Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

@Fyra
Ich gehe mal davon aus, dass die Polizei und deren Spürhunde alles gegeben haben Inga zu finden.
Das Kinder im Wald weit laufen will ich gar nicht abstreiten. Inga war aber ein 5jähriges Mädchen und ich glaube nicht das sie allein durch Laufen sehr weit gekommen sein kann, da es ja nicht früh am Morgen war sondern am Abend. Zumal es im Wald auch etwas schneller dunkel wird als ausserhalb.

@Carietta

Wo ist hier der Widerspruch?

Ich habe lediglich geschrieben, das ich den Wald für unwahrscheinlich halte, da Inga innerhalb eines bestimmten Radius mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit gefunden worden wäre.

In Bezug auf die möglichen Papa Papa Rufe die ein Förster gehört haben soll, habe ich lediglich geschrieben das Inga vom Wilhelmshof temporär in einen Wald gebracht worden sein könnte. Dieses Stück Wald mit dem Förster soll, soweit ich das noch richtig in Erinnerung habe, sowieso etwas weiter weg gelegen haben. Also dort wo Inga hätte nie alleine hinlaufen können, zumindest in dem Zeitfenster .

Normalerweise würde man erwarten, daß ein Kind in einer Notsituation eher nach der Mama ruft.
Allerdings gibt es ausgeprägte Papa-Kinder, v. a. Mädchen, da verhält es sich umgekehrt.

Ehrlich gesagt fällt mir keine Alternative ein, diese Rufe anderweitig zu erklären.

@tobak
Ich habe gerade mal meine Tochter dazu befragt und sie würde in so einer Situation zuerst nach Papa rufen.

@solverson

Ok... :)
Das bekräftigt eigentlich noch die Annahme, daß es Inga gewesen sein müsste, denn daß sich zufälligerweise zeitgleich noch ein weiteres Kind im Wald befunden haben soll, können wir wohl guten Gewissens ausschließen.

@tobak
Meine Tochter meinte, das sie Papa rufen würde weil ich stärker als ihre Mama bin.

Vielleicht wurde Inga entführt, in das Waldstück des Försters gebracht und dort zurückgelassen. Also viel weiter entfernt vom Wilhelmshof als sie hätte laufen können.

solverson schrieb:Meine Tochter meinte, das sie Papa rufen würde weil ich stärker als ihre Mama bin.

Erinnere dich an deine eigene Kindheit zurück...wen hättest du gerufen?
Kinder wissen wahrscheinlich genau, wer in ihrer Umgebung über welche nützlichen Fähigkeiten verfügt.

Wenn Kraft nötig gewesen wäre, hätte ich meinen Vater gerufen.
Wenn Dinge des Wohlbefindens fehlten, essen, trinken, die Mutter.

Kinder erleben die Eltern im Alltag und notieren jede Stärke und jede Schwäche.
Ich glaube, dass Kinder nicht diplomatisch sind und direkt an fähiger Stelle einfordern, was ihnen fehlt.

Das mit den Rufen ist so eine Sache, weil man den Zeugen nicht kennt, nur seinen Beruf.
Ja, ein Jäger kennt seinen Wald und die Geräusche darin. Man stellt sich einen Jäger auch als einen besonnenen Menschen vor.
Aber ein Mensch ist er trotzdem und Menschen irren mitunter.
Er war vielleicht so aufgewühlt über das verschwundene Mädchen, dass er die Rufe hören wollte.
Vielleicht hat er ja auch im Wald nach Spuren gesucht, weil er das Mädchen finden wollte.
Dass nachts ein anderes Kind Papa gerufen hat, kann ich mir weniger vorstellen.

Es könnte sein..leider war der Mann allein unterwegs. Wenn er in Begleitung gewesen wäre, hätte man etwas mehr (wobei auch zwei Zeugen irren können)

@frauZimt

frauZimt schrieb:Er war vielleicht so aufgewühlt über das verschwundene Mädchen, dass er die Rufe hören wollte.

Ich bin mir zwar jetzt nicht mehr ganz so sicher, aber ich glaube, dass der Jäger, als er die Rufe gehört hat, noch nicht wusste, das ein Kind gesucht wird.

@frauZimt
Als Junge hätte ich wohl nach meiner Mutter gerufen. Diese Tatsache wurde auch bei verwundeten Soldaten im zweiten Weltkrieg beobachtet.

Über den Förster/Jäger gibt es ja nicht viele Informationen, hatte es aber so verstanden das sich sein Jagdrevier nicht direkt in dem den Wilhelmshof angrenzenden Waldgebiet befunden hat, sondern etwas weiter weg. Bin mir auch nicht sicher ob er da schon über das vermisste Mädchen Bescheid wusste.

Ich war mit meinem Grossonkel oft auf nächtlicher Jagd. Wir hatten dann die Nacht auf dem Hochstand zwischen Feld und Wald verbracht. Mein Grossonkel kannte alle Laute im Wald. Bestimmte Tiere machen auch nur zu einer bestimmten Zeit bestimmte Laute. Papa Papa Rufe wären da unverwechselbar gewesen.

