Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

@dino

Ja, stimmt
aber man braucht auch eine gewisse Zeit dazu, damit diese Effekte auch absolut glaubwürdig aussehen.

@dino
Ja klar, das geht. Es wurde vor zwei Jahren ja auch schonmal gezeigt das in einer Liveübertragung eines Fussballspiels erfolgreich der Flug eines Fussballs manipuliert wurde, also optisch gesehen. Damit könnte man einen Ball auf der Torlinie eben hinter der Torlinie präsentieren, live!
Wenn man sich aber auf dieses Spielchen einlässt macht es keinen Sinn nach Beweisen zu rufen, es dreht sich dann im Kreis.

Stand heute ist es aber immernoch noch so das ein Datenforensiker eine Manipulation eines Bildes oder Bewegtbildes feststellen kann, obgleich er wohl paar "Minuten" dafür braucht. Noch.

ok back2topic

Ich bin gespannt was der FDR über den Hinflug preisgibt. Ich würde wetten er hat da schon an Knöpfen gespielt und konnte so sich ein wenig seinem Ziel nähern.
So wie es aussieht hat er auf dem Rückflug sehr zielgerichtet gehandelt, das macht man nur wenn man die Situation kennt und schonmal durchgespielt hat, auf jedenfall schonmal etliche male im Kopf.

@behind_eyes

behind_eyes schrieb: Ich würde wetten er hat da schon an Knöpfen gespielt

Wie meinst Du das mit "gespielt"?

@delta.m
Ich denke er hat auch auf diesem Flug während der Abwesenheit des Piloten schonmal sich rangetastet. Also mal die Tür gelockt aber gleich wieder auf gemacht, das wird niemandem auffallen, Oder schonmal den Autopiloten einen anderen Kurs gegeben ohne den zu aktivieren. Bekommt auch niemand mit wenn man nicht explizit danach sucht mit den Möglichkeiten die man eben als normaler Bediener (Pilot) hat.

Mich würde es wirklich wundern wenn es auf dem Hinflug keinerlei solcher Aktivitäten gegeben hätte, dafür erscheint das Vorgehen auf dem Rückflug sehr strukturiert und durchdacht.

@behind_eyes

Es wird hier manchmal so dargestellt, wie wenn ein Co-Pilot nur ein "minderwertigeres" Wissen über die Bedienung des Cockpits hätte.
Das kann ja wohl nicht sein.
Er muß (und wird auch) den gleichen Kenntnisstand wie ein Pilot haben - von der Flug-Erfahrung abgesehen.

Und genau um diese Flugerfahrung geht es mir. Ich kenne das von mir selber. Es ist ein Unterschied ob man weiß was ein bestimmtes Gerät macht oder ob man die Funktion selber schonmal ausgelöst hat. Das schafft Sicherheit die einen beim nächsten mal sehr souverän handeln lässt.

Ich denke auch nicht das es zu den Routinehandlungen eines Piloten/CoPiloten gehört die Tür zu locken. Ich denke das ist definitiv eine Funktion die sehr sehr selten benutzt wird.

@behind_eyes

Die Möglichkeit, an Knöpfen zu spielen um die Wirkung auszutesten hat jeder Pilot im Flugsimulator.
Da wird so etwas mehr als einmal geübt.
Von daher sollte AL schon genau Bescheid wissen, wie und welche Knöpfe was auslösen.

@inci2
Wenn es stimmt, daß er in der letzten Zeit bei mehreren
Ärzten war, könnte es ja auch sein, daß er zudem hypochondrisch
veranlagt war. Dafür könnte, neben dem "Ärztehopping" auch
der Besuch in der Uniklinik DUS stehen



Ich glaube nicht, dass Hypochondrie der Grund war-im Gegenteil!
Er hatte Beschwerden, die psychosomatisch gedeutet wurden und bekam dazu noch eine ernstzunehmende psychiatrische Dauerdiagnose. Seine Hoffnung wäre es sicherlich gewesen, dass man einen behebbaren Grund für seine Beschwerden findet und damit die Aussicht, wieder ganz gesundwerden zu können.
Bei solchen Menschen beobachte ich Ärzte-Hopping. Dass dabei ungünstige Medikamentencocktails zustande kommen, ist ein unangenehmer Nebeneffekt.

