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Junge Frau wollte nach Bulgarien, aber kam dort nie an.

163 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: ZUG, Erlangen, Kufstein ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Junge Frau wollte nach Bulgarien, aber kam dort nie an.

01.05.2015 um 10:02
@Rick_Blaine

Mich verwundert immer noch, dass sie in Wörgl angeblich den Notruf wählte, das aber anscheinend keine weiteren polizeilichen Konsequenzen hatte. Wurde sie nicht verbunden? Glaube ich nicht. Wurde sie abgewimmelt? Glaube ich auch nicht, zumindest eine Streife wäre wohl vorbeigeschickt worden.


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Junge Frau wollte nach Bulgarien, aber kam dort nie an.

01.05.2015 um 10:08
@nephilimfield

Richtig, das ist sehr merkwürdig, daher bin ich sehr skeptisch, ob das wirklich so geschehen ist.

Plausibel ist hier eigentlich nur ein Szenario: man hat ihre Handydaten ausgewertet und dabei festgestellt, dass sie zu der Zeit, als sie in Wörgl war, was evtl. auch durch Ortung belegt ist, den Notruf gewählt hat. Sie hat dann aber entweder nichts gesagt und einfach aufgelegt, oder anderweitig die Verbindung unterbrochen.

Üblicherweise ist in solchen Fällen zunächst ein Rückruf zu versuchen (die Nummer des Anrufers wird in allen modernen Systemen automatisch übertragen). Gelingt das nicht, bzw. meldet sich der Anrufer nicht mehr, ist zu versuchen, den Standort des Telefons festzustellen und eine Polizeistreife dorthin zu senden, um nachzuschauen, ob dort ein Anrufer eventuell Hilfe braucht, z.B. gerade ohnmächtig geworden ist. Bei Handys ist das allerdings gar nicht so einfach, nicht überall gibt es, wie in den USA, die automatische Ortung, die an die Notrufzentrale übertragen wird.

Wenn die Polizei in Wörgl also keine Verbindung mehr zu ihr aufnehmen und auch den Standort nicht orten konnte, dann wird allerdings der Vorgang ad acta gelegt.


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Junge Frau wollte nach Bulgarien, aber kam dort nie an.

02.05.2015 um 01:03
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Plausibel ist hier eigentlich nur ein Szenario: man hat ihre Handydaten ausgewertet und dabei festgestellt, dass sie zu der Zeit, als sie in Wörgl war, was evtl. auch durch Ortung belegt ist, den Notruf gewählt hat. Sie hat dann aber entweder nichts gesagt und einfach aufgelegt, oder anderweitig die Verbindung unterbrochen.
oder sie hat etwas gesagt, z.B. dass ein Mann auf dem Bahnhof ihr seltsam vorkommt, weil er da mit ihr ausgestiegen ist und immer zu ihr rüber schaut - aber man hat sie beschwichtigt, dachte, das ist harmlos, die steigert sich in was rein.
Die Polizei hat ja grundsätzlich nicht genügend Personal und Equipment zur Verfügung, um nach allen Leute, die wegen eines realen oder eingebildeten Problem, den Schutz der Polizei anfordern, eine Streife zu schicken. Also muss man die Last niedrig halten, und die Leute, wo es sich nicht wirklich akut anhört, tendenziell abwimmeln. Mit dem Hinweis, dass sie sich ja noch mal melden könnte, wenn das Problem sich nicht von alleine klärt.

