriam zuhause war, hatte er eine gute Gelegenheit die Tat auszuführen.

falstaff schrieb:Marco war wegen der OP krankgeschrieben. Zuhause hat er dann irgendwann etwas erfahren was ihn zu der Tat veranlasst hat und weil er alleine mit Miriam zuhause war, hatte er eine gute Gelegenheit die Tat auszuführen.

Dazu würde dann wieder die merkwürdige Aussage (einmalig und nie wieder erwähnt) passen, dass Miriam nicht die leibliche Tochter von Marco war...

E_M schrieb:Dazu würde dann wieder die merkwürdige Aussage (einmalig und nie wieder erwähnt) passen, dass Miriam nicht die leibliche Tochter von Marco war...

Das ist nach wie vor mein Favorit. Es wäre bei einem solchen Motiv zum Beispiel denkbar dass Marco lange schon begründete Zweifel an seiner leiblichen Vaterschaft hegte, die dann durch die Ergebnisse eines heimlichen Vaterschaftstests am Tag vor der Tat bestätigt wurden. Dazu würde eben auch passen, dass die Polizei bis heute nicht verrät, warum sie sich so sicher sind einen guten Anlass für die Tat zu kennen. Es ginge dann nämlich darum, den Ruf eines Opfers zu schützen. Wäre das Motiv alleine in Marco selbst begründet gewesen (Spielschulden, psychische Störungen, etc), könnte man offener damit umgehen.

falstaff schrieb:Dazu würde eben auch passen, dass die Polizei bis heute nicht verrät, warum sie sich so sicher sind einen guten Anlass für die Tat zu kennen.

Naja, wäre dies wirklich der Fall, gäbe es ja irgendwo einen (womöglich selbst liierten) Erzeuger, der da nicht mit reingezogen werden soll oder möchte...

Bleibt leider aber immer noch für mich die Frage, ob die Ermittler etwas verwirrt waren? Vielleicht wurde hier auch nur Sabine mit Miriam verwechselt? Die verschiedenen Reiterhöfe haben sie ja scheinbar auch verpeilt?

Das Internat lege ich gedanklich ada acta. Das wäre für das Ehepaar nicht bezahlbar.

E_M schrieb:Bleibt leider aber immer noch für mich die Frage, ob die Ermittler etwas verwirrt waren? Vielleicht wurde hier auch nur Sabine mit Miriam verwechselt? Die verschiedenen Reiterhöfe haben sie ja scheinbar auch verpeilt?

Da bin ich mir nicht sicher. Die Frage ist wer hier etwas verpeilt hat, wenn der Hinweis einer einzigen Person auf einen zweiten Reiterhof, auf den es sonst keine weiteren Hinweise gibt, erst Jahre später bei der Polizei eintrifft. Wenn Marco und Miriam diesen zweiten Reiterhof tatsächlich so regelmäßig besucht hätten und Marco dort sogar ausgeholfen hätte, dann hätten die Ermittler frühzeitig von diesem Hof erfahren - und zwar unabhängig von dieser einen Zeugenaussage. Ein Versäumnis auf Seiten der Zeugin bzw. oder der Polizei im Zusammenhang mit dieser Zeugenaussage, hätte dann keine große Rolle gespielt.

Die Operationsnarbe war eines der ausschlaggebenden Indifizierungsmerkmale. Daher wird diese Narbe vermutlich nicht winzig gewesen sein , da der entsprechende Arzt seine "Handschrift" erkannte. Marco war aber trotz dieser noch frischen OP in der Lage mit Arbeitsschuhen und schwerer Kleidung 25 Kilometer auf einem Damenrad zu fahren. Es wurde an der Strecke oder in der Elbe keine andere Kleidung gefunden. Marco wird vermutlich in der schweren Kleidung die Tour bewältigt haben. Die Absicht dahinter war das Vollsaugen mit dem Wasser. Er wollte soviel Gewicht wie möglich haben. Allein dieser Gedanke löst bei mir eine Gänsehaut aus. Diese gewählte Todesart mit dem im Podcast beschriebenen Todeskampf von 7 Minuten grenzt schon an Selbstkasteiung. Es ist eine harte Selbstbestrafung sich gegenüber. Diese Art der Selbsttötung deutet stark auf eine Tötung seiner Familie hin.

