Die Wanderaktivitäten der Vermissten dürften problematisch für die Ermittlungen sein. Die sozialen Kontakte, die Frau Ameis außerhalb ihrer Dienstzeiten im direkten Umfeld des Flughafens hat, konnte man sicherlich ermitteln und überprüfen, weil es sich um einen räumlich überschaubaren Bereich handelt. Wandertouren hingegen führen durch ein ziemlich großes Gebiet.
Es geht der Polizei sicherlich nicht nur um mögliche Zeugenbeobachtungen, die konkret mit der bekannt gegebenen Tour am 19. März 2015 (Strecke Hahn-Bärenbach-Dill-Römerstraße/ Römerturm-Büchenbeuren) im Zusammenhang stehen, sondern um die Feststellung flüchtiger Bekanntschaften, die sich überhaupt während ihrer Ausflüge in der Region entwickelt haben könnten. In diese Richtung zielen die Fragen der Polizei:
Da Frau Ameis begeisterte Wanderin war, nutzte sie ihre freie Zeit auch oft zu Spaziergängen. Gefundenen Aufzeichnungen zufolge, könnte sie am 19. März 2015 die Strecke Hahn-Bärenbach-Dill-Römerstraße/ Römerturm-Büchenbeuren gewandert sein.
- Wer hat Birgit Ameis auch in den Tagen vor dem 4. April 2015, insbesondere am 19. März 2015, im Bereich um den Flughafen Hahn beim Wandern gesehen? War sie in Begleitung anderer Personen? Wer hat mit ihr gesprochen, wer kennt eventuelle Gesprächspartner?
Bei ihren Wanderungen trug sie öfter eine auffallende bunte Strickmütze.
- Wer hatte in der Vergangenheit bereits Kontakte zu Birgit Ameis, wem fiel die Frau mit der bunten Mütze auf?
vgl. Beitrag von T68 (Seite 16)
Ich gehe in meiner Freizeit seit Jahren gerne Laufen bzw. Radfahren, meistens alleine. Meine Ausflüge sind zwar selten stundenlang (Radius bis max. 15 km um Wohnort), aber fast täglich zu allen Jahreszeiten, und gehen von zu Hause in alle Himmelsrichtungen. Dadurch haben sich im Laufe der Zeit viele "Grußbekanntschaften" gebildet, u.a. mit Spaziergängern, Läufern, Hundehaltern, Radfahrern, Grundstückseigentümern, dem Förster meines "Hauswaldes" und anderen Personen, auf die man regelmäßiger im Vorbeikommen stößt. Ich kenne nur in sehr seltenen Fällen ihre Namen, ich weiß eigentlich überhaupt nichts über sie, obwohl man sich freundlich grüßt und ab und an ein paar belanglose Worte wechselt. Es sind Fremde, aber dennoch besteht, weil man sie mitunter seit langer Zeit regelmäßig sieht und "kennt", sicherlich eine Art Vertrauensverhältnis, das trügerisch sein kann. Ich würde sicherlich nicht zögern, diesen "Grußbekannten" zu helfen, wenn sich mich ansprechen, und auch wenig Scheu haben, sie um Hilfe zu bitten, falls ich sie unterwegs aus irgendeinem Grund benötigen sollte.
Ich denke, in diese Richtung zielen die Überlegungen und Fragen der Polizei hinsichtlich der Wanderaktivitäten der Vermissten. Gibt es derartige flüchtige Bekanntschaften, die mitunter auch intensiver sein können, wenn man ein Wegstück gemeinsam geht und ins Gespräch kommt?