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Vermisstenfall Erika Bouillaguet

337 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Erika, Hauptbahnhof ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Vermisstenfall Erika Bouillaguet

15.08.2023 um 21:11
Habe den XY-Filmfall vor Jahren gesehen und fand ihn ziemlich mysteriös/interessant.
Leider scheint der FF nicht mehr (online) verfügbar zu sein, wie fast alle alten XY-Sendungen.
Zitat von TruefaithTruefaith schrieb am 07.06.2015:Außerdem wären die Vorgänge nach fast 40 Jahren längst verjährt.
Mord verjährt in Deutschland nicht und in Frankreich, soweit mir bekannt, auch nicht.
Zitat von vernon2vernon2 schrieb am 07.09.2015:Valium 5 setzt man ein bei schweren Angst und Erregungszuständen. Extremem Schlafmangel.
Zitat von ScoobidooScoobidoo schrieb am 21.12.2015:: 1x Schlafmittel: Valium (Diazepam), 1x Anti-Aging-Mittel: Gerovital (Procain (Lokalanästhetikum) und 1x Schmerzmittel Veganin: (Paracetamol, Codein (ein Opiat), Coffein).In der Summe wird man davon medikamentenabhängig.
Woher habt Ihr diese Auflistung der Medikamente, die sich im Koffer befanden?
Im verlinkten Hörzu - Artikel : Beitrag von Heidi71 (Seite 7)
wurden lediglich zwei Medikamente genannt, das Gerovital und das Veganin.
M E könnte dieser "Medikamentencocktail" sofern er sich tatsächlich so in ihrem Koffer befand, auch ein Hinweis darauf sein, dass EB ernsthaft erkrankt gewesen sein könnte zum Zeitpunkt ihres Verschwindens.
Zitat von ScoobidooScoobidoo schrieb am 21.12.2015:Es müssen also noch Personenkontrollen beim Grenzübertritt auf französischer und/oder deutscher Seite im Zug stattgefunden haben.
Interessant fand ich, dass in einem der Artikel / Berichte explizit erwähnt wurde, dass sie ihren Pass dabei hatte, was wohl sonst selten (nie?) der Fall war.
Frage mich, was bei dieser Reise anders war als bei den ganzen vorherigen Frankfurt-Reisen?
Dass sie spurlos verschwinden würde, konnte EB ja schließlich im Vorhinein nicht wissen, also warum nahm sie ausgerechnet diesmal ihren Pass mit?
Zitat von Katinka1971Katinka1971 schrieb am 12.03.2016:Dazu kommt, das nie gesagt wurde, wer diese Medikamente nahm. Rein theoretisch könnte das eine oder andere auch vom Ehemann gewesen sein.

So stelle ich es mir auch mit dem Manschettenknopf vor. Seine Sachen waren da auch drin. Aber der eine wurde übersrhen und deswegen nicht entnommen.
Habe hier im Thread gelesen, dass EB wohl kurz vor ihrer Fahrt nach FfM mit ihrem Mann in Ägypten im Urlaub gewesen ist.
Rein theoretisch könnten Sachen ihres Mannes sich noch vom Ägyptenurlaub in dem Koffer befunden haben.

Allerdings würde ich Madame Bouillaguet als eine Person einschätzen, die ihre Koffer wahrscheinlich sofort nach einem Urlaub / einer Reise auspackt, von daher gehe ich davon aus, dass es tatsächlich Madame Bouillaguets Gegenstände / Medikamente waren, die sich im Koffer befanden und nicht die von Monsieur Bouillaguet.


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Vermisstenfall Erika Bouillaguet

