Vermisste Familie aus Drage
20.08.2019 um 11:34
Podcast Teil 5
DER REITERHOF::::::ZWEIFEL, SPEKULATIONEN UND GERÜCHTE
Folge 5, beschäftigt sich mit einem Reiterhof. Er gehört S.M.Ö. und ist idyllisch, in dem kleinen Dorf Mover, direkt in der Elbmarsch angesiedelt.
Auf ihm findet sich eine Reithalle, alte Stallungen, ein Teich, Koppeln und Weiden ( 4-5 ha).
Direkt neben dem Hof, führt ein Altarm der Ilmenau vorbei. Nach der Kanalisation, des Hauptfließgewässers, ist er nahezu ausgetrocknet und in einem verwilderten Zustand. Dieser naturnahe Lebensraum, ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Die Pferdewirtin, hat den Hof zum Zeitpunkt des Verschwindens der Famillie Schulze, im Frühjahr/Sommer 2015 erworben. Sie bezeichnet den Zustand des Hofes, bei Übernahme, als "abgewirtschaftete Ruine". Er muss komplett saniert werden.
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Ab dem März 2015, beginnt S.M.Ö., auf dem Hof Reitstunden zu geben. Dabei lernt sie Miriam Schulze kennen. In der Regel, kommt sie pro Woche einmal, um Reitstunden zu nehmen. Ab und an kommt sie auch an Wochenenden auf den Hof. Sie muss dafür aber nicht zahlen, da ihr Vater im Gegenzug, bei anfallenden Entrümpelungsarbeiten, auf dem Reiterhof mit anfasst.
Der Hof liegt 5 km vom Wohnhaus der Schulzes entfernt und kann auf einem Schleichweg, innerhalb von ca. 10 min Fahrt erreicht werden. Marco Schulze fährt seine Tochter dort hin und holt sie auch wieder ab. Des Öfteren, bleibt er auch während der Reitstunden vor Ort und schaut seiner Tochter zu.
Dieser Umstand wird von der Pferdewirtin als ungewöhnlich wahrgenommen. Sind es doch bei ihren anderen Schülern/Schülerinnen, in der Regel die Mütter, welche ihre Kinder zum Reiterhof begleiten.
Daraus folgend, sind sich Silvia Schulze und S.M.Ö., auch nie auf dem Reiterhof begegnet. Bei Telefonaten, die Marco Schulze vom Hof aus mit seiner Frau führt, meint S.M.Ö. eine angespannte Lage zwischen den Eheleuten Schulze heraus zu hören.
Sie beschreibt Vater und Tochter wie folgt:
Marco Schulze:
Freundlich und hilfsbereit. Die Leidenschaft zum Pferdesport, ist ein starkes Bindeglied zwischen ihm und seiner Tochter.
Miriam Schulze:
Anfangs introvertiert und schüchtern. Nach einer Anlaufzeit, zeigt sie sich aber mehr und mehr aufgeschlossen.
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Im Fall Schulze, muss zwischen 2 Reiterhöfen unterschieden werden.
REITERHOF 1 IN MOVER
Dort bekommt Miriam Schulze 1 x wöchentlich Reitunterricht. Auch an Wochenenden, ist sie mit ihrem Vater öfter vor Ort und hilft bei kleineren anfallenden Arbeiten aus.
REITERHOF 2 IN DRENNHAUSEN
Dieser Ort schließt sich nach Google Recherche, direkt an die Ortslage Drage an. Vermutliche Entfernung zum Wohnhaus der Schulzes (da Adresse nicht bekannt) ca. 1 bis 2 Kilometer.
Hier übt Marco Schulze seinen Nebenjob aus. Gegen Bezahlung, führt er ihm übertragene Tätigkeiten aus. Dabei wird er von seiner Tochter begleitet, die zudem hier mit ihrer besten Freundin gemeinsam reitet.
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An diesem Punkt, offenbart sich ein Problem der Ermittlungstätigkeit. Die Rolle des Reiterhofes in Mover, im Leben der Schulzes, war der Polizei lange Zeit nicht bekannt.
KHK Düker:
9 Pferdehöfe in der Region, lagen im Fokus unserer Ermittlungen. Der Reiterhof in Mover, tauchte in dieser Liste nicht auf.
Mögliche Ursache laut der Autorin des Podcast: Der Besitzerwechsel, der in die Zeit des Verschwindens der Familie Schulze fiel.
Erst im Jahr 2018, wurde der Reiterhof in Mover, dann von den Beamten überprüft.
KHK Düker:
Uns lag relativ früh eine Aussage vor, dass die Eheleute Schulze gemeinsam mit ihrer Tochter Miriam, am 21.Juli auf dem Reiterhof in Drennhausen gewesen sind.
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DER TAG DES VERSCHWINDENS 22.JULI 2015, REITERHOF IN MOVER.
