Mordfall Dagmar E. (58) aus Dinslaken
05.02.2016 um 12:46@fürdiesenfall
Was heißt denn "lass es uns abwarten"? Die Angeklagten selbst werden wohl nichts mehr dazu sagen, was sollen andere Zeugen diesbezüglich an Auskunft erteilen? Und ein Strafgericht ermittelt niemals die Wahrheit, sondern prüft, ob das, was er vorliegen hat, zur Verurteilung genügt - nicht mehr und auch nicht weniger. Es ist ja nicht so, dass am Tag des Urteils die große Wahrheitsverkündung kommt. Da geht es nur noch darum den Tatsachenvortrag unter Rechtsvorschriften zu subsumieren. Aber ja, ich warte gespannt.
@vernon2
Ja, ich sehe das auch als absolutes Tabu und bin mehr als überrascht, dass man das auch anders sehen kann. Bei mir wirft das alles sehr viele Fragen auf. Um eines vorweg zu nehmen: Nichts, aber auch nichts rechtfertigt diese schreckliche Tötung. Es ist ein fürchterliches Verbrechen. Das, was mich aber bisher am meisten schockiert hat an dem Ganzen war, dass die "liebende Mutter" vom eignen Sohn und dessen Freunden, die bei ihr aus- und eingingen und mitversorgt wurden, erst grausam getötet wurde und dann so würdelos - fast nackt - in einem Erdloch "entsorgt" wurde. Nun spielen sich in dieses Szenario eben Facetten ein. Facetten zwar, die das Ganze nicht besser machen, aber Facetten, die zumindest in meinen Augen diese absolute Ungeheuerlichkeit eben ein kleines Stück weit relativieren. Es ging um Gefühle und um Geld - keine gute Kombination aus meiner Lebenserfahrung. Wenn man sich mal ein wenig mit dem Land Äthiopien auseinander setzt und mit deren klassischen Frauen- und Männerbildern, dann erkennt man schnell, dass Frauen dort eine eher untergeordnete Rolle spielen und oft Opfer von Gewalt werden. Exemplarisch zitiere ich diesen Artikel: http://www.deutschlandradio.de/frauen-werden-nicht-als-menschen-angesehen.331.de.html?dram:article_id=252970 (Archiv-Version vom 14.09.2017)
Stellt man sich jetzt vor, dass drei junge Männer aus diesem Land und mit einer mehr oder weniger ausgereiften Prägung dieses Landes nach Deutschland kommen, mit vielen Träumen im Gepäck, aber leider zu wenig Geld und diese finden dann irgendwann einen jungen deutschen Mann, der verzweifelt um ihre Freundschaft und Anerkennung bemüht ist, dann merkten diese vielleicht schnell, dass dieser eine Quelle ist, um an Geld und andere materielle Dinge zu gelangen. Dass seine Mutter ihm all das Geld zusteckt, werden sie vermutlich schnell herausgefunden haben. Eine alleinstehende Frau, sicherlich tough, selbständig, mit Sicherheit ein Kontrast zu ihrer eigenen Mutter oder Müttern, wie "diese sie kennen". Sie finanziert alles, sie bestimmt aber vielleicht auch über ihren Sohn - mehr als man es aus dem eigenen Kulturkreis gewohnt ist, sie kuscht nicht, sie genehmigt sich mal einen Wein, sie reist, genießt ihr Leben, hat Liebhaber im Alter ihres Sohnes, letztendlich nimmt sie sich sogar einen der Brüder als solchen. Ich will jetzt nicht unterstellen, dass der nur an ihr Geld wollte, aber nahe liegt diese Vermutung wohl schon. Als diese Frau dann auch noch beginnt Forderungen gegenüber den Brüdern zu stellen, vielleicht sogar mit Anzeige drohte und wer weiß, vielleicht fielen Sätze wie:"Wenn ich dich anzeige, kannst du dir das Leben in Deutschland abschminken." Als Drohmittel, aus gekränkter Eitelkeit, aus Angst selbst den finanziellen Boden unter den Füßen zu verlieren? Weiß man es? Und wie sollen die Brüder solche Drohungen rechtlich korrekt einordnen können? Und wie sollen sie es kulturell einordnen können? Der Fall ist meiner Meinung nach so bizarr und außergewöhnlich, weil wir eben diese interkulturelle Ebene mit drin haben und einen Sohn, der aus welchen Gründen auch immer völlig irrational agiert.
Was genau vorgefallen ist, werden wir vermutlich nie erfahren. Es wird leider ein Kuddelmuddel aus Gefühlen, verletzter Eitelkeit, Finanziellem, Ängsten und vielleicht sogar Hass sein. Schlimm, dass es soweit kommen konnte.