Was Ortung angeht, rückwirkendes Nachhalten der Cell-ID halte ich für das Höchste der Gefühle. Echte Ortung zur Zeit des Anrufs kaum vorstellbar.
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Wurde sie abgewimmelt? Glaube ich auch nicht, zumindest eine Streife wäre wohl vorbeigeschickt worden.
In Deutschland kenn ich das, dass erst mal versucht wird, dem Notruf-Anrufer seine Sorgen zu nehmen - ist ja prinzipiell auch OK, wenn es nur ein Reinsteigern ist - aber das kann der Polizist naturgegeben nicht immer richtig einschätzen. Keine Kritik.
Bis eine Streife kommt, das kann übrigens auch dauern, 1 h ist nicht unbedingt selten, wenn gerade was anderes wichtiges anliegt. Evtl ist sie daher lieber mit dem Taxi getürmt.
Zitat von woertermordwoertermord schrieb:Die Inn fließt doch direkt bei Kufstein. Und um zur Polizeiwache zu gelangen, muss man sie sogar überqueren.
Aber ich weiß nicht ob ich glauben kann, dass jemand aus Angst und Panik versehntlich in einen Fluss fällt.
Das ist für mich nun ein äußerst unrealistisches Szenario, dass jemand einfach so in den Inn fällt.
Sowas passiert doch de facto nicht, wenn man sich nicht am unbefestigten Ufer aufhält.

Bei uns ertrinken jährlich ein paar Leute in Rhein und Neckar, das sind meistens junge Erwachsene, die angetrunken und übermütig von Brücken reinspringen und dann ertrinken oder einen Kälteschock erleiden oder wogegen knallen - oder Kinder, die am Ufer spielen und nicht schwimmen können, oder Erwachsene, die sich beim Schwimmen zu weit raus trauen und in Strudel oder Strömungen geraten.
Aber, dass jemand von einer befestigten Brücke fällt oder von einem Weg entlang des Flusses, hab ich noch nie gehört. Das passiert im Suff oder mit Absicht - aber nicht bei klarem Verstand. Stürme gab es an dem Tag mW auch nicht. Mike & Niklas waren 1 Woche später.
Also bei dem Unfallszenario gibt es zumindest für immer noch ein großes Plausibilitäts-Delta.


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Junge Frau wollte nach Bulgarien, aber kam dort nie an.

02.05.2015 um 01:30
@z3001x

Ein Plausibilitäts-Delta (schönes Wort) sehe ich auch bei der Vorstellung, dass jemand eine Frau von Erlangen bis Kufstein verfolgt, um sie zu entführen. Und das Szenario von @Rick_Blaine, wonach ihr jemand von Wörgl nach Kufstein gefolgt ist, weil er "Befriedigung" gesucht hat, muss man auch weiterdenken. Was wäre in diesem Fall in Kufstein passiert? Haben wir dann innerhalb kurzer Zeit einen zweiten Mord an einer jungen Frau in Kufstein? Ich kann mir das auch schwer vorstellen.

Du schreibst bzgl. eines Inn-Unfalles:
Zitat von z3001xz3001x schrieb:Das passiert im Suff oder mit Absicht - aber nicht bei klarem Verstand.
Ich schätze mal, während einer paranoiden Psychose ist man nicht bei klarem Verstand. Im Unfallszenario wäre ihr Verfolgungsgefühl nur eingebildet gewesen. Ich will ihr aber nicht zu nahe treten, sondern spekuliere nur vor mich hin.

Alles in allem hoffe ich aber sogar auf eine "Entführung", weil sie dann evtl. wieder wohlbehalten auftaucht.


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Junge Frau wollte nach Bulgarien, aber kam dort nie an.

02.05.2015 um 01:30
Zum Thema Verfolgungsangst oder gar -wahn wollte ich noch was anmerken, auch wenn niemand direkt von Verfolgungswahn gesprochen hat.
Soweit ich weiß, haben Leute mit echter psychotischer Paranoia zwar oft das Gefühl, dass irgendwelche zufällig anwesenden Personen ihretwegen da sind und sie beschatten oder aushören oder ähnliches.
Paradoxerweise fliehen die Erkrankten aber idR nicht von ihren imaginierten Feinden. Das Ganze ist eher ein Beziehungswahn, wo es darum geht, dass die Welt sich um den Betroffenen dreht und er im Mittelpunkt eines großen Komplotts steht.

Wenn jemand also Angst hat, dass ihm jemand wirklich etwas konkret antun will und daher flieht, ist das kaum ein Symptom eines Verfolgungswahns. Ein Experte bin ich aber sicher nicht auf dem Gebiet.