Die Pferdewirtin berichtet:
Es war der Tag der Zeugnisausgabe. Meine beiden Kinder, hatten ihre Zeugnisse in der Schule abgeholt und waren mit mir auf dem Hof. Wie jeden Mittwoch, hatte Miriam um 15 Uhr Reitunterricht.
Am Mittwoch zuvor, konnte Miriam wegen eines Krankenhausaufenthaltes ihre Reitstunde nicht wahrnehmen. Marco Schulze, blieb am 22.Juli, entgegen seiner sonstigen Gewohnheit nicht vor Ort, um Miriam beim Reiten zuzuschauen. Am Ende der Reitstunde stieg er aus dem Auto und war offenkundig angespannt und schlecht gelaunt.
Miriam war nach der Reitstunde sehr bedrückt und traurig und sagte zu S.M.Ö., dass sie mit dem Reiten aufhören wird.
Auf Nachfragen nach dem Grund, dieser unerwarteten Entscheidung, reagiert Marco Schulze ausweichend/abweisend.
Um 16 Uhr 10, verlassen Vater und Tochter dann den Reiterhof in Mover.
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Für sich genommen, scheint dieses Ereignis am Nachmittag des 22. Juli, nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit den folgenden dramatischen Ereignissen zu stehen.
Eine Aussage, rückt aber den Reiterhof in Mover, in den Mittelpunkt des Interesses.
Eine ehemalige Grundschullehrerin von Miriam, muss am Morgen des 22.Juli 2015, gegen 10 Uhr vom Grundschulstandort Hunden zum Standort Drennhausen fahren. Dabei begegnet sie unweit des Reiterhofes in Mover, Marco Schulze in der Feldmark auf Höhe eines kleinen Sees. An einer engen Stelle in der dortigen Fahrbahführung, fahren die Beiden aneinander vorbei.(Anmerkung: Auch diese Zeugenaussage, wurde den Ermittlern erstmalig im März 2018 bekannt)
Als "Aufhängungspunkt" dieser beiden Zeugenaussagen, dient die Zeugnisausgabe an diesem Tag.
Einerseits die Kinder der Pferdewirtin, die sich nach der Ausgabe der Zeugnisse mit ihr auf dem Hof befanden.
Andererseits die Grundschullehrerin, die auch aufgrund der Zeugnisausgabe, zwischen den beiden Standorten der Grundschule in Hunden und Drennhausen wechseln musste.
Dies macht die Verwechslung mit einem anderen Tag unwahrscheinlich und belegt eigentlich, dass Marco Schulze an eben jenem 22.Juli einmal Morgens gegen 10 Uhr und einmal Nachmittags zur Reitstunde, den Schleichweg nach Mover befuhr.
Es wird darüber spekuliert, dass Marco Schulze die Leichen von Frau und Tochter, im Naturschutzgebiet an der Ilmenau versteckt haben könnte. Ein unübersichtliches Gebiet, dass insbesondere im Sommer schlecht bis garnicht einsehbar ist.
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S.M.Ö. wendet sich per E-Mail an die Ermittler, um ihre Beobachtungen vom Nachmittag des 22. Juli mitzuteilen.
Autorin des Podcast:" Warum per E-Mail" ?
S.M.Ö. :" Ich hatte damals kein Telefon, auf dem Reiterhof gab es keine Anbindung an das Handynetz und das Internet."
S.M.Ö berichtet von weiteren versuchten zeitnahen Kontaktversuchen und einem Anruf aus dem Herbst 2017 bei der Polizei.
Jan Krüger (Polizeipressesprecher) legt Wert auf die Feststellung, dass die Pferdewirtin letztendlich auf Initiative der Ermittler, aufgrund eines zugetragenen Hinweises aus einer Facebookgruppe, kontaktiert wurde.
Er spricht von nicht nachvollziehbaren Kontaktversuchen, seitens der Zeugin, welche die Ermittler nie erreicht hätten.
Die Pferdewirtin wird dann von der Polizei vernommen.
Beamte erscheinen auf dem Reiterhof in Mover, um sich einen groben Überblick zu verschaffen.
Der Aussage, wird aber offensichtlich keine große Bedeutung für den Fall beigemessen.
Eine gründliche Absuche des Reiterhofes bzw. der näheren Umgebung, findet nicht statt.
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Ab Minute 27:00 geht die Autorin des Podcast dann auf Spekulationen ein, die in diversen Internet-Foren diskutiert wurden.
Da wir die dort vorgetragenen Denkansätze, ja teilweise selbst verfasst haben, verzichte ich darauf diese hier näher zu erläutern.
Auch ein Sprecher eines privaten Ermittlerteams kommt zu Wort, und schildert die Vorgehensweise seiner Gruppe, bei der aktiven Suche nach Silvia und Miriam Schulze.
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S.Ö.M. berichtet davon, dass sie mit Personen aus der näheren Umgebung, darunter auch aktive Jäger, dass Naturschutzgebiet durchsucht hat.
Auch der eigene Reiterhof, wurde mit Blick auf ein Leichenversteck, abgesucht.
Gefunden wurde dabei nichts.