Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

MaryPoppins schrieb:Ventil schrieb:
vorstellen könnte ich mir einen Racheakt oder ähnliches, weil ein Ehemaliger dort auf dem Wilhelmshof gekränkt wurde, einen Schuldigen für vielleicht ein verpfuschtes Leben sucht, etc....kurz jemand, der der Einrichtung Schaden zufügen möchte durchaus.

könnte man auch noch weiter denken...ein ehemaliger Mitarbeiter, der gekündigt wurde, oder ähnliches?
Was soll das dem bringen? Diese Überlegung kann ich nicht ansatzweise nachvollziehen? Wenn sich jemand rächen wollte, wär am ehesten der Leiter entführt, verletzt oder ermordet worden oder man hätte dort Feuer gelegt oder was weiss ich.

den Leiter zu entführen, dürfte etwas schwerer gefallen sein., Feuer legen ? . große Hemmschwelle, viel zu viele Unschuldige dann davon betroffen...

musikengel schrieb:den Leiter zu entführen, dürfte etwas schwerer gefallen sein., Feuer legen ? . große Hemmschwelle, viel zu viele Unschuldige dann davon betroffen...

Und ein Kind grundlos zu entführen ist leichter und mit weniger Hemmschwelle verbunden? Sorry, aber Ventils These ist völlig abstrus, dabei bleibe ich.
Das wahrscheinlichste Motiv ist und bleibt ein pädokriminelles.

Ich habe mal irgendwo gelesen, dass es einen Streit unter den Kindern gab,
woraufhin sich Inga von der Gruppe entfernte.
Gibt es dazu nähere Infos?

KonradToenzCH schrieb:Ich habe mal irgendwo gelesen, dass es einen Streit unter den Kindern gab,
woraufhin sich Inga von der Gruppe entfernte.
Gibt es dazu nähere Infos?

Der Streit wird der Grund gewesen sein, warum Inga bei den Vorbereitungen fürs Abendessen half und Wasserflaschen und ähnliches zum Grillplatz trug und nicht bei den anderen Kindern am Waldrand war.

KonradToenzCH schrieb:Ich habe mal irgendwo gelesen, dass es einen Streit unter den Kindern gab,
woraufhin sich Inga von der Gruppe entfernte.
Gibt es dazu nähere Infos?

Nein. Die BILD bemerkte kurz nach ihrem Verschwinden seinerzeit

...„Bild“ zitiert nun einen Ermittler, der von einer neuen Erkenntnis spricht: „Inga hat sich an dem Abend auf dem Spielplatz mit den anderen Kinder gestritten, lief dann weinend weg. Offenbar nicht in den Wald, sondern zu einem anderem Spielplatz in der Nähe, der genau in Richtung Straße führt. Dabei muss das Kind an die öffentliche Straße gekommen sein.“...

Quelle:
https://amp.welt.de/vermischtes/article141240124/Chefermittler-will-kleine-Inga-nicht-aufgeben.html

Ich kann mich nicht mehr erinnern ob dieser Aussage später widersprochen wurde. Der angebliche Streit war später weder in der Darstellung der Polizei noch in den Schilderungen der Eltern (Interviews stern oder Volksstimme) jemals wieder ein Thema.

Die anderen Kinder waren ja auch älter, da wird Inga eher ein Außenseiter gewesen sein. Und Kinder streiten ja sowieso dauernd, da reicht ein „da kannst du nicht mitmachen, du bist zu klein“ und schon war sie eingeschnappt.

Sven1213 schrieb:Es gibt 3 Augenzeugen, welche Inga unmittelbar vor ihrem Verschwinden, unabhängig von einander gesehen haben.
Einer dieser ist der eigene Vater und die anderen die 2 "Jungs".

Für mich bleibt die Frage wie sie auf diesem angesprochenen so kurzen Stück einfach verschwinden kann? Der Vater hat sie ja scheinbar gesehen und konnte sie bis kurz vor dem Betreten der "100 Meter" die ganze Zeit sehen. Wenn das der Fall war, wo hat sich der Vater denn während der Beobachtung aufgehalten? Ich frage das nicht weil ich ihn verdächtige, sondern um die Kaltschnäuzigkeit des möglichen Täters zu identifizieren. Die Gefahr beim Abgreifen von Inga direkt durch den Vater beobachtet zu werden, wäre damit extrem hoch.

Auszuschließen wäre das nur wenn es sich um eine Inga (und auch dem Vater) vertraute Person handeln würde.

Aber wenn dem ganzen ein Streit vorausgegangen wäre, hätte es der Täter ja noch leichter gehabt. Inga lief von den anderen weg und er tröstete sie und bestärkte sie im Weglaufen ....