15.08.2023 um 21:22
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Woher habt Ihr diese Auflistung der Medikamente, die sich im Koffer befanden?
Das wurde bei XY gesagt. Da hatte man gewissermaßen als Rekonstruktion eine Tasche mit dem entsprechenden Inhalt zusammengestellt. Der Inhalt war ja von der Bahn genau protokolliert worden (das hatte man in dem Film sogar auch noch nachgespielt).
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Rein theoretisch könnten Sachen ihres Mannes sich noch vom Ägyptenurlaub in dem Koffer befunden haben.
Zumindest war unter den Sachen ein einzelner Manschettenknopf, der vermutlich dem Mann gehört hat.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Frage mich, was bei dieser Reise anders war als bei den ganzen vorherigen Frankfurt-Reisen?
Dass sie spurlos verschwinden würde, konnte EB ja schließlich im Vorhinein nicht wissen, also warum nahm sie ausgerechnet diesmal ihren Pass mit?
Ich weiß nicht, inwieweit es in Frankreich damals ein Äquivalent zum Personalausweis gab und das auch beim Grenzübertritt akzeptiert wurde, aber vermutlich ja schon. Aber vielleicht hatte sie von der Ägyptenreise ihren Pass noch zur Hand und keine Lust, den Ausweis zu suchen.

Was ich allerdings seltsam finde, ist, dass in dem Film überhaupt nicht thematisiert wurde, wo sie denn eigentlich in Frankfurt wohnen wollte. Das wäre doch etwas, was sie bei dem angeblichen Telefonat mit ihrem Mann eigentlich, und sei es nur nebenbei, erzählt hätte. Und da sie ja häufiger hinfuhr hätte es doch vermutlich ein "Stammhotel" oder so gegeben. Auch dass sie angeblich ihre alte Freundin Emmy getroffen hätte - da erzählt man doch wo und wie, und das wäre doch auch für die Fahndung sehr wichtig gewesen....


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Vermisstenfall Erika Bouillaguet

15.08.2023 um 21:34
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Zumindest war unter den Sachen ein einzelner Manschettenknopf, der vermutlich dem Mann gehört hat.
Oder ihrem bereits verstorbenen Vater oder Bruder, evtl war der Manschettenknopf für sie eine Art "Talisman", wurde hier bereits im Verlauf des Threads von Usern*Innen überlegt.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Was ich allerdings seltsam finde, ist, dass in dem Film überhaupt nicht thematisiert wurde, wo sie denn eigentlich in Frankfurt wohnen wollte. Das wäre doch etwas, was sie bei dem angeblichen Telefonat mit ihrem Mann eigentlich, und sei es nur nebenbei, erzählt hätte.
Aus dem Hörzu - Artikel (siehe hier} Beitrag von Heidi71 (Seite 7)

"Am Freitag nach ihrer Abreise habe Erika sich telefonisch gemeldet : Sie sei in Frankfurt, wohne einige Tage bei ihrer alten Freundin Emmy, die ihr zufällig über den Weg gelaufen sei, und werde bald in ein Hotel ziehen und wieder anrufen".

Diese ganze - angebliche - Begegnung mit Emmy ist schon sehr merkwürdig.
Gehe davon aus, dass die EB damals evtl die falsche Emmy ausfindig gemacht haben.
In den Geburtsjahrgängen, in denen höchstwahrscheinlich Freunde/Freundinnen von Erika geboren wurden, war "Emmy" kein ausgefallener / seltener Name.


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Vermisstenfall Erika Bouillaguet

15.08.2023 um 21:41
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Aus dem Hörzu - Artikel (siehe hier} Beitrag von Heidi71 (Seite 7)

"Am Freitag nach ihrer Abreise habe Erika sich telefonisch gemeldet : Sie sei in Frankfurt, wohne einige Tage bei ihrer alten Freundin Emmy, die ihr zufällig über den Weg gelaufen sei, und werde bald in ein Hotel ziehen und wieder anrufen".
Ah, das hatte ich nicht mehr im Kopf, mein Wissen über diesen Fall ist wohl schon recht eingerostet ;)

Ich könnte mir bei dieser Emmy-Geschichte auch sowas wie den "Enkeltrick" vorstellen, also dass diese Frau (oder jemand der hinter ihr stand) sich als alte Freundin ausgegeben hat und es dabei geschafft hat, dass EB glaubte, es wirklich mit ihrer alten Freundin zu tun zu haben. Immerhin dürfte EB ja einigermaßen elegant und wohlhabend gewirkt haben und vermutlich hatte sich ihr Deutsch auch schon ein wenig "eingefärbt" in den vielen Jahren in F. Damit könnte sie als potentielles Opfer attraktiv gewirkt haben.

Und de gemeinsame Zeit lag lange zurück - So könnte man ja z. B. behaupten, dass man keine Bilder von früher mehr hat, weil man im Krieg ausgebombt wurde usw.