Ich kann mir ein Unfallszenario aber nicht ohne eine ausgeprägte Portion Panik bei der Vermissten vorstellen, wobei dann die Panik die eigentliche Ursache für eine Unachtsamkeit und das Unglück wäre.
Und welche Art von Unglück das sein sollte, ist nach wie vor nicht beantwortet. Ein Ertrinken im Inn halte ich für unplausibel. Zugunglück ebenso. Autounfall ebenso. Was gibt's noch?

Eine Entführung hält wohl niemand außer mir für möglich, ungewöhnlich wäre hier zugegebenermaßen der Ort.
Die überwiegende Anzahl von Entführungen beginnt im oder nahe des Hauses der entführten Person, oder an einem anderen Ort, den dies häufig und regelmäßig frequentiert. Das wäre hier also ungewöhnlich. Auch hätten die angenommenen Entführer mitbekommen müssen, wann sie, mit welcher Art von Fahrzeug Erlangen verlässt, das ginge wohl nur durch eine kontinuierliche Observation, einen Trojaner oä auf dem Handy, oder dadurch, dass man miteinander bekannt ist.


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Junge Frau wollte nach Bulgarien, aber kam dort nie an.

02.05.2015 um 01:32
Zitat von z3001xz3001x schrieb:Ein Experte bin ich aber sicher nicht auf dem Gebiet.
Du sprichst mir aus der Seele. Ich will in diese Richtung auch nicht laienhaft weiterspekulieren, das ist mir zu dünnes Eis.


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Junge Frau wollte nach Bulgarien, aber kam dort nie an.

02.05.2015 um 01:46
@nephilimfield
Das hatte sich gerade überschnitten mit dem Thema "Paranoia" ;)
Als Zwischen-Ergebnis können wir glaube ich festhalten, dass alle Erklärungen einen Haken haben.

- Entführung erscheint zu kompliziert, wegen der langen Verfolgung (mir zwar nicht völlig, aber Einzelmeinung ;) )

- Ein Lüstling, der ihr von Wörgl nach Kufstein folgt, weil er "Befriedigung sucht", wäre wegen des Gelegenheitscharakters ungewöhnlich.

- Ein Lüstling, der ihr zufällig in Kufstein über den Weg läuft, wäre unwahrscheinlich, weil er dann trotz der Zufallstat, nach der Tat recht gründlich gearbeitet hätte, insofern dass es keine Spur der Person gibt.

- Bleibt ein Unfall, aber welche Art von Unfall? Sprung in den Fluß aus Angst? Da wäre es gut zu wissen, ob das bei der Person der Vermissten überhaupt denkbar ist, das würde doch von einer erheblichen Labilität zeugen, auf die nichts hindeutet (natürlich gibt es auch an sich wenige Fakten bzw fast nichts zur Person)

- Irgendeine andere Art von Verbrechen, die mit unbekannten Begebenheiten oder Bekanntschaften nach 1.00 Uhr zu tun haben. Evtl jemand dem sie sich anvertraut, eben weil sie Hilfe sucht. Denkbar, aber eben auch keinerlei Hinweis/Indiz darauf.

- Was noch?

Ziemlich nebulös das alles.


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02.05.2015 um 01:55
Als Unfallgeschehen böte sich vielleicht noch ein Sturz aus großer Höhe an. Wenn sie sich die Nacht mit Herumspazieren vertrieben hat und irgendwo hingeraten ist, wo man abstürzen kann, wäre das eine Möglichkeit.
Im März 2014 wurde bei Kufstein eine Leiche gefunden, die aus großer Höhe gestürzt und dort ein Jahr lang unentdeckt gelegen ist (das war allerdings in der Kienbergklamm bei Kufstein, dorthin wird Kristina wohl nicht gekommen sein).
Diese abgestürzte Person war übrigens in einen Kufsteiner Mordfall involviert. In dieser Perle Tirols geht's ganz schön morbid zu...


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Junge Frau wollte nach Bulgarien, aber kam dort nie an.

