Ab Ende Juli war dann wieder Ruhe eingekehrt in der Berichterstattung, aber am 15.09.2000 wurde dann das erste Mal von einem "handfesten Verdacht" gegen Herrn H. berichtet und das die STA Mühlhausen ein "förmliches Ermittlungsverfahren" gegen den Ehemann eingeleitet hat und überprüfte, ob er etwas mit dem Verschwinden zu tun hatte.
Es wurde dann auch die Wohnung durchsucht, jedoch keinerlei belastendes Material gefunden, Herr H. wurde auch nicht festgenommen.
Es steht auch drinnen, daß Spuren nach Polen verfolgt wurden - in dem Artikel steht dies in der Gegenwartsform, als denke ich, daß man davon nie abgelassen hat.
Im nächsten Absatz steht dann, daß Herr H. "überraschenderweise ins Visier der Fahnder" geraten sei, obwohl seine Aussagen ursprünglich als glaubhaft eingestuft wurden und es sich auch Zeugen gefunden hatten, die seine Darstellungen gestützt haben. Bei der STA Mühlhausen hieß es daher, daß sich Herr H. in Widersprüche verwickelt habe. Zitat
Laut Polizei hat der Mann Angaben gemacht, die nicht nachvollziehbar seien. Um welche Angaben es sich handelte, teilte die Polizei nicht mit
.
Es steht dann weiter, daß am 14.09. (also am Vortag des Erscheinens der hna) eine Suchaktion im Kaufunger Wald mit 100 Einsatzkräften (Hessen, Thüringen, Rheinland-Pfalz) und 9 Spürhunden erfolglos durchgeführt wurde. Gesucht wurde nach der Leiche von Frau H.
Es wurde lediglich ein Spaten gefunden, der im Unterholz an einem Feld lag und wo zum Zeitpunkt des Berichtes noch gar nicht klar war, ob er überhaupt mit dem Fall in Verbindung stand.
Am nächsten Tag, dem 16.09.2000 war dann ein weiterer Bericht zu lesen, nachdem die Suchaktion am 15.09. fortgesetzt worden war.
Es wurde aber nur besagter Spaten und ein Paar Gummistiefel gefunden, der Spaten sollte untersucht werden.
Im Artikel wird erwähnt, daß Beobachter diese Suchaktion als "puren Aktionismus" empfunden haben, die STA selbst "hüllte sich in Schweigen" und gab keinerlei Informationen zu dieser Aktion bzw. den weiteren Ermittlungen bekannt.
Es wurde auch nicht bekannt gegeben, warum ausgerechnet im Kaufunger Wald gesucht wurde, allerdings lagen der hna Informationen vor (die Quelle blieb unbenannt, allerdings war es wohl weder Polizei, noch STA), daß "offenbar ein Zeuge gesehen hat", wie "Herr H. mit seinem WoMo im Kaufunger Wald gestanden haben soll. Was er dort allerdings getan hatte, blieb unklar."
Es steht dann wieder drinnen, daß Herr Heinemann sich lt. STA Mühlhausen in Widersprüche verwickelt haben soll, er aber zur Zeit nicht vernommen werden konnte, da sein Anwalt erst Akteneinsicht nehmen musste.
Am 25.11.2000 war der nächste, kleine Bericht zu lesen, in dem die STA Mühlhausen Meldungen widersprochen hat, nach denen das Ermittlungsverfahren gegen Herrn H. eingestellt worden sein sollte. Sprecher der STA Mühlhausen war damals übrigens Herr Germerodt, den wir ja aus dem Kriminalreport kennen... Er erklärte aber auch, daß sich der Verdacht gegen den Ehemann nicht erhärtet hat...
Am 30.12.2000 ist dann nur in der Jahresrückblick für Kassel noch einmal ein kleiner Absatz drinnen, der den Fall kurz anreißt, aber nichts neues bringt.
Ich denke, ich gehe jetzt erst einmal die nächsten Jahre durch und gehe dann zurück, denn ich glaube, daß ab den Berichten ab September die von
@EDGARallanPOE erwähnten Leserbriefe zu finden sind.
Wenn ich ehrlich bin (und jetzt kommt meine persönliche Meinung aufgrund der Eindrücke), haben sich mir die Haare gesträubt, als ich die Argumentation im Hinblick auf die Verdachtsmomente gelesen habe und irgendwie hatte ich irgendwie ein "Kriminalreport-Germerodt-Déjà-vu".