Ob das aber über mehrere Tage (?) durchzuhalten ist, ohne dass es auffällt, ist dann schon eher unwahrscheinlich.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Oder ihrem bereits verstorbenen Vater oder Bruder, evtl war der Manschettenknopf für sie eine Art "Talisman", wurde hier bereits im Verlauf des Threads von Usern*Innen überlegt.
Naja, aber den trägt man doch nicht lose im Kofferherum sondern steckt ihn in den Geldbeutel.


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Vermisstenfall Erika Bouillaguet

15.08.2023 um 22:13
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Immerhin dürfte EB ja einigermaßen elegant und wohlhabend gewirkt haben und vermutlich hatte sich ihr Deutsch auch schon ein wenig "eingefärbt" in den vielen Jahren in F.
Laut dem Hörzu - Artikel war Madame Bouillaguet auf der Reise u a mit einem Kamelhaarmantel bekleidet.
Der Sohn (Jean Claude) soll perfekt deutsch gesprochen haben.
Da seine Mutter Erika ja regelmäßig nach FfM reiste und dort auch ihre Kleidung zu kaufen pflegte, gehe ich davon aus, dass ihr deutsch zumindest (noch) fließend gewesen sein wird, einen französischen Akzent könnte ich mir gut vorstellen.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ob das aber über mehrere Tage (?) durchzuhalten ist, ohne dass es auffällt, ist dann schon eher unwahrscheinlich.
Stelle ich mir auch relativ schwierig / kompliziert vor.
Wobei es rein theoretisch ja auch vorstellbar wäre, dass der Anruf noch erfolgte, bevor der Schwindel auffiel, und Madame Bouillaguet danach keine Gelegenheit mehr zum telefonieren erhielt, wenn man mal bei diesem Szenario bleibt.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Naja, aber den trägt man doch nicht lose im Kofferherum sondern steckt ihn in den Geldbeutel.
Stimmt auch wieder.

Interessant fand ich auch die Theorie, dass die Ursache für ihr spurloses Verschwinden in der Vergangenheit von Madame Bouillaguet liegen könnte.
z B @Allgemeines hatte ein Motiv aus dieser Richtung vermutet.


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15.08.2023 um 23:18
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Interessant fand ich auch die Theorie, dass die Ursache für ihr spurloses Verschwinden in der Vergangenheit von Madame Bouillaguet liegen könnte.
Ja, aber das finde ich nicht so wahrscheinlich - sie war schließlich damals in der Zeit in Paris auch nur ein kleines Licht und nicht etwa Gefängniskommandantin. Nur weil sie im Dritten Reich dienstverpflichtet war, wird sie wohl kaum die Rache irgendeines Häftlings auf sich gezogen haben- da hätte der viel zu tun.....Das halte ich für sehr weit hergeholt (mal abgesehen davon, dass die Franzosen sie nach 45 sicher im Zusammenhang der Hochzeit durchleuchtet haben).


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Vermisstenfall Erika Bouillaguet

15.08.2023 um 23:42
Zitat von ScoobidooScoobidoo schrieb am 21.12.2015:Es finden sich in der Tasche der vermissten Frau: 1x Schlafmittel: Valium (Diazepam), 1x Anti-Aging-Mittel: Gerovital (Procain (Lokalanästhetikum
Was genau ist dieses gerovital?


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Vermisstenfall Erika Bouillaguet

16.08.2023 um 00:08
Ob die heutzutage bei so einer Versteigerung die Benzos in der Tasche lassen würden? Oder wurden die vorher entsorgt?
Zitat von mario100mario100 schrieb:Was genau ist dieses gerovital?
Ist so eine Art unbestätigtes Allheilmittel, Anti-Aging, verbessert ANGEBLICH Haarwuchs, Haarfarbe, Gedächtnis, Sehfähigkeit, Sexualleben... Zu kaufen gibt es das Zeug noch immer.


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Vermisstenfall Erika Bouillaguet

16.08.2023 um 01:09
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Ist so eine Art unbestätigtes Allheilmittel, Anti-Aging, verbessert ANGEBLICH Haarwuchs, Haarfarbe, Gedächtnis, Sehfähigkeit, Sexualleben... Zu kaufen gibt es das Zeug noch immer.
Sind das kapseln?Im Netz finde ich so Dragees.


