Ein Szenario könnte diese rätselhaften Vorgänge erklären: Waren die Piloten ohnmächtig geworden, weil giftige Gase ins Cockpit eingedrungen waren? „Das Phänomen ist seit langem bekannt, nur reden die Fluggesellschaften da nicht so gerne drüber, weil das Passagiere abschrecken könnte“, meint ein ehemaliger Mitarbeiter einer Luftgesellschaft.
Das Problem ist konstruktionsbedingt und betrifft nicht nur den A320. Eingesogene Außenluft wird an den Triebwerken abgezweigt, um die Kabinen mit Frischluft zu versorgen. Doch dadurch können Öldämpfe mit hochgiftigen Inhaltsstoffen in das Flugzeuginnere gelangen. Wie gesundheitsschädlich diese sind und ob sie tatsächlich die Handlungsfähigkeit von Piloten und Crew beeinträchtigen, ist unter Experten umstritten.
Beinahe-Absturz in Köln im Dezember 2010
Allerdings könnte auf dieses Problem der Beinahe-Absturz eines Airbus A319 in Köln am 19. Dezember 2010 zurückzuführen sein. Auch damals handelte es sich um eine Germanwings-Maschine. Nachdem die Piloten eine massive Geruchsentwicklung im Cockpit wahrgenommen hatten, war es ihnen nur mit letzter Kraft und halb ohnmächtig gelungen, die Maschine unfallfrei auf der Landebahn aufzusetzen.
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