02.05.2015 um 11:11
@z3001x

Ich stimme hier weitgehend zu. Das Problem ist tatsächlich, dass keines der genannten Szenarien eine überzeugende Wahrscheinlichkeit besitzt.

Bevor wir hier beginnen über Psychosen oder ähnliche Dinge zu fachsimpeln, was ich hier auch nicht tun will, schauen wir noch einmal auf zwei Dinge, die leicht übersehen werden:

1. Warum Kufstein?

Es scheint ja gesichert, dass sie in Wörgl aus dem Zug gestiegen ist, der vermutlich aus München kam (und vorher in Kufstein hielt). In Wörgl hätte sie, einige Zeit später, einen Zug nach Zagreb (und von dort nach Sofia) nehmen können, dieser Zug fuhr aber nicht über Kufstein.

Also ist die Reise bis Wörgl noch durchaus plausibel (es hätte zwar auch eine Verbindung über München-Salzburg-Zagreb gegeben, aber es liegen uns keine Infos vor, dass sie gar nicht nach Wörgl wollte, daher müssen wir erst einmal davon ausgehen, dass sie hier umsteigen wollte.

So weit so gut. Warum dann die Fahrt nach Kufstein?

Wenn man dem Taxler glauben darf, der sie nach Kufstein gefahren haben will, ca. 18km, was wollte sie dort? Wörgl ist zwar ein kleines Kaff, ca. 12000 Einwohner, aber der Bahnhof ist eine sehr wichtige Umsteigestation mit entsprechender Frequentierung. Dementsprechend wird es dort wohl auch Gastronomie geben. Eine Polizeiwache gibt es ebenfalls in Wörgl.

Was dachte sie in Kufstein finden zu können, das es in Wörgl nicht gab? Mit knapp 18000 Einwohnern ist Kufstein nun nicht unbedingt sehr viel grösser als Wörgl. Und vor allem, von Kufstein aus hätte sie mit der Bahn keinen Zug nach Zagreb in dieser Nacht mehr erreicht.

Wenn sie sich wirklich verfolgt und bedroht gefühlt hat, wäre es nicht logischer gewesen, sich zur Polizeiwache fahren zu lassen, wenn sie partout nicht länger am Bahnhof verweilen wollte?

Das Problem bei der Kufstein Sache ist ja die, dass sie dort noch gesehen wurde. Und zwar wieder am Bahnhof: also wollte sie von dort auch wieder weg, und ist offensichtlich nicht nach Kufstein gefahren, weil sie dort spezifisch irgendetwas wollte.

Warum also Kufstein?

2. Ist in Kufstein überhaupt etwas passiert?

Sie ist verschwunden. Irgendetwas muss also passiert sein, aber was und vor allem wo? Da gibt es also nur drei mögliche Erklärungen:

a) Die Gefahr ist ihr aus Wörgl nach Kufstein gefolgt und sie wurde dort Opfer eines Verbrechens, einer Entführung oder gar eines Mordes.

Die Probleme bei diesem Szenario habt Ihr schon angesprochen.

b) Sie ist in Kufstein auf eine bisher unbekannte Gefahr getroffen, die ihr zum Verhängnis wurde.

Problem hier: Es wäre schon ein gewaltiger Zufall, wenn sie einer vermeintlichen Gefahr in Wörgl entkommt, nur um in Kufstein Opfer eines ganz anderen zufälligen Täters zu werden.

c) Ihr ist in Kufstein gar nichts passiert, sondern sie hat es wieder verlassen: wie, wann und wohin ist aber unklar. Und dann ist ihr etwas zugestossen: ob durch eine neue Gefahr oder durch diejenigen, die ihr in Wörgl bereits gefährlich erschienen, ist uns nicht bekannt.

Dieses Szenario ist m.E. noch nicht genug durchdacht worden: Ist sie doch irgendwie wieder nach Wörgl zurückgekehrt? Und dann doch dort Opfer geworden? Hat sie gar in Wörgl doch noch den Zug nach Zagreb genommen und ist erst viel später Opfer geworden?