Im Spiegel war dazu heute Mittag noch ein Artikel, der hier (glaube ich), noch nicht verlinkt war (oder ich habe ihn übersehen, dann sorry):

http://www.spiegel.de/panorama/germanwings-pilot-andreas-lubitz-war-bei-mehreren-aerzten-a-1026991.html

Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat im Zuge ihrer Ermittlungen zum Absturz der Germanwings-Maschine mehrere Arztpraxen durchsucht. Die Ermittler wurden nach SPIEGEL-Informationen bei mindestens fünf Medizinern vorstellig, die der mutmaßliche Todespilot Andreas Lubitz konsultiert haben soll.

"Weiterhin wurden heute fünf Arztpraxen, die von dem Co-Piloten aufgesucht wurden, durchsucht und die Krankenakten des Co-Piloten sichergestellt", heißt es in einer Zusammenfassung der Ergebnisse.

Nachdem der Name Andreas Lubitz öffentlich bekannt geworden war, meldeten sich zudem weitere Mediziner und berichteten, dass er auch bei ihnen gewesen sei.

Lubitz suchte demnach sowohl Fachärzte für Neurologie als auch Fachärzte für Psychiatrie auf. "Für einen jungen Mann hat er eine erstaunliche Anzahl von Ärzten konsultiert", heißt es aus Kreisen der Ermittler.

Der 27-Jährige wollte offenbar nichts unversucht lassen, um geheilt zu werden; womöglich wollte er zugleich vermeiden, dass ein einziger Mediziner über Dauer, Häufigkeit und Schwere seiner depressiven Phasen vollständig im Bild war.

@delta.m
da hast du auch wieder Recht. Jedenfalls denke ich das er sich in Grenzen vorbereitet hat, so konspirativ es eben möglich war. Vielleicht werden ja auch seine Übungsstunden am Simulator ausgewertet.

@Arwen1976

Dieser Satz aus dem Artikel

Arwen1976 schrieb:Lubitz suchte demnach sowohl Fachärzte für Neurologie als auch Fachärzte für Psychiatrie auf. "Für einen jungen Mann hat er eine erstaunliche Anzahl von Ärzten konsultiert", heißt es aus Kreisen der Ermittler.

könnte aber auch ein Indiz dafür sein, daß
die Ärzte ihn evtl. als gesunder ansahen, als er
sich selbst sah.

Was ich immer noch nicht verstehe ist, wieso er
dann die AUs nicht weiterleitet, und vermutlich auch
die Medikamente nicht genommen hat.

Hat er sich selbst evtl. ein Krankheitsbild verpasst, daß
nicht der Realität entsprach?

Alles in allem ist die Sache mit den AUs und den
Medis, die man in seiner Wohnung gefunden hat,
sehr seltsam.

@behind_eyes

behind_eyes schrieb:Vielleicht werden ja auch seine Übungsstunden am Simulator ausgewertet.

Das wäre eine Idee.
Die Flugstunden am Simulator werden (meistens) aufgezeichnet.

@Tibetdog

Tibetdog schrieb:Ich glaube nicht, dass Hypochondrie der Grund war-im Gegenteil!
Er hatte Beschwerden, die psychosomatisch gedeutet wurden und bekam dazu noch eine ernstzunehmende psychiatrische Dauerdiagnose. Seine Hoffnung wäre es sicherlich gewesen, dass man einen behebbaren Grund für seine Beschwerden findet und damit die Aussicht, wieder ganz gesundwerden zu können.
Bei solchen Menschen beobachte ich Ärzte-Hopping. Dass dabei ungünstige Medikamentencocktails zustande kommen, ist ein unangenehmer Nebeneffekt.

Ich versuche nur irgendwie zu verstehen, was
in dem Mann vorgegangen ist.

Aber wie erklären sich dann die AUs, die er ignorierte
und wohl auch vermutlich die Nichteinnahme von Medikamenten,
wenn man größere Mengen davon in der Wohnung gefunden hat?

