Vielleicht kann das die Wolfs Diskussion jetzt beenden, in ganz Europa sind in den letzten 50 Jahren 9 Menschen von einem Wolf angefallen wurden. Die Chance das Inga angefallen wurde ist also sehr gering. Ich denke auch das die hunde dann etwas gewittert hätten.
Vielleicht sollte wir unsere Energie nutzen um noch weitere möglichkeiten und unegereimtheiten zu finden.
http://www.mein-schoener-garten.de/de/meinschoenesland/natur_tiere/woelfe-betrachten-menschen-nicht-als-beute-111680 (Archiv-Version vom 27.04.2015)Wölfe betrachten Menschen nicht als Beute
13 Kommentare
Von Kai Glinka am 5. März 2015
Der Wolf ist zurück in Deutschland, aber nicht allerorts wird Isegrim mit offenen Armen empfangen sondern durchaus skeptisch beäugt. Wolfsexperte Markus Bathen vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) erklärt im Interview, warum wir keine Angst vor Wölfen haben müssen.
Wölfe greifen Menschen nur in sehr seltenen Ausnahmefällen an. Oft ist dabei Tollwut im Spiel
MEIN SCHÖNES LAND: Herr Bathen, wie gefährlich sind in freier Wildbahn lebende Wölfe für den Menschen?
MARKUS BATHEN: Wölfe sind Wildtiere und generell ist fast jedes Wildtier auf seine Art in der Lage, Menschen tödlich zu verletzen: die verschluckte Biene sticht zu und man kann daran ersticken; ein Reh, das auf die Straße springt, kann einen schweren Verkehrsunfall verursachen. Die Frage ist vielmehr, ob ein Wildtier den Menschen als natürliche Beute betrachtet. Das trifft auf den Wolf nicht zu. Menschen stehen nicht auf dem Speiseplan des Wolfes und da Wölfe beim Zusammentreffen mit Menschen nicht sofort „Beute“ denken, geht von ihnen auch keine ständige Gefahr aus.
Markus Bathen ist Wolfsexperte beim Naturschutzbund Deutschland (NABU).
MSL: Aber gab es nicht schon Angriffe von Wölfen auf Menschen?
MARKUS BATHEN: Wolfsangriffe auf Menschen sind absolute Ausnahmefälle. Diese seltenen Fälle muss man sachlich analysieren und einordnen. Es gab in Alaska vor einigen Jahren einen Fall, bei dem eine Joggerin von Wildtieren tödlich verletzt wurde. Zunächst vermuteten die Behörden, dass Wölfe die Frau angegriffen haben. Untersuchungen ergaben lediglich, dass große Caniden die Joggerin töteten. Ob es Wölfe waren konnte letztlich genetisch nicht zweifelsfrei geklärt werden, genauso gut hätten es große Hunde sein können. Leider sind Vorfälle dieser Art ein sehr emotionales Thema und die Sachlichkeit bleibt schnell auf der Strecke. In der brandenburgisch-sächsischen Lausitz, wo die meisten Wölfe in Deutschland vorkommen, gab es bisher jedenfalls keine einzige Situation, in der sich ein Wolf aggressiv einem Menschen genähert hat.
MSL: Sie sprechen von Ausnahmefällen. Was bringt Wölfe dazu, einen Menschen zu attackieren?
MARKUS BATHEN: Unter besonderen Umständen kann ein Wolf einen Menschen angreifen. Etwa die Erkrankung an Tollwut oder das Anfüttern der Tiere. Angefütterte Wölfe entwickeln die Erwartungshaltung, dass in der Nähe von Menschen Futter zu finden ist. Das kann dazu führen, dass sie beginnen, Futter aktiv einzufordern. In ganz Europa sind in den vergangenen 50 Jahren neun Menschen unter solchen Umständen durch Wölfe getötet worden. Im Vergleich zu anderen Todesursachen ist dieser Anteil so gering, dass es nicht zu verantworten ist, deshalb ausgerechnet dem Wolf das Lebensrecht abzusprechen.
MSL: Sind Wölfe in besonders kalten Wintern nicht ausgehungerter und deshalb potentiell gefährlicher?
MARKUS BATHEN: Das ist ein weit verbreiteter Irrglaube. In einem harten Winter leiden vor allem pflanzenfressende Tiere, weil sie unter der dichten Schneedecke keine Nahrung finden. Viele sterben an Entkräftung und werden so zu einer Beute, die Wölfe nicht erst nach kräftezehrender Jagd erlegen müssen. Von Nahrungsknappheit für den Wolf kann keine Rede sein. Hinzu kommt, wie bereits erwähnt, dass in freier Wildbahn lebende Wölfe in Menschen kein Beutetier sehen.
Wolfspaar im Wald
Viel besser als ihr Ruf: Von in freier Wildbahn lebenden Wölfen haben Spaziergänger oder Wanderer nichts zu befürchten
MSL: Wölfe stehen in Europa unter Artenschutz, es gibt allerdings durchaus Befürworter der Jagd auf den Wolf.
MARKUS BATHEN: Dahinter steht die Annahme, man müsse Wölfe bejagen, damit sie die Angst vor dem Menschen nicht verlieren. Das ist allerdings völlig abwegig. In Italien beispielsweise hat es immer Wölfe gegeben. Dort wurden die Tiere auch lange bejagt. Nachdem Wölfe in Italien unter Artenschutz gestellt wurden hätten sie nach dieser Theorie ja irgendwann ihre Angst verlieren und die Jagd auf den Menschen ausprobieren müssen. Das ist aber einfach nie der Fall gewesen.