Hat sie Kufstein in eine ganz andere Richtung verlassen (München? Salzburg?) um auf anderem Weg wieder nach Bulgarien zu gelangen, und ist ihr also ganz woanders etwas passiert?

Wenn ja, wie hätte sie Kufstein verlassen: Taxi? Zug? Anhalterin? Wie lange blieb sie in Kufstein in jener Nacht?


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02.05.2015 um 12:11
@Rick_Blaine

Besteht die Möglichkeit, daß sie von Kufstein aus
wieder zurück (also wieder nach Hause) fahren wollte,
und das von Wörgl aus nicht möglich war?


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02.05.2015 um 12:27
@inci2

Der letzte Zug von Kufstein nach München fährt um 23.41 Uhr, der nächste erst wieder um 05.33 Uhr.

Von Wörgl aus 22:28 und dann erst wieder um 05:37 (ab Kufstein 05:58). Sie hätte also auch in Kufstein lange warten müssen, nur um dann eine halbe Stunde früher zu fahren.

Gleiches gilt auch für die Richtung Salzburg, im Prinzip kommt sie erst nach 5 Uhr von Kufstein weg. In Wörgl dagegen hätte sie theoretisch den Zug nach Zagreb nehmen können, um dann in St. Veit nach Salzburg umzusteigen (zwar ein ewiger Umweg, aber der Zug wäre um 1:38 abgefahren)

(Quelle: ÖBB)


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02.05.2015 um 12:33
Zurück nach Wörgl oder weiter bis nach Innsbruck hätte sie mit dem Zug von Kufstein erst um 04:52 fahren können.

Von Kufstein nach Zagreb und Bulgarien hätte es erst wieder um 08:02 eine Verbindung (über Rosenheim und Salzburg) gegeben.

Von daher frage ich mich, ob sie nicht versucht hat doch wieder schnell nach Wörgl zurückzukommen, um doch noch den 01:38 Uhr Zug nach Bulgarien zu erreichen, das wäre dann aber ebenfalls nur mit Taxi bzw. Auto möglich gewesen.


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02.05.2015 um 14:42
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Was dachte sie in Kufstein finden zu können, das es in Wörgl nicht gab? Mit knapp 18000 Einwohnern ist Kufstein nun nicht unbedingt sehr viel grösser als Wörgl. Und vor allem, von Kufstein aus hätte sie mit der Bahn keinen Zug nach Zagreb in dieser Nacht mehr erreicht.

Wenn sie sich wirklich verfolgt und bedroht gefühlt hat, wäre es nicht logischer gewesen, sich zur Polizeiwache fahren zu lassen, wenn sie partout nicht länger am Bahnhof verweilen wollte?
Dass Kufstein kaum größer als Wörgl ist und der Bahnhof Wörgl wichtiger als Kufstein, muss man erst mal wissen.
Kufstein ist jedenfalls eine weltbekannte Stadt, Wörgl kennen fast nur Tiroler. Da würde man ohne weitere Kenntnisse annehmen, dass auch der Bahnhof größer ist und mehr Möglichkeiten bietet.

Falls sie sich entschlossen haben sollte, zurück nach Erlangen zu fahren, oder München bzw. Salzburg, könnte es sein, dass sie meinte (oder hoffte), das ginge von Kufstein noch, aber von Wörgl nicht mehr.
Der letzte Zug, die S1, von Wörgl nach Kufstein fährt um 0:32 in W, kommt 0:45 in K an. Wenn sie den verpasst haben soll, evtl weil sie sich in einem Imbiss/Gaststätte am Bahnhof Wörgl installiert hat und erst in letzter Sekunde in den Zug steigen wollte, um die angenommen o. realen Verfolger abzuschütteln, wäre es denkbar, dass sie danach das Taxi genommen hätte, das würde dann mit der Zeit zusammen passen, als man sie am Bahnhof Kufstein sah, 1:10 Uhr.
Und irgendwas wollte sie am Bahnhof Kufstein ja, schätzungsweise weiterreisen, oder als Plan B zumindest die Abfahrts-Zeiten für den nächsten Tag rausbekommen.
Um 1:10 wäre es dann aber knapp geworden, wieder um 1:38 in Wörgl zu sein. Vll hatte sie aber auch Angst, diesen Zug zu besteigen, wegen der Verfolger, von denen sie annahm, dass sie ihr in Wörgl auflauern würden.


