@Comtesse Ja, ich hätte damals auch die Polizei gerufen, wenn ich meinen damals knapp 2jährigen Sohn nicht mehr gefunden hätte.
Wir waren auf einem Parkspielplatz und er spielte die ganze Zeit mit seinem Holz-Lkw, 2,5m vor mir, vor der Bank auf der ich saß.
Irgendwann verhedderte sich die Ziehschnur. Ich stand auf, entwirrte die Schnur, drückte sie meinem Sohn wieder in die Hand.
Ich drehte mich um und ging zur Bank zurück, setzte mich hin, nahm eine Flasche aus meiner Tasche, schaute nach meinem Sohn und er war weg. Das Ganze dauerte wenn überhaupt 20 Sekunden.
Ich habe erst den Spielplatz abgeguckt und rief nach ihm, keine Antwort. Irgendwann stieg Panik in mir hoch. Ich drehte mich irgendwann im Kreis, weil ich nicht wusste in welche Richtung ich zuerst laufen sollte. Vorne die Hauptstraße, in alle anderen Richtungen bewachsene, nicht einsehbare Wege.
Der Spielplatz war gut besetzt, alle haben mich nur blöd angeguckt, waren wahrscheinlich alles so Klugscheißereltern. Irgendwann hat sich eine der Frauen erbarmt und hat mit mir gesucht.
Ich habe ihn nach ca. 10 Minuten auf einer heckenumzäunten Wiese spielend im Gras gefunden, auch Zeit genug, das Kind mitzunehmen und in einem Chinarestaurant essen zu gehen.
Ich frage mich bis heute, wie er da so schnell weggekommen ist. Umdrehen, hinsetzen, Kind weg.
Das zum Thema hättste, könnste, wöllste.
Die teilnahmslosen Menschen um mich herum waren für mich genauso schlimm, wie das Verschwinden meines Sohnes, deswegen sollte man vielleicht einfach mal die Klappe halten. Mit dem Finger auf andere zeigen geht ja relativ einfach... gelle...