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16.08.2023 um 07:12
Ich bin erst jetzt auf den Thread hier im Forum gestoßen, obwohl ich den Fall schon aus der XY-Sendung aus dem Jahr 1985 kannte. Sehr mysteriös das alles. Frau EB starb sehr wahrscheinlich bereits 1984 einen unnatürlichen Tod, ob nun in Paris oder in Frankfurt. Sie wäre heute 104 Jahre alt gewesen. Obwohl das Alter ihres Ehemanns meines Wissens nicht erwähnt wurde, kann man davon ausgehen, dass der ungefähr gleich alt war und deshalb wahrscheinlich auch bereits verstorben ist. Auch der Sohn wird mittlerweile um die 80 sein. Vielleicht gibt es noch Enkelkinder in Frankreich, die an dem Schicksal ihrer deutschen Großmutter interessiert sein dürften. Eine Klärung des Falles darf man jedoch nicht mehr erwarten. Es ist alles zu lange her und es gibt gar keine Anhaltspunkte.

Was mich immer gewundert hat: Was hat Frau EB eigentlich damals im besetzten Paris gemacht? Dass sie dort nur ihren Urlaub verbracht hätte, käme mir seltsam vor. Durften Normalbürger überhaupt während des Krieges ins Ausland reisen?


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Vermisstenfall Erika Bouillaguet

16.08.2023 um 07:28
Zitat von birotorbirotor schrieb:Was mich immer gewundert hat: Was hat Frau EB eigentlich damals im besetzten Paris gemacht? Dass sie dort nur ihren Urlaub verbracht hätte, käme mir seltsam vor. Durften Normalbürger überhaupt während des Krieges ins Ausland reisen?
Sie war dort beim "deutschen Arbeitsamt" tätig- so wurde zumindest bei XY gesagt. Ich nehme an, das wird ein Teil der Besatzungsverwaltung gewesen sein und entweder hatte man sie aus Frankfurt dorthin versetzt oder es war im Rahmen des Kriegshilfsdienstes.


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16.08.2023 um 11:30
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Ob die heutzutage bei so einer Versteigerung die Benzos in der Tasche lassen würden? Oder wurden die vorher entsorgt?
Heutzutage würden wohl alle Medikamente vorher entsorgt und nicht mehr mitversteigert werden, da bin ich mir ziemlich sicher.
Zitat von birotorbirotor schrieb:Obwohl das Alter ihres Ehemanns meines Wissens nicht erwähnt wurde, kann man davon ausgehen, dass der ungefähr gleich alt war und deshalb wahrscheinlich auch bereits verstorben ist.
Im Hörzu - Artikel wird Monsieur Bouillaguet als "Mittsechziger" beschrieben, d h er wird wohl in etwa gleichalt gewesen sein wie seine Frau.
Zitat von birotorbirotor schrieb:Auch der Sohn wird mittlerweile um die 80 sein.
Der Sohn ist laut "Aktenzeichen XY ungelöst" 1948 geboren, d h falls er noch lebt, wäre er heute 75 Jahre alt.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:sie war schließlich damals in der Zeit in Paris auch nur ein kleines Licht und nicht etwa Gefängniskommandantin. Nur weil sie im Dritten Reich dienstverpflichtet war, wird sie wohl kaum die Rache irgendeines Häftlings auf sich gezogen haben- da hätte der viel zu tun...
Meine Wissens nach war das Arbeitsamt zur NS-Zeit auch u a für Zwangsarbeiter verantwortlich - vll könnte aus diesem Zusammenhang ein Racheakt erfolgt sein, allzu wahrscheinlich klingt das zwar nicht, aber dieser Fall ist m E durchaus außergewöhnlich, da muss man vll auchmal eher außergewöhnliche Tatmotive in Betracht ziehen.