Also ich hätte auch nach meinem Vater gerufen, weil er einfach stärker war.

@MATULINE

Ja, zu dem Zeitpunkt, als der Jäger die Schreie gehört hat, war noch nicht bekannt, dass nach Inga gesucht wird.

@JamesRockford
@solverson
@MATULINE

Die Sache mit dem Jäger wurde ganz vorn in diesem Thread ausführlich diskutiert. Es war und ist bislang einer der wenigen Hinweise, die zu diesem Fall einliefen und wir können alle ganz sicher sein, dass diesem Jäger-Hinweis in äußerster Gründlichkeit nachgegangen wurde. Wirklich!

@solverson
@JamesRockford
@frauZimt
Auf jeden Fall finde ich eure Überlegungen- Erfahrungen interessant das Kinder je nach
(Not)Situation nach Mama oder Papa rufen können, rein Theoretisch würde dann ein
Kind das sich fürchtet eher nach dem Schutz des Vaters sich sehnen und ihn rufen , hm !

@Hammurapi
Und was meinst Du wie die Polizei die vermeintlichen Papa Rufe einordnete ?

Cosmo69 schrieb:rein Theoretisch würde dann ein
Kind das sich fürchtet eher nach dem Schutz des Vaters sich sehnen und ihn rufen , hm

Üblicherweise. Ich kenne eine Familie, in der die Frau die körperlich und mental stärkere ist. Die sagt ihrem Mann auch, wo es lang geht.
Die Rollen könnten auch anders verteilt sein. Aber "anders" herum ist es eher ungewöhnlich.
Ich glaube nicht, dass man auf dieser Zeugenaussage 100%ig bauen kann. Es könnte sein, dass Inga ihren Vater gerufen hat. Gewundert hat mich das nicht.

@frauZimt
Bisher habe ich doch eher vermutet das der Jäger sich geirrt hat, wenn es aber ein sehr
erfahrener Jäger ist, jetzt noch eure Überlegungen, zum ersten mal denke ich
intensiver über den Jäger nach !

Cosmo69 schrieb:Bisher habe ich doch eher vermutet das der Jäger sich geirrt hat, wenn es aber ein sehr
erfahrener Jäger ist, jetzt noch eure Überlegungen, zum ersten mal denke ich
intensiver über den Jäger nach !

Ich glaube nur, dass man durch Nachdenken da gar nicht weiterkommt.
Wenn ich den Mann persönlich kennen würde, würde ich wissen, ob ich ihm glaube.

Und trotzdem , er könnte der größte Realist sein, wenn er emotional aufgewühlt war (und das widerfährt ja auch gestandenen Männern) - wenn er sich Gedanken gemacht hat-vielleicht mitgesucht, zumindest die Augen offen gehalten hat, könnte er sich die Rufe eingebildet haben.
Unser Gehirn kriegt es ja sogar fertig rückwirkend Erinnerungen zu produzieren.

Ich neige eher zum Glauben daran, weil ich mir kein Tier vorstellen kann, dessen Schrei wie "Papa" klingt.

@frauZimt
Nein, der Förster dürfte nicht aufgewühlt gewesen sein, da er zu diesem Zeitpunkt noch nichts von Ingas Verschwinden wusste. Bitte den Thread aufmerksam lesen. ;)

@Hammurapi
Ich glaube auch, dass die Polizei ihr Bestes gegeben hat. Leider gibt es doch immer wieder Ermittlungspannen wie bei dem P. Knobloch/NSU Fall.

Ich denke auch, nach wem man ruft, ob Mama oder Papa, ist einfach davon abhängig, welchen Elternteil man in der Situation eher "gebrauchen" kann. Also, als Kind habe ich z.B. auch immer nach Mama gerufen, wenn ich Trost brauchte oder Angst hatte, meinen Papa hätte ich dagegen eher gerufen, wenn ich z.B. was angestellt habe und den Schlamassel nicht allein beseitigt bekomme, da ich wusste, dass mein Papa nicht so viel schimpfen würde wie Mama, dafür konnte Mama besser trösten und mich beschützen. Ich hätte an Ingas Stelle im Wald also eher nach Mama als nach Papa gerufen. Bei Inga war es vielleicht so, dass sie generell eher Trost und Schutz bei ihrem Vater fand, sie war die Kleinste und noch dazu ein Mädchen, das sind oft dann auch typische Papa-Kinder.

Ich denke, dass man nicht sagen kann, nach welchem Elternteil ein Kind rufen würde, auch wenn es das Kind selber sagt.
Ich bin der Meinung, dass das spontan aus der Situation entsteht.
Realität und Fantasie sind öfter mal zweierlei Dinge...

solverson schrieb:Ich glaube auch, dass die Polizei ihr Bestes gegeben hat. Leider gibt es doch immer wie der Ermittlungspannen wie bei dem P. Knobloch/NSU Fall.

Es muss nicht einmal Ermittlungspannen geben. Wenn in einem Fall weder verwertbare Spuren noch Zeugen sowie das Opfer selbst gefunden werden, ist die Polizei einfach am Ende ihrer Möglichkeiten.