@falstaff
Aber der Ermittler sagte doch sinngemäß, dass sie den Hof nicht auf dem Schirm hatten, womöglich wegen des Besitzerwechsels... das klingt für mich wie ein Eingeständnis für eine womöglich versäumte Spur?

E_M schrieb (Beitrag gelöscht):Amen.

🙄

Ja Amen, weil es teuer für diese Familie ist. Minimum mit Schulgeld 1000 - 1.500 Euro. Haus bezahlen etc. Das Geld war nicht vorhanden.

Enterprise1701 schrieb:Ja Amen, weil es teuer für diese Familie ist. Minimum mit Schulgeld 1000 - 1.500 Euro. Haus bezahlen etc. Das Geld war nicht vorhanden.

Ich gehe auch davon aus, dass sie das Geld nicht dafür gehabt hätten. Aber wissen wir es? Nein.

E_M schrieb:Aber der Ermittler sagte doch sinngemäß, dass sie den Hof nicht auf dem Schirm hatten, womöglich wegen des Besitzerwechsels... das klingt für mich wie ein Eingeständnis für eine womöglich versäumte Spur?

Wenn sie das schon eingestehen gäbe es ja aber auch keinen Grund zu verschweigen, dass man mittlerweile mit der früheren Besitzerin gesprochen hat. Denn das wäre dann zwangsläufig notwendig gewesen. Stattdessen sieht es so aus, als ob die Polizei den Reiterhof auch nach der Aussage der neuen Besitzerin nicht für relevant hält - und dafür muss es gute Gründe geben.

falstaff schrieb:Stattdessen sieht es so aus, als ob die Polizei den Reiterhof auch nach der Aussage der neuen Besitzerin nicht für relevant hält - und dafür muss es gute Gründe geben.

Sie haben letztendlich doch dort „gesucht“, oder nicht?

E_M schrieb:Falstaff schrieb:
Stattdessen sieht es so aus, als ob die Polizei den Reiterhof auch nach der Aussage der neuen Besitzerin nicht für relevant hält - und dafür muss es gute Gründe geben.
Sie haben letztendlich doch dort „gesucht“, oder nicht?

Ich bin mir nicht mehr sicher. Es gab wohl eine Suchaktion, aber war das nicht eine Privataktion dieses HET? Die neue Besitzerin schreibt ja, dass sie selbst mit verschiedenen Helfern das angrenzende Naturschutzgebiet durchsucht habe.

falstaff schrieb:Ich bin mir nicht mehr sicher. Es gab wohl eine Suchaktion, aber war das nicht eine Privataktion dieses HET?

Ich glaube im Podcast sagte die Reitlehrerin, dass die Ermittler dann endlich mal da waren? Müsste ich mir aber noch mal anhören...
Erst wurde sie ja angeblich abgebügelt mit „da waren wir schon“, bis sie sagte: Nein, wart ihr nicht

Enterprise1701 schrieb:Ja Amen, weil es teuer für diese Familie ist. Minimum mit Schulgeld 1000 - 1.500 Euro. Haus bezahlen etc. Das Geld war nicht vorhanden.

Das ist dann aber schon in der Preisskala sehr hochgegriffen.

Das Schulgeld, lasse ich als Kostenfaktor mal heraus, da es am Jahresende von der Steuer abgesetzt werden kann.

Blieben noch die Kosten für Unterkunft, Verpflegung usw.

Da beginnt die Preisspanne bei um die 600 € laut Google, bei Internaten in Deutschland. Natürlich nach Oben hin offen.

Also...für 600 - 800 € bekommt man schon einen Internatsplatz.

Wenn man aus diesem Betrag noch die Kosten, die für die Verpflegung des Kindes zuhause anfallen würden und die monatliche Öffi-Karte mit der das Kind zur Schule und zurück fahren musste, herausrechnet....ist man bei einem Betrag von 400 bis 600 €.