Könnte (die "falsche") "Emmy" evtl Angehörige eines ehemaligen Zwangsarbeiters gewesen sein oder vll sogar selbst ehemalige Zwangsarbeiterin und Rache an Madame Bouillaguet genommen haben?
Evtl fand sie den Namen "Liedkte" (Madame Bouillaguets Mädchennamen) in alten Unterlagen und hat sie darüber ausfindig gemacht (im Pass von Madame Bouillaguet stand ja u a "geborene Liedtke" - natürlich auf französisch), so kam es ja auch, dass die Sachen, die im Schließfach am Frankfurter Hbf gefunden wurden, als unzustellbar zurückkamen, da sie versehentlich an Madame Liedtke anstatt an Madame Bouillaguet geschickt wurden.

Natürlich wäre es in dieser Hypothese ziemlich ungewöhnlich, dass die Person, die Rache genommen hätte, dann erstmal 40 Jahre verstreichen lassen hätte, bevor er/sie zur Tat geschritten wäre.


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Vermisstenfall Erika Bouillaguet

16.08.2023 um 11:41
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ich nehme an, das wird ein Teil der Besatzungsverwaltung gewesen sein und entweder hatte man sie aus Frankfurt dorthin versetzt oder es war im Rahmen des Kriegshilfsdienstes.
Laut dem Hörzu - Artikel wurde sie dort "dienstverpflichtet" - was auch immer das ganz konkret bedeutet?
Dann hat sie in Paris auch ihren späteren Ehemann Monsieur Bouillaguet kennengelernt.
Im besagten Artikel wurde u a auch erwähnt, dass es in der Dienststelle, in der Madame Bouillaguet tätig war, "ziviler" zugegangen sein soll als in anderen "reichsdeutschen Behörden".
Das macht ein mögliches Rachemotiv wohl eher noch unwahrscheinlicher, aber wer weiß...


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16.08.2023 um 12:11
Ich habe mir den Filmfall gestern noch mal angeschaut. Die Einleitung mit der Anmerkung "getarnter Mord"...und die Einblendung der schwarz/weiß Bilder im Zusammenspiel mit der Musik ist echt gruselig.

Was mich stutzig macht ist die "Entsorgung" des Gepäcks im Schließfach. Das geschah 3 Wochen nach dem Verschwinden.
Sinn ergibt das meiner Meinung nach nur um eine falsche Spur zu legen.
Weiß jemand wie das mit den Bahnhofsschließfächern in Frankreich/anderen Ausland in den 80ern war?

Falls da wirklich jemand den Eindruck erzeugen wollte die Vermisste wäre in Frankfurt angekommen, hat er vermutlich nicht gewusst, dass das Aufgabedatum in den Automaten so genau rekonstruiert werden kann.


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Vermisstenfall Erika Bouillaguet

16.08.2023 um 13:10
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Meine Wissens nach war das Arbeitsamt zur NS-Zeit auch u a für Zwangsarbeiter verantwortlich - vll könnte aus diesem Zusammenhang ein Racheakt erfolgt sein, allzu wahrscheinlich klingt das zwar nicht, aber dieser Fall ist m E durchaus außergewöhnlich, da muss man vll auchmal eher außergewöhnliche Tatmotive in Betracht ziehen.
Naja, ausgeschlossen ist nichts, aaaaber: Sie war doch da bestenfalls eine Sekretärin, wenn da nun jemand anfangen würde, alle Leute zu ermorden, die für seinen Einsatz als Zwangsarbeiter verantwortlich sind, würde er ja wohl kaum auf der untersten Ebene anfangen, der er nie persönlich begegnet sein dürfte.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Könnte (die "falsche") "Emmy" evtl Angehörige eines ehemaligen Zwangsarbeiters gewesen sein oder vll sogar selbst ehemalige Zwangsarbeiterin und Rache an Madame Bouillaguet genommen haben?
Und wie hat sie die Erika dann ausfindig gemacht? Wieso hat sie dann ausgerechnet in Frankfurt zugeschlagen?
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Natürlich wäre es in dieser Hypothese ziemlich ungewöhnlich, dass die Person, die Rache genommen hätte, dann erstmal 40 Jahre verstreichen lassen hätte, bevor er/sie zur Tat geschritten wäre.
Das kommt noch hinzu.