Es ist nicht sicher, dass der Vater sie zuletzt gesehen hat. Die Frage, wer der letzte war, der sie gesehen hat, wurde hier zuletzt ganz kürzlich diskutiert. Die letzten, die Inga wahrgenommen haben, können die anderen Kinder gewesen sein, so schildert es der Vater selbst.

Sven1213 schrieb:Das ist eine Glaubensfrage.

Aus dem Stern-Artikel:

Sie trafen sich damals mit befreundeten Familien auf dem Wilhelmshof, gegen Abend ließen Sie sich überreden, doch noch nicht heimzufahren, noch mit zu grillen.
Bis heute hält sich hartnäckig die Geschichte, dass Inga dann mit anderen Kindern zum Holzsammeln in den Wald ging und dort nicht zurückkam.

Antwort Herr Gehricke:

"Aber so war es nicht, und es ärgert mich, dass das immer so geschrieben wird. Inga verschwand zwischen 18:30 und 18:40 Uhr auf dem Fußweg, der vom Grillplatz am Rande des Wilhelmshofs zum Haus der Freunde führte.
Sie hatte gerade zwei große Wasserflaschen zur Feuerstelle geschleppt und war dann wieder in Richtung Haus gelaufen.
So erzählten das später die anderen Kinder. Nicht einmal 100 Meter wären es bis zum Haus gewesen.
Aber sie kam dort nie an."

In dem allersten Interview mit dem Stern 2017 schildert der Vater es so:

Jens-Uwe Gehricke hatte seine Tochter noch kurz vor ihrem Verschwinden auf dem Fußweg gesehen, der vom Haus der Freunde zum Grillplatz am Waldesrand führt. Inga trug zwei großen Wasserflaschen, sie wollte mithelfen bei den Vorbereitungen für ein Grillfest. Kurz darauf wurde sie noch einmal von zwei anderen Kindern beobachtet, als sie sich auf den Rückweg Richtung Haus machte. Das war gegen 18.30 Uhr. Was dann passierte, weiß bis heute niemand. Jens-Uwe Gehricke: "Bis zum Haus waren es nur 100 Meter. Aber dort kam sie nie an."

Quelle:

https://www.stern.de/panorama/stern-crime/vermisste-inga-gehricke--eltern-sprechen-im-stern-erstmals-ueber-schicksalsschlag-7427172.html

Es war danach so, dass der Vater Inga lediglich auf dem Hinweg sah, als sie die Wasserflaschen zur Feuer- bzw. Grillstelle schleppte. Ob jemand sie sah, als sie die Flaschen abstellte, ist nicht bekannt. Aber anscheinend haben zwei der anderen Kinder gesehen, wie Inga (vermutlich jetzt ohne Flaschen) wieder in Richtung Haus lief.

Wenn man sich das mal durch den Kopf gehen lässt, ist diese letzte Beobachtung der anderen beiden Kinder eminent wichtig. Die sind die einzigen, die sagen können, wohin Inga lief. Zurück zum Haus, nicht in den Wald, nicht zum Spielplatz, nicht sonstwo hin.

Ich frage mich auch, wie Inga an die beiden Wasserflaschen gekommen ist bzw. wer ihr die gegeben hat. War es jemand in der Küche der Freunde? Wenn ja, hätte ihre Mutter sie dabei aber vermutlich sehen müssen, als sie Brötchen schmierte. Davon hat sie aber nie was erzählt. Oder waren die Getränke vielleicht in einem extra Raum oder gar Keller und jemand hat Inga dort die 2 Flaschen übergeben, damit sie sie zum Grillplatz trägt? Vielleicht hat derjenige ihr dann gesagt, sie solle zurückkommen um noch mehr Flaschen zu holen...
Aber dazu gibt es leider keinerlei Aussagen.

Andante schrieb:Jens-Uwe Gehricke hatte seine Tochter noch kurz vor ihrem Verschwinden auf dem Fußweg gesehen, der vom Haus der Freunde zum Grillplatz am Waldesrand führt. Inga trug zwei großen Wasserflaschen, sie wollte mithelfen bei den Vorbereitungen für ein Grillfest. Kurz darauf wurde sie noch einmal von zwei anderen Kindern beobachtet, als sie sich auf den Rückweg Richtung Haus machte.

Okay. Dann hat er sie scheinbar auf dem Hinweg gesehen. Der Rückweg scheint doch aber der gleiche wie der Hinweg zu sein, oder nicht? Kann natürlich sein, dass er kurz nachdem er sie die zwei Flaschen hat tragen sehen, woanders hingegangen ist. Das ändert aber nichts daran, dass dieses kurze Stück als Abgreifort extrem riskant war außer man ist eine Person, die in keinster Weise verdächtigt wäre sich dort aufzuhalten und mit den anwesenden Kindern zu sprechen bzw. sie sogar auf den Arm zu nehmen o.ä.

