armleuchter schrieb:Für mich ist das szenario der staatsanwaltschaft bisher das plausibelste. Allerdings: Würde es sich hier um eine juristische frage handeln würden nach dem plädoyer des französischen staatsanwaltes die argumente der verteidigung folgen um die indizien zu erschüttern. Das fällt hier aus, deswegen sprechen hier einige von "vorverurteilung".
Mich würde übrigens interessieren was letztere als das wahrscheinlichste szenario betrachten.
Ja, genau.
Allerdings ist es auch eine Vorverurteilung in dem Sinne, dass man längst noch nicht alle Fakten kennt.
Es werden subjektive Aussagen ("er hat die Alpen geliebt, bestimmt auch als Ort für seinen Selbstmord damit ins Auge gefasst") herangezogen, um einen Sachverhalt zu erklären, der bereits als gegeben angenommen wird ("er war für die Tat verantwortlich"), ohne zum Einen sämtliche Hintergründe zu kennen, zum Anderen sie angemessen in die Bewertung miteinfließen zu lassen.
Vermischung also auf mehreren Ebenen, verbunden mit Sensationsgeilheit und blindem Geifern.
Von der Presse wurde er ja schon verurteilt.
Es geht daher um das Phänomen, dass man, auch wenn das populäre Szenario das plausibelste ist, sich wünscht, es würde mehr reflektiert und nicht laufend am Band irgend eine x-beliebige Meldung ("er hat sich ein Auto gekauft") so hingedreht, als ob das die Selbstmordtheorie stützen würde.
So gesehen, kann man alles dafür und dagegen sprechen lassen, wenn man nur intensiv sucht.
Als Beispiel:
Würde ich morgen sterben, wäre es mit Sicherheit auch ein leichtes, x Indizien zu finden, weshalb ich das schon lange geplant habe (dabei erfreue ich mich im Moment aber gerade sehr meines Lebens^^)