FF schrieb:Dass man sich einen Resthof kauft, das braucht nicht "sehr viel Geld", sondern in diesem Fall etwas über 200.000, also ganz normal viel Geld.
Auf dem Dorf gelten auch entferntere Nachbarn als "Nachbarn", so wie ich das kenne.
Das Inserat für den entsprechenden Resthof beläuft sich auf 225.000 Euro.
Zuzüglich Maklercourtage, Grunderwerbsteuer Notar etc. biste da schon ganz locker bei 250.000
So, nun gucken wir mal, was man für ein Einfamilienhaus für die Kohle in ähnlich bescheidener Lage bekommt: Was ziemlich sehr gutes. Nur zum Vergleich: Ich hab knapp 120.000 für ein Einfamiienhaus in wesentlich besserer Lage bezahlt.
(und das ist es, was den kaufpreis von ner gebrauchten Hütte im wesentlichen bestimmt.)
Wir haben zwei Jahre mit dem Gedanken gespielt, sowas zu kaufen, haben hin und her gerechnet etc.
Ein Resthof kostet in etwa 200.000
in der Anschaffung.
Dafür gibt es eine schlecht isolierte Hütte mit uralt-Ölheizung (alternativ Kohleöfen), katastrophalem Grundriss und einer Hausinstallation, die in keinster Weise zeitgemäß ist.
Dazu kommen Unterhaltskosten für ein riesengroßes Haus, welches nur partiell bewohnt wird.
Das bedeutet, dass in aller Regel noch mal mindestens 90.000 Euro drauf kommen, bis diese Kiste einem in Sachen Unterhalt nicht mehr die Haare vom Kopf frisst.
Doch. Um einen Resthof zu kaufen und auf längere Zeit zu halten brauchst du viel Geld und viel Zeit.
Das kann man immer gut daran sehen, dass vor dem Haus eines gut gepflegten Resthofes kein VW Golf steht, sondern meistens ein dicker Range Rover oder Mercedes,...
Hinzu kommen die Pferde. Son Gaul ist nicht billig, selbst, wenns so ne Gnadenhofsache ist. Heu, Kraftfutter etc. Hufschmied (der muss auch kommen, wenn keine Eisen dran sind) und vor allem der Tierarzt. Der kommt pro Pferd mindestens einmal im Monat. Übern Daumen kannste für ein Pferd rund 100 Euro einplanen und das ist sehr knapp kalkuliert.
FF schrieb:@ Ein KFZ-Mechaniker, der eine Familie gründet, braucht vielleicht ein Haus mit Grundstück und Scheune für einen Autohandel mit Wekstatt, oder seine Frau möchte Pferde halten. Beides wäre auf dem Land nicht außergewöhnlich.
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Ein KFZ Mechaniker, der Inhaber einer Werkstatt ist, der hat in der Regel schon nen Kredit für seine Firma laufen vorausgesetzt, er hat nicht reich geerbt.
Abgesehen davon steht man mit ner KFZ Werkstatt auf dem Lande nicht unbedingt ganz oben auf der Nahrungskette, was den Verdienst angeht.
Da ist es recht sinnfrei, ne laufende Werkstatt aufzugeben um dann nen Resthof in eine ebensolche umzubauen, was sicherlich ne spaßige Angelegenheit ist, gerade, was die Umweltauflagen angeht. (pack das zu den Anschaffungskosten)
Auf dem Land ist es auch nicht außergewöhnlich, dass die Pferde untergestellt werden. Am nächsten Bauernhof, Reiterhof etc.