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03.05.2015 um 06:49
@z3001x

Genau. Ich gehe bisher auch davon aus, dass sie keinerlei Beziehung zu den beiden Tiroler Orten hat und sie vermutlich gar nicht kannte. Wie Du schon feststellst, ist Kufstein in Deutschland weitaus bekannter als Wörgl und es ist sicherlich auch etwas "städtischer" als Wörgl, aber in tiefster Nacht ist da eben auch kaum etwas los.

Bisher denke ich tatsächlich, dass sie irgendwie aus Wörgl weg wollte. Es wäre interessant zu wissen, was sie in Wörgl getan hat, bis sie ins Taxi stieg, und vor allem, ob sie dem Taxler irgendetwas gesagt hat, was sie in Kufstein wollte, vielleicht gar erwähnt hat, dass sie nach Deutschland wollte, und hoffte, in Kufstein noch einen Zug nach Norden zu erreichen. Nun, leider wissen wir das nicht. Auf jeden Fall war sie zu spät am Bahnhof in Kufstein, um noch einen Zug zu erreichen. Was geschah dann?

In Kufstein bei Nacht ist nicht viel los, aber es gibt ein Nachtleben. Es gibt ein paar Bars und Kneipen, die am WE bis um 4 Uhr geöffnet haben, es gibt eine kleine studentische Szene.

Ist sie, nachdem sie am Bahnhof feststellen musste, dass keine Züge mehr bis gegen 5 Uhr fahren, im Kufsteiner Nachtleben gelandet?

Der Kufsteiner Bahnhof dürfte bei Nacht kein sonderlich angenehmer Ort sein, denn da ist nichts mehr los. Vom Bahnhof sind es allerdings nur wenige Schritte (300m) in die Innenstadt, wo sich auch die Bars etc. befinden, die um diese Zeit noch offen sind.

Oder wollte sie unbedingt aus Kufstein weg?

In die Gegenrichtung erreicht man vom Bahnhof ebenfalls in wenigen Minuten (250m) die Schubertstrasse, die direkt zur Inntal Autobahn führt (2.1km), über die man München, Sazlburg und Innsbruck erreichen kann, die nächsten drei grösseren Städte. Ist sie dort irgendwo getrampt?

Die Polizei in Kufstein ist übrigens direkt am Bahnhof. Bei Gefahr hätte sie hier nur wenige Schritte gebraucht, um Hilfe zu holen.

Auch Hotels gibt es rund um den Bahnhof.

Nach Salzburg sind es 120km, nach München 90 km. Mit dem Taxi nicht ganz billig, aber auch nicht unmöglich.

Wenn sie nicht von Wörgl aus verfolgt wurde, und auch dorthin nicht zurückgekehrt ist, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten: ihr ist in Kufstein etwas passiert oder sie hat Kufstein in unbekannte Richtung wieder verlassen.


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03.05.2015 um 08:23
Wenn Kufstein bekannter ist als Wörgl, dann ist sie vielleicht dorthin, weil sie dachte, dort eher in der Nacht ein Hotel zu bekommen. Vielleicht hat sie das auch versucht, um diese Zeit keines bekommen und ist so auf jemanden gestoßen ...

Eine andere Möglichkeit ist natürlich auch, dass sie untergetaucht ist, weil sie sich verfolgt fühlt.

Dass die Polizei in Kufstein direkt am Bahnhof ist, ist mir noch gar nicht aufgefallen. Ich musste vor etwa einem Jahr 1h am Abend um ca. 21 Uhr warten, da habe ich das gar nicht gesehen. Vielleicht hat sie das auch nicht gesehen?