Nein, wenn da nicht in der Vergangenheit der Erika Liedkte ein ganz dicker Hund versteckt liegt, kann man eine Rache m. E. ausschließen. Nochzumal, man darf es nicht vergessen, sie nach 45 ausgerechnet einen Franzosen geheiratet hat. Ich glaube nicht, dass die französischen Behörden da einfach so zugeschaut hätten, wenn eine böse deutsche Kriegsverbrecherin einen Franzosen heiratet UND dann auch noch mit ihm nach Frankreich zieht und ihr dann auch noch die Staatsbürgerschaft geben. Das sollte man auch bedenken, bevor man ihr irgendwas unterstellt, das sie vor 45 verbrochen haben könnte. Wenn ich mich richtig erinnere, hat man auch bei XY die Vorgeschichte zwar erzählt, aber es wurde nicht angedeutet, dass darin ein Motiv liegen könnte.
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Falls da wirklich jemand den Eindruck erzeugen wollte die Vermisste wäre in Frankfurt angekommen, hat er vermutlich nicht gewusst, dass das Aufgabedatum in den Automaten so genau rekonstruiert werden kann.
Da Schließfächer immer schon nach Zeit bezahlt wurden, kann er kaum geglaubt haben, dass das nicht festgehalten wird. Wenn es nach 24 (oder 48) Stunden abgelaufen ist, wird es leergeräumt, und damit ist festgehalten, wann es belegt wurde. Es könnte allenfalls früher schon belegt worden sein, aber dann müsste man immer wieder hingehen und Geld einwerfen. Und das macht ja, egal ob echt oder vorgetäuscht, keinen Sinn, denn dass EB in Frankfurt irgendwo wohnt und ihr Gepäck aber in einem Schließfach verwahrt, ist doch ganz unwahrscheinlich und muss somit auch gar nicht erst vorgetäuscht werden.

Man kann allenfalls denken, dass sie noch drei Wochen irgendwo gewohnt hat und ihr erst dann etwas passiert ist. Aber eine tatsächliche Ankunft an dem Tag, als sie in Paris losgefahren ist, lässt sich mit dem Schließfach im Nachhinein nicht mehr sicher simulieren.


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Vermisstenfall Erika Bouillaguet

16.08.2023 um 13:47
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das sollte man auch bedenken, bevor man ihr irgendwas unterstellt, das sie vor 45 verbrochen haben könnte. Wenn ich mich richtig erinnere, hat man auch bei XY die Vorgeschichte zwar erzählt, aber es wurde nicht angedeutet, dass darin ein Motiv liegen könnte.
Möchte Madame Bouillaguet nicht unterstellen, dass sie vor 1945 etwas verbrochen hat.

Ja, ihre Vorgeschichte wurde sogar ziemlich ausführlich dargestellt.
Im Studio nach dem Filmfall bittet der ermittelnde Kripo-Beamte u a darum, dass sich Personen melden sollen, die Madame Bouillaguet noch aus den 40er - Jahren aus Paris kennen.
Genau diese Fragestellung ließ mich hauptsächlich in die Richtung überlegen, ob ein mögliches Tatmotiv nicht in der Vergangenheit von Madame Bouillaguet liegen könnte - warum sonst sollte man nach Kontakten aus der damaligen Zeit fragen?
Immerhin verschwand Madame Bouillaguet ja erst 1984 und nicht bereits in den 1940ern.

Vll wurde Madame Bouillaguet auch ganz simpel Opfer eines Raubmörders und durch einen Zufall wurden ihre sterblichen Überreste nie entdeckt.
Allerdings frage ich mich dann, warum ihre Gepäckstücke dann in's Schließfach verbracht wurden?
Immerhin hätte ein möglicher Raubmörder ja nicht wissen können, dass die Gegenstände später versteigert werden würden, ohne dass zuvor eine Verbindung zur vermissten Madame Bouillaguet hergestellt werden konnte, das beruhte schließlich lediglich auf einer Verkettung unglücklicher Zufälle
Weder im "Aktenzeichen XY ungelöst" Beitrag noch im Hörzu - Artikel wurde etwas darüber erwähnt, ob sich (noch) Bargeld in den Gepäckstücken befand.


