Mord an Nicole Denise Schalla - Dortmund 1993
12.07.2015 um 00:09Hallo zusammen!
Zunächst einmal möchte ich allen danken, die hier Fotos, Karten etc. eingestellt haben! Für alle Ortsfremden ist dies eine wertvolle Hilfe für Einschätzungen zu diesem abscheulichen Verbrechen.
Einige Gedanken möchte ich in die Diskussion einfließen lassen, die hier nur teilweise oder noch gar nicht angesprochen wurden:
1. Zunächst einmal stellt sich für mich die Frage, wo der Täter in (welchen?) Bus eingestiegen sein könnte. Intuitiv nehme ich an, dass er bereits drin saß, als Nicole in Kirchlinde einstieg. Wenn ich es recht sehe, hat die Linie 462 sehr viele Haltestellen und an vielen von denen Umstiegsmöglichkeiten von anderen Linien, so dass es hier wohl keine belastbare Aussage des Busfahrers gibt bzw. realistischerweise auch geben kann, wo er zugestiegen sein könnte selbst wenn man berücksichtigt, dass er zu dieser abendlichen Zeit beim Fahrer einsteigen und den Fahrausweis vorzeigen musste. Einen solchen, vermutlich sogar eine Wochen- oder Monatskarte muss er in jedem Fall besessen haben, denn an einen Barzahler hätte sich der Busfahrer wohl erinnern können. Hieraus werden sich für mich keine substantiellen Rückschlüsse auf den Wohnort des Täters herleiten lassen.
2. Den mehrfach genannten Überlegungen hinsichtlich der Ortskenntnis des Täters bei der Wahl des Fluchtweges stimme ich vollauf zu. Ich würde sogar noch weitergehen und folgendes vermuten:
3. Er kannte auch die Haltestelle an der Schule und die Einfahrt, d.h. den Tatort, und er könnte durchaus von früheren Fahrten her gewusst haben, dass Nicole an dieser Haltestelle aussteigt, denn ein Umstand ist bei einem derartigen (Sexual-)verbrechen doch auffällig: der extrem rasche Angriff auf Nicole unmittelbar nach dem Verlassen des Busses. Ein derartiges Verbrechen an einer derartigen Stelle zu verüben zeugt für mich von einer hohen kriminellen Energie, zum anderen aber von einer bewussten, wenngleich auch riskanten Tatortwahl angesichts der nahen Wohnbebauung. Also brauchte er nur zu hoffen, dass an der Schule sonst niemand mit aussteigt und dass er Nicole am Schreien hindern kann wofür das Erwürgen ja spricht. Legt man diese Voraussetzungen zugrunde, durfte der Täter annehmen, mit einem Übergriff erfolgreich zu sein. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass er ihr einfach nur "auf Verdacht" nachgefahren ist.
4. Diese "Phantomzeichnung" ist schon sehr ungenau und dürfte nicht sonderlich weitergeführt haben.
5. Generell würde ich auch von einem Ortsbezug des Mörders von Nicole ausgehen, allerdings den Radius weiter fassen - mindestens fünf Kilometer um den Tatort herum, und dann wird es schwierig, wenn man ferner davon ausgeht, dass der Täter nur wenig soziale Kontakte unterhält und sich evtl. in einem geschlossenen Milieu bewegt.
Viele Grüße
Ludwig
Zunächst einmal möchte ich allen danken, die hier Fotos, Karten etc. eingestellt haben! Für alle Ortsfremden ist dies eine wertvolle Hilfe für Einschätzungen zu diesem abscheulichen Verbrechen.
Einige Gedanken möchte ich in die Diskussion einfließen lassen, die hier nur teilweise oder noch gar nicht angesprochen wurden:
1. Zunächst einmal stellt sich für mich die Frage, wo der Täter in (welchen?) Bus eingestiegen sein könnte. Intuitiv nehme ich an, dass er bereits drin saß, als Nicole in Kirchlinde einstieg. Wenn ich es recht sehe, hat die Linie 462 sehr viele Haltestellen und an vielen von denen Umstiegsmöglichkeiten von anderen Linien, so dass es hier wohl keine belastbare Aussage des Busfahrers gibt bzw. realistischerweise auch geben kann, wo er zugestiegen sein könnte selbst wenn man berücksichtigt, dass er zu dieser abendlichen Zeit beim Fahrer einsteigen und den Fahrausweis vorzeigen musste. Einen solchen, vermutlich sogar eine Wochen- oder Monatskarte muss er in jedem Fall besessen haben, denn an einen Barzahler hätte sich der Busfahrer wohl erinnern können. Hieraus werden sich für mich keine substantiellen Rückschlüsse auf den Wohnort des Täters herleiten lassen.
2. Den mehrfach genannten Überlegungen hinsichtlich der Ortskenntnis des Täters bei der Wahl des Fluchtweges stimme ich vollauf zu. Ich würde sogar noch weitergehen und folgendes vermuten:
3. Er kannte auch die Haltestelle an der Schule und die Einfahrt, d.h. den Tatort, und er könnte durchaus von früheren Fahrten her gewusst haben, dass Nicole an dieser Haltestelle aussteigt, denn ein Umstand ist bei einem derartigen (Sexual-)verbrechen doch auffällig: der extrem rasche Angriff auf Nicole unmittelbar nach dem Verlassen des Busses. Ein derartiges Verbrechen an einer derartigen Stelle zu verüben zeugt für mich von einer hohen kriminellen Energie, zum anderen aber von einer bewussten, wenngleich auch riskanten Tatortwahl angesichts der nahen Wohnbebauung. Also brauchte er nur zu hoffen, dass an der Schule sonst niemand mit aussteigt und dass er Nicole am Schreien hindern kann wofür das Erwürgen ja spricht. Legt man diese Voraussetzungen zugrunde, durfte der Täter annehmen, mit einem Übergriff erfolgreich zu sein. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass er ihr einfach nur "auf Verdacht" nachgefahren ist.
4. Diese "Phantomzeichnung" ist schon sehr ungenau und dürfte nicht sonderlich weitergeführt haben.
5. Generell würde ich auch von einem Ortsbezug des Mörders von Nicole ausgehen, allerdings den Radius weiter fassen - mindestens fünf Kilometer um den Tatort herum, und dann wird es schwierig, wenn man ferner davon ausgeht, dass der Täter nur wenig soziale Kontakte unterhält und sich evtl. in einem geschlossenen Milieu bewegt.
Viele Grüße
Ludwig