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03.05.2015 um 08:48
Ich denke nicht, dass die Polizeiwache vom Bahnhof aus zu sehen ist- sie liegt auf der anderen Seite der Inn als der Bahnhof, dorthin führt die besagte Brücke.


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Junge Frau wollte nach Bulgarien, aber kam dort nie an.

03.05.2015 um 09:48
@Allgemeines

Ja, solange wir nicht irgendeinen Hinweis erhalten, dass sie Kufstein oder jemanden in Kufstein kannte, ist es eigentlich nur so zu erklären, dass sie mit dem Taxi von Wörgl nach Kufstein gefahren ist, weil:

1) Sie sich in Wörgl extrem unwohl fühlte - dazu passt die Aussage des Taxlers, dass er das Gefühl hatte, sie fühlte sich verfolgt.

2) Dachte, dass Kufstein sicherer als Wörgl sei, weil: grösser, bedeutender

und/oder

3) man von dort schneller woanders hin/zurück nach Deutschland kommt (was zumindest per Bahn ja nicht so war)

Da ich davon ausgehe, dass sie Kufstein nicht kannte, wird sie vermutlich auch nicht gewusst haben, dass eine Polizeiwache am Bahnhof ist. Es gibt in Kufstein zwei, eine am Bahnhof (Südtiroler Platz) und die andere in der Inngasse, auf dem anderen Innufer. Der Fahrdienstleiter, der sie gesehen haben will, hätte sie allerdings darauf hinweisen können, wenn er das Gefühl gehabt hätte, dass sie Schutz braucht, eventuell hat auch der Taxler aus Wörgl gewusst, wo in Kufstein die Polizei ist. Beide haben, sofern sie mit ihr gesprochen haben, offensichtlich keine so grosse Gefahr wahrgenommen. Sie scheint auch in der Hinsicht nichts gesagt zu haben, der Taxler sprach ja nur von einem "Gefühl." Ob er versucht hat, sie darauf anzusprechen, evtl. sogar vorzuschlagen zur Polizei zu fahren, ist nicht bekannt.

Wie dem auch sei: Kufstein ist der letzte Ort, in dem sie gesehen wurde. Hat sie ihn auf eigenen Wunsch wieder verlassen oder nicht scheint mir die nächste entscheidende Frage zu sein.

Die Presse berichtet seit ca. 2010 durchgängig und wiederholt von der sich immer weiter verschlechternden Sicherheitslage in Kufstein, ebenso fordern einige Politiker schon seit Langem eine Aufstockung der Polizei, was bis heute nicht geschehen ist. Zwar sind die Zustände lange nicht so wie in Innsbruck rund um den Hbf., aber in Kufstein scheint Konsens zu herrschen, dass es viel zu wenig Polizeistreifen gibt und man sich nicht unbedingt sicher fühlt. Der Mord an Lucille K. nicht weit vom Bahnhof im Jänner 2014 hat nicht gerade zu einem Sicherheitsgefühl der Bürger beigetragen.

Andererseits wäre es schon ein gewaltiger unglücklicher Zufall, wenn sie Wörgl vor einer vermeintlichen Gefahr verlässt, um dann in Kufstein Opfer eines Täters zu werden, der mit der Situation in Wörgl nichts zu tun hat.

Aber: es stehen ja noch zwei andere Szenarien im Raum:

1) Der oder diejenigen, die sie in Wörgl intuitiv als Bedrohung empfand, sind ihr tatsächlich nach Kufstein gefolgt (oder sie ist tatsächlich nach Wörgl zurückgefahren und dort wieder auf diese getroffen)

oder

2) Sie hat sich, weiterhin durch ein Gefühl der Angst, auf ein Verhalten eingelassen, das naturgemäss gefährlich war: z.B. per Autostop versucht Kufstein zu verlassen.