Klar werden Ermittlungsergebnisse zurück gehalten, aber irgendwie hatte ich beim Lesen das Gefühl (und ich habe sie versucht, sehr neutral zu lesen, da ich eigentlich eher gespannt war, egal in welche Richtung), daß irgendwie, irgendwas gefunden werden sollte und dann eben auf den Ehemann zurückgerudert wurde. Ich fand diese Informationspolitik ganz merkwürdig, ich kann das gar nicht richtig beschreiben.
Wenn es diesen Zeugen gab, der das WoMo am Kaufunger Wald gesehen hat, dann hat er in meinen Augen richtig gehandelt und es gemeldet (das muß nämlich noch lange nichts bedeuten), aber ich finde, es ist dann erst einmal Aufgabe der Polizei, zu überprüfen, ob da was handfestes hinter stecken könnte, bevor ich mit solch vagen Andeutungen nach vorne presche und ich glaube fast, daß sie so richtig nichts in der Hand haben.
Es wurde doch hier auch mal erwähnt, daß Herr H. sehr oft in dem Wald war, oder irre ich mich?
@EDGARallanPOE Hans Meiser (oder Ilona Christen) habe ich anfangs auch spontan getippt, wusste aber nicht, ob die Sendungen damals noch liefen. Ilona Christen wohl nicht mehr, sonst hättest Du sie in der Aufstellung gefunden und Frau Christen (kennt noch jemand die guten, alten "Fernsehgarten"-Zeiten?
:( ) ist ja leider verstorben.
Vielleicht ist es aber möglich, über das Management von Herrn Meiser bzw. der damaligen Produktionsfirma (die ja meist auch die Rechte besitzt) etwas schlauer zu werden.
@tenbells Die Exklusivrechte haben sich ja nur auf seine eigenen Informationen bezogen und vielleicht hatte sein Medienberater damals den Eindruck, über RTL eine breitere Masse zu erreichen.
Die normale, überregionale Berichterstattung war ja dennoch anhand der Ermittlungsergebnisse, STA und den Lokalpressen gegeben - nur hat er selbst den diversen Medien halt keinerlei Auskunft gegeben.
Mein Fall ist sowas auch nicht, aber man weiß nicht (und den Eindruck hatte ich mehrfach), ob Herr H. nicht auch regelrecht "belagert" wurde.
Mir ist diese "Belagerung" das erste Mal im Kriminalreport aufgefallen, als alte Aufnahmen von ihm (verpixelt zum Glück) gezeigt wurden, vor der Haustür gewartet wurde, das WoMo gefilmt wurde... Und später noch einmal in einem sehr frühen Artikel der HNA, als eben genau darüber berichtet wurde.
Vielleicht sollte dies auch unterbunden werden, denn ich glaube, es gibt nichts schlimmeres (Achtung: überspitzt), als bei sowas auch noch eine Horde Menschen vor der Haustür auf der Lauer zu haben, die am liebsten noch horchen würden, wann die Toilettenspülung betätigt wird.
Auf jeden Fall hatte ich den Eindruck, daß der Fall auch abseits von RTL auf großes Interesse gestoßen ist.
Wer weiß, wer auf die Idee mit dem Medienberater gekommen ist? Vielleicht einer seiner Söhne oder der Sohn von Frau H.? Vielleicht einer seiner loyalen Freunde?
Mich hat es auch total verwundert, weil ich sehr ungewöhnlich fand, aber vom eventuell vorausgegangenen, simplen Gedankengang "wir haben hier ein riesen(?) Presseaufkommen, aber keine Ahnung davon und Erfahrung damit", war das meines Erachtens ein richtig kluger Schachzug.
Über die "Exklusiv-Adresse" kann man dann wiederum streiten, aber ich weiß auch nicht, ob "das N in RTL steht für Niveau" damals schon so verhunzt war, wie heutzutage. Ist ja immerhin 15 Jahre her und meine RTL-Erinnerungen hören mit "Samstag Nacht", "Wie bitte?!", Rudi Carell und Jochen Busse auf
:D Halt, stop: "Stern TV" war damals in den ersten Jahren auch noch gut - das wäre übrigens auch noch eine Überlegung, ob es (auch) bei "Stern TV" war.
Jetzt aber genug Roman
:D