Vielleicht erschließt es sich mir nicht, da ich zu logisch herangehe was das Soziale betrifft. Ein "normal" denkender Mensch würde doch meinen, dass es zu riskant wäre ein Kind auf diesem kleinen Stück zu entführen. Zwei Möglichkeiten: es klappt und keiner bekommt es mit oder aber ich werde dabei erwischt wie ich das Kind ins Auto oder in irgendeines der Häuser ziehe. Möglichkeit zwei würde dazu führen, dass es bis auf ganz wenige Ausnahmen, einen Riesen Rummel geben würde und wahrscheinlich sogar die Polizei gerufen wird. Nehmen aber solche Täter die Möglichkeit zwei eventuell einfach in Kauf? Man sieht es doch an so Leuten wie Silvio S., der ja auch einfach den kleinen Mohamed mit nahm. Er hätte aber immer sagen können, dass sich der Kleine verlaufen hat und er ihm helfen will seine Eltern zu finden. Das kommt in Ingas Fall nicht in Frage.

Da es ein schnelles Abgreifen gewesen sein müsste, wird es wohl ein kurzer, sehr kraftvoller Akt gewesen sein. Dabei erwischt zu werden lässt fast keine Ausreden mehr zu. Die Gefahr war also, egal wer es war, mMn sehr sehr hoch erwischt zu werden. Ändert nichts an der Sache und bringt auch keine neuen Erkenntnisse aber ich versuche mich dem Ganzen seit Ewigkeiten zu nähern und bleibe immer wieder an der Stelle hängen. Eventuell ja auch vor dem Hintergrund der eben von mir gemachten Aussagen ein Soziopath, der gar nicht so weit gedacht hat und keinerlei weiterführende Emotion entwickelt hat was die möglichen Auswirkungen seines Erwischtwerdens angeht.

Peoplevs.... schrieb:Das ändert aber nichts daran, dass dieses kurze Stück als Abgreifort extrem riskant war außer man ist eine Person, die in keinster Weise verdächtigt wäre sich dort aufzuhalten und mit den anwesenden Kindern zu sprechen bzw. sie sogar auf den Arm zu nehmen o.ä.

Die Familie und die Gastgeber werden von der Polizei hundertmal gefragt worden sein, ob sich zur fraglichen Zeit eine andere bekannte Person, die aber nicht zu den eigentlichen Grillfestteilnehmern gehörte und bloß mit den Kindern schäkerte, dort aufgehalten (und letztlich superverdächtig gemacht) hat. Es scheint in der Art niemanden zu geben, der Vater erwähnt da ja auch niemanden.

Für mich kommt eher in Frage jemand, der sich den Grillfestteilnehmern nicht zu erkennen gegeben, aber gesehen hat, dass sich draußen um den Grillplatz und vorm Mitarbeiterhaus gerade kein Erwachsener in Sichtweite aufhält, der gewusst hat, dass er vom Haus aus nicht gesehen werden kann, der gesehen hat, dass die anderen Kinder gerade anderweitig beschäftigt sind, und dann wie auch immer zugeschlagen hat.

Der große Rummel dieses Nachmittags war ja vorbei gewesen, keine anderen Besucher mehr da, keine Zeugen in jenem Moment, nur ein paar draußen tobende Kinder, die aus Sicht eines solchen Täters keine wirkliche "Gefahr" darstellten.

Die Frage ist auch noch, für wie glaubhaft die Ermittler die Aussage der beiden Kinder einstufen, dass Inga zurück zum Haus gelaufen sein soll und nicht woanders hin. Auch dazu fehlen uns weitergehende Informationen.

Peoplevs.... schrieb:Für mich bleibt die Frage wie sie auf diesem angesprochenen so kurzen Stück einfach verschwinden kann? Der Vater hat sie ja scheinbar gesehen und konnte sie bis kurz vor dem Betreten der "100 Meter" die ganze Zeit sehen.

Der Vater hatte Inga auf dem Hinweg gesehen, als sie die Wasserflaschen zur Feuerschale trug. Ich denke nicht, dass er sie danach noch gesehen hat. Nur die beiden Kinder haben gesehen, wie sie sich auf den Rückweg zum Haus machte.
Bei den Kindern vermute ich, dass sie am Waldrand waren oder am Voltigierplatz und von dort wahrgenommen haben, dass Inga zurück ging.

