@Fährtensucher Du hast recht ... vielleicht habe ich, hinsichtlich der Vielzahl der Spuren, wirklich nicht deutlich genug formuliert?
Also, 2. Versuch:
auf dem Gelände des Wilhelmshofs wird es eine Vielzahl frischerer und älterer Spuren gegeben haben, die sich - wenn man so will - tatsächlich "überlappen".
Sowas ist für einen guten PSH aber eigentlich kein Problem ... d.h., er wird selbst in diesem "Knäuel" von Geruchsspuren tatsächlich die frischeste finden können!
Die eigentliche Schwierigkeit stellt sich für mich allerdings so dar, dass ein Hund bspw. am nördlichen Rand des Anlagenbereichs die (dort) neueste Spur findet, am gegenüberliegenden Ende des Grundstücks, also möglicherweise 100 m entfernt, jedoch u.U. eine noch neuere ist, die er gar nicht wahrnehmen kann, weil sie für ihn viel zu weit entfernt ist.
Zum Thema "Spur im Wald": wir wissen, dass Inga offenbar tatsächlich im Wald gewesen ist ... zumindest während der Fahrradtour mit den Eltern (jedenfalls habe ich es bisher so verstanden);
diese müsste sich auf jeden Fall durch Hunde verifizieren lassen ... unabhängig davon, dass auf dem Anlagengelände natürlich frischere Spuren vorhanden sind?
Wenn das Mädchen denn später auf dem gleichen Weg in den Wald gegangen, wie zuvor gefahren ist, dann könnte diese Fußspur irgendwo abreißen (aus welchen Gründen auch immer) ... und der Hund auf die dann nur noch vorhandene, ältere (Fahrrad-)Geruchsspur umswitchen ... auf eine ältere Spur also, die vlt. an anderer Stelle wieder aus dem Wald herausführt?
Aber bitte ... pure Theorie ohne realen Bezug und nur um die Gegebenheiten zu erläutern.
Der individuelle Geruch eines Menschen kann kaum verändert oder beeinflusst werden ... er ändert sich aber mit dem Tode und zwar binnen kürzester Zeit.
Soweit ich gerade erst selbst erfahren habe, soll es wohl eine neuere schweizer Studie geben, die besagt, dass Leichengeruch bereits wenige Minuten (!) nach dem Tode einsetzen und feststellbar sein könnte?
Unstreitig ist jedenfalls, dass Vermisste von Hunden i.d.R. bereits wenige Stunden nach ihrem Tode nicht mehr als 'lebende Menschen' wahrgenommen und angezeigt werden!
Und genau das ist, meiner Meinung nach, die Crux mit den zunächst eingesetzten Hunden: mantrailer. wie auch Flächensuchhunde, sind i.d.R. für Rettung und eben nicht Bergung ausgebildet und finden ausschließlich lebende Menschen; theoretisch könnte zum Zeitpunkt ihres Eintreffens auf dem Wilhelmshof Inga aber bereits tot gewesen sein?
Die Vorgehensweise der Einsatzleitung war selbstverständlich dennoch berechtigt und sinnvoll, weil zunächst von einem verirrten Mädchen ausgegangen werden musste.
Ob und wann letztlich auch Leichenspürhunde zum Einsatz kamen, entzieht sich meiner Kenntnis ... vermutlich wird das aber erst deutlich später gewesen sein ... zu einem Zeitpunkt also, als Inga (bzw. ihre sterblichen Überreste) sich womöglich bereits nicht mehr auf dem Wilhelmshof oder dem angrenzenden Gelände befand(en)?
Auch das nur Theorie zur Erläuterung, ohne jeglichen realen Bezug!
In dem Fall täten sich dann auch Leichenspürhunde schwer, überhaupt noch etwas zu wittern und anzuzeigen ... von der ungeheuren Fläche des angrenzenden Waldes, der m.E. mit Leichenspürhunden gar nicht vollständig abgesucht werden kann (zumindest nicht halbwegs zeitnah), einmal ganz abgesehen.