Comtesse schrieb:Einmal das. Aber auch dass er keine Spur hinterlassen hat in Form von Daten auf PC und Handy/Telefon. Es gibt ja keinen Hinweis drauf, dass sie noch mit jemandem telefoniert hat, bevor sie los ist.
Ich denke die Spur an sich gibt es. Irgendwie musste er ja mit ihr Kontakt gehabt haben. Die Spur konnte nur noch nicht zugeordnet werden.
Und wie ich vor einigen Seiten schrieb gehe ich mal davon aus, dass derjenige bei ihr geklingelt haben muss. Um sie evtl. unter Vortäuschung einer Notsituation in sein Fahrzeug zu locken. Dort "isoliert" hätte er sie erst einmal für sich. Vielleicht wollte er anfangs nur reden, diskutieren, etwas klären, wasweißich - und dann lief es aus dem Ruder. Oder es war von vorneherein etwas anderes geplant.
Was war in der Geldbörse? Nur Bankkarten? Oder auch Ausweis? Vorwand etwas zu klären/bezeugen/sich für ihn auszuweisen? ich weiß es nicht.
Angenommen ich will jemanden schnell unter einem Vorwand, dass er mir mit Geld aus der Patsche helfen kann, aus dem Haus locken. Dann muss der Betrag so hoch sein, dass ich davon ausgehen kann, dass er diese Summe nicht zuhause hat. Beispiel: "Ich hab da vorne getankt, hab meinen Geldbeutel nicht, musste jetzt meinen Hausschlüssel da lassen und bräuchte schnell 75,- € für den Sprit, kannst Du mir bitte aushelfen und schnell mitkommen und für mich bezahlen damit ich meinen Hausschlüssel wieder bekomme?" - Wäre ungeschickt, wenn der andere dann antworten könnte: "Hier, ich hab 100,- da, nimm die und bring sie mir nächste Woche wieder."
Gehe ich hin und verlange eine höhere Summe, würde mein Gegenüber doch misstrauisch werden. Ich kann ja z.B. nicht sagen, dass ich 1000,- € Spielschulden hätte und von zwei Schlägern gleich auf die Mütze bekomme, wenn ich nicht sofort die Kohle auftreibe...da geht doch keine Frau freiwillig sofort mit und holt das Geld.
Wenn also ein Verbrechen vorliegt, dann muss sie den Täter einigermaßen gut gekannt und vertraut haben. Und die Situation, unter welcher er sie herausgelockt hat, ließ sie nicht misstrauisch werden. Vielleicht hat er so etwas in der Vergangenheit schon einmal getan? Dann hätte er gewusst, dass es funktioniert...
Echt verzwickt und traurig, dass es kaum - besser gesagt keine - Anhaltspunkte zu geben scheint. Zumindest dringt ja nichts offizielles durch. Und die Zeit rennt davon, mit jedem Tag wird's schwieriger für die Polizei.
Das mit dem Tanken ist übrigens auch schon meiner Frau passiert. Sie hatte den Geldbeutel nicht mit. Sie hatte - vermeintlich - nur die Bankkarte raus. Als sie zahlen wollte wurde sie vom Tankwart darauf aufmerksam gemacht, dass das keine Bankkarte ist, was sie vorlegt, sondern ihre AOK-Karte. Also ließ sie diese da, fuhr heim, holte die echte Bankkarte und konnte bezahlen und ihre AOK-Karte zurückbekommen. Die nehmen an der Tanke dort so ziemlich alles an Sicherheiten, Hausschlüssel auch. Und das Kennzeichen schreiben sie auch zur Sicherheit auf. Was ich damit sagen will ist, dass es ein realistischer Vorwand wäre. Ich bin auch schon einmal mit nem Bekannten mit, weil er sich ausgeschlossen hatte und der Schlüsseldienst ihm erst öffnet, wenn er sich ausweisen und Vorauskasse zahlen kann. Was er nicht konnte, weil er alles in der Wohnung hatte. Er kam zu mir, ich nahm auch nur meinen Geldbeutel, wir fuhren zu ihm, ich zeigte den Ausweis vor, zahlte, der Schlüsseldienst öffnete, er ging rein und gab mir mein Geld wieder. Diesen Bekannten kannte ich übrigens nur von einigen Gewerkschaftssitzungen und wusste, dass er bei mir in der Nähe wohnte, weil er da neu hingezogen ist. Dasselbe wusste er auch von mir. Handy hatte er auch keines, das war auch in der Wohnung, also war ich sein erste Hoffnung auf schnelle Hilfe. An einem Samstagabend. Ein Beispiel für einen Vorwand, der durchaus funktioniert.