Was heißt denn "lass es uns abwarten"? Die Angeklagten selbst werden wohl nichts mehr dazu sagen, was sollen andere Zeugen diesbezüglich an Auskunft erteilen? Und ein Strafgericht ermittelt niemals die Wahrheit, sondern prüft, ob das, was er vorliegen hat, zur Verurteilung genügt - nicht mehr und auch nicht weniger. Es ist ja nicht so, dass am Tag des Urteils die große Wahrheitsverkündung kommt. Da geht es nur noch darum den Tatsachenvortrag unter Rechtsvorschriften zu subsumieren. Aber ja, ich warte gespannt.
@vernon2
Ja, ich sehe das auch als absolutes Tabu und bin mehr als überrascht, dass man das auch anders sehen kann. Bei mir wirft das alles sehr viele Fragen auf. Um eines vorweg zu nehmen: Nichts, aber auch nichts rechtfertigt diese schreckliche Tötung. Es ist ein fürchterliches Verbrechen. Das, was mich aber bisher am meisten schockiert hat an dem Ganzen war, dass die "liebende Mutter" vom eignen Sohn und dessen Freunden, die bei ihr aus- und eingingen und mitversorgt wurden, erst grausam getötet wurde und dann so würdelos - fast nackt - in einem Erdloch "entsorgt" wurde. Nun spielen sich in dieses Szenario eben Facetten ein. Facetten zwar, die das Ganze nicht besser machen, aber Facetten, die zumindest in meinen Augen diese absolute Ungeheuerlichkeit eben ein kleines Stück weit relativieren. Es ging um Gefühle und um Geld - keine gute Kombination aus meiner Lebenserfahrung. Wenn man sich mal ein wenig mit dem Land Äthiopien auseinander setzt und mit deren klassischen Frauen- und Männerbildern, dann erkennt man schnell, dass Frauen dort eine eher untergeordnete Rolle spielen und oft Opfer von Gewalt werden. Exemplarisch zitiere ich diesen Artikel: http://www.deutschlandradio.de/frauen-werden-nicht-als-menschen-angesehen.331.de.html?dram:article_id=252970 (Archiv-Version vom 14.09.2017)
Stellt man sich jetzt vor, dass drei junge Männer aus diesem Land und mit einer mehr oder weniger ausgereiften Prägung dieses Landes nach Deutschland kommen, mit vielen Träumen im Gepäck, aber leider zu wenig Geld und diese finden dann irgendwann einen jungen deutschen Mann, der verzweifelt um ihre Freundschaft und Anerkennung bemüht ist, dann merkten diese vielleicht schnell, dass dieser eine Quelle ist, um an Geld und andere materielle Dinge zu gelangen. Dass seine Mutter ihm all das Geld zusteckt, werden sie vermutlich schnell herausgefunden haben. Eine alleinstehende Frau, sicherlich tough, selbständig, mit Sicherheit ein Kontrast zu ihrer eigenen Mutter oder Müttern, wie "diese sie kennen". Sie finanziert alles, sie bestimmt aber vielleicht auch über ihren Sohn - mehr als man es aus dem eigenen Kulturkreis gewohnt ist, sie kuscht nicht, sie genehmigt sich mal einen Wein, sie reist, genießt ihr Leben, hat Liebhaber im Alter ihres Sohnes, letztendlich nimmt sie sich sogar einen der Brüder als solchen. Ich will jetzt nicht unterstellen, dass der nur an ihr Geld wollte, aber nahe liegt diese Vermutung wohl schon. Als diese Frau dann auch noch beginnt Forderungen gegenüber den Brüdern zu stellen, vielleicht sogar mit Anzeige drohte und wer weiß, vielleicht fielen Sätze wie:"Wenn ich dich anzeige, kannst du dir das Leben in Deutschland abschminken." Als Drohmittel, aus gekränkter Eitelkeit, aus Angst selbst den finanziellen Boden unter den Füßen zu verlieren? Weiß man es? Und wie sollen die Brüder solche Drohungen rechtlich korrekt einordnen können? Und wie sollen sie es kulturell einordnen können? Der Fall ist meiner Meinung nach so bizarr und außergewöhnlich, weil wir eben diese interkulturelle Ebene mit drin haben und einen Sohn, der aus welchen Gründen auch immer völlig irrational agiert.
Was genau vorgefallen ist, werden wir vermutlich nie erfahren. Es wird leider ein Kuddelmuddel aus Gefühlen, verletzter Eitelkeit, Finanziellem, Ängsten und vielleicht sogar Hass sein. Schlimm, dass es soweit kommen konnte.