@inci2
Ich grübel darüber auch schon die ganze Zeit nach, weil ich nicht weiß, in welche Richtung dies zu deuten ist. Ganz davon abgesehen, daß ich den Artikel so verstehe, daß AL neben den 5 bekannten Praxen, auch noch weitere Ärzte aufgesucht hat, die sich im Zuge des Absturzes gemeldet haben.
Das ist schon heftig, aber ich denke, die Anmerkung von @Tibetdog ist dazu plausibel. Er hat ja auch Erfahrung damit, viel mehr, als wir Laien.

Zu den AU´s: ich weiß es nicht. Ich kann mir nur vorstellen, daß der Entschluß gefasst war, nachdem er vielleicht beim 6. und 7. Arzt eine ähnliche Diagnose - gehen wir von der vermutlichen bipolaren Störung aus, die mehrfach in den Zeitungen erwähnt wurde - und diese Diagnose auch mit Behandlung seine Karriere als aktiver Co-Pilot mit Ziel Kapitän beendet hätte. Damit waren auch die Krankschreibungen hinfällig, der Plan gereift oder entschlossen - ich weiß es nicht ist reiner Spekulatius von mir.
Mir ist nur aufgefallen, daß es immer wieder geschrieben stand, es seien mehrere AU gefunden worden, aber als konkret "zerrissen" wurde immer nur die letzte beschrieben. Das ist mir ganz oft beim Lesen aufgefallen, komischerweise. Ich versuche mal die Artikel zu finden.

inci2 schrieb:Ich versuche nur irgendwie zu verstehen, was
in dem Mann vorgegangen ist.

Aber wie erklären sich dann die AUs, die er ignorierte
und wohl auch vermutlich die Nichteinnahme von Medikamenten,
wenn man größere Mengen davon in der Wohnung gefunden hat?

da er mehrere Ärzte konsultierte, können auch verschiedene Medikamente verschrieben worden sein.
Ob er welche einnahm und welche, werden die weiteren Ermittlungen zeigen.

Die zuletzt gefundene AU scheint erstmal maßgeblich zu sein. Die beinhaltet die Daten, die auch im Browserverlauf erstmal nachvollzogen wurden. Dazu fand man halt die Hinweise auf einen geplanten Suizid - in dieser Phase suchte er auch nach Details über den Türmechanismus, das aber nur über wenige Minuten.

Für mich liegt nahe, dass er einen Airbus abstürzen lassen wollte. Das wie und wann ergab sich vielleicht oder wahrscheinlich aus dem Zufall.

Wie oft flog er überhaupt? Wieviel Wochen- oder Monatsstunden sind auf diesen Kurzstrecken üblich und wann kennt er seine Flüge - einige Tage vorher oder welche Zeitspanne ist da üblich?

@inci2
Er hat seine Beschwerden vorgetragen und Medikamente verschrieben bekommen. Die Diagnose war eine bipolare Störung vermutlich mit schwerer Persönlichkeitsstörung. Die Verordnung von Lorazepam deutet auf Unruhezustände und Schlafstörungen (typisch für manische Phasen) hin. Ich nehme es auch zur Suizidpropylaxe. Folgerichtig wurde er daraufhin krankgeschrieben.
Da er sich aber mit der Diagnose nicht zufrieden gab und sicherlich auch die Hoffnung hatte , dass man etwas Anderes/für ihn Günstigeres/prognostisch besseres/heilbares/nicht stigmatisierendes findet, zerriss er die AUs (Arbeitsunfähig sein war für ihn der Supergau) und begab sich zu anderen Ärzten, in der Hoffnung, dass sie etwas finden, was seinem Selbstbild gerecht wird.

Es gibt nichts schwierigeres als Manikern zu helfen. Sie haben keinerlei Krankheitseinsicht und Störungsbewusstsein!
Und bitte bedenken:die sich dazugesellende narzisstische Persönlichkeitsstörung ist sowieso unheilbar!!

So sehe ich das Szenario.