Wir haben keine Informationen, die irgendeines der drei Szenarien bevorzugen lassen. Daher kann ich hier nur versuchen, logisch zu begründen, welches eventuell wahrscheinlicher als das andere ist:

Nach allem, was wir bisher wissen, gab es etwas, was sie dazu bewog, ohne ersichtlichen Grund Wörgl zu verlassen. In Kufstein aber hat sie keine Möglichkeit gefunden, ohne Verzögerung entweder doch nach Bulgarien, oder zurück nach Deutschland zu gelangen. Auch spricht nichts dafür, dass sie in Kufstein Opfer eines bisher mit ihr in keinem Zusammenhang stehenden Täters wurde.

Ich schliesse daher für mich zunächst einmal, dass sie, als sie herausfand, dass sie mit der Bahn Kufstein in dieser Nacht nicht mehr verlassen konnte, sich selbst eingeredet hat, dass die Gefahr in Wörgl vielleicht doch nur eingebildet war, oder nicht so gross war, oder dass sie dort ja nicht allein sein würde, und dass sie beschlossen hat, auf dem schnellsten Weg wieder nach Wörgl zurückzufahren, um den Zug um 01:38 nach Zagreb doch noch zu erreichen. Auf diese Weise hätte sie ihren eigentlichen Plan des Besuchs in Bulgarien doch noch verwirklichen können.

Möglich wäre das wohl nur gewesen, wenn sie mehr oder weniger sofort wieder ein Taxi nach Wörgl genommen hat. Ich frage mich, ob die Polizei in dieser Hinsicht intensiv ermittelt hat.

In Wörgl angekommen, ist sie eventuell wieder auf jene gestossen, die sie bereits im Visier hatten. Aber wenn sie sich direkt am Bahnhof hat absetzen lassen, sie direkt zum Bahnsteig gegangen ist, hätte es nicht mehr lange gedauert, bis der Zug eingefahren wäre. Vermutlich wäre sie also nicht allein gewesen, denn der 24.3. ist laut Angaben der ÖBB ein starker Reisetag. Daher vermute ich, sie ist sogar in den Zug eingestiegen, und ihr ist ganz woanders auf der Strecke, vielleicht beim Umsteigen in Zagreb etwas zugestossen.

Vielleicht ist die Suche in Tirol ganz falsch?


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03.05.2015 um 10:18
Zitat von woertermordwoertermord schrieb:Ich denke nicht, dass die Polizeiwache vom Bahnhof aus zu sehen ist- sie liegt auf der anderen Seite der Inn als der Bahnhof, dorthin führt die besagte Brücke.
Jepp & ACK.
Die Polizeiwache am Bahnhof ist von außen nicht zu erkennen, ist nur gelegentlich besetzt und nur für Abschiebung Illegaler zuständig. Die hätte Kristina V. nichts genutzt.
Die "echte" Polizeiwache ist in der Inngasse 4. Das ist auf der andern Seite des Inns - auch relativ versteckt nebenbei.
Außerdem gibt es eine weitere Wache in der Salurner Strasse, die aber auch nur tagsüber besetzt ist.


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04.05.2015 um 18:43
Ob man in diesem Fall überhaupt noch etwas hören wird?
Eigentlich gab es von offizieller Seite nur die eine Suchmeldung vor einem Monat und das war es auch schon.


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Junge Frau wollte nach Bulgarien, aber kam dort nie an.

07.05.2015 um 00:52
Auch die bulgarischen Medien schreiben nichts mehr über das Verschwinden ihrer jungen Landsfrau.
Die news-Suche nach ''Германия "Кристина Вълчева"'' liefert nicht wenige Artikel dort
zwischen 13. und 17. April. Seither ist Sendepause.

https://www.google.de/search?q=%D0%93%D0%B5%D1%80%D0%BC%D0%B0%D0%BD%D0%B8%D1%8F+%22%D0%9A%D1%80%D0%B8%D1%81%D1%82%D0%B8%D0%BD%D0%B0+%D0%92%D1%8A%D0%BB%D1%87%D0%B5%D0%B2%D0%B0+%22&source=lnms&tbm=nws&sa=X&biw=1600&bih=867


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