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16.08.2023 um 15:58
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Im Studio nach dem Filmfall bittet der ermittelnde Kripo-Beamte u a darum, dass sich Personen melden sollen, die Madame Bouillaguet noch aus den 40er - Jahren aus Paris kennen.
Das fragt er aber im deutschen Fernsehen - es richtet sich also an Deutsche. Und da denke ich, es geht eher um Leute, die damals auch in Paris eingesetzt waren und mit denen sie, ähnlich wie angeblich mit dieser "Emmy", später noch einmal zusammengetroffen sein könnte in Frankfurt und die daher etwas wissen über mögliche weitere Kontakte in D bzw. besonders eben FFM. In einem der Zeitungsartikel die in dem XY-Film gezeigt werden, wird auch nach einem Herrn Meier (oder Maier, Mayer...usw.) gefragt den sie möglicherweise auch in Frankfurt oder in der Nähe getroffen haben könnte (wird bei XY selbst nicht erwähnt).
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Vll wurde Madame Bouillaguet auch ganz simpel Opfer eines Raubmörders und durch einen Zufall wurden ihre sterblichen Überreste nie entdeckt.
Allerdings frage ich mich dann, warum ihre Gepäckstücke dann in's Schließfach verbracht wurden?
Das stimmt, das passt hinten und vorne in kein logisches Szenario: Warum sollte ein Raubmörder die Sachen ins Schließfach packen und dabei nicht wenigstens das behalten, was einen gewissen Wert hat (z. B. das Valium- Frankfurt war doch damals ein ziemlicher Drogen-Hotspot, da hätte man sicher noch einen Käufer gefunden....)? Und warum erst später, wenn er sie doch wohl am Tag ihrer Ankunft, also noch bevor sie irgendwo in ein Hotel gegangen ist (denn sonst wäre das Gepäck ja im Hotel geblieben und das Hotel hätte irgendwie reagiert....) umgebracht hat? Von der Zeit die vergangen ist bis das Gepäck dort deponiert wurde mal abgesehen.

Letztlich taugt das Schließfach eigentlich nur als falsche Spur, wenn man simulieren will, dass sie dort angekommen ist, sie in Wirklichkeit aber nie in Frankfurt war - und auch dann passt es mit der Zeit nicht.

Wobei dieses "nie in Frankfurt war" ja nicht bedeuten muss, dass sie gar nicht von zu Hause weggefahren ist - theoretisch könnte sie ja nach D gereist sein, hat sich aber eben nicht in Frankfurt aufgehalten, sondern anderswo. Und sie könnte dann geplant haben, über Frankfurt wieder nach Hause zu fahren. Dort hat sie dann das Gepäck am Bahnhof eingeschlossen, z. B. weil sie zum Friedhof wollte, und kam nie wieder zum Bahnhof zurück weil ihr auf dem Weg zum Friedhof "wasauchimmer" passiert ist.

Aber warum sollte sie sich irgendwo anders aufhalten ohne ihrer Familie Nachricht zu geben? Soviel zumindest ist an der Geschichte definitiv faul.....


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16.08.2023 um 16:30
Der ganze Ablauf des Verschwindens von Madame Bouillaguet lässt sich m E mit keinem der bisher hier angesprochenen möglichen Szenarien (lückenlos) erklären, es bleibt immer etwas "übrig", das nicht in das jeweilige Szenario hineinpasst.
Deshalb finde ich diesen Fall ja durchaus spannend.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:. B. das Valium- Frankfurt war doch damals ein ziemlicher Drogen-Hotspot, da hätte man sicher noch einen Käufer gefunden....)?
Ja, Frankfurt war damals wie heute ein Drogen-Hotspot, v a die Gegend um den Hauptbahnhof herum, damals müsste sich die Szene weitgehend in der Taunusanlage befunden haben.
Allerdings war (und ist) Diazepam (Valium) sehr gängig und wird auch nicht gerade hochpreisig gehandelt, aber ein paar Mark hätte ein möglicher Räuber/Raubmörder wohl dennoch damit machen können.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:. Dort hat sie dann das Gepäck am Bahnhof eingeschlossen, z. B. weil sie zum Friedhof wollte, und kam nie wieder zum Bahnhof zurück weil ihr auf dem Weg zum Friedhof "wasauchimmer" passiert ist.
In dem Artikel in der Hörzu wurde erwähnt, dass das Grab ihrer Eltern und ihres Bruders bei dem Frankfurt - Aufenthalt, bei dem Madame Bouillaguet
verschwand, offensichtlich nicht gepflegt wurde, die Grabpflege jedoch nannte Madame Bouillaguet aber ggü Mann und Sohn als Grund für ihre Reise nach FfM, von daher finde ich es ganz gut vorstellbar, dass ihr auf dem Weg zwischen Hbf und Friedhof etwas zugestoßen sein könnte.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Aber warum sollte sie sich irgendwo anders aufhalten ohne ihrer Familie Nachricht zu geben? Soviel zumindest ist an der Geschichte definitiv faul.....
Und wie würde dann der Anruf beim Ehemann in dieses Szenario passen, bei dem Madame Bouillaguet erwähnte, sie würde ein paar Tage bei "Emmy" wohnen und sich dann ein Hotel suchen?
Wenn sie direkt nach der Ankunft in FfM getötet worden wäre, hätte sie ja schließlich nicht mehr telefonieren können.