Jens-Uwe Gehricke hatte seine Tochter noch kurz vor ihrem Verschwinden auf dem Fußweg gesehen, der vom Haus der Freunde zum Grillplatz am Waldesrand führt. Inga trug zwei großen Wasserflaschen, sie wollte mithelfen bei den Vorbereitungen für ein Grillfest. Kurz darauf wurde sie noch einmal von zwei anderen Kindern beobachtet, als sie sich auf den Rückweg Richtung Haus machte. Das war gegen 18.30 Uhr. Was dann passierte, weiß bis heute niemand. Jens-Uwe Gehricke: "Bis zum Haus waren es nur 100 Meter. Aber dort kam sie nie an."

STERN

Um 18.30 Uhr sah Vater Jens-Uwe seine Tochter zum letzten Mal. Im „Stern“ erzählt er: „Inga schleppte sich mit zwei 1,5-Liter-Wasserflaschen ab. Sie wollte mithelfen bei den Vorbereitungen.“

Sie stellte die Flaschen beim Grill ab, lief zurück zum Haus – und war plötzlich verschwunden. Der Weg führte zwischen Bäumen entlang. Der Vater: „Bis zum Haus waren es nur 100 Meter. Aber dort kam sie nie an.“
Bis heute fehlt von ihr jede Spur. Vater Jens-Uwe im Interview: „Bei mir besteht dieses Misstrauen, was den Wilhelmshof und seine Bewohner anbelangt, bis heute. Dieses Gefühl, da stimmt irgendetwas nicht, ist bei mir nie weggegangen.“

Quelle:

https://www.bild.de/news/inland/kriminalfall-inga/polizei-gibt-inga-auf-51472174.bild.html

Peoplevs.... schrieb:Für mich bleibt die Frage wie sie auf diesem angesprochenen so kurzen Stück einfach verschwinden kann?

@Kreuzbergerin
@Andante
@Peoplevs....
@Schmidhuber

Da stehen wir ja schon vor einem Rätsel, aber der hat dieses nicht nur unbemerkt von allen anderen geschafft, sondern sie von dort aus auch noch ungesehen und ohne jegliche Spur zu hinterlassen, weg gebracht.

Theoretisch müsste er dann mit einem Fahrzeug nicht nur auf dem Wilhelmshof gestanden haben, sondern auch in direkter Umgebung der Mitarbeiterhäuser.

Irgendwie kann ich mir das aber gar nicht vorstellen.

Ich frage mich auch, ob es nicht etwas gab, was ihr spurloses Verschwinden begünstigt hat.
Diesbezüglich dachte ich zum Beispiel an den Hubschrauber.
Wenn dieser tief über den Wilhelmshof oder dem angrenzenden Wald flog, so könnte dieser Hautschuppen welche die speziellen Suchhunde verfolgen können, verwirbelt haben.

Das war nur ein Gedanke von mir, ich suche nach einer alternativen Erklärung, warum es keine Spuren irgendwo hin gab.

Sven1213 schrieb:Da stehen wir ja schon vor einem Rätsel, aber der hat dieses nicht nur unbemerkt von allen anderen geschafft, sondern sie von dort aus auch noch ungesehen und ohne jegliche Spur zu hinterlassen, weg gebracht.

Theoretisch müsste er dann mit einem Fahrzeug nicht nur auf dem Wilhelmshof gestanden haben, sondern auch in direkter Umgebung der Mitarbeiterhäuser.

Meine Überlegungen gehen zur Zeit in die Richtung, dass zwei Täter an der Tat beteiligt waren. Ein Täter, der einen Bezug zum Hof und einen Kontakt zu Inga hatte. Dadurch konnte er Inga ansprechen und eventuell an den Rand des Wilhelmshof weglocken. Und ein anderer Täter, der im Wald parkte und mit Inga über einen der gut befahrbaren Wege wegfuhr.

@Kreuzbergerin
Ich glaube gar nicht, dass der Täter Inga kennen mußte. Hat man ja bei Silvio gesehen, wie leicht es ist, kleine Kinder zu schnappen. Der Kätzchentrick zieht immer noch. Sie hat sich doch sicher gefühlt auf dem Hof. Wenn er mit dem Auto da auf dem Weg zum Haus gestanden hätte, keine Minute und sie wäre weg gewesen.

FritzPhantom schrieb:Wenn er mit dem Auto da auf dem Weg zum Haus gestanden hätte, keine Minute und sie wäre weg gewesen.

Die Frage ist, ob rekonstruiert werden konnte, welche Fahrzeuge sich um 18:30 Uhr herum auf dem Wilhelmshof befunden haben.