Wenn man davon ausgeht, dass dieser Anruf tatsächlich so stattgefunden hat, dann muss ihr zwischen dem Anruf und dem (geplanten) Umzug in's Hotel ja etwas zugestoßen sein.
Merkwürdig bleibt, dass die "Emmy", die von den EB ermittelt und befragt werden konnte, Madame Bouillaguet seit deren Hochzeit nicht mehr gesehen hat.
Dafür gibt es m E eigentlich nur zwei mögliche Erklärungen:
a) Emmy sagt die Wahrheit. Dann hätten entweder:
a.1) Die EB die "falsche" Emmy ermittelt oder
a.2) Madame Bouillaguet in Bezug auf ihren Aufenthalt bei / das Treffen mit Emmy nicht die Wahrheit erzählt.
b) Emmy lügt.
Dann ist stark davon auszugehen, dass sie in irgendeiner Art und Weise in das Verschwinden der Madame Bouillaguet involviert war oder zumindest mehr darüber wusste, als sie bereit war preiszugeben.


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Vermisstenfall Erika Bouillaguet

16.08.2023 um 19:25
Möglich wäre auch:
b) Dass ihr Mann sich einfach geirrt hat und EB hat ihm irgendwann einmal von einer Emmy erzählt, in dem Telefonat aber einen ganz anderen Namen genannt. Und dann hat er das durcheinander geworfen. Wenn ich das richtig verstanden habe hat er die Emmy ja nicht persönlich gekannt.

Oder aber, wenn es den Anruf nicht (oder nicht in der Form bzw. mit dem Inhalt) gab, dass der Mann, aus welchen Gründen auch immer, die Emmy-Geschichte erfunden hat - aber nicht damit gerechnet hat, dass die Polizei die (ihm aus Erzählungen seiner Frau dem Namen nach bekannte) Emmy tatsächlich auftreiben kann..... Aber irgendwie ist das für mich trotz allem die unwahrscheinlichste Variante, weil ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, warum.....


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Vermisstenfall Erika Bouillaguet

16.08.2023 um 20:05
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Der ganze Ablauf des Verschwindens von Madame Bouillaguet lässt sich m E mit keinem der bisher hier angesprochenen möglichen Szenarien (lückenlos) erklären, es bleibt immer etwas "übrig", das nicht in das jeweilige Szenario hineinpasst.
Deshalb finde ich diesen Fall ja durchaus spannend.
Wenn man den Filmfall genauer studiert und sich die dort gezeigten Zeitungsauschnitte genauer durchliest, fällt einem der Name "Ernst Meier (Schreibweise des Nachnamen unbekannt) aus Frankfurt oder Umgebung auf, mit dem die Vermisste eine Woche vor ihrem Verschwinden telefoniert hat.

Vielleicht hatte sei eine Art Kurschatten oder so und hat sich mit ihm getroffen. Das ganze ging dann nicht so aus wie es geplant war.

Ich gehe davon aus, das der Ehemann die Wahrheit gesagt und sie zum Zug begleitet hat. Ob sie danach wirklich von Frankfurt aus anrief ist ja auch nicht klar. In den Meldungen war als möglicher Aufenthaltsort auch von Bad Homburg bzw